Hallo,
Die folgenden Überlegungen aus INTEBIB passen doch ganz gut zur Einführung eines Bewertungssystems in der Wikipedia:
-------- Original Message -------- Subject: Open Access und ein zentrales Peer Reviews System From: Thomas Argast argast-HI1w32G1tYsAQYTKkOM0U4QuADTiUCJX@public.gmane.org Reply-To: Internet in Bibliotheken INETBIB-jmG1WL+OhvI72m5zVzzQFYQuADTiUCJX@public.gmane.org Newsgroups: gmane.culture.libraries.inetbib
Eine Meldung in Heise-Online (http://www.heise.de/newsticker/meldung/59796) berichtet über eine Studie, nach der bei 75-85% der Wissenschaftler Open Access als Publikationsform nicht bekannt sei.
Fast interessanter erscheint mir jedoch einer der sich darauf beziehenden Diskussionsbeiträge http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=8046340&... "Peer Reviews und Kosten bei Open Access" zu dieser Meldung.
Hier läßt sich ein User namens "Kulinux" über Peer Reviews aus:
[Zitat Anfang] "(...) Es gibt überhaupt keinen Grund, warum der Peer Review nicht ohne den Umweg über den Schreibtisch des Verlegers stattfinden können sollte: Dafür gäbe es sogar zwei Möglichkeiten: Entweder, indem Artikel auf einem Open Access Server nur nach einem Peer Review durch eine begrenzte Gruppe von Wissenschaftlern veröffentlicht wird - dies würde aber das Problem der Zitierseilschaften noch immer nicht beseitigen. Oder, indem die Artikel auf dem Server einem Bewertungsverfahren unterworfen werden, bei dem namentlich registriert Benutzer (Wissenschaftler) die Artikel z.B. durch eine Note bewerten - und dafür auch mit ihrem Namen einstehen. Damit hätten tatsächlich _alle_ "peers" ein Mitspracherecht: Bisher handelt es sich ja eher gerade um das Gegenteil von dem, was "peer review" vorgibt zu sein - eine Bewertung durch "Gleichrangige" (Wissenschaftler). Die (weitgehende) Anonymität des Bewertungsverfahrens ist dabei ein zusätzliches Manko. In Veröffentlichungslisten könnte man dann die (aktuelle) Benotung seiner Publikationen mit angeben, so daß auch bei nur wenigen Lesern eine aussagefähige Bewertung erkennbar wird. Darüber hinaus könnten die Gutachter von Anträgen und Bewerbungen, an die sich Publikationslisten ja im wesentlichen wenden, jederzeit online schnell selbst die Artikel einsehen und sich ein Bild machen. Namentliche Bewertung (und Kommentierung) hätte weitere Vorteile: Die von einem Wissenschaftler vergebenen Bewertungen könnten wiederum als Kriterium zur Beurteilung seiner eigenen Urteilsfähigkeit herangezogen werden. Und Manipulationen durch Mehrfachabstimmungen wären zumindest behindert. (...)" [Zitat Ende]
Diesen Ansatz finde ich insofern sehr interessant, als daß er mir relativ einfach umsetzbar erscheint. Es braucht letztlich "nur" einen zentralen Review-Server. Wissenschaftliche Arbeiten könnten nach wie vor dezentral auf den verschiedenen Hochschulschriftenservern publiziert werden. Eine Arbeit kann dann - manuell oder in einem automatisierten Verfahren - als neue Arbeit an den Review-Server gemeldet werden. Dort können nun alle registrierten Benutzer diese Arbeit begutachten, bewerten und kommentieren.
Durch Fachgruppenzuordnung, automatisierte Mails, RSS-Feeds usw. können Wissenschaftler eingeladen werden, einen neu veröffentlichten Beitrag zu begutachten.
Wichtig scheint mir jedoch in der Tat zu sein, daß die Benutzer wirklich korrekt authentifiziert sind und namentlich genannt werden. Und durch eine Rückmeldung kann nun wiederum der Link zu der Bewertung an den ursprünglichen Volltextserver gemeldet werden.
Gruß
Thomas Argast UB Freiburg