Ursprünglich ging es (mir zumindest) genau um das: einen Verein mit Bankkonto in Deutschland einzurichten, auf das Leute ohne große Umstände Spenden überweisen können, die dann an die Wikimedia Foundation transferiert werden.
Mir ging es dabei eher um kleine Beträge die für kleine aber wirkungsvolle Dinge eingesetzt werden können. Gebt mir 100 Euro und ich geb euch in spätestens vier Wochen 1000 Aufkleber!
Wir brauchen keine Kasse in der 10.000 Euro liegen, wir brauchen eine wo vielleicht 1000 Euro drin liegen. Die müssen wir nicht an die Foundation überweisen, die können wir auch selbst viel sinnvoller ausgeben.
Innerhalb einen Vereins könnte man das viel besser organisieren und ohne dass einzelne auf der Rechnung sitzenbleiben.
Und darum, eine Organisationsstruktur zu haben, mit der man auch mal ein größeres Treffen, zum Beispiel eine Wikipedia-Konferenz mit Seminaren und Workshops organisieren kann.
Wenn man zuviel Geld hat auch das...
Das waren die ganz naiven Ziele des Vereins, und um deine Kuchen-Analogie zu gebrauchen: es ging ganz wohlmeinend darum, einen Teil der Backzutaten zu übernehmen, damit Jimbo nicht mehr alleine blechen muß.
Ja, genau so hab ich mir das auch vorgestellt.
Was mich erschreckt hat, war das Mißtrauen, was diesem Unternehmen von den Leuten auf wikipedia-l und - weniger stark - auch von Jimbo entgegenschlug.
Daß der gutgemeinte Anlauf, Wikipedia in Deutschland besser zu fördern, sofort mit markenrechtlichen Bedenken, Angst vor Kontrollverlust etc. pp. überhäuft wurde.
Das ist mir ziemlich sauer aufgestossen, deshalb habe ich erstmal gar nichts gesagt.
Zumal es völliger Unsinn ist. Um es auch noch einmal allen hier ganz klar zu sagen (und euch etwaige Illusionen zu nehmen, die manch einer an den Verein hat)...
Durch die bloße Gründung des Vereins erwerben wir natürlich überhaupt kein weitergehendes Recht, als dass, was und das deutsche Gesetz zugesteht. Insbesondere gehört dem Verein dann nicht die Wikipedia oder sonst irgendwas. Weder in Form von Daten (was bei der GFDL auch kaum Sinn machen würde), noch in Form von Servern oder Markennamen!
Der Verein könnte neue Projekte starten (z.B. ein Fork, was aber wohl keiner hier will) oder Rechte an der Wikipedia erwerben (was ziemlich Sinnlos ist).
Damit ist klar, der Verein kann sowieso nur unterstützen. Wieviel Einfluß er auf das "Projekt" Wikipedia/Wikimedia haben wird, hängt einzig von seiner Kompetenz und Politik ab. Es sollte kein Problem sein, später zur Schwesternorganisation der Foundation zu werden (und die könnte sinnvoller weise auch nur einen "e.V." von uns gründen lassen).
Der Name des Vereins ist eigentlich auch Schall und Rauch. Ob da Wikimedia/Wikipedia drin steht ist mir persönlich völlig schnurz. Wenn Jimbo später seine Meinung ändert kann er oder die Foundation gerne die Gelder berappen, damit wir uns umbenennen können.
Ums nochmal kurz zu sagen: Wir haben sowieso keine Rechte, sondern können auch nur zutragen, aber genau dass war es was wir (ich) wollten, schließlich geht es uns nicht um Macht, sondern darum, die Wikipedia voranzubringen. Rechte und Macht können wir (im Rahmen des Vereins) nur erwerben, indem wir uns mit der Foundation abstimmen.
Wir sollten überlegen, ob das besser vor oder nach einer Gründung geschehen sollte. Mein Eindruck ist nach wie vor, je früher der Verein steht, desto früher haben wir das, was am Ende sowieso bei rauskommt und desto eher können wir unsere Kompetenz beweisen und Macht/Rechte/Pflichten aushandeln.
Eine offizielle deutsche Vertretung allein auf Jimbos Betreiben würde es in naher Zukunft überhaupt nicht geben. Einfach deshalb, weil Jimbo genau wie die meisten hier, wenig Lust hat, sich mit Rechtskram zu beschäftigen. Die Foundation wurde meines Wissens auch erst gegründet, nachdem einige Leute immer wieder nachgehakt haben. Wohlgemerkt, ich nehme hier nicht mangelnden Willen dazu an, sondern einfach den natürlichen Ekel, den manche Leute (u.a. ich selbst) gegen alles haben, was mit Bürokratie zusammenhängt.
Sehe ich auch so. Also sollten wir den Bürokratiekram erledigen und uns auf die richtige Arbeit stürzen.
--Ivo Köthnig