Ralph Teckentrup wrote:
Du wirst Dich entsinnen, daß wir "frouwe" in diesem Lied einvernehmlich und in Übereinstimmung mit Benecke, Müller, Zarncke mit "Geliebte" übersetzt haben. Soviel zum Thema richtig und falsch ;-)
Hi Ralph!
Stimmt! _Du_ warst das ;)
Nun ist es aber so - ich hoffe die Liste hier schmeißt nicht bald das Handtuch bei soviel philologischer Spitzfindigkeit ;) -, daß "frouwe" "Herrin" heißt und nicht Frau. Und es bedeutet niemals und nimmer "Frau". Das mittelhochdeutsche Wort für Frau ist "wip" (was nicht - nur ums jetzt mal ganz zum Ende zu führen - Weib heißt). Wenn ich innerhalb der Übersetzung - und das ist ja immer Interpretation - mich für ein in diesem Falle passenderes und wohlmöglich auch für den modernen Leser verständlicheres "Geliebte" entscheide, dann ist das vollkommen korrekt, ändert an der eigentlichen Wortbedeutung "Herrin" und nicht "Frau" aber gar nix.
Nach meinem Dafürhalten kommt man aber auch bei solchen Ärgernissen nicht um eine Erklärung für den teilnehmenden Laien herum. Es gibt kein Board von LiteraturwissenschaftlerInnen, die sich um Einträge wie den über Walther kümmern, sondern der Artikel ist zur Bearbeitung frei und man kann sich die (Mit-)Bearbeiter nicht aussuchen. Das ist natürlich eine fürchterliche Banalität, man sollte sie sich das aber öfter mal ins Gedächtnis rufen und (meinetwegen fluchend) viel Geduld zeigen.
Oder eben - siehe Katharina und meine Wenigkeit - einfach gar nicht mehr über das Thema schreiben. Ich kann da nur betonen, was auch Katharina schon schrieb: Ich wollte nur erklären, _warum_ ich nicht mehr (oder nur noch sehr wenig) in meinem Fach- und Lieblingsthema arbeite. Mehr nicht.
Gruß
Henriette