Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, diese "Literatur von und über ... im Katalog der DDB"-Verweise flächendeckend anzubringen?
Das hilft dem Enzyklopädie-Leser nicht wirklich weiter. Als Enzyklopädie-Schreiber haben wir die Aufgabe, den Wust der Literatur zu sichten. Es ist mithin notwendig, a) die maßgeblichen Textausgaben zu nennen, und b) die relevante weiterführende Literatur. Unter b) können auch Spezialbibliographien zum Thema genannt werden.
Bei einem wichtigen Gegenstand wie z.B. Giovanni Boccaccio helfen die 257 Angaben auch nur bedingt weiter. "Giovanni Boccaccio" ist übrigens auch ein exemplarisch schlechter WP-Artikel - hat nicht jemand Lust, noch einen alten Brockhaus-Text anzupappen?
Sprachlich unbeholfen wie fast alle geisteswissenschatlichen Artikel. "... musste für seine italienischen Novellen seine Dichtersprache erst erfinden. ... Seine Leistung ist daher nicht nur literarisch..." "Vorbildcharakter" - warum nicht einfach "vorbildlich"? Der Einleitungssatz ist, sagen wir es so, nicht falsch (aber formal kaputt und nicht angemessen).
Hallo,
Karl Eichwalder ke@gnu.franken.de schrieb am Sat, 30 Jul 2005 08:41:20 +0200:
Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, diese "Literatur von und über ... im Katalog der DDB"-Verweise flächendeckend anzubringen?
Das hilft dem Enzyklopädie-Leser nicht wirklich weiter. Als Enzyklopädie-Schreiber haben wir die Aufgabe, den Wust der Literatur zu sichten. Es ist mithin notwendig, a) die maßgeblichen Textausgaben zu nennen, und b) die relevante weiterführende Literatur. Unter b) können auch Spezialbibliographien zum Thema genannt werden.
und wer sagt, dass sich das ausschließt? Natürlich muss in einem guten Artikel die maßgebliche Literatur von und über die Person ausgewählt sein, aber kann man dem Leser nicht zusätzlich anbieten, eine Übersicht (fast) sämtlicher Literatur zu bekommen? Die Wikipedia soll zunächst als Enzyklopädie einen Überblick über die Person bringen und mit Literaturangaben die weitere Recherche ermöglichen und wenn man sich mit einer Person wirklich beschäftigen will, dann reicht nicht die maßgebliche Literatur.
Darüber hinaus ergeben sich mittelfristig praktische weitere Effekte: Abgleich von Lebensdaten mit der DDB und Links vom Katalog der DDB zur Wikipedia.
MfG Christian Thiele
"Christian Thiele" APPER@apper.de writes:
Die Wikipedia soll zunächst als Enzyklopädie einen Überblick über die Person bringen und mit Literaturangaben die weitere Recherche ermöglichen und wenn man sich mit einer Person wirklich beschäftigen will, dann reicht nicht die maßgebliche Literatur.
Die maßgebliche Literatur reicht per definitionem. Aber vielleicht meinst du, daß entscheidende Erkenntnisse und davon abhängige Einordnungen oftmals gerade nicht in der Spezialliteratur zu finden sind, sondern in übergreifenden Darstellungen, die in der Regel gerade nicht über die DDB-Personendaten hervorlocken lassen?
Darüber hinaus ergeben sich mittelfristig praktische weitere Effekte: Abgleich von Lebensdaten mit der DDB und Links vom Katalog der DDB zur Wikipedia.
Links zur WP kann ich nicht finden und die Lebensdaten sollte eigentlich die DDB aus einer Enzyklopädie wie der WP entnehmen - wahrscheinlich ist die WP eher doch keine Enzyklopädie.
Da DDB im wesentlichen nur "Deutschland" entstammende und "fremdsprachige Germanica (seit 1941)" nachweist, ist gerade bei einem Autor wie Boccaccio der DDB-Bestand von nachgeordneter Bedeutung (damit das niemand falsch versteht: die Bedeutung der DDB an sich möchte ich keinesfalls infragestellen!). Aber Garnierung wird bei der WP ja großgeschrieben - vor allen Dingen, wenn sie sich automatisiert erzeugen läßt.
Hallo,
Karl Eichwalder ke@gnu.franken.de schrieb am Sat, 30 Jul 2005 10:55:52 +0200:
Die maßgebliche Literatur reicht per definitionem. Aber vielleicht meinst du, daß entscheidende Erkenntnisse und davon abhängige Einordnungen oftmals gerade nicht in der Spezialliteratur zu finden sind, sondern in übergreifenden Darstellungen, die in der Regel gerade nicht über die DDB-Personendaten hervorlocken lassen?
Soviel Literatur, dass alles abgedeckt ist kann man nicht auswählen. Wenn ich mich mit Angela Merkel als Wissenschaftlerin beschäftigen will, dann sind ihre physikalischen Veröffentlichungen natürlich ein Muss, diese aber im Text unter "Literatur" anzugeben... naja du wirst als Gegenargument sagen, dass sie dort hingehören, ich denke aber mehr als ein Überblick ihres wissenschaftlichen Lebens gehört nicht in den Artikel zu ihr.
Links zur WP kann ich nicht finden und die Lebensdaten sollte eigentlich die DDB aus einer Enzyklopädie wie der WP entnehmen - wahrscheinlich ist die WP eher doch keine Enzyklopädie.
Das Wort "mittelfristig" besagt, dass diese Links noch nicht zu finden sind, sondern folgen - mittelfristig eben. Und natürlich: am besten alle Daten kommen nur noch aus der Wikipedia, am besten auch alle Buchautoren nehmen nur noch die Lebensdaten, das macht es ungeheuer leicht, diese zu verifizieren. Ironie beiseite: wenn Du dagegen bist, dass wir Lebensdaten gegenchecken, dann kannst du das gerne sagen, aber was gegen das Prüfen von Informationen spricht, müsstest du mir bitte noch erläutern. Ich sagte mit Absicht, dass dies _Nebeneffekte_ sind.
Da DDB im wesentlichen nur "Deutschland" entstammende und "fremdsprachige Germanica (seit 1941)" nachweist, ist gerade bei einem Autor wie Boccaccio der DDB-Bestand von nachgeordneter Bedeutung (damit das niemand falsch versteht: die Bedeutung der DDB an sich möchte ich keinesfalls infragestellen!). Aber Garnierung wird bei der WP ja großgeschrieben - vor allen Dingen, wenn sie sich automatisiert erzeugen läßt.
Für fremdsprachige Literatur gehe ich in die Wikipedia der Sprache, in der mich diese Literatur interessiert, bei Boccaccio also natürlich in die italienische. Im Fall Boccaccio zeigt mir die DDB erst, wie schlecht der (Meyers-)Artikel ist. Ich sehe auf Anhieb, dass "Das Dekameron" sehr oft aufgelegt wurde, es scheint also eines seiner wichtigsten Werke zu sein - Erwähnung findet es im Artikel aber nicht.
Ich bin immer noch der Meinung, dass es den vertiefenden Einblick in ein Thema vereinfacht und ich kann mir nicht vorstellen, dass du noch nie vor dem Problem standest, nach der Lektüre des Wikipedia-Artikels in irgendwelche Online-Bibliotheksbestände gehen zu müssen, um Literatur zu suchen. Das sollte bei der Beschäftigung mit einem Thema eigentlich immer passieren, weshalb ein solcher Link meiner Meinung nach immer sinnvoll ist.
Mit freundlichen Grüßen Christian Thiele
Hallo zusammen,
der Link auf die DDB entsteht durch das Einpflegen der so genannten Personennormdatei (PND)-Kennziffer. Der Link zur DDB stellt nur eine erste Anwendung dar. Diese PND Kennziffer wird in Deutschland von den meisten Bibliotheken in ihren Datenbanken verwendet, so dass eine Verknüfung der Personen mit dieser Kennziffer eine ein-eindeutige Identifikation in den Datenbanken erlaubt.
Das die DDB nicht ausreichend für alle Autoren und Fälle ist, ist uns durchaus bekannt. In der Zwischenzeit gibt es auch einen Kontakt zu Kaliope dem Autographen Verzeichnis an der Berliner Staatsbibliothek, mit der ebenfalls über die Nutzung der PND Kennziffern gesprochen wird.
Ich habe die Hoffnung das eine Kooperation mit weiteren Datenbanken wie beispielsweise dem VD17 langfristig möglich wird, so dass auch noch jetzt vernachlässigte Werke und Autoren abgedeckt werden können.
Außerdem ist die DDB mit einen Projekt beschäftigt, das sich die verschieden inertnational vorhanden Systeme in Zukunft "verstehen" können.
Viele Grüße
PatrickD
Hallo allezam,
der Artikel [[Rauschgold]] wurde einem Test unterzogen, wie lange eine Verfälschung unbemerkt bleibt. Die Diskussion habe ich von meiner Diskussionsseite auf [[Diskussion:Rauschgold]] umgelegt.
Gruss
ahz
-------------------------------------- Hallo AHZ,
ich bekenne mich schuldig, den - ja doch ewas entlegenen - Artikel RAUSCHGOLD mehrfach verändert zu haben - d.h. in zwei Stufen, einmal etwas "aufgepeppt" mit plausibel klingendem Unsinn, dann - in Stufe 2 - mit offensichtlichem Unsinn. Ich wollte mit Stufe 1, wie ich auch in der Diskussionsseite erwähnt habe, auf Schwachpunkte in der WIKIPEDIA-Struktur hinweisen und evtl. einen "Verbesserungsmechanismus" vorschlagen. Nachdem der Artikel trotz dieser offenen Äußerung in der Diskussionsseite und eines Hinweises an den ursprünglichen Autor wochenlang unbeanstandet so erhalten blieb, habe ich dann vor einigen Tagen in Stufe 2 den Unsinn etwas offensichtlicher ausgestaltet. Dies hast Du dann durch Hevorholen der vorigen Version - meiner Stufe 1 - korrigiert. Ganz richtig wäre natürlich nur der Urzustand VOR meinen ersten Änderungen. Das unterstreicht die Notwendigkeit von Regelungen, die ich auf der Diskussionsseite des Artikels bereits genannt habe (Jede Veränderung erzeugt eine Mail an einen der Artikelautoren oder an den ersten Autor oder ...?). Denn jetzt, nach Deiner Änderung, stimmt der Artikel RAUSCHGOLD natürlich immer noch nicht.
Das Problem ist ja, dass ein Wikipedia Nutzer meist genau deswegen bei einem Artikel nachschaut, weil er über diesen nichts oder nicht viel weiß. Deshalb ist i.d.R. gerade er am wenigsten in der Lage, zu erkennen, ob es sich um einen gerade aktuell "vermüllten" oder um einen seriösen Artikel handelt. Also konkret: wenn jetzt ein in Sachen Rauschgold unbedarfter Infosucher den Artikel liest, glaubt er natürlich den Unsinn mit den Jahrmärkten - er hat keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass da etwas nicht stimmen könnte - so wie Du selbst ja auch nicht :-). Ohne direktes "up-date-feed-back" - so würde ich meinen Vorschlag zur Verbesserung mal salopp bezeichenn - an irgendjemand "Kompetenten" bleibt also die Infoqualität ein wenig zufällig - da sehe ich einen kleinen Nachteil in der Philosphie des Wikipediaprojekts insgesamt.
P.S. Natürlich stelle ich den Artikel dann irgendwann wieder in seiner ursprünglichen Form her.
Und, AHZ: Sorry nochmal für die Mühe, aber, wie gesagt, waren meine Absichten im Prinzip gut...
Ähnliches auch in [[Köln]]. Dort schreibt jetzt auf der Diskussionsseite eine IP, sie hätte den (falschen) Wahlspruch "Et kütt wie et kütt" vor über 1 Jahr nur testweise eingesetzt. Wenn Wikipedia überdauern will, muss man sich tatsächlich Instrumente zur Qualitätssicherung einfallen lassen. Sorge bereitet mir nicht der einfache Vandalismus, sondern die gezielten Änderungen durch Interessengruppierungen zur Manipulation der öffentlichen Meinung. Je bekannter Wikipedia ist, desto interessanter wird sie für die Werbung (ob nun für Produkte oder für Ideen). Dies lässt sich m.E. auch an der deutlich gestiegenen Anzahl von Artikeln über Unternehmen (bzw. deren Produkte) erkennen.
Gruß Jofi
Interessant ist es auch das öfters IPs aus Pharmafirmen in bestimmten Medikamenten Artikeln was ändern ...Wer da böses Denk ..
Flacus