Das ist nicht das größte Ärgernis an Wikipedia!
Viel ärgerlicher ist, daß unsinnige oder unwissenschaftliche Darstellungen doch aufgenommen werden müssen, weil sie als Zitat belegt werden können. Beispielsweise muß sich der Artikel "Medizin" damit beleidigen lassen, daß der Alternativartikel "Schulmedizin" viel ausgearbeiteter ist, die Sache aber so darstellt, als wäre die Medizin nur eine von vielen gleichwertigen Dingen.
Daß viele Hauptartikel in einem so schlechten Zustand sind, hängt m.E. nicht mit fehlenden Quellenangaben zusammen, sondern damit, daß wissenschaftliche und unwissenschaftliche Ansichten wegen NPOV als gleichwertig betrachtet werden müssen.
Trilo
Subject: Re: [Wikide-l] Das ist das größte Ärgernis an Wikipedia
von Snow, snow@smircle.de im heise Forum:
Jeder, der mal wissenschaftlich gearbeitet hat weiß, wie wichtig es ist, die Quellen so anzugeben, dass Behauptungen überprüft werden können. Nicht nur, um dem Erstautor den Tribut zu zollen, den er verdient, sondern insbesondere auch, damit Fehler zurückverfolgt werden können. Nicht nur im Netz, aber hier besonders, kursieren teilweise falsche Ideen, die auf ein bestimmtes Buch oder eine einzelne Person zurückgehen, aber immer noch wiedergekäut werden. Um sie irgendwann mal verbessern zu können, muss man häufig erstmal rausfinden, wer sie überhaupt in die Welt gesetzt hat.
Wikipedia würde echt kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie ihr Wiki-Format so aufbohren, dass übernommene Aussagen an der Stelle gekennzeichnet werden können und unter dem Artikel eine Literaturliste erscheint.
Besonders ärgerlich ist es, wie mir geschehen, wenn man Artikel liest, die ganz offensichtlich aus Material "wikifiziert" wurden, das von einem selbst stammt - und man noch ncihtmal einen Link anbringen kann, weil er gleich wieder rausgestrichen wird. http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml? read=1&msg_id=8941323&forum_id=85542
Also ich fände es nicht schlecht, wenn auch im Text Links auf Quellen verweisen könnten. Auch halte ich die Reglung "Nicht mehr als 5 Links"
für
nicht sonderlich gut. Ggf könnte man doch eine Extraseite "Weitere
Links und
Quellen" noch einrichten. Wenn mich ein Thema interessiert bin ich
immer an
vielen Links interessiert.
Grüsse - IP X
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Hallo,
am Sun, 2 Oct 2005 05:41:54 -0700 schrieb Nicole S:
Viel ärgerlicher ist, daß unsinnige oder unwissenschaftliche Darstellungen doch aufgenommen werden müssen, weil sie als Zitat belegt werden können.
Jein. Niemand (naja, fast niemand) hat etwas dagegen, wenn man bei unwissenschaftlichen Dingen dazuschreibt, dass sei unwissenschaftlich sind. Und das "Unsinn" muss man nur höflich genug umschreiben, dann kann auch das im Artikel stehen.
Beispielsweise muß sich der Artikel "Medizin" damit beleidigen lassen, daß der Alternativartikel "Schulmedizin" viel ausgearbeiteter ist, die Sache aber so darstellt, als wäre die Medizin nur eine von vielen gleichwertigen Dingen.
Wenn das so ist, dann ist das einer der vielen überarbeitungsbedürftigen Artikel, aber kein wirklich grundsätzliches Problem.
Daß viele Hauptartikel in einem so schlechten Zustand sind, hängt m.E. nicht mit fehlenden Quellenangaben zusammen, sondern damit, daß wissenschaftliche und unwissenschaftliche Ansichten wegen NPOV als gleichwertig betrachtet werden müssen.
Denn das ist unzutreffend. Wer behauptet denn das? Nein, was unwissenschaftlich ist, darf auch so bezeichnet werden, es als gleichwertig zu behandeln wäre ja gerade nicht NPOV. Wenn es verbreitet genug ist, wird es wegen Unwissenschaftlichkeit nicht gelöscht, aber in aller Regel hat die wissenschaftliche Lehrmeinung den ersten Platz. Irgendwelche Alternativen können erwähnt werden, aber mit dem Hinweis, dass es sich um unwissenschaftliche Alternativen handelt.
Einige solcher Alternativen haben allerdings engagierte Fans, die die Artikel entsprechend aufbauen. So weit das nicht neutral ist, sollte das aber überarbeitet werden. In Extremfällen kann das auch zur Löschung führen (ich erinnere mich da an eine astrologische Artikelserie, wo etliche Artikel nach einhelliger Diskussion wieder gelöscht wurden).
Gruß, Gerhard
Gerhard Jahnke schrieb:
aber in aller Regel hat die wissenschaftliche Lehrmeinung den ersten Platz. Irgendwelche Alternativen können erwähnt werden, aber mit dem Hinweis, dass es sich um unwissenschaftliche Alternativen handelt.
es gibt gelegentlich auch alternativen die eine wissenschaftliche mindermeinung sind...
moca
--- Ursprüngliche Nachricht --- Von: Monika moca66it@yahoo.it
aber in aller Regel hat die wissenschaftliche Lehrmeinung den ersten Platz. Irgendwelche Alternativen können erwähnt werden, aber mit dem Hinweis, dass es sich um unwissenschaftliche Alternativen handelt.
es gibt gelegentlich auch alternativen die eine wissenschaftliche mindermeinung sind...
Wenn die als solche dargestellt werden ist das ja auch NPVO. An Wikipedia schätze ich gerade auch, dass nicht nur der Mainstream repräsentiert wird. Auf der anderen Seite sehe ich natürlich auch das Problem der Überfrachtung eines Artikels. Das läßt sich vielleicht auch dadurch lösen, dass Themen in anderte Artikel ausgelagert werden.
Grüsse - ID X
Hallo,
am Tue, 04 Oct 2005 11:04:44 +0200 schrieb Monika:
Gerhard Jahnke schrieb:
aber in aller Regel hat die wissenschaftliche Lehrmeinung den ersten Platz. Irgendwelche Alternativen können erwähnt werden, aber mit dem Hinweis, dass es sich um unwissenschaftliche Alternativen handelt.
es gibt gelegentlich auch alternativen die eine wissenschaftliche mindermeinung sind...
Klar, wollte ich nicht ausschließen. Ich wollte nur dem Eindruck entgegentreten, ein NPOV verlange das kommentarlose Nebeneinanderstellen von Wissenschaft und Scharlatanerie.
Gruß, Gerhard
--- Ursprüngliche Nachricht --- Von: Gerhard Jahnke Gerhard.Jahnke@gmx.de
Einige solcher Alternativen haben allerdings engagierte Fans, die die Artikel entsprechend aufbauen. So weit das nicht neutral ist, sollte das aber überarbeitet werden. In Extremfällen kann das auch zur Löschung führen (ich erinnere mich da an eine astrologische Artikelserie, wo etliche Artikel nach einhelliger Diskussion wieder gelöscht wurden).
Ich schätze mal, das sehr viele Artikel von Fans (mit)geschrieben werden. Schließlich bedarf es ja auch einer Motivation. Viele versuchen doch dass in dem Artikel unterzubringen, was ihnen am Herzen lieg oder ihre Meinung stützt. Es gibt Artikel, die gut werden, wenn die Gegenpoole ihre jeweiligen Positionen akzeptieren. Es gibt aber auch tendenziöse Artikel.
Grüsse - IP X