Das DDR-Lexikon (http://www.ddr-wissen.de) hat eine andere Lizenzform als Wikipedia. - Wir sprachen hier darüber - auch, dass zu erwarten sei, dass ab und an die Regeln übertreten werden. Und dass dann miteinander gesprochen werden muss.
Im Konkreten hat ein Teilnehmer am Schreibwettbewerb einen Artikel aus dem DDR-Lexikon gestohlen - darauf machte mich der Hauptautor des originalen Artikels aufmerksam.
Ich beantrage 1) Ausschluß des Teilnehmers und des Artikels aus dem Wettbewerb. 2) Löschung des/der betroffenen Artikel(s). 3) Verwarnung des Teilnehmers.
Folgend die Hinweise des ursprünglichen Haupt-Autoren (der insoweit die Urheberrechte am Artikel trägt).
Wo GANZ GENAU? Ich benötige:
- Wortpassage in http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Pleite
- Wortpassage in http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_DDR
Der Betreffende bemüht sich gerade ums Umschreiben, hat Teile nach http://de.wikipedia.org/wiki/Pleite_der_DDR verschoben. Der Artikel "Geschichte der DDR" ist verschwunden. trotz zwischenzeitlicher Änderung folgende weiteren Hinweise: http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Geschichte_der_DDR&oldid=2763... Man kann auch im Review-Diskussionsteil nachsehen, der Klauer macht mir darum Vorwürfe (das muss man sich mal überlegen!).
Wp: "Finanzkrise 1982 führte die Zahlungsunfähigkeit Polens und Rumäniens bei westlichen Banken zu einem Glaubwürdigkeitsverlust aller sozialistischen Länder. Dies äußerte sich auch in einem Kreditstopp für die DDR. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden fällige Kredite und Zinszahlungen zum größten Teil mit neuen Krediten abgelöst und echte Tilgungen nur punktuell bzw. auf Druck hin vorgenommen. Nur durch die 1983 von der Bundesregierung übernommene Bürgschaft für einen von Alexander Schalck-Golodkowski eingefädelten und vom bayrischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU) vermittelten Kredit über eine Milliarde D-Mark (511 Millionen Euro) konnte die DDR ihre Stabilität bewahren."
DDR-L, Pleite Pkt.3 "Die erwähnte Zahlungsunfähigkeit Polens und Rumäniens führte bei den westlichen Banken zu einem Glaubwürdigkeitsverlust aller sozialistischen Länder, der sich 1982 in einem Kreditstopp auch für die DDR äußerte. Zu einem Zeitpunkt, da fällige Kredite und Zinszahlungen zum größten Teil mit neuen Krediten abgelöst wurden und "echte" Tilgungen allenfalls punktuell bzw. auf Druck hin erfolgten (8), wurde die Lage für die DDR bedrohlich."
Auch ein Verschieben von Satzteilen ändert nichts am Plagiat.
Wp: "Die hohen Subventionen für Nahrungsmittel, Verbrauchsgüter etc. sowie die größtenteils ineffiziente Organisation der Produktion, die Bevorzugung der Mikroelektronik und des Wohnungsbauprogramms als Prestigeprojekte und schließlich noch die Notwendigkeit größerer Getreideimporte nach zwei Missernten führten 1989 in eine ausweglose wirtschaftliche Situation."
DDR-L, Pkt. 4: "Die hohen Subventionen für Nahrungsmittel, Verbrauchsgüter etc., die weithin ineffiziente Organisation der Produktion, die Bevorzugung von Prestigeprojekten (Mikroelektronik, Wohnungsbauprogramm ?) und schließlich noch die Notwendigkeit größerer Getreideimporte nach zwei Missernten führten 1989 zu einer ausweglosen wirtschaftlichen Situation."
Wp: "Die DDR-Führung wurde zu verstärkten Verhandlungen mit der Bundesrepublik gezwungen, die sich immer einseitiger gestalteten. Zuletzt handelte es sich um bloße "Bittgänge", nachdem mit der Maueröffnung "der letzte Trumpf verspielt" war."
DDR-L, Anfang: "Da in der "Schicksalsstunde" der DDR keine dieser Voraussetzungen gegeben war, gestalteten sich die verstärkten Verhandlungen mit der BRD ab dem Herbst 1989 denkbar ungünstig. Sie fanden unter dem Druck der Ereignisse und aus purer Not statt, denn die - objektiv oder "nur" im Vergleich zum Westen - schlechte Versorgungslage war ein Hauptgrund für die Fluchtbewegung. Mit zunehmender Klarheit über den Zustand der DDR-Zahlungsbilanz verliefen die Gespräche immer einseitiger, wie sich z.B. Krenz und Modrow später erinnerten (4). Zuletzt handelte es sich um bloße "Bittgänge", nachdem mit der Maueröffnung "der letzte Trumpf verspielt" war."
Wp: "Auch nach den Wahlen 1990 konnten mehrere kurzfristige BRD-Zuschüsse in Höhe von je 3 - 5 Milliarden DM die Situation der DDR-Zahlungsbilanz nicht nachhaltig verbessern. Nach der Währungsunion klaffte im Haushalt trotz eines Zuflusses von weiteren 33 Milliarden DM aus dem Westen eine Deckungslücke von rund 3 Milliarden - bei einem Gesamtumfang von ca. 64 Milliarden DM. Die BRD trug zu diesem Zeitpunkt also schon etwa die Hälfte des DDR-Staatshaushaltes. Die Lage verschlimmerte sich durch die Probleme im SU-Export bzw. im "Osthandel" nach der Währungsunion."
DDR-L: Auch nach den Wahlen vom 18. März 1990 konnten mehrere kurzfristige BRD-Zuschüsse in Höhe von je 3 - 5 Milliarden DM die Situation der DDR-Zahlungsbilanz nicht nachhaltig bessern; dies entsprach den Prophezeiungen von Schürer und Schalck aus 1989. Als die Volkskammer nach der Währungsunion den Haushalt für das zweite Halbjahr 1990 verabschiedete, ergab sich trotz des Zuflusses von weiteren 33 Milliarden DM aus dem Westen noch eine Deckungslücke von rund 3 Milliarden - bei einem Gesamtumfang des Haushaltes von ca. 64 Milliarden DM (12). Die BRD trug zu diesem Zeitpunkt also schon etwa die Hälfte des DDR-Staatshaushaltes. Die Lage wurde nochmals verschlimmert durch die Probleme im SU-Export bzw. im "Osthandel" nach der Währungsunion.
Wp: "Zum geflügelten Wort in Honeckers Amtszeit wurde die "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik". Er wollte mittels einer forcierten Erhöhung des Lebensstandards und der Kaufkraft die Zufriedenheit der Bevölkerung steigern und letztlich die Arbeitsproduktivität erhöhen. Ein Kernstück dieser Idee war ein Wohnungsbauprogramm, das das Wohnungsproblem bis 1990 lösen sollte und vor allem zum Entstehen großer Neubaugebiete in vielen Städten der DDR führte. Bis 1980 wurden 700.000 bis 800.000 Wohnungen errichtet oder modernisiert.
Dies bedeutete jedoch einen Schlussstrich unter die in der Ulbricht-Ära vorgenommenen Investitionen in die industrielle Entwicklung (Schwermaschinenbau, Kraftwerke etc.), die der DDR-Produktion ansehnliche Zuwachsraten und mehrere neue Industriezweige beschert hatten. Ein weiterer Schwerpunkt von Honeckers Wirtschaftspolitik war die kreditfinanzierte Beschaffung von westlichen Produktionsanlagen für Export- und Konsumgüter. Diese Investitionen sollten sich plangemäß ab Ende der 1970er Jahre bezahlt machen.
Die Änderungen in der Wirtschaftspolitik bildeten letztlich den "Anfang vom Ende" der DDR, da dadurch erstmals hohe Auslandsschulden im Nicht-Sozialistischen Wirtschaftsgebiet entstanden und gleichzeitig die materielle Substanz der DDR-Wirtschaft zunehmend vernachlässigt wurde."
DDR-L: Erich Honecker besaß ab 1971 als 1. Sekretär (später Generalsekretär) des ZK der SED die oberste "Richtlinienkompetenz" für die Geschicke der DDR und ihrer Wirtschaft. Zum "geflügelten Wort" seiner Amtszeit sollte die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik werden. Dahinter verbarg sich der Gedanke, mittels einer forcierten Erhöhung des Lebensstandards (Kernstück: das Wohnungsbauprogramm ?) und der Kaufkraft die Zufriedenheit der Bevölkerung zu steigern und letztlich die Arbeitsproduktivität zu erhöhen. ... Die Hinwendung zur Sozialpolitik bedeutete gleichzeitig einen Schlussstrich unter die Ulbricht-Ära, die mit ihrer Orientierung auf Investitionen in die industrielle Entwicklung (Schwermaschinenbau, Kraftwerke etc.) - auch von einer Aufbruchstimmung bzw. von Aufbauwillen getragen - der DDR-Produktion ansehnliche Zuwachsraten und mehrere neue Industriezweige beschert hatte.
Eine weitere Grundlage der Wirtschaftspolitik unter Honecker war die kreditfinanzierte Beschaffung von westlichen Produktionsanlagen für Export- und Konsumgüter. Diese Investitionen sollten sich plangemäß ab Ende der 70er Jahre bezahlt machen, bildeten letztlich aber den "Anfang vom Ende" der DDR, da hiermit erstmals hohe Auslandsschulden im NSW aufliefen.
Insgesamt folgte der Wp-Artikel (siehe Version oben) in den Abschnitten ab 1971 samt der ungerechtfertigten Übernahmen fast vollständig meiner "Pleite" - ein starkes Stück, sich mit sowas am Wettbewerb zu beteiligen. Dies bitte auch als Gruß an die Wp-Leute.
Hiermit getan. Mit freundlichen Gruessen, Martin Ebert