Auf nur wenigen unwissenschaftliche Dingen steht offiziell drauf, daß sie es sind. Beispiel: [[Ernst Haeckel]]. Der Artikel ist durch die Mitarbeit vieler Autoren und deren Rücksichtnahme auf die
Kreationisten
ein einziger NPOV-Kompromiß.
Das ist dann aber nicht mehr NPOV, das wäre ein fauler Kompromiss.
(Gerhard)
NPOV ist etwas, worüber gewissermaßen abgestimmt wird. Und beispielsweise bei [[Ernst Haeckel]] sieht man dann ein solches Ergebnis. Entscheidend ist hingegen, ob das, was tatsächlich dasteht, argumentativ richtig ist und den Tatsachen entspricht.
Aus meiner Sicht ist es eine allgemeine Erscheinung, daß gerade die Haupt-Artikel in einem fürchterlichen Zustand sind.
Das könnte mit den von Dir behandelten Themengebieten zusammenhängen,
da
gibt es möglicherweise besonders viele oder fleißige Sektierer. In den
mich
besonder interessierenden Bereichen stelle ich das eigentlich nur bei Artikeln wie [[Kommunismus]] fest, die notorisch unausgewogen sind.
Du verstehst nicht, was ich meine. Sehr viele Artikel zu wichtigen Themen sind in einem schlechten Zustand ([[Medizin]], [[Biologie]]) oder fehlen völlig, wie beispielsweise [[Evolutionsbiologie]]. Ich denke eben, das kommt aus diesem allgemeinen Mangel. Und der ist ein großes Ärgernis.
Die Qualitätssicherung denkt wie ein Kind. "Bunte Bilder, große vollständige Artikel, viele Exzellente." Viel weitgreifender wäre eine sinnvolle und vor allem eine verbindliche Struktur der Lemmata unter einander. Je größer WP wird, desto wichtiger sind solche verbindlichen Strukturen, die Schubladen, in die das Wissen fallen soll, um ein einheitliches Bild zu ermöglichen.
Viele der Fleißarbeiten der Autoren treten ins Leere, weil sie sich gegenseitig immer wieder revidieren. Revidieren ist wichtig, aber es wird zum Hemmschuh. Es ufert aus.
Das hängt vielleicht damit zusammen, daß die drohenden Streitereien und die häufigen Editierungen und Umbauten dazu führen, daß niemand mehr dort
mitarbeiten
will. Ich habe es selbst in [[Evolutionstheorie]] gesehen, wo es mir praktisch unmöglich war, ungestört zu schreiben und die Randbreiche
so
zu sortieren, daß sie sich sinnvoll gruppieren.
Nun, dann muss man sich Mitstreiter suchen, die den Artikel gemeinsam verteidigen. Notfalls Artikel sperren lassen, wenn immer wieder
Umbauten
den neutralen Standpunkt zu einem pseudoneutralen unwissenschaftlichen Larifari verschieben. (Gerhard)
Netter Tipp. Wenn er nur klappen würde, wären die Artikel längst schon sauber geschrieben.
Für jedes Lemma gibt es viele alternative Darstellungsformen und die derzeitigen Gewohnheiten von WP erlauben es, daß sie sich in Artikeln ständig abwechseln. Das führt vor allem in den Hauptartikeln zu häufigen grundlegenden Umbauten und auch zu Frustration und die macht eben keinen Spaß.
Spaß aber ist m.E. das Wichtigste, was ein Autor hier an der Arbeit haben sollte. Man schreibt ja nicht aus Pflichgefühl, sondern weil es interessant ist, von anderen zu lernen oder ihnen was zu erklären, die eigenen Gedanken zu sortieren und sich in etwas einzuarbeiten. :-)
Ich meine nicht, daß die Inhalte fixiert werden sollten, aber vielleicht die Struktur. Es sollte eine von der Aufpassertätigkeit unabhängige, zwingende Vorgabe geben, was unbedingt hinein soll und was nicht hinein gehört. Beispielsweise: (1) Die erste Überschrift muß immer den historischen Kontext enthalten. Die Historie ist wichtig. (2) Bei Wissenschaften eine disziplinäre Einordnung, bei Künsten eine in die Stilrichtung usw.., Damit die Autoren Folgeartikel benutzen. (3) Die Software sollte vorgeben, daß Quellenangaben, Fußnoten usw. in einen zweiten Reiter kommen, der oben am Artikel anklickbar ist. Ein Link aus dem Artikel führt dann dort hin und wieder zurück. Somit wären die Artikel einheitlicher, vom Fußnotenteppich befreit und könnten insgesamt auch langfristig gesehen größer werden. Den Vorschlag, die Links nur auf die selbe Seite führen zu lassen, ist wieder nur eine Flickschusterei, die irgendwann nicht mehr gut funktionieren würde. (4) Jedes Portal sollte routinemäßig ein beigeordnetes Lemma "Missverständnisse" erhalten, in den ein die Darstellung von häufigen Mißverständnissen ausgelagert wird, um die Hauptartikel von Edits zu entlasten. Beispielsweise: - [[Portal Astronomie]] - [[Missverständnisse zur Astronomie]] - [[Portal Evolution]] - [[Missverständnisse zur Evolution]] (5) Große Theorien, die einzelne Theoreme enthalten, sollen verbindlich auf dem Hauptlemma allgemein beschrieben werden müssen, ihre Theoreme aber zwingend ausgelagert in Unterlemmata, auf die dann verwiesen werden muß.
Ich schlage also genau das Gegenteil der Qualitätssicherung vor - nämlich eine echte Struktur, ein Gerüst.
Bitte nicht mißverstehen: Ich freue mich natürlich auch über lesenswertes und Exzellentes, aber das ist nur bei Lemmata mit bestimmten Merkmalen möglich. Und der Druck auf Exzellente führt nicht zu jener Verbesserung der WP insgesamt, wie sie eigentlich möglich wäre. Es muß zusätzlich ein Druck auf die richtige Verwendung von Schubladen aufgebaut werden.
Es ist dann noch angenehmer, ungestört einen kleinen Artikel zu
basteln,
anstatt einen großen Beitrag zu leisten mit der Aussicht, daß die
eigene
Arbeit nicht lange überleben wird.
Klar, das ist oft einfacher. Ich gebe zu, meist auch lieber den Weg des geringsten Widerstands zu wählen.
Momentan finden sich kaum Leute, die die wichtigen Artikel mit viel Themenumfang ausarbeiten. Denn je größer der Druck auf die "Qualität" wird, desto eher flüchten die Leute in Nebenartikel.
Was Du hier mit Druck auf Qualität meinst, ist mir nicht ganz klar. Den Druck durch jene, die eine andere Weltsicht durchsetzen wollen?
(Gerhard)
Damit meine ich die Bestrebungen der "Qualitätssicherung", möglichst kompakte Artikel zu erzeugen, in denen viel an Informationen komprimiert steht. Eine Einzelperson kann so einen Artikel nur mit Mühe aufbauen, zum anderen kommen gerade in Hauptartikeln immer wieder neue Autoren hinzu, die ihn umschreiben wollen.
Nur ein Beispiel von vielen:
In Unkenntnis jeglicher Zusammenhänge wurde in den Artikel [[Psychoanalyse]] alles mögliche rein kopiert, was irgendwie danach aussah, um die Anlage eines kompakten und umfassenden Artikels zu motivieren, der exzellent werden soll. Nun ist es aber eine Müllhalde, die unmöglich von jemandem aufgearbeitet werden könnte. Der Bereich Psychoanalyse wird wohl ewig eine Ruine bleiben, wenn man den Nutzern keine Schubladen anbietet.
(1) Der Begriff bezeichnet drei verschiedene Dinge und müßte demnach drei Lemmata belegen. (2) Wegen der Umstrittenheit müßte jeder Satz mit einer Quellenangabe belegt werden. (3) Es gibt unzählige Mißverständnisse, die aber im Lemma nicht ausgeräumt werden können, weil es sonst unlesbar wäre. (4) Es gibt viele unterschiedliche Meinungen, die aber meist nur kleine Punkte betreffen. Methodische Dinge sind bsw. oft unstrittig, weshalb sie in eigene Lemmata könnten, wo sie ihre Ruhe haben.
Im Gegensatz dazu: Als ich meine leeren Blanko-Artikel zu den Erdzeitaltern angelegt habe, in denen Anfangs kaum etwas drin stand, mußte ich sie gegen das Argument verteidigen: "Der Leser kommt sich verarscht vor". In der Zwischenzeit sind sie durch die Arbeit der Anderen zu völlig respektablen Artikeln geworden - die niemals entstanden wären, wenn diese "struktur"-Vorgabe nicht vorhanden gewesen wäre.
Nun sieh mal bei Psychoanalyse: Wer kommt sich hier "verarscht" vor? Eine Artikelrunie, mit der man einen Esel totschlagen könnte, ohne jede Hoffnung auf Besserung! Das Resultat der mangelhaften Struktur seht Ihr an vielen Stellen ... bestenfalls der faule Kompromiß oder eben die Artikelruine.
Wer sich damit beschäftigen wollte, würde auf eine Wand verschiedenster Widerständen treffen, die unzumutbar sind. Ich jedenfalls habe die Hoffnung verloren, daß sowas bei Euch möglich ist. Und dabei kommt das nicht aus mangelnder Disziplin, denn ich bin wie andere frustrierte Autorinnen eigentlich sehr diszipliniert. Es ist nur unzumutbar, meine Arbeitsleistung in Anspruch zu nehmen und mir im Gegenzug nichts weiter bieten zu können als unverbindliche Regeln und die Aussicht, daß alles, was an Sinnvollen und Schönem eingebracht wird, auch wieder zerstört werden kann. Und das von Leuten, die weniger wissen als ich.
Wie soll es denn in 10 Jahren aussehen, wenn der unwissenschaftliche Zeitgeist (nennt es, wie Ihr wollt) immer mehr von Quacksalbern anspühlt hat, die hier mitmischen? Wollt Ihr auf die alle aufpassen? :-)
Aber in Artikeln, die seltener diskutierte Themen behandeln, fällt es nur ab und zu auf - nur jenen Leuten, die
die
jeweilige wissenschaftliche Sichtweise kennen und daher auch unterscheiden können, was nicht dazu gehört.
Klar, wer sich nicht auskennt, merkt nicht unbedingt etwas davon.
Deshalb
sollte, wer sich auskennt, entsprechend ausbessern, davon lebt das Wiki-Prinzip. Manchmal muss man sich dabei unbeliebt machen. (Gerhard)
Wiki ist nicht nur ausbessern. Vor allem die Strukturen sollten irgendwie fixiert werden können. Es sollte ein inhaltiches Gerüst geben, das nach plausiblen Kriterien aufgestellt ist und an das sich alle halten sollen.
Momentan wird dieses inhaltliche Gerüst durch die Arbeit der Admins gerade so erfüllt. Das ist aber anfällig gegen Willkür und Selbstgerechtigkeit von Leuten, die ihre Lebenszeit mit Aufpassen im Internet verbringen ... aus Motiven, die weniger mit Lebensfreude oder Liebe zur Wissenschaft zu tun haben.
Man braucht vielleicht zunehmend Lösungen, die unabhängig von der Administration funktionieren. Nicht zuletzt auch, um den ständig steigenden Arbeitsaufwand zu verringern und damit die Zahl der notwenigen Admins, die ja schon so hoch ist, daß einzelne von denen keinen Einfluß mehr nehmen können, ohne sich einer Cosa Nostra anzuschließen. *ggg*
Lila Trilo
<P><font face="Arial, Helvetica, sans-serif" size="2" style="font-size:13.5px">_______________________________________________________________<BR><font face="Arial, Helvetica, sans-serif" size="2" style="font-size:13.5px">ICQ - You get the message, anywhere!<br>Get it @ <a href="http://www.icq.com" target=new>http://www.icq.com</a></font><br><br> </font></font>