Ralf Hagen wrote:
Ich denke, dies kann man weitergeben: für was arbeiten wir? Früher war auf der Hauptseite ein gutes Gleichgewicht zwischen "wir stellen unsere Vorzüge dar" und "war bitten um Mitarbeit". Heute ist die Hauptseite fast völlig Konsumorientiert.
Dem muss ich leider zustimmen.
Dafür sind die Qualitätserwartungen extrem gestiegen, und ein Anspruchsdenken gegenüber den Autoren macht sich breit. Wer nicht einen perfekten Artikel abliefert, findet sich auf den Löschkandidaten wieder.
[...]
Muß das denn sein, daß jetzt fast alles nur noch auf die Selbstdarstellung ausgelegt ist?
An dieser Stelle fehlt mir der Zusammenhang. Was haben die gestiegenen Anforderungen an einen Artikel mit Selbstdarstellung zu tun?
Ja, es ist schön, seinen Namen in der Zeitung zu lesen. Ja, es macht auch Spaß, wenn ein Projekt, an dem men arbeitet, öffentlich gelobt wird. Wenn das aber zum Selbstzweck wird - das sehe ich momentan hier -, dann ist das zuviel des guten.
Die Aufmerksamkeit der Presse ist ein Indikator für das öffentliche Interesse, also das Interesse unserer Leser (!) am Projekt. Da wir die Artikel ja letztlich für sie schreiben würde ich dies als Zweck, und nicht als Selbstzweck bezeichnen.
Sicher ist nicht für /jeden/ Benutzer die Hauptmotivation, an Wikipedia mitzuarbeiten, möglichst viele Leser zu erreichen. Einige haben auch schon vorher im stillen Kämmerlein Texte geschrieben oder Fotos gesammelt und freuen sich nun, über das Projekt mit anderen an ihrem Thema Interessierten in Kontakt treten zu können. Trotzdem ist die Klammer, die das ganze Projekt zusammen hält, die Idee einer Enzyklopädie, die das Wissen der Welt sammelt und *verbreitet*.
Viele Grüße Kurt