Monika schrieb:
dazu fällt mir ein artikel ein den ich gerade heute gelesen habe. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20982/1.html
Der Artikel ist ja schon einige Tage alt und das Echo ist gemessen an der Bedeutung des Themas peinlich gering. Es ist schon bezeichnend,
dass
"Fußnoten" als Lösung der Problems "Quellenangaben" angesehen werden,
wo
sie nur eine (veraltete) Art und Weise der Darstellung sind. Ich kann Stefan Webers Ausführungen in weiten Teilen zustimmen. Bei vielen Wikipedia-Artikeln handelt es sich um zusammenkopiertes und umgeschriebenes Halbwissen und nicht umbelegte Fakten. Das muss ja noch nicht per se nur schlecht sein, aber wir sollten uns klar sein, dass "Wissen der Welt" nur das Ideal und nicht die Tatsache ist (das gilt übrigens auch für Wikiweise und andere Internetprojekte wie Imdb).
Passend zum Thema auch mein Posting zum Mythos "IBM hat festgestellt, das Vandalismus in 5 Minuten entfernt wird" der zeigt, dass Quellenangaben allein auch nicht helfen, wenn sie ungenau sind, nicht richtig zitiert wird und jeder nur vom anderen abschreibt anstatt mal
in
die Originalquelle zu schauen:
http://mail.wikipedia.org/pipermail/foundation-l/2005-October/004431.ht
ml
Gruß, Jakob
Ein belangloses Scheinproblem, das nicht zu lösen ist, aber auch überhaupt nicht gelöst werden muß, weil es überwiegend Artikel betrifft, die keine wissenschaftliche Grundlage haben. Es sind in diesem Sinne "komplizierte Privatansichten", philosophische Konzepte, in denen Hirngespinste fort gesponnen werden, die keinerlei empirische Beweise enthalten: "Journalismustheorien", "Konstruktivismus in der Medien- und Kommunikationswissenschaft" usw.. Soll man hier veralpert werden oder was? Des Kaisers Neue Kleider? Das alles sind doch mehr oder weniger genuine Ideen der Quellautoren, bloße Ansichten ohne Beweise und nix und die sich wie Mode verbreiten. Kein Wunder, daß diese komischen Sätze 1:1 übernommen werden müssen, weil jeder abschreibende Autor andernfalls in ihnen halt- und orientierungslos herum purzeln würde wie ein aus einer Versorgungsluke in den leeren Raum gesaugter Astronaut. Ach Herr Jemineé, der arme Martin Löffelholz, dessen schöne Ideen hier von bösen Menschen geklaut und entwendet und entstellt und mißverstanden und abgeschrieben wurden - und der vor Freude im Viereck springt, weil seine konstruktivistischen, medientheoretischen Betrachtungen in der Wikipedia aufgetaucht sind.
In wissenschaftlichen Artikeln aus Physik, Bio, Chemie oder Zoologie gibt es dieses Problem überhaupt nicht. Hier werden keine privaten Theorien aus einer Quelle abgeschrieben, sondern Darstellungsweisen für Fakten übernommen. Keiner würde behaupten, daß die Erkenntnisse über die Vorgänge in der Zelle einem Quellautor "gehören", selbst wenn die in WP stehenden Sätze sich sehr nahe an dessen Vorlage befinden. Hier gibts einfach Richtiges und Falsches und es gibt immer nur wenige Möglichkeiten, etwas richtig zu erklären, die einer Fülle von Möglichkeiten gegenüber stehen, es falsch zu erklären. Kein Wunder, wenn eine der richtigen Erklärungen einer weiteren richtigen Erklärung ähnelt und ist auch eine Ehre für einen Quellautor, wenn seine Darstellungsweise - die immer auch ein Vorschlag zur Betrachtung der Sache ist, eine Einladung zum neugierigen Lernen - übernommen wurde, weil sie verständlich geschrieben ist und daher Anklang findet. Jeder vernünftige und wissenschaftliche Quellautor sieht den gemeinsamen Gegenstand und freut sich, wenn ihn andere auf die selbe Weise betrachten möchten wie er.
Die Frage ist nicht, wie dieses Scheinproblem gelöst werden könnte, sondern nur, warum dieser Artikel bei heise veröffentlich wurde und was der Autor damit bezweckt hat. Er wollte wahrscheinlich nur irgendwie was wikikritisches schreiben.
P.S: Ein weiteres Indiz für mangelndes Verständnis zum Thema Quellen
und
Belege in der Wikimedia-Community ist, dass Quatsch-Projekte wie Wikiquote und Wikisource noch immer existieren.
Die sehen auch so aus, als wären es Abstellgleise. Vermutlich mußten da welche früher mal das "Recht zu gehen und eine Abstellgleisopedia aufzumachen" in Anspruch genommen haben müssen wurden.
Trilo
PS: Quellen- und Zitat-Teppiche sollen in einen neuen Namensraum, der oben als Reiter anzuklicken ist.
<P><font face="Arial, Helvetica, sans-serif" size="2" style="font-size:13.5px">_______________________________________________________________<BR><font face="Arial, Helvetica, sans-serif" size="2" style="font-size:13.5px">ICQ - You get the message, anywhere!<br>Get it @ <a href="http://www.icq.com" target=new>http://www.icq.com</a></font><br><br> </font></font>
Hallo,
sorry für das Doppelposting ebend. Ich kann mich noch nicht dran gewöhnen. Bei anderen Mailinglisten muss man auf "Allen antworten" klicken.
--- Ursprüngliche Nachricht --- Von: "Nicole S" trilo77@icqmail.com
Monika schrieb:
Der Artikel ist ja schon einige Tage alt und das Echo ist gemessen an der Bedeutung des Themas peinlich gering. Es ist schon bezeichnend,
dass
"Fußnoten" als Lösung der Problems "Quellenangaben" angesehen werden,
wo
sie nur eine (veraltete) Art und Weise der Darstellung sind.
Gegen Plagiate helfen Quellenangaben natürlich nicht, da die die Abschgreiben ja das nicht kenntlich machen wollen. Generell sind Qullenangaben aber gut für die Glaubwürdigkeit eines Artikels. Allerdings sollte die Quelle seriös und die Angaben wissenschaftlich sein. Also nennung des Autors, des Titels ud der Seitenangabe und dazu der Link. In einem Artikel habe ich mal eine geschickte Art gefunden, wie jemand nicht so ganz bei der Wahrheit blieb. Er verwies auf eine Studie im Anhang, jedoch ohne Seitenangabe. Die Studie ist seriös, doch kaum einer kommt wohl bei einem Technikthema auf die Idee sie ganz durchzulesen. Denn die im Artikel aufgestellt Behauptung wurde dort widerlegt.
Wie schon mal geschrieben fände ich eine Quellen und Fußnotenseite, sehr gut.
Grüsse - IP X