Am 07.12.2005 um 19:14 schrieb Markus Mueller:
Nein, mit Sprüchen wie diesem werden wir sicherlich keine bessere Presse bekommen.
Stattdessen wäre es doch mal ein interessanter Ansatzpunkt, darüber nachzudenken, was und wo die Grenzen der sozialen Software wirklich sind. Ob es wirklich eine flache Hierarchie des Wissens gibt, ob wirklich jeder Benutzer auf gleiche Weise zu einer Enzyklopädie beitragen kann.
(Und dass wir gerade in einer ziemlich tiefen Krise stecken - einem Wendepunkt in der Entwicklung der deutschen Wikipedia - das brauche ich gar nicht selbst zu behaupten, das zeigt mir schon die Diskussion zum besagten Meinungsbild.)
Was mich an dem Artikel irritiert hat, der ja nicht so unfreundlich war, wie nach der Überschrift zu befürchten, war die Postulierung einer aktuellen Krise der Wikipedia. Das grundsätzliche Problem wird doch seit mindestens einem Jahr, eher schon zwei, diskutiert. Auch die Vorschläge, z. B. den Zugang so oder so einzuschränken oder "stabile Versionen" zu etablieren, sind alles andere als neu.
Durch das schnelle Wachstum der Wikipedia wird die Angelegenheit allerdings immer dringlicher, nur um eine Krise handelt es sich eben nicht. Ungeachtet der gerade hochgekochten Geschichten mit "Rufmord" und den DDR-URVs. Sowas kann einen alten Wikipedianer wirklich nicht erschüttern, weil auch das grundsätzlich altbekannte Probleme sind, die der Lösung harren.
Wir werden allerdings früher oder später nicht darum herumkommen, das auch mal ernsthaft anzugehen und geeignete Konsequenzen zu ziehen, wie immer die aussehen werden.
Gruß, Rainer