Dirk Franke schrieb:
ist ja schön, dass wir immer bewerten dass es wichtiger oder weniger wichtig ist, aber wir haben immer noch keine klaren kriterien dafür, für wen/für was etc. um "die bedeutung der welt" in einem objektiven maßstab abzubilden? um leuten zu helfen, die welt zu verstehen? um leuten zu helfen, ihre direkte umgebung zu verstehen? um das humboldtsche bildungsideal hochzuhalten?
Ohne jetzt konkret Humboldts Bildungsideal im Auge zu haben, aber genau das ist der Punkt. Wollen wir "nur" die Fragen beantworten, die an Wikipedia gestellt werden, mit der Beschränkung auf die enzyklopädische Form, oder maßen wir uns an zu entscheiden, was der Leser auch noch wissen sollte, weil wir selbst gerne in einer Welt leben möchten, in der unsere Mitmenschen die Dinge, die uns selbst wichtig sind, kennen.
Letzteres ist sehr verlockend, aber mit dem neutralen Standpunkt schwierig in Einklang zu bringen. Einen Konsens über den Bildungskanon zu erreichen hingegen wäre bei einer so großen Community zwar diskussionsintensiv, aber nicht unmöglich (und im Prinzip wird diese Debatte ja auf den Löschkandidaten schon jetzt jeden Tag geführt).
Vergleiche auch am anderen Ende der Skala http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Artikel%2C_die_es_in_allen_Wikipedias...
und gerade bei den relevanzdiskussionen immer mal wieder das gute alte bildungsbürgertum das durchschlägt, und themen für umso wichtiger erklärt, je töter sie sind :-)
Hätte ich 'ne Sig, den Spruch würde ich siggen :-)
Kurt