Kann man anonym/pseudonym sein und gleichzeitig (1) Admin/Sysop bzw. (2) Bürokrat der deutschen Wikipedia, oder (3) Mitglied im Verein Wikimedia Deutschland?
Auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administratoren sehe ich keine Forderung auf Identifikation. Von den drei Bürokraten sind MichaelDiederich und Stefan Kühn mit Photos und (vermute ich) eigenen Namen angegeben, aber Head nicht. Auf [[Benutzer:Head]] lest man "Ich bin Jahrgang 1983 und studiere Informatik an der RWTH Aachen" aber nichts von Name und Geschlecht. (Man vermutet wohl es sei ein Junge, aber auch dieses steht nicht.)
Auf der schwedischen Wikipedia gibt es vier Bürokraten von welchen nur einer mit Name und Photo auftritt. Ein zweiter antwortet E-mail und sagt was er heisst und wo er wohnt, aber die letzen zwei sagen gar nichts. Ich habe nichts gegen diese Leute, finde aber ihre Anonymität ein bisschen merkwürdig (... oder unangenehm).
Ich akzeptiere (etwas widerwillig -- ich bin ein politisch sehr naives Mensch) dass Anonymität für besondere Zwecke eine Schutzfunktion haben kann, aber welche Funktion füllt sie in Kombination mit der Sysop- und Bürokratschaft? Ist dieses schon früher diskutiert? Hat jemand etwas hierüber in einem Buch oder Aufsatz geschrieben?
Hallo,
Lars Aronsson wrote:
Kann man anonym/pseudonym sein und gleichzeitig (1) Admin/Sysop bzw. (2) Bürokrat der deutschen Wikipedia, oder (3) Mitglied im Verein Wikimedia Deutschland?
1) ja 2) ja 3) nein. Beim Mitgliedsantrag gibts ein Feld mit dem Realname zum Ausfüllen. Diese Daten sind dem Vorstand bekannt, wir geben sie aber grundsätzlich aus Datenschutzgründen nicht nach draußen.
Auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administratoren sehe ich keine Forderung auf Identifikation. Von den drei Bürokraten sind MichaelDiederich und Stefan Kühn mit Photos und (vermute ich) eigenen Namen angegeben, aber Head nicht. Auf [[Benutzer:Head]] lest man "Ich bin Jahrgang 1983 und studiere Informatik an der RWTH Aachen" aber nichts von Name und Geschlecht. (Man vermutet wohl es sei ein Junge, aber auch dieses steht nicht.)
Daniel postet AFAIK unter Realname auf dieser Mailingliste, und so handhaben es einige Leute, darunter auch ich, in der deutschen Wikipedia. Das heißt: mein echter Name ist für jeden mit ein bißchen Recherchetalent leicht rauszufinden, ich geh damit aber auch nicht hausieren.
Auf der schwedischen Wikipedia gibt es vier Bürokraten von welchen nur einer mit Name und Photo auftritt. Ein zweiter antwortet E-mail und sagt was er heisst und wo er wohnt, aber die letzen zwei sagen gar nichts. Ich habe nichts gegen diese Leute, finde aber ihre Anonymität ein bisschen merkwürdig (... oder unangenehm).
Kann ich verstehen, aber das wäre wohl ein Kriterium bei der Wahl gewesen.
Ich akzeptiere (etwas widerwillig -- ich bin ein politisch sehr naives Mensch) dass Anonymität für besondere Zwecke eine Schutzfunktion haben kann, aber welche Funktion füllt sie in Kombination mit der Sysop- und Bürokratschaft?
Och, man kann sich gerade als Sysop in Wikipedia schon recht üble Beleidigungen einhandeln. Ich finde es dann recht nett, wenn die nicht in Google auftauchen, wenn man nach meinem Namen sucht.
Ist dieses schon früher diskutiert?
Nicht, dass ich wüßte.
viele Grüße, elian
Am Sonntag 12 Dezember 2004 05:29 schrieb Lars Aronsson:
Ich akzeptiere (etwas widerwillig -- ich bin ein politisch sehr naives Mensch) dass Anonymität für besondere Zwecke eine Schutzfunktion haben kann, aber welche Funktion füllt sie in Kombination mit der Sysop- und Bürokratschaft? Ist dieses schon früher diskutiert? Hat jemand etwas hierüber in einem Buch oder Aufsatz geschrieben?
Die Anoymität kann hier immens wichtig sein. Durch die Arbeit und Beiträge der Personen in der Wikipedia kann beispielsweise ein potentieller Arbeitgeber durchaus Rückschlüsse auf ihre sozialen und geistigen Kompetenzen ziehen.
--Ivo Köthnig
Ivo Köthnig schrieb:
Die Anoymität kann hier immens wichtig sein. Durch die Arbeit und Beiträge der Personen in der Wikipedia kann beispielsweise ein potentieller Arbeitgeber durchaus Rückschlüsse auf ihre sozialen und geistigen Kompetenzen ziehen.
Und es ist für die Wikipedia wichtig, daß sie Teilnehmer gewinnt - insbesondere Sysops und Bürokraten -, deren soziale und geistige Kompetenzen solcherart sind, daß ein potentieller Arbeitgeber keine Rückschlüsse auf die Person ziehen soll? ;)
Das erscheint mir eher widersinnig.
-thh
Thomas Hochstein wrote:
Ivo Köthnig schrieb:
Die Anoymität kann hier immens wichtig sein. Durch die Arbeit und Beiträge der Personen in der Wikipedia kann beispielsweise ein potentieller Arbeitgeber durchaus Rückschlüsse auf ihre sozialen und geistigen Kompetenzen ziehen.
Und es ist für die Wikipedia wichtig, daß sie Teilnehmer gewinnt - insbesondere Sysops und Bürokraten -, deren soziale und geistige Kompetenzen solcherart sind, daß ein potentieller Arbeitgeber keine Rückschlüsse auf die Person ziehen soll? ;)
Das erscheint mir eher widersinnig.
würdest du jemanden einstellen der tematisch offensichtlich weit mehr ahnung vom thema hat als du? nen bekannter hat aus genau diesen grund ne zeitlang vergebend nach nen job gesucht. inzwischen ist er "berater" bei verschiedenen firmen, aber ne feste einstellung als untergebener hat er, in den gleichen firmen, nicht bekommen.
oder meisnt du die personal chefs von Lidl&Co. würden freiwillig jemanden einstellen der in der Wikipedia viel über betriebsräte, Gewerkschaften und der gleichen schreibt?
nene dann doch lieber nen gewissen schleier über die sache legen. auch wenn ich mir vorstellen kann das hier leute vorbei schauen und sagen "hey der seint ja ahnung zu haben, den würde ich einstellen." oder "hey der scheint ja sozal kompetent zu sein." aber für sowas gibt es auch lösungen.
cu florian hannemann
Am Sonntag 12 Dezember 2004 21:35 schrieb Thomas Hochstein:
Und es ist für die Wikipedia wichtig, daß sie Teilnehmer gewinnt - insbesondere Sysops und Bürokraten -, deren soziale und geistige Kompetenzen solcherart sind, daß ein potentieller Arbeitgeber keine Rückschlüsse auf die Person ziehen soll? ;)
Das erscheint mir eher widersinnig.
Die Qualitäten, die wir von Sysops und Admins verlangen müssen sich nicht unbedingt mit den Wünschen von potentiellen Arbeitgebern decken. Abgesehen davon war das nur eines von vielen möglichen Beispielen, wo die Aufgabe der Anonymität einer Person zum Nachteil gereichen könnte...
--Ivo Köthnig