On 8/15/07, Denis Barthel denis@denis.net wrote:
Magnus Manske schrieb:
Wie Du feststellen wirst, kommt ein erheblicher Anteil der Bilder, die auf de.wikipedia verwendet werden, von Commons. Die hätten wir alle nicht (oder nur zu einem kleinen Teil, durch "Wiederhochladen"), wenn alle so denken würden wie Du und nur lokal hochladen. Immer nur nehmen, aber nichts zurückgeben ist auf die Dauer nicht nett;-)
Lieber Magnus, ich habe seit dem 9. Nov. 2004 alle meine und mühsam als Spenden requirierte Bilder auf den Commons hochgeladen (soweit es sich nicht um Spezialfälle handelte), genau 1270 Stück. Dein Wort trifft also nicht auf mich zu.
Sehr lobenswert :-) Hast Du mal stichprobenartig untersucht, wie viele Deiner Bilder auch von anderen Projekten genutzt werden?
Was mich dort allerdings seit einiger Zeit zunehmend irritiert, ist, sind die >Mängel in den Abläufen. Vor allem, dass es (nach meiner Wahrnehmung) dort schlicht keine funktionierende Community gibt, sondern einen relativ kleinen Trupp, der (wohl wirklich besten Willens), letztlich ansagt, wie was zu laufen hat. Plebiszitäre Elemente fehlen weitgehend oder versanden (jaja, WM-Projekte sind keine Demokratien, geschenkt).
Und das wird sicher nicht besser, wenn sich alle von Commons fernhalten. Wenn auch nur 1% der Leute, die (nach SUL) auf Commons hochladen, sich dort engagieren, koennte das schon das Zuenglein an der Waage sein.
Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Commons für die meisten Teilnehmer -überspitzt formuliert- ein Medienmüllhaufen ist. Ablegen, verschwinden, zuhause verlinken, fertig. Über die dortigen Abläufe macht sich kaum jemand Gedanken und sich in die (fremdsprachige) Diskussion um Regeln, Richtlinien und Howtos einzuklinken ist ein echter Abtörner und aus Sprachgründen auch nicht jedermann möglich. Ungeachtet der Gründe ist aber die Frage legitim, ob ein so steril ablaufendes Projekt unter Kontrolle nur weniger Teilnehmer als einzige Uploadmöglichkeit ideal ist?
Wenn der (provokante) Begriff "Müllhaufen" durch "Lager" ersetzt wird - wo ist dann das Problem? GFDL/CC/PD-Bild hochladen (mit Beschreibung in zumindest einer Sprache, und Quellenangabe, wie's sich gehoert:-), zu Hause verlinken, fertig. Kategorien waeren nicht schlecht, aber da finden sich zur Not noch Freiwillige auf Commons...
So gesehen ist das "Medienlager" Commons ideal - wir koennen uns aufs Enzyklopaedieschreiben konzentrieren, und die ganze Zeit und Energie, die momentan ins Bilderpatroullieren, Taggen, Rumaergern, Loeschen bzw. Verwalten fliesst, waere fuer Artikelverbesserungen und Vandalen-Nahkampf verfuerbar :-)
Auf der anderen Seite findet sich in Commons eine Community (ja, sie existiert!), an der die meisten de.wikipedianer problemlos teilnehmen koennen, wenn sie wollen (ich denke mal, die meisten hier verstehen genug Englisch). Da werden die Bilder verwaltet, kategorisiert, in Gallerien aufgenommen, etc.
Wir sind nunmal eine Enzyklopaedie. Dass wir Bilder verwalten, ist Mittel zum Zweck (der Artikelbebilderung). Fuer Commons ist es der Zweck als solcher.
Ich bevorzuge die Möglichkeit, mich gegen die commons entscheiden zu können (etwas, was ich aufgrund meiner aktuellen Erfahrungen dort in der letzten Zeit ernsthaft erörtert habe). Wenn das nicht geht, gäbe es nur noch das "visuelle RTL". Das fände ich ziemlich unangenehm.
Ich hatte ja die Moeglichkeit eines "sekundaeren" Uploads auf de erwaehnt. Commons sollte IMHO auf jeden Fall Standard sein, in wie weit wir de-Upload als "fallback" behalten, koennen wir ja mit der Zeit der "Nachfrage" anpassen.
Magnus