Katharina Bleuer wrote:
Es kann viel Spass machen, über abweichende Paradigmen zu diskutieren und mit Argumenten darüber zu streiten, ob und was wichtig und unwichtig ist. Ich wette, es macht auch Henriette Spass sich mit jemandem Argumente und Quellen um die Ohren zu hauen, ob man das Wort "Esel" in einem bestimmten Zusammenhang jetzt besser so oder so rum übersetzt. Was absolut keinen Spass macht sind solche Diskussionen mit Leuten, die mal einen Zeitungsartikel darüber gelesen haben und deshalb eine *Meinung* dazu haben - aber gleichzeitig die Grundlagen nicht intus haben.
Hi Katharina!
Das hast Du aber schön auf den Punkt gebracht! So ist es nämlich tatsächlich: Um nochmal das Beispiel der Walther-Übersetzung zu bemühen: Da fand sich tatsächlich jemand mit ordentlich Schimmer von der Materie (der mir dann auch bei der Bemühung um eine ordentliche Übertragung ins Neuhochdeutsche sehr geholfen hat) und mit dem hats richtig Spaß gemacht über verschiedene Übersetzungsvarianten zu diskutieren.
Nochmal: Ich habe wirklich nichts gegen Laien und ihre - oftmals ja sogar recht guten - Artikel und ich habe auch nichts gegen Laien, die einem Fachmann klipp und klar sagen, daß sein Fachmannsgeschwätz für den Laien unverständlich ist. Ich habe aber was gegen Laien, denen ich erklären muß, daß mittelhochdeutsch "frouwe" eben nicht Frau, sondern Herrin heißt, denen dann auch noch den entsprechenden Wörterbucheintrag kopiere und die mir dann immer noch erzählen, daß sie ihre eigene Übersetzung aber schöner finden. In jeder Wissenschaft - und selbst bei den manchmal doch recht schwammigen Geisteswissenschaften - gibt es Dinge, die richtig sind und alles andere ist schlicht falsch. Da hilft auch kein Diskutieren (aber das sagtest Du ja auch schon... es sei dennoch nochmal unterstrichen ;)
Gruß
Henriette