Am Freitag, 22. Juli 2005 01:49 schrieb Agon S. Buchholz:
Ein Löschantrag bedroht die Leistung eines Autors
Ein Löschantrag hinterfragt die bisherige Leistung eines Autors. Man sollte nicht allzuviel Angst davor haben, wenn die eigene Arbeit hinterfragt und bewertet wird. Für die meisten Menschen ist es eine bekannte Erfahrung.
und zerstört Vertrauen in das Projekt Wikipedia und die Community.
Mein Vertrauen würde zerstört, wenn es kein Mittel zur Diskussion über die Löschung von sehr schlecht geschriebenen oder schlicht unwichtigen Beiträgen gäbe. Vertrauen von Benutzern würde zerstört, wenn sie auf löschwürdige Artikel stossen, die nicht einmal als solche gekennzeichnet sind, und die sie dann als repräsentativ für die Qualität der Wikipedia betrachten müssten. Und wir machen die Wikipedia für ihre Leser - nicht für ihre Autoren.
Handelt es sich beispielsweise um einen Erstautoren, der noch nicht hinreichend mit Wiki-Konventionen vertraut ist, verschreckt man ihn mit gewisser Wahrscheinlichkeit dauerhaft.
Also, ich gesteh' dir ja zu, dass man in so einem Fall sicherlich erstmal einen Schreck kriegt. Wenn man sich davon aber dauerhaft verschrecken lässt, sollte man seine eigenen Fähigkeiten zur Annahme von Kritik hinterfragen.
Praktisch jeder nicht allzu egomanisch veranlagte Autor wird bereit sein, über seinen Inhalt zu diskutieren oder sogar ein Interesse daran haben, ihn zu verbesser; kein Autor freut sich jedoch über die Androhung der Liquidation seiner Arbeit, zumal Löschanträge nach meinen Erfahrungen allzu häufig einfach nur lausig begründet sind.
Freuen tut sich sicherlich keiner (ich hatte auch vor einiger Zeit das "Vergnügen"), aber wir sind nicht hier, um uns gegenseitig zu erfreuen, sondern um das Bestmögliche zu tun, eine erstklassige Enzyklopädie zu schreiben.
Ciao, Eike