In den letzten Tagen lief eine kleine Email-Debatte zwischen Dale Hoiberg von Encyclopedia Britannica und Jimmy Wales. Das Wall Street Journal hat diesen Austausch in seiner heutigen Ausgabe zusammengetragen, ein wenig gekürzt und veröffentlicht.
Die Anfangsfrage lautete "Kann Wikipedia's Ansatz, jeden zum Autor zu machen, am Ende ohne wissenschaftliche Aufsicht zu einem verlässlichen Werkzeug führen? Sind traditionelle Enzyklopädien wie Britannica beschränkt durch ihren Mangel an Input?" - jedenfalls in der Online-Version.
Den kompletten Text kann man unter http://online.wsj.com/public/article/SB115756239753455284.html nachlesen. Und sollte es auch tun. Ich versuche einmal, jedes Statement in einem Satz zusammenzufassen.
Wales: Das offene System ist nicht in allen Punkten überlegen, es unterscheidet sich.
Hoiberg: Wir sind auch eine Community von 4000 Leuten.
Wales: In den Grenzen seines Systems hat Britannica den Job gut gemacht.
Hoiberg: Wikipedias Weg ist geplastert mit weniger Offenheit, siehe "stable Version".
Wales: Unsere Werkzeuge werden feiner; zuerst nur die Komplettsperrung, dann Semiprotection.
Hoiberg: Was wir tun, hat schon immer funktioniert und tut es auch weiterhin.
Wales: Das klingt wie eine Grabinschrift.
Hoiberg: Wir werden kein Wiki werden.
Wales: Wir sind transparent, wir sind offen.
Hoiberg: Es ist heimtückisch, hyperlinks in Antworten zu packen, dafür habe ich keine Zeit.
Wales: Sorry, aber das Internet hat nunmal Hyperlinks.
Hoiberg: Wales hat nicht auf die Fragen geantwortet, die keiner gestellt hat.
Mathias
Schön fand ich diesen Satz von J.W.
"Sneaky? I beg to differ. On the Internet it is possible and desirable to enhance the understanding of the reader by linking directly to resources to enhance and further understanding."
So nutze ich WP auch meistens. Als eine SUCHMASCHIENE mit ausgewählten vorsortierten Links zu guten Quellen ...
Heinz.
Mathias Schindler schrieb:
In den letzten Tagen lief eine kleine Email-Debatte zwischen Dale Hoiberg von Encyclopedia Britannica und Jimmy Wales. Das Wall Street Journal hat diesen Austausch in seiner heutigen Ausgabe zusammengetragen, ein wenig gekürzt und veröffentlicht.
Die Anfangsfrage lautete "Kann Wikipedia's Ansatz, jeden zum Autor zu machen, am Ende ohne wissenschaftliche Aufsicht zu einem verlässlichen Werkzeug führen? Sind traditionelle Enzyklopädien wie Britannica beschränkt durch ihren Mangel an Input?" - jedenfalls in der Online-Version.
Den kompletten Text kann man unter http://online.wsj.com/public/article/SB115756239753455284.html nachlesen. Und sollte es auch tun. Ich versuche einmal, jedes Statement in einem Satz zusammenzufassen.
Wales: Das offene System ist nicht in allen Punkten überlegen, es unterscheidet sich.
Hoiberg: Wir sind auch eine Community von 4000 Leuten.
Wales: In den Grenzen seines Systems hat Britannica den Job gut gemacht.
Hoiberg: Wikipedias Weg ist geplastert mit weniger Offenheit, siehe "stable Version".
Wales: Unsere Werkzeuge werden feiner; zuerst nur die Komplettsperrung, dann Semiprotection.
Hoiberg: Was wir tun, hat schon immer funktioniert und tut es auch weiterhin.
Wales: Das klingt wie eine Grabinschrift.
Hoiberg: Wir werden kein Wiki werden.
Wales: Wir sind transparent, wir sind offen.
Hoiberg: Es ist heimtückisch, hyperlinks in Antworten zu packen, dafür habe ich keine Zeit.
Wales: Sorry, aber das Internet hat nunmal Hyperlinks.
Hoiberg: Wales hat nicht auf die Fragen geantwortet, die keiner gestellt hat.
Mathias
Moin,
Am 13.09.06 schrieb HeinzJ h-j.luecking@t-online.de:
Schön fand ich diesen Satz von J.W.
"Sneaky? I beg to differ. On the Internet it is possible and desirable to enhance the understanding of the reader by linking directly to resources to enhance and further understanding."
So nutze ich WP auch meistens. Als eine SUCHMASCHIENE mit ausgewählten vorsortierten Links zu guten Quellen ...
"Heute versteht man unter einer Enzyklopädie eine strukturierte, möglichst umfassende Darstellung menschlichen Wissens in einer für den Alltagsgebrauch hinreichenden Ausführlichkeit." [Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Enzyklop%C3%A4die]
Mathias Schindler schrieb:
[ToFu snip, das lernst du vermutlich nie, oder?]
Liebe Grüße,
Michael 'da didi' Diederich
On 9/13/06, Michael Diederich michael.diederich@gmail.com wrote:
Mathias Schindler schrieb:
[ToFu snip, das lernst du vermutlich nie, oder?]
Wetten doch? Ab auf moderated und auf die Lernkurve warten.
Mathias
2006/9/13, Mathias Schindler mathias.schindler@gmail.com:
Hoiberg: Wales hat nicht auf die Fragen geantwortet, die keiner gestellt hat.
Du vergisst das final statement von Hoiberg, das man sich, bis auf den ersten Absatz so an die Wand hängen könnte.
viele Grüße
Philipp
On 9/13/06, P. Birken pbirken@gmail.com wrote:
2006/9/13, Mathias Schindler mathias.schindler@gmail.com:
Hoiberg: Wales hat nicht auf die Fragen geantwortet, die keiner gestellt hat.
Du vergisst das final statement von Hoiberg, das man sich, bis auf den ersten Absatz so an die Wand hängen könnte.
Da ist noch einiges mehr aus dem Dialog unter den Teppich gefallen.
Der Absatz "General encyclopedias are big by nature, ..." ist schon um ein vielfaches feinsinniger in der legendären Inklusionisten-Debatte gefallen.
"Most of us don't need all the information in the world. " - Eines der billigsten rhetorischen Stilmittel: Eine platte Aussage, die in der Regel Zustimmung findet (vor allem dann, wenn man sie fein mit "most of us" weaselt) und mit der man dann irgendeine andere Sache als richtig unterjubelt. Weil A richtig ist, ist also B richtig.
Andiewandhängbar ist der letzte Text von ihm dann, wenn man den Timestamp anbringt. Solche Lyrik schreibt man, wenn man mit der Debatte noch nicht angefangen hat oder sich währenddessen von ihr verabschiedet hat.
Mathias
2006/9/13, Mathias Schindler mathias.schindler@gmail.com:
On 9/13/06, P. Birken pbirken@gmail.com wrote:
2006/9/13, Mathias Schindler mathias.schindler@gmail.com:
"Most of us don't need all the information in the world. " - Eines der billigsten rhetorischen Stilmittel: Eine platte Aussage, die in der Regel Zustimmung findet (vor allem dann, wenn man sie fein mit "most of us" weaselt) und mit der man dann irgendeine andere Sache als richtig unterjubelt. Weil A richtig ist, ist also B richtig.
Andiewandhängbar ist der letzte Text von ihm dann, wenn man den Timestamp anbringt. Solche Lyrik schreibt man, wenn man mit der Debatte noch nicht angefangen hat oder sich währenddessen von ihr verabschiedet hat.
Der Absatz hat mit Wikipedia versus Enz. Britannica nur mittelbar zu tun. Insofern ist er in der Debatte ein Stilmittel. Aber wo ist der punkt? Man kann ihn wie gesagt für sich nehmen.
viele Grüße
Philipp
Hallo Liste,
im Frühsommer hatte die Liste kurz über das Informationsweiterverwendungsgesetz als interessanter Aspekt für die Wikipedia gesprochen.
Nachrichtlich darf ich kurz den Stand der Gesetzgebung bekannt geben:
Am Donnerstag [21.9.] wird das Gesetz im Bundestag in erster Lesung beraten und direkt in die Ausschüsse verwiesen.
Da das Gesetz der Richtlinienumsetzung dient, ist auch zu erwarten, dass es nicht in den Ausschüssen versickert, sondern bis Mitte Herbst beraten wird. Im Spätherbst dürften dann die anschließenden Lesungen stattfinden.
Auch für die abschließende Entscheidung des Bundesrates dürften keine Steine mehr im Wege liegen. In der Stellungnahme ist ersichtlich, dass der BRat lediglich den Rechtsweg klargestellt haben wollte. Ich rechne daher damit, dass das Gesetz zum 1. Januar 2007 in Kraft tritt.
Mit freundlichen Grüßen AHK