Ulrich Fuchs wrote:
es ging darum, wo das jeweilige System seinen Schwerpunkt hat. Und der ist bei uns ganz klar nicht da, wo er bei der Britannica ist. Der Konkurrenz zu machen, war aber mal unsere selbstgestellte Aufgabe.
Hi!
Wenn das mal so war - und ein ähnlicher Anspruch wird ja auch permanent von den Medien bzgl. der WP vs. Brockhaus behauptet - dann sind wir aber inzwischen meilenweit entfernt davon. Ich sehe eine enorme Bebauchpinselung seitens der Wikipedianer darüber wie toll, großartig, aktuell und prima sie sind, aber wenig Selbstkritik über die Inhalte. Und: Ja ich unterschreibe sehr viele von den Statements von Uli: Die Qualität liegt im Argen!
Vor allem diese unsäglichen "Artikel" über irgendwelche Käffer, die durch tolle Navigationsleisten und dicke fette Townboxen vermittelst Optik zu so etwas wie einem Artikel aufgebläht werden, finde ich unmöglich. Mag ja sein, daß man über jedes dämliche Klimperkaff noch einen interessanten Artikel schreiben kann: Aber dann sollen bitte die Artikelschreiber das tun und nicht nur irgendwelchen Mist lieblos hinrotzen (sorry), der dann von irgendwelchen wohlmeinenden Guttätern zu einem mehr oder weniger vernünftigen Stub ausgebaut wird.
Vielleicht bin ich da zu verbohrt, verbildet oder ignorant, aber ich finde wir sollten den Schreibern, die an der WP teilnehmen, auch deutlicher sagen, daß sie Artikel über Dinge schreiben sollten, mit denen sie sich auskennen und nicht nur irgendwelche Texte absondern, "die ja vielleicht auch mal ganz nett sind" oder "die mir eben gerade mal so eingefallen sind" (aka: "ich hab zwar keine Ahnung, aber Google" bzw. "Bücher? Was ist das??").
Gerade mit den Meyers-Artikeln haben wir uns schon häufig lächerlich gemacht.
ja?
ja.
Na aber! Schon allein, daß einige Artikel über die mittelhochdeutschen Dichter noch immer mit diesem unerträglichen Schwulst auskommen müssen (man lese mal [[Gottfried von Straßburg]]) ist ein wirkliches Armutszeugnis.... eigentlich nur noch getoppt davon, daß mir allen Ernstes jemand vor ein paar Monaten schrieb, diese Artikel seien doch wertvoll und das Wissen nicht überholt (ich bin bestimmt die Erste, die die Mediävistik für ein zutiefst konservatives Fach hält, aber in den vergangenen 100 Jahren gab es durchaus Fortschritte und neue Erkenntnisse!).
Und noch was zum Thema Qualität: Vorgestern stieß ich zufällig auf den Artikel [[Rennes le Château]]: Der wurde Mitte August angelegt und _niemandem_ ist aufgefallen, daß der komplett URV ist! Der allergrößte Teil stammt zum Glück von einer einzigen Website, deren Inhaber ich angeschrieben habe und der uns den Text nachträglich gespendet hat. Außerdem strotzt dieser Text vor POV... Sowas sollte - wenn wir angeblich qualitativ so toll sind - einfach nicht vorkommen!
Gruß
Henriette