Hallo,
wie ist eigentlich der aktuelle Stand der Diskussion um die Einführung einer Bewertung von Artikeln? Das Thema wurde ja schon mehrfach andiskutiert, ist dann aber anscheinend immer wieder eingeschlafen, oder wurde das Thema irgendwann mal abgelehnt?
Hintergrund ist die sehr unterschiedliche Qualität der Wikipedia-Artikel; mit einer Bewertungsfunktion könnten die Benutzer über die enzyklopädische Wertigkeit der einzelnen Artikel abstimmen (''war dieser Artikel hilfreich?'' etc.). Das Prinzip funktioniert bei Portalen und statischen Artikeln sehr gut und würde auch der Wikipedia und den Benutzern in vielerlei Hinsicht helfen.
Hauptproblem der Angelegenheit ist wohl die (potentiell) permanente Änderung der Artikel durch das Wiki-Prinzip, daher müsste man den Bewertungsstand entweder nach jeder Änderung zurücksetzen oder Art/Umfang der Änderungen durch einen smarten Algorithmus gewichten lassen.
Wie dem auch sei, kann mich mal jemand bitte auf den aktuellen Stand bringen?
Gruss & Danke, -asb
Agon S. Buchholz wrote:
Hauptproblem der Angelegenheit ist wohl die (potentiell) permanente Änderung der Artikel durch das Wiki-Prinzip, daher müsste man den Bewertungsstand entweder nach jeder Änderung zurücksetzen oder Art/Umfang der Änderungen durch einen smarten Algorithmus gewichten lassen.
Wir hatten das neulich im Channel und meine Idee war eine Gewichtung der Stimmen nach einer Art radioaktivem Zerfallsmuster. Jede Halbzeit wäre eine Änderung.
Die Rating-Funktion könnte ja eh auf einem anderen Rechner laufen.
"smart" wäre hier vermutlich nicht resourcenfressend.
Wahlweise könnte man einen zweiten Faktor einführen, der "Änderung" etwas feiner differenziert.
Alternativen sind a) Wie gehabt, also minor vs nicht-minor. b) Manuelle Bewertung der Signifikanz der Änderung c) eine einfache Zeilen/Umfang.
Da ja alles ein soziales Experiment ist, böten sich einige Spielwiesenrunden an.
A) Qualifiziertes Rating (viele Kategorien "wie passend ist der Umfang, wie genau ist die sprachliche Präzision, wie erfolgreich wurden unnötige Fremdworte vermieden, wie schön wurde das NPOV-Mantra gebetet") versus Overall-Zahlenwert.
B) Rating des einzelnen Artikels (as-is) und dann eine Ratingfunktion, die die Änderung als solche bewertet. Beide Stimmenmengen könnten vereint werden und so plausible Werte bei gleichzeitiger Persistenz der Stimme geben. Ich würde mir keine Zeit für Ratings abknapsen, wenn ich wüsste, daß der Stimmenwert nach einer Kommaänderung die Nullline kratzt.
Gruß, Presroi
naja, war nicht ganz das, wonach du gefragt hattest. :)
Wir hatten das neulich im Channel und meine Idee war eine Gewichtung der Stimmen nach einer Art radioaktivem Zerfallsmuster. Jede Halbzeit wäre eine Änderung.
Die Rating-Funktion könnte ja eh auf einem anderen Rechner laufen.
"smart" wäre hier vermutlich nicht resourcenfressend.
Wahlweise könnte man einen zweiten Faktor einführen, der "Änderung" etwas feiner differenziert.
Alternativen sind a) Wie gehabt, also minor vs nicht-minor. b) Manuelle Bewertung der Signifikanz der Änderung c) eine einfache Zeilen/Umfang.
Letzteres ist sicher am sinnvollsten, in den seltensten Fällen ändern kleine Änderungen gleich die Quälität des ganzen (langen) Artikels. Manuell werden zu wenige bewerten, schon jetzt wird die minor/nicht-minor Funktion nicht wirklich genutzt, jedenfalls nicht von mir. Eine automatische Erkenneung (nach c), wie stark ein Artikel geändert wurde (am besten wäre eine Prozent-Angabe) ist sicher hilfreicher. Das funktioniert zwar auch nicht immer optimal, ist aber sicher besser als der derzeitig Zustand, wo es vom Individuum abhängt, ob und wenn ja wie eine Änderung bewertet wird.
Da ja alles ein soziales Experiment ist, böten sich einige Spielwiesenrunden an.
A) Qualifiziertes Rating (viele Kategorien "wie passend ist der Umfang, wie genau ist die sprachliche Präzision, wie erfolgreich wurden unnötige Fremdworte vermieden, wie schön wurde das NPOV-Mantra gebetet") versus Overall-Zahlenwert.
Qualifiziertes Rating ist sicher besser, aber dafür muss man sich auch mehr Zeit nehmen. Oft ist die Rechtsschreibung oder der Ausdruck grauenhaft, der Inhalt aber gut bzw. Umgekehrt. Dann wäre es auch einfacher für Korrektoren, sich die Artikel rauszusuchen, die sie kontrollieren wollen. Also wer gerne Rechtsschreibung kontrolliert, sucht nach Artikeln, wo diese schlecht bewertet wurde.
B) Rating des einzelnen Artikels (as-is) und dann eine Ratingfunktion, die die Änderung als solche bewertet. Beide Stimmenmengen könnten vereint werden und so plausible Werte bei gleichzeitiger Persistenz der Stimme geben. Ich würde mir keine Zeit für Ratings abknapsen, wenn ich wüsste, daß der Stimmenwert nach einer Kommaänderung die Nullline kratzt.
Das folgende Verfahren hielte ich für sinnvoll. Es wird gespeichert, wer (nur angemeldete Benutzer) über welche Version abgestimmt hat. Die Einzelwertung geht dann zu einem bestimmten Prozentsatz ein, der vom Unterschied (gemessen in Zeilen/Umfang) zur aktuellen Version abhängt (bei einer Wiederherstellung einer älteren Version würde eine Bewertung dann ggf wieder zu 100% eingehen). Stimmt der Nutzer erneut ab, wird die alte Bewertung gelöscht.
Auf dass dies wieder totdiskutiert wird...
Gruss Coma
Hintergrund ist die sehr unterschiedliche Qualität der Wikipedia-Artikel; mit einer Bewertungsfunktion könnten die Benutzer über die enzyklopädische Wertigkeit der einzelnen Artikel abstimmen (''war dieser Artikel hilfreich?'' etc.). Das Prinzip funktioniert bei Portalen und statischen Artikeln sehr gut und würde auch der Wikipedia und den Benutzern in vielerlei Hinsicht helfen.
Es würde überhaupt nichts helfen, denn jemand müsste die Artikel dann verbessern. Ich brauch kein Bewertungssystem um zu merken, dass 90% unserer Artikel vom enzyklopädischen Standpunkt saumäßig sind - und unsere Benutzer merken das auch, keine Sorge. Die brauchen keinen roten Balken, um sie drauf hin zu weisen. Wenn wir mal bei 10% saumäßigen Artikeln sind, dann können wir ja gern drüber reden. Aber bis dahin sollten wir uns um die Artikel (und ne funktionierende Suchfunktion) kümmern und nicht um technischen Schnickschnack.
Uli
Ulrich Fuchs wrote:
Aber bis dahin sollten wir uns um die Artikel (und ne funktionierende Suchfunktion) kümmern und nicht um technischen Schnickschnack.
Könntest du bitte darlegen, inwieweit Menschen, die sich um Artikel kümmern wollen, abgelenkt werden, wenn andere technisch-soziale Schnickeschnacke bearbeiten? Irgendwo vermisse ich die Stelle, an der den einen eine Arbeit auferlegt wurde, die sie nicht machen wollen oder können - und die Argumentation, daß jemand, der Kraft eigener Entscheidung technischen Nicknack macht, sich selbst von dem sozial doch viel erwünschteren Arbeiten abhält, verbietet sich doch wohl von selbst, oder?
Grüße, Mathias
Am Mittwoch, 14. Januar 2004 20:27 schrieb Mathias Schindler:
Ulrich Fuchs wrote:
Aber bis dahin sollten wir uns um die Artikel (und ne funktionierende Suchfunktion) kümmern und nicht um technischen Schnickschnack.
Könntest du bitte darlegen, inwieweit Menschen, die sich um Artikel kümmern wollen, abgelenkt werden, wenn andere technisch-soziale Schnickeschnacke bearbeiten? Irgendwo vermisse ich die Stelle, an der den einen eine Arbeit auferlegt wurde, die sie nicht machen wollen oder können - und die Argumentation, daß jemand, der Kraft eigener Entscheidung technischen Nicknack macht, sich selbst von dem sozial doch viel erwünschteren Arbeiten abhält, verbietet sich doch wohl von selbst, oder?
Ich stimme zu. Die Bewertung verbessert sicher den Artikel nicht Uli, aber sie schadet ihm auch nicht, im Gegenteil, besonders grottige Artikel kann man sich dann anzeigen lassen und verbessern.
Wir haben nichts davon, wenn wir uns in 2 oder 3 Wochen mal wieder kräftig mit einer tollen Presseerklärung (kümmert sich da eingentlich mal einer drum, es ist bald soweit!) selbst in die Tasche lügen, wie viele tolle Artikel wir doch schon wieder haben und nach wie vor ohne jede Grundlage behaupten, die Artikel wären hier wunder was toll und wenn es mal einer nicht sein sollte, dann wird der bestimmt bald überarbeitet.
Das war vielleicht vor anderthalb Jahren so, als man noch alle Artikel persönlich überwachen konnte, aber das ist jetzt unmöglich und jeder hier kann nur von den Artikeln sprechen, die er selbst bearbeitet. Die Leute, die hier das Zeugs von IP-Nummern bearbeiten werden sicher eine andere Meinung über die Qualtität der Artikel haben, als die, die nur ihre eigenen Artikel überwachen und korrigieren. Objektiv lässt sich über die Qualtität der Wikipedia nichts mehr aussagen, und dass ist nicht gut so, nein das ist schlecht! Ich habe lieber 10.000 gute als 50.000 schlechte Artikel.
Ich wiederhole mich: Wir haben nichts davon, wenn wir uns in 2 oder 3 Wochen mal wieder kräftig mit einer tollen Presseerklärung selbst in die Tasche lügen, wie viele tolle Artikel wir doch schon wieder haben und nach wie vor ohne jede Grundlage behaupten, die Artikel wären hier wunder was toll und wenn es mal einer nicht sein sollte, dann wird der bestimmt bald überarbeitet.
Dann ziehen wir wieder Herrscharen von neuen Schreibern an, die unsere schlechten Artikel sehen und glauben sie könnten das auch. Ich will eine Qualitätskontrolle! Die geht hier nur über ein Bewertungssystem und da ist jedes besser, als gar keines.
Wenn wir keine derartige Analyse zulassen, werden wir auch nie in der Lage sein zu bestimmen, was wichtig ist. Dann wird es immer nur heißen wir müssen noch mehr Autoren rekrutieren. Wenn wir 100.000 Artikel haben, werden wir 200.000 fordern und wenn wir 500.000 haben peilen wir die Million an, alles nur, weil wir so gut wie kein anderes Qualitätsmerkmal als die Anzahl Artikel haben. Ich schätze mal, dass wir jetzt schon mindesten 10.000 viel zu kurze Artikel haben und 10.000 schlechte und 10.000 Jahreszahlen Artikel, oder sonstige die man so schön anlgegen kann, weil man nur die Navigation und die Artikel-Struktur kopieren braucht. Die wenigsten Artikel dieser Art haben Inhalt oder werden ihn jemals bekommen. Jedenfalls nicht, solange wir jeden Tag 200 neue Artikel bekommen von denen 20% völlig nutzlose Baustellen sind.
Wikipedia wird immer ein Nischenprodukt bleiben, das ein paar Leute benutzen, aber nimand wirklich ernst nimmt, solange wir und um die Qualtität nicht wirklich Gedanken machen. So lange wir nicht einmal den Stand der Qualität kennen, brauchen wir uns aber noch nicht einmal Gedanken machen...
Ganz zu schweigen von einer möglichen Weiterverwertung in Form von CDs oder DVDs, die ohne Bewertung unmöglich ist, denn da will man sicher nicht jeden Sch... drin stehen haben.
Gruss Coma
Am Mittwoch, 14. Januar 2004 20:03 schrieb Agon S. Buchholz:
Hallo,
wie ist eigentlich der aktuelle Stand der Diskussion um die Einführung einer Bewertung von Artikeln? Das Thema wurde ja schon mehrfach andiskutiert, ist dann aber anscheinend immer wieder eingeschlafen, oder wurde das Thema irgendwann mal abgelehnt?
[schnippschnapp :-)]
Wie dem auch sei, kann mich mal jemand bitte auf den aktuellen Stand bringen?
Also Vorschläge gab es schon viele. Alle wurden totdiskutiert, wie das hier oft üblich ist. Das beste wäre, jemand implementiert einfach etwas, dann ist es da, kann ggf. verbessert werden, aber man kann es nicht mehr totquatschen!
Irgendwas ist aber auch in Bezug auf die ominöse "Wikipedia Version 1.0" für CD oder so im Gange. Offenbar hat man nun doch erkannt, dass es ohne Berwertung nicht geht und in diesem Rahmen wird wohl in einer englichssprachigen Mailingliste etwas diskutiert. Viel mehr weiß ich leider auch nicht.
Gruss Coma
Ivo Köthnig wrote:
Irgendwas ist aber auch in Bezug auf die ominöse "Wikipedia Version 1.0" für CD oder so im Gange. Offenbar hat man nun doch erkannt, dass es ohne Berwertung nicht geht und in diesem Rahmen wird wohl in einer englichssprachigen Mailingliste etwas diskutiert. Viel mehr weiß ich leider auch nicht.
Stand der Dinge für "1.0": * Festgelegt ist noch gar nichts! :-) * Bisher beliebtester Vorschlag: Mindestens zwei eingeloggte Benutzer müssen ein "OK" geben, damit eine bestimmte Version (!) eines Artikels in eine "1.0" Version übernommen wird * Software: Noch nichts verfügbar, erst mal auf die neue Hardware warten
Also ist noch genug Zeit, Vorschläge für die Qualitätssicherung einzubringen! Ich fasse mal die Ideen der wikide-l so weit zusammen: <sarkasmus> * Radioaktive Zerfallsmuster nach der Karlsruher Nuklidkarte * I-Ging der Quersumme des Artikel-Titels * Anzahl der Bearbeitungen, geteilt durch die Summe des Körpergewichts der Autoren * Anzahl der deutschen Umlaute im Artikeltext zum Quadrat (Fremdwortvermeidung!) </sarkasmus>
Nur weiter so ;-)
Magnus
Agon S. Buchholz schrieb:
wie ist eigentlich der aktuelle Stand der Diskussion um die Einführung einer Bewertung von Artikeln?
Die Erfahrung aus http://susning.nu/ ("Betyg" is schwedisch für Zeugnis) ist das die Leser oft nicht die Artikelqualität, sonder die Artikelthema bewerten. Das Favvofußballteam oder Rock Band bekommt fier oder fünf Sterne eben wenn der Artikel nur zwei Zeilen lang ist.
z.B., http://susning.nu/Mobbade_barn_med_automatvapen Mouseover über die Sterne zeigt "Mittelwert-Zeugnis 3.9 von 15 Lesern"
Am Donnerstag, 15. Januar 2004 00:06 schrieb Lars Aronsson:
Agon S. Buchholz schrieb:
wie ist eigentlich der aktuelle Stand der Diskussion um die Einführung einer Bewertung von Artikeln?
Die Erfahrung aus http://susning.nu/ ("Betyg" is schwedisch für Zeugnis) ist das die Leser oft nicht die Artikelqualität, sonder die Artikelthema bewerten. Das Favvofußballteam oder Rock Band bekommt fier oder fünf Sterne eben wenn der Artikel nur zwei Zeilen lang ist.
Wenn das hier wirklich so eintritt, kann man das Bewertungssystem auch anpassen. Dann dürfen nur angemeldete Nutzer bewerten. Das sollte verhindern, das der Gegenstand statt der Qualität bewertet wird.
Abgesehen sollte die Zahl der blödsinnig bewerteten Artikel auch sonst nicht zu groß werden, denn die Idioten, die so bewerten konzentrieren sich meist nur auf wenig Mainstream-Kram...
Und selbst so eine Bewertung wäre mir lieber als gar keine...
Gruss Coma
Ich persönlich bin dagegen, wenn du aber jemanden findest der es programmiert (es ist zur Zeit leider so dass es schneller geht wenn man bugs selber bearbeitet) dann kann man's ja ruhig mal eine Zeit lang testen.
ciao, tom