Agon S. Buchholz schrieb:
Die "Weltsicht", "Perspektive" oder "Ideologie" ist ein notwendiges Kriterium für eine Enzyklopädie. Das konstituierende Merkmal der Enzyklopädie, des Kreises des Wissens (gemeint ist natürlich *eines* bestimmten Wissensverständnisses), ist der Universalitätsanspruch, und dieser ist nur zu erreichen im Rahmen eines definierten und definierbaren (!) Weltbildes.
Ein Großteil dieser Diskussion scheint sich nur um Definitionen zu drehen. Aber das Schreiben einer Enzyklopädie (bspw. anstatt eines Lexikons) ist ja kein Selbstzweck. Die Frage, die gestellt werden müsste, ist doch: Wäre eine Wikipedia mit einer bestimmten Weltsicht nützlicher als eine ohne?
Eine postmoderne Enzyklopädie gibt es bisher nicht, und ich bin mir auch nicht sicher, ob sie überhaupt möglich wäre, aber die Ansätze der Wikipedia würden m.E. geradezu ideal dazu passen (vgl. Lyotards Zustandsbeschreibung in der "Condition postmoderne").
Pssst, nicht so laut Agon, ich beiß mir schon die ganze Zeit auf die Zunge. ;-) Aber gut, jetzt isses raus, ich denke auch, dass Wikipedia eine postmoderne Enzyklopädie ist, bzw. werden wird. Ohjeh, da werden jetzt einige aufschreien ...
Kurt (der mit weniger Kohärenz und dafür mehr Neutralität erstmal gut leben kann, weil das einfach nützlicher ist. Kohärenz kann der intelligente Leser zum Teil interpolieren (im Ggs. zur Neutralität), daran können wir später noch arbeiten.)