Ulrich Fuchs wrote:
Stimmt. Aber da ganz Du systembedingt davon ausgehen, dass der rest noch kommt. Bei uns musst Du leider systembedingt davon ausgehen, dass der Rest nicht mehr kommt (weil wir offensichtlich nicht in der Lage sind, Autoren zu gewinnen, die über ihr Fachgebiet schreiben).
Diskussionen mit dir sind immer ein wenig ärgerlich, weil neben den (zulässigen) Globalaussagen noch nicht einmal der Versuch kommt, Belege am Text zu finden. Wenn Belege kommen, dann eher was wie "oh, doch besser als gedacht" (Madrid) oder "Löbliche Ausnahme" (Nauru).
Abgesehen davon solltest du dich schämen, mal wieder pauschal allen Autoren ans Bein gepisst zu haben, die in der Wikipedia schreiben und nebenbei (oder andersrum, die Priorität sei freigestellt) noch ihren PhD, ihre Diss, ihre Habil oder was auch immer vorantreiben. Entweder hast du recht und unsere Fachleute sind in Wirklichkeit Idioten oder du hast unrecht und du solltest genau hier Einsicht zeigen.
Dass es immer mehr Fachleute sein können und dass natürlich eine Reihe von Leuten richtig verheizt wurden, weil in der Wikipedia in einigen Gebieten ein feindliches Klima herrscht, sei unbestritten. Was ich dir gerade *argh* übelnehme, ist die Globalaussage. Damit wirst du unglaubwürdig und in der kindischen Übertreibung läufst du Gefahr, daß dein valider Einwand in dem Sumpf deines kulturpessimistischen Gedankenhaufens untergeht. Dafür ist er ja eigentlich zu schade.
Die EB kritisiert aber, wenn man diesen Punkt zum gegenwärtigen Zeitpunkt als lächerlich abwischt, nur, daß unsere Inhalte zur Trash der Zeitgeschichte, also Coronation Street zu breit sind. Das lässt sich darauf reduzieren, daß sie die Menge kritisieren. Soviel Vereinfachung muss sein. Vor allem ist dies ein Hebel zur Verächtlichmachung der Jungs, denn der Einwurf ist kein anderes als ein "look, something shiny over there". In dem Moment, in dem sie einmal Helmut Birne mit Helmut Birne vergleichen und nicht Gemüse, kommen wir der Sache ein wenig näher.
Sorry, aber hier weiß ich nicht, was Du sagen willst???
Ich weiss, daß du kein Problem mit würziger Kritik hast, darum speziell für dich:
* Ist das eine Frage. * Das ist eine Frage?
Ich verlange von dir, daß du bitte genug Zeit in einen Satz investierst, daß er einigermaßen als die Sprache erkennbar ist, die oben im Ländercode steht. Ja, ich lasse gerade den Grammar-Nazi raushängen. Nein, es geht mir nicht um deinen verhunzten Satz hier oder "Aber da ganz Du systembedingt davon ausgehen, dass der rest noch kommt" oben, sondern um diese Selbstgefälligkeit einfach mal kurz auf die Liste rotzen zu können und dann wieder "Ich hab's ja Euch gleich gesagt" aus dem Basiswortschatz in die Liste zu pasten. Deine Meinung ist mir zu wichtig, um dir die Gelegenheit zu lassen, sie durch das Ausleben deiner sozialen Defizite zu untergraben.
Okay, ich drösele meinen Satz von oben nochmal auf.
Angenommen, ich wäre die EB und sich sähe, daß der TB-Artikel in der EB zwar vorhanden und vielleicht auch faktisch korrekt, aber dank des Redaktionsstandes Mai 2004 für den Tageszeitungsleser mehr oder weniger unbrauchbar sei, dann hätte ich solange kein Problem damit, wie es nicht für ebendiesen Zeitungsleser eine Alternative gäbe. Sicher, Munzinger hat schon grüne Ordner gefüllt, als ich die Saugkraft von Pampers ausgetestet habe, aber hier fehlt einfach die Masse eben jener grüner Ordner in deutschen TageszeitungsleserInnenhaushalten. Angenommen, ein Guardian-Journalist käme nun zu mir und würde mir genau die Vorteile des Alternativangebotes vorhalten und mich um Aussagen bitten, würde ich alle meine PR-Skills zusammenreissen und alles dafür tun, um a) von dem Vergleich abzukommen b) die Alternative zu diskreditieren.
Dass sie auf den Rambot verweisen, daß sie auf Coronation Street verweisen und dass sie alles tun, ja nicht auf die Qualität der Inhalte als solches zu kommen, ist kein Beweis, daß ihre Gedanken so waren. Fragen wir sie einfach.
Um jetzt mal wieder auf deutsche Verhältnisse abzusteigen, da hat Klaus Holoch schon ein paar Schritte mehr auf Lager. Manchmal. Als er auf DW mal die LSBS angesprochen hat, war das okay.
Vergleich dochmal den Artikel Deutschland in der WP mit dem Artikel Deutschland im Brockhaus. Dann mach weinend Deinen Browser zu.
Mikropedia vs. Makropedia. Gib mir ein paar Tage, beide Begriffe zu vergleichen. Wenn der Vergleich lang genug wird, wird auch das Großzitat des Textes möglich. Machst du bei einem sauberen Vergleich mit und wollen wir externe Leute einbinden? Ein Fall für die Wikipedisten.
Nein, die Gewichtung widerspiegelt die Teilnehmerstruktur (ein Kennzeichen eines Wikis). Und zeugt davon, dass unsere Teilnehmerstruktur nicht passt: Zu viel Hobbyisten und googler, zu wenig Wissenschaftler.
O.B.d.A. (Was das mit der Themenverteilung im Gegensatz zur Niveauverteilung zu tun hat, ist mir schleierhaft)
dass ein überproportional starker Anteil der Wikipedia und vor allem der Arbeit, die in Wikipedia reingesteckt wird, eben nicht "allgemeines Wissen" sondern "aktuelle Nachrichten" sind, und da hat sie recht.
Im Prozess? Natürlich. Im Effekt? Sicher nicht.
Im Effekt bin ich mir noch nicht sicher, ob unsere Nachrichtenartikel wie [[Madrider Zuganschläge]] oder [[Dritter Golfkrieg]] ordentlich zu Enzyklopädieartikeln refaktoriert werden (was nötig ist). Im Moment sieht das zugegebenermaßen besser aus, als ich gefürchtet habe.
Du hast bereits in einer anderen Mail lesen können, daß es einen Unterschied zwischen einem Nachrichtenartikel und einem Ereignisartikel gibt. Nachrichtenartikel existieren in der Wikipedia nur in Form der Aktuellen Ereignisse. Aber ich unterstelle dir mal, daß du schon das Richtige meintest.
Natürlich wurden die Artikel zu den Bundesbankpräsidenten angelegt, als Welteke auf Seite 1 stand. So what.
Dass man als Journalist in eine Enzyklopädie schauen möchte, wenn der Bundesbankpräsident wird, um seinen Seite 1-Artikel zu schreiben.
Ja. Und?
Anders formuliert: Journalist kuckt in Whoiswho und Brockhaus, schreibt Artikel, Wikipedia schreibt Artikel ab. Falsche Reihenfolge.
Ander formuliert: Journalist zu faul/zu arm, um Munzinger zu fragen. Brockhaus kennt ihn auch nicht und Whoiswho steht im Stockwerk nebenan. Und weiterhin ist dein Punkt sinnfrei, weil das Eintragen von [[Horst Köhler]] bis zur WEF-Zeit von dir mit "Dieser Mann ist nicht enzyklopädisch relevant" beantwortet wäre. Und das völlig richtig. Dass wir in der Tendenz schneller werden, bei den üblichen Verdächtigen einen kleinen Vorsprung zu schaffen, wirst du bei den OB-Wahlen in Stg gemerkt haben. Oder auch nicht. Ebenso bei der Entscheidung, alle MdB reinzunehmen.
Das ist kein entweder/oder. Du tust damit den Leuten arg unrecht, die etwa Nauru so erschließen, wie es bisher kaum in de-Land stattfand. Wenn beim nächsten Mal Nauru wieder gefragt ist, wird offensichtlich, daß dein Einwand da nicht greift.
Eine der wenigen löblichen Ausnahmen. Nur müssen wir dahin kommen, dass das gleiche gleichzeitig mit ca. 220 anderen Ländern auch passiert - und da sind wir eben nicht, und es ist fraglich, ob wir mit diesem "jeder-schriebt-vor-allem-über-sein-Hobby-und-nicht-üebr-sein-Fachgebiet"-Ansatz weiterkommen.
Wenigstens bist du von diesem grässlichen Indikativ runter. Schreibe Alternativen auf, formuliere sie aus (ja, damit meine ich mehr als "alles Scheisse") und probiere sie aus. Und in der Zwischenzeit lass doch bitte die Menschen arbeiten, die noch nicht mit der Menschheit abgeschlossen haben.
Gerade mit den Meyers-Artikeln haben wir uns schon häufig lächerlich gemacht.
ja?
Wir müssen die Qualität selber hinkriegen, und zwar aus der Perspektive, die hundert Jahre später gültig ist. Nein - da machst Du Dir es wirklich zu leicht.
Ich sage nicht, PD-Texte von 1888 zu importieren und zu vergessen.
Jo. Wenn die gut wären, wären das dann schon mal 6.5 Promille unserer Artikel.
Jo.
Das ist die selbe Kerbe wie die exzellenten Artikel: Wenn das System grundlegend besser funktionieren würde, weil die Community eine andere wäre (und dass sie keine andere ist, ist etwa im März/April diesen Jahres verbockt worden, weil auf einmal die Qualitätskriterien und Zielsetzungen aufgeweicht wurden), müsste man nicht so diesen lokalen Optima hinterherhetzen: Diese
Noch eine Ohrfeige für die Menschen, die mühsam an den Artikeln arbeiten.
guten Artikel würden von selber entstehen. Dass wir sie massiv mit Qualitätsoffensiven, Reviews, exzellenten Artikeln, Schreibwettbewerben und was Euch sonst noch alles einfällt pushen müssen, zeugt nur davon, dass die Grundidee der Wikipedia ("funktioniert ganz von selber") zumindest derzeit offenbar nicht funktioniert.
Verkürzen wir deinen obigen Satz auf: Wikipedia funktioniert, weil sich die Menschen einsetzen, darum funktioniert es nicht.
Boah, dein rumgerante ist immerhin innovativ, da sieht man an jeder zweiten Zeile, wie sehr du dir Mühe gegeben hast.
Mathias
sorry, musste mal sein.