Am Samstag, 24. Januar 2004 19:54 schrieb Lars Aronsson:
Arne Klempert wrote:
Jimbo scheint der Ansicht zu sein, dass wir nicht wissen, was wir tun - oder aber es mangelt ihm an Vertrauen in die deutschsprachige WP-Community. Beides ist aus meiner Sicht gleichermaßen beunruhigend und sollte schleunigst korrigiert werden (notfalls auch mit Druck).
Haha, "mit Druck"... das glaube ich nicht.
Es geht hier um die Name "Wikipedia": Wer darf eigentlich "wir sind Wikipedia" sagen? Das darf heute die Wikimedia Stiftung (Foundation), also Jimmy Wales, der Stifter. Diese Name ist der Eigentum und Kennzeichen der Stiftung.
Wikipedia. Ja. Wikimedia? Hm.... siehe [[en:Wikimedia]]. Der Name "Wikimedia" ist auf einer Mailingliste entstanden - in Zusammenarbeit der Wikipedianer. Ich denke nicht, dass Jimmy hier ein Copyright drauf hat, nur weil er fix die Domain reserviert hat. In Dtl. gibts übrigens eine wikimedia.de schon ne Weile länger.
Aber wer eine Pressemeldung an c't mit "Die Deutsche Wikipedia e.V. hat heute beschlossen..." versenden können will, kann so einen Verein nur nach die Approval von der Stiftung eintragen.
Nein, zum Eintragen braucht er das approval nicht. Da reichen die unterschriften von 7 Gründern.
**Keiner** von uns wollen ja das **jemand** die Name Wikipedia verwenden oder missbrauchen können sollen. Namenschutz ist Schutz sowohl für die Wikimedia Foundation als für den deutschen Verein.
Dann sollte der Deutsche Verein den Namen aber auch verwenden können - und seine Eigenständigkeit bewahren. Ansonsten macht es wenig Sinn, den Namen "Wikimedia Deutschland" überhaupt zu verwenden. Der Verein darf keine Unterorganisation 2. Klasse ohne Einfluss sein. Das ist nicht Ziel der Sache. Nochmal: Wir sind das zweitgrößte Teilprojekt der Wikimedia, wir sind das zweitgrößte Wiki der Welt. Ein wenig mitreden wollen wir schon auch, wenn's um unsere Belange geht.
Solche Namenfragen geben es ja in jedem deutschen Verein dass Teil einem Verbund (z.B. politische Parteien, Arbeiterwerke, Kirchen) ist.
Nein. Eine Partei hat in Dtl. einen anderen Status als eine Gewerkschaft. Eine Gewerkschaft hat einen anderen Status als eine Kirche. Eine Kirche hat einen anderen Status als ein Verein. Ein Verein hat einen anderen Status als eine Stiftung. Da gibt es jeweils eigene Gesetzeslagen. Für das was wir vorhaben, ist ein e.V. in Deutschland die geeignete Struktur. Wir sind keine kleinen Kinder, wir sind schon groß. Wir haben und schon ein bisschen schlau gemacht.
Was hier Eigentumlich ist, ist nur dass das Mutterverbund (Wikimedia Foundation) sich im Ausland befindet. Die Situation ist also ähnlich mit dem Roten Kreuz, Greenpeace, Ärzte ohne Grenzen, oder ISOC. Alle diese sind wohl in Deutschland repräsentiert, und ich vermute die deutsche Lokalabteilungen sind in Form von einem "e.V."?
Korrekt
Nach §8.4 der Vereinssatzung von der deutschen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, ist die Mitgliederversammlung dieses Vereins auch ganz selbstständig, ganz wie die des deutschen ISOC-Kapitels, http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/Organisation/Deutsche-Sektion/Vereinssatz ung/8.php
Korrekt. Die Mitgliederversammlung der Ärzte-ohne-Grenzen Deutschland ist das höchste Organ der Ärzte-ohne-Grenzen Deutschland . Bei MSF gibt es keine Instanz darüber. Der Trick bei denen ist, dass sie die Charta der MSF als Teil der Satzung verwenden. Das ist eine gute Idee, könnten wir uns auch überlegen, wenn die Charta entsprechend ist. Bei MSF ist sie extrem kurz: http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/Organisation/Aufgaben-und-Ziele/Charta.php
Ausser diesen vier Absätzen gibt es offenbar keine juristische Verbindung zwischen der Ärzte-ohne-Grenzen Deutschland eV. und einer Institution "MSF". Die existiert auf dem Papier offenbar garnicht - die MSF sind ein Netzwerk lokaler Organisationen, die alle gleich heißen (ohne dass sie seit 1971 auseinandergebrochen wären) und die sogar - ganz ohne Dachorganisation - den Friedensnobelpreis bekommen haben. Eigentlich ein richtig schönes Beispiel, oder?
Uli