Hallo Ilja!
Das sind meines Erachtens sehr gute Problembeschreibungen und Vorschläge!
Stattdessen wäre es doch mal ein interessanter Ansatzpunkt, darüber nachzudenken, was und wo die Grenzen der sozialen Software wirklich sind. Ob es wirklich eine flache Hierarchie des Wissens gibt, ob wirklich jeder Benutzer auf gleiche Weise zu einer Enzyklopädie beitragen kann.
Und ganz nebenbei: die oft so gerne kritisierten zu kurzen Artikel, Stubs, Listen, angebliche Wörterbuch-Beiträge und all die angeblich unberechtigten Redirects, das sind nicht die wahren Wikipedia-Sorgenkinder, sondern eben dagegen sind es die so langen und komplexen Texte, die oft so lang und so komplex sind, dass sich von den Wachhunden auch niemand fand, der sie hätte kritisch durchlesen können.
Dem kann ich aus Erfahrung beipflichten: je länger und unverständlicher z.B. die Texte aus den DDR-Büchern waren, um so höher war ihre durchschnittliche Überlebenschance und desto weniger Edits haben sie im allgemeinen abbekommen.
Wir brauchen die Redaktion und Lektoratsarbeit, das ist die unsere Lücke!
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Das würde aber die flache Hierarchie, die das Wikiprinzip fordert, durchbrechen. Für die Wikipedia selbst ist das also keine realistischerweise durchsetzbare Lösung. Redakteure hätten die Befugnis zu entscheiden, was "wahr" oder "falsch" ist, in der Wikipedia - entscheidet die Community, was richtig oder falsch ist (s. [[Wikipedia]]: "Bestand hat, was von der Gemeinschaft akzeptiert wird").
Dazu kommt noch das Realitätsprinzip: welche Motivation sollte Redakteure und Lektoren umtreiben, den ganzen Tag Texte (ernsthaft) gegenzulesen und zu korrigieren? In vielen Fachgebieten bedeutet die Verifizierung von Inhalten ungeheuren Recherche- und Einarbeitungsaufwand. In der Geschichte ist das mal für drei (!) Artikel gemacht worden (s. [[Ebsdorfer Weltkarte]]), danach ist den beteiligten Experten - verstänlicherweise - die Lust vergangen.
Zu viele Autoren, vielleicht sogar zu viele Admins, aber zu wenig wirklich erfahrene, geduldige Lektoren und sachverständigen Redakteure, welche die Wikipedia-Artikel auch richtig zu verifizieren in der Lage sind. Und das nicht nur einmal, sondern fortlaufend, immer wieder und immer wieder Darüber sollen wir stärker nachdenken und dazu auch die nötigen Mittel und Werkzeuge ausdenken.
Bezahl ein Redaktionsteam und schmeiss alle raus, die keine Ahnung haben, dann schreib eine Enzyklopädie und druck sie auf Papier, damit die Version stabil ist. >;-)
Gut, Du sagst, wir haben
1. zu viele Autoren 2. zu wenig Lektoren 3. zu wenig Werkzeuge
Ich denke, darüber besteht allgemeiner Konsens. Also sollte man sich fragen:
1. Wie reduziert man die Zahl der Autoren drastisch? 2. Wie erhöht man die Zahl der Lektoren drastisch? 3. Warum sind neue Werkzeuge in der Wikipedia undurchsetzbar?
Wobei - so wie ich das bisher mitbekommen habe - die überwiegende Zahl der erfahrenen Wikipedia-Benutzer die weitaus höchste Dringlichkeit im effektiven und schnellen Loswerden völlig ungeeigneter Autoren sieht.
Dieser Punkt hätte also bei weitem die höchste Priorität.
Schöne Grüße,
Markus.