Gestern/Heute feiert Mozilla Firefox seinen ersten Geburtstag. Abgesehen von Nerd-Seiten wie heise.de hat Redmond jedoch noch weiterhin einen Marktanteil oberhalb erträglicher Grenzen. Die kommende IE-Version wird wieder mit gängigen Standards brechen und Microsoft hat bereits erklärt, dies vorsätzlich zu tun.
Was hat das mit Wikipedia zu tun? Indirekt viel:
Wikipedia leidet unter Pseudo-Browsern (darunter auch MSIE), die mit Unicode nicht umgehen können oder wollen und regelmäßig UTF-8-Interwikilinks nach he, ja, zh, ... zerstören.
Unsere Entwickler haben mehr Stress, weil sie auf die Unfähigkeit eines gewissen Browsers Rücksicht nehmen mussten, mit Selbstverständlichkeiten wie CSS nicht umgehen zu können.
Wikimedia hat neben der Befreiung von Wissen auch weitergehende Ideen zur Befreiung von Dateiformaten ("Jimbo's problems" - siehe wikimania). Positiv formuliert gehört dazu auch die Förderung offener Dateiformate wie ogg/theora und XML.
Zusammenfassend wäre es diskutierbar, den Leidensdruck von MSIE-Benutzern zu erhöhen. Es gibt unter http://www.explorerdestroyer.com bereits einen schönen Serviervorschlag, den man vom Prinzip her umsetzen könnte:
Level 1: Wer den MSIE nutzt, bekommt ein Warnungsbapperl, das zum Umstieg auf einen brauchbaren Browser rät (beispielsweise Firefox)
Level 2: Wer den MSIE nutzt, bekommt eine vorgeschaltete Warnung. Er kommt erst zum Inhalt, wenn er diese Warnung wegklickt.
Level 3: Wer den MSIE nutzt, wird ausgesperrt.
Eine Umsetzung auf de.wikipedia.org wäre in vielen Schritten nötig, um den Schock und das Wehklagen etwas abfedern zu könnnen:
1. Start einer Diskussionsseite mit der Argumentation und technischen Umsetzungsdetails 2. Sitenotice-Hinweis im Vorfeld, damit sich Leute noch freiwillig umstellen können. 3. Test auf der Umleitungsseite auf www.wikipedia.de. Wer immer noch den idiotischen Link nutzt, gehört schon jetzt bestraft. 4. Level 1 zuerst in den MEZ-Feierabendstunden und am Wochenende für einige Wochen ... N. Irgendwann projektweit Level 2, wenn das Feedback ermutigend ist.
Nebenbei wäre es gut, Zahlen über die Browser-Shares auf einer regelmäßigen Basis erheben zu können, um mögliche Auswirkungen dieser Aktion besser nachvollziehen zu können. Die Diskussionsinhalte und Ergebnisse sollten mehrsprachig zur Verfügung gestellt werden, um auch andere Projekte für solche Schritte ermutigen zu können.
Ein Nebeneffekt ist, daß google bis zu einem Dollar für jeden neu installierten Firefox zahlt, aber ob wir dieses Geld annehmen sollten, ist eine zusätzliche Diskussion, man kann darauf auch gerne verzichten.
Ich freue mich über Vorschläge und Zustimmungs-/Ablehnungsbegründungen.
Mathias