Ralf Roletschek schrieb:
Im Portal Finnland gibts eigentlich nie irgendwelchen Zoff. Das liegt sicher auch an der recht hohen Admindichte. Selbst im Orient ist es merklich ruhiger geworden, seit Keonraad Admin ist. Wenn sich in einem Fachbereich die Admins einig sind (oder zumindest nicht offen in die Wolle kriegen), sind Konflikte eigentlich recht gut zu beherrschen.
Das sehe ich auch so. Zwei Anmerkungen dazu: Zum einen sollen Admins inhaltlich kompetent entscheiden, zum anderen sollen sie sich aus den Bereichen als Admins heraushalten, in die sie inhaltlich involviert sind. So wurde meines Erachtens Bhuck nicht zum Admin gewählt, weil befürchtet wurde, dass er im umkämpften Bereich Homosexualität als Admin Stellung gegen fundamental-christliche Positionen bezieht. Das Problem dabei ist: es gibt keine Fachleute im Bereich Homosexualität, die fundamental-christlichen Positionen neutral gegenüberstehen - ruhiger und toleranter als Bhuck geht in diesem Bereich nicht. Und selbst wenn Bhuck als Admin gewählt worden wäre, hätte er dies nur unter dem Versprechen werden können niemals im Bereich Homosexualität als Admin einzugreifen.
Allerdings sind die Kandidaturen wirklich zu Schlammschlachten verkommen, kein Wunder, daß darauf keiner Lust hat.
Nicht alle Kandidaturen werden zu Schlammschlachten. Sondern gerade die wo ein Admin kandidiert, der in umstrittenen Themenbereichen schreibt. Daher gibt es im Bereich Finnland eine hohe Admindichte (obwohl man sie dort kaum braucht), im Bereich Diskriminierung keinen Admin (obwohl sie hier dringend notwendig wären).
Andreas Kemper schrieb:
So wurde meines Erachtens Bhuck nicht zum Admin gewählt, weil befürchtet wurde, dass er im umkämpften Bereich Homosexualität als Admin Stellung gegen fundamental-christliche Positionen bezieht.
In dem Bereich ist es noch schlimmer: In dem Bereich sind nun einmal nur Fanatiker unterwegs...
Das Problem dabei ist: es gibt keine Fachleute im Bereich Homosexualität, die fundamental-christlichen Positionen neutral gegenüberstehen - ruhiger und toleranter als Bhuck geht in diesem Bereich nicht.
Richtig. Die Sache ist aber noch schlimmer: In dem Bereich ist ein Benutzer aktiv, der hinter jeder Kritik an seinem Verhalten eine evangelikale Verschwörung wettert und ein ganzes Rudel von Benutzern (darunter auch damals 2 Admins, jetzt nur noch 1), die offensichtlich derartige Positionen vertreten. Hinzu kommt noch mit Hansele noch ein Sockenzoo. In so einem Umfeld reicht Ruhe und Toleranz leider nicht - ohne Gleichgültigkeit (Sprich: Die Hoffnung, dass den Leuten da irgendwann die Lust an WP vergeht), ist da leider nichts zu reißen - oder durch massiven Einsatz des Sperrknopfes. Selbiges würde aber irgendein anderer Admin wieder aufheben...
Nicht alle Kandidaturen werden zu Schlammschlachten.
Die wenigstens werden es. Es gab dieses Jahr schon 28 AKs, 7 weitere laufen. Davon haben wir jetzt die 5te Schlammschlacht - also jede Siebte AK.
Sondern gerade die wo ein Admin kandidiert, der in umstrittenen Themenbereichen schreibt.
Eher nicht. Eher bei der Frage, ob sich der Benutzer bisher wie ein Heiliger oder wie ein normaler Mensch (so einer mit Emotionen) verhalten hat. Wer einen Troll "Troll" und einen Vandalen "Vandalen" nennt, wird kein Admin; wer aber jedem Konflikt aus dem Weg geht (ob durch seinen Themenbereich oder durch sein Verhalten begründet), wird Admin.
"Kai F. Lahmann" schrieb:
In so einem Umfeld reicht Ruhe und Toleranz leider nicht - ohne Gleichgültigkeit (Sprich: Die Hoffnung, dass den Leuten da irgendwann die Lust an WP vergeht), ist da leider nichts zu reißen - oder durch massiven Einsatz des Sperrknopfes. Selbiges würde aber irgendein anderer Admin wieder aufheben...
Es kann doch nicht sein, dass wir alle umstrittenen Bereiche aufgeben. Ich habe mich nach einer Eskalation aus dem Artikel Diskriminierung herausgezogen, mit der Konsequenz, dass gnadenlos weiter umgeschrieben wird ohne Korrektiv. Jeden Tag mindestens hundert Bearbeitungen, zum Teil im offensichtlich betrunkenen Zustand.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskriminierung&limit=250&...
Das kann doch nicht die Lösung sein.
Zu umstrittenen Artikeln gehört nun mal der Streit und der ist auch produktiv. Von Admins erwarte ich, dass sie diesen Streit nicht als Kindergartenkram wahrnehmen, sondern darauf achten, dass der Streit sachlich ausgetragen wird. Das heißt, PAs werden nicht zugelassen. Konfliktfähigkeit ist die wichtigste Kompetenz, die wir von Admins zu erwarten haben.
schwarze_feder@gmx.net schrieb:
Es kann doch nicht sein, dass wir alle umstrittenen Bereiche aufgeben.
Doch, zumindest für einen kurzen Zeitraum. In 1-2 Jahren kann man idr. dann über den Artikel "rüberbügeln" und keiner stört einen mehr.
Zu umstrittenen Artikeln gehört nun mal der Streit und der ist auch produktiv.
Meistens ist er es eben leider nicht, sondern Wand redet gegen Wand. Beide Seiten ignorieren dann auch jede Möglichkeit, einen Mittelweg zu finden :(
Von Admins erwarte ich, dass sie diesen Streit nicht als Kindergartenkram wahrnehmen, sondern darauf achten, dass der Streit sachlich ausgetragen wird.
An dieser Stelle muss erstmal eines klar gesagt werden: Sperren auf eine zufällige Version in einem Editwar _funktioniert NICHT_. IMHO muss hier immer eine Version gefunden werden, die entweder beide Seiten akzeptieren oder beide Seiten garantiert nicht akzeptieren. Dazu kommt, dass von 10 Artikeln, in denen es einen Editwar gibt, 9 ein {{Belege fehlen}} ganz oben verdienen würden, weil idr. der gesamte Artikel, zumindest aber die strittige Aussage unbelegt ist. Vorschlag an alle Admins daher: den strittigen Text weiträumig löschen und dann in DER Version sperren. Idr. wird mit der Lösung keiner zufrieden sein, aber sie müssen wenigstens diskutieren.
Kai F. Lahmann schrieb:
An dieser Stelle muss erstmal eines klar gesagt werden: Sperren auf eine zufällige Version in einem Editwar _funktioniert NICHT_. IMHO muss hier immer eine Version gefunden werden, die entweder beide Seiten akzeptieren oder beide Seiten garantiert nicht akzeptieren.
Nachtrag: In den Fällen, wo die Sache im Sinne unserer Regeln oder der nach den genannten Quellen erkennbaren Neutralität eindeutig ist, sollten hingegen die Admins sogar ausdrücklich (!) dazu aufgefordert werden, die Einhaltung dieser Regeln im Falle eines Editwars durchzusetzen. Sprich: Einen Abschnitt als "POV" oder "TF" zu entfernen UND dann sofort zu sperren halte ich nicht für einen AP-Grund sondern für _zu begrüßen_ - dabei muss diese Entscheidung natürlich für die, die die Regeln akzeptieren verständlich sein. Wer nicht versteht, was "POV" und "TF" sind (also nicht die Kürzel sondern die praktische Auswirkung dieser Regeln), ist hingegen in WP als "unerwünschter Mitarbeiter" zu betrachten.
Praktisches (erfundenes) Beispiel: Eine unbelegte Aussage wird von Benutzer A eingefügt und von B mit der Anmerkung "Quellen?" wieder entfernt. Nun setzt A diese wieder ein. Welcher Fall ist problematischer? 1. Er schreibt in die Zusammenfassung "du Arsch nervst", setzt aber diesmal eine Quelle an den Text. 2. Er schreibt in die Zusammenfassung "das ist aber die Wahrheit!" und setzt den identischen Text wieder ein. ...ersteres ist ein PA; sogar ein komplett überflüssiger - aber das _Problem_ wurde gelöst. Das zweite zeigt völliges Unverständnis der Regeln und bringt niemanden weiter. Trotzdem gibt es in Fall 1 eine Sperre, in Fall 2 gar nix.
"Kai F. Lahmann"
Praktisches (erfundenes) Beispiel: Eine unbelegte Aussage wird von Benutzer A eingefügt und von B mit der Anmerkung "Quellen?" wieder entfernt. Nun setzt A diese wieder ein. Welcher Fall ist problematischer?
- Er schreibt in die Zusammenfassung "du Arsch nervst", setzt aber
diesmal eine Quelle an den Text. 2. Er schreibt in die Zusammenfassung "das ist aber die Wahrheit!" und setzt den identischen Text wieder ein. ...ersteres ist ein PA; sogar ein komplett überflüssiger - aber das _Problem_ wurde gelöst. Das zweite zeigt völliges Unverständnis der Regeln und bringt niemanden weiter. Trotzdem gibt es in Fall 1 eine Sperre, in Fall 2 gar nix.
Stimme ich völlig zu. Wobei ein "du Arsch" zumindest eine Anmerkung auf der Benutzerseite zur Folge haben sollte, was leider schon lange nicht mehr passiert, von einer Sperre ganz zu schweigen. Oftmals stellt sich aber die Alternative nicht, weil ein "du Arsch" dann kommt, wenn man seine Meinung gegen die Quellenlage durchzusetzen versucht.
On 06.04.2008, at 17:05, Kai F. Lahmann wrote:
Praktisches (erfundenes) Beispiel: Eine unbelegte Aussage wird von Benutzer A eingefügt und von B mit der Anmerkung "Quellen?" wieder entfernt. Nun setzt A diese wieder ein. Welcher Fall ist problematischer?
- Er schreibt in die Zusammenfassung "du Arsch nervst", setzt aber
diesmal eine Quelle an den Text. 2. Er schreibt in die Zusammenfassung "das ist aber die Wahrheit!" und setzt den identischen Text wieder ein. ...ersteres ist ein PA; sogar ein komplett überflüssiger - aber das _Problem_ wurde gelöst. Das zweite zeigt völliges Unverständnis der Regeln und bringt niemanden weiter. Trotzdem gibt es in Fall 1 eine Sperre, in Fall 2 gar nix.
Hi,
nettes Beispiel und zuzuspitzen auf die Frage was leichter zu erreichen ist: Ein Beleg für eine Aussage oder ein einigermaßen konflikfreies Miteinander der Benutzer?
Gruß
Henriette
Henriette Fiebig schrieb:
nettes Beispiel und zuzuspitzen auf die Frage was leichter zu erreichen ist: Ein Beleg für eine Aussage oder ein einigermaßen konflikfreies Miteinander der Benutzer?
wenn in den Bereichen, in denen die Quellenlage relevant ist, Admins aufgrund der Quellenbelegung eingreifen würden, würde sich das mit den Konflikten erübrigen. Hilfreich ist auch dieses Tool
http://tools.wikimedia.de/~escaladix/larticles/larticles.php?
um zu erkennen, wer wirklich an konstruktiver Artikelarbeit interessiert ist.
Meine persönliche Meinung, geprägt dadurch, dass meinem Arbeitgeber Kommentare aus meiner letzten Adminkandidatur zugeschickt wurden, um mich zu diffamieren: Die Prozedur ist derzeit organisierter Rufmord.
Ich wäre stark dafür, zu anonymen Abstimmungen überzugehen, bei denen auf einer dafür eingerichteten Wikimediawebseite stimmberechtigte Accounts abstimmen, am Ende wird veröffentlicht, wer gewählt hat, aber nicht wie. Damit sind wir die ganzen Kurzkommentare los und gleichzeitig auch die ganze Gruppendynamik (was zugegeben auch Nachteile hat). Was man dadurch nicht unterbindet sind Diskussionen zum Kandidaten, das sollte man meiner Meinung nach aber auch nicht.
Viele Grüße
Philipp
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
P. Birken schrieb: | Was man dadurch nicht unterbindet sind Diskussionen | zum Kandidaten, das sollte man meiner Meinung nach aber auch nicht.
Genau, die wird man weiterhin haben und es ist egal wo die Diskussionen und Schlammschlachten geführt werden, das Ergebnis wird im Endeffekt das ~ Gleiche sein. Härteres Durchgreifen könnte helfen, verlagert aber die Diskussionen letztendlich nur an eine andere Stelle. Solange wir uns eben nicht im Griff haben, wird sich halt wenig ändern.
Anonyme Abstimmungen hätten wahrscheinlich den Vorteil, dass sich manch einer dem Gruppendruck entziehen kann, mehr aber auch nicht.
Gruß Liesel
Hallo zusammen, bislang habe ich nur "zugehört", entnehme den Aussagen aber, dass hier recht viele Admins auf der Liste stehen. Als ich dies las:
"So wurde meines Erachtens Bhuck nicht zum Admin gewählt, weil befürchtet wurde, dass er im umkämpften Bereich Homosexualität als Admin Stellung gegen fundamental-christliche Positionen bezieht... - Das Problem dabei ist: es gibt keine Fachleute im Bereich Homosexualität, die fundamental-christlichen Positionen neutral gegenüberstehen - ruhiger und toleranter als Bhuck geht in diesem Bereich nicht."
kam bei mir spontan die (möglicherweise naive) Frage auf: Warum haben sich dann nicht viel mehr Admins an der Abstimmung beteiligt, um einen für diesen Bereich doch möglichen "Fachkollegen" (ruhig und tolerant) zu bekommen? Sverrir Mirdsson
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
| "So wurde meines Erachtens Bhuck nicht zum Admin gewählt, weil befürchtet | wurde, dass er im umkämpften Bereich Homosexualität als Admin Stellung gegen | fundamental-christliche Positionen bezieht... | - Das Problem dabei ist: es gibt keine Fachleute im Bereich Homosexualität, | die fundamental-christlichen Positionen neutral gegenüberstehen - ruhiger | und toleranter als Bhuck geht in diesem Bereich nicht."
Könnte man nicht die Bürokraten oder das Schiedsgericht fragen, ob sie in dem Fall nicht willküren können?
Grüße, viciarg
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Henriette Fiebig schrieb: | Warum das Schiedsgericht?
Weiß nicht, war nur so ne Idee. Ich dachte, wenn das SG schon Adminrechte einschränken oder entziehen kann, könnte es vielleicht auch welche vergeben. Habe erst im Nachhinein gesehen, dass man dafür den Aufgabenbereich des SGs erst erweitern muss.
Gruß, viciarg
schwarze_feder@gmx.net skribis:
Hilfreich ist auch dieses Tool
http://tools.wikimedia.de/~escaladix/larticles/larticles.php?
um zu erkennen, wer wirklich an konstruktiver Artikelarbeit interessiert ist.
Ah, lustiges Tool. Mindestens die Hälfte der Neuerstellungen, die da (für mich) aufgelistet sind, waren keine Neuerstellungen, und noch ein paar waren Redirects (die später von jemand anders zu einem Artikel gemacht wurden).
Das Problem liegt wohl darin, dass die Versionsgeschichte vor der Umstellung auf die Software "Wikipedia Phase 2" (der erste MediaWiki-Vorläufer) im September 2002 verloren gegangen ist - dürfte die meisten Nutzer nicht betreffen :-)
Paul
schwarze_feder@gmx.net schrieb:
http://tools.wikimedia.de/~escaladix/larticles/larticles.php?
um zu erkennen, wer wirklich an konstruktiver Artikelarbeit interessiert ist.
Findest du wirklich, dass nur das Anlegen von Artikeln wichtig ist? Zugegeben, so wie viele Artikel aussehen, stehst du mit der Meinung nicht alleine; trotzdem halte ich das für bedenklich...