Am Montag, 21. März 2005 06:54 schrieb Matthias Walliczek:
Mathias Schindler wrote:
Wenn man tatsächlich wikipedia drucken will, wäre sein Weg sicher ein möglicher
Allein: Wer will das denn? Wenn ich eine gedruckte Enzyklopädie brauche, dann kaufe ich mir einen Brockhaus, aber drucke doch nicht 1000 Seiten selber aus?
Korrekt. Wenn Du aber mal den Themenkreis "Kostenrechnung" oder den Themenkreis "2. Punischer Krieg" geschlossen drucken möchtest, weil Du nur etwa 10 Seiten statt nem Laptop mitschleppen möchtest, um den ganzen Kram im Stadtpark in der Sonne liegend zu lernen, sieht die Sache anders aus.
Das interessanteste an Wikipedia ist, dass es online verfügbar ist, und das man in den Artikeln genügend Platz hat, um normale Sätze zu formulieren, die vernünftig gegliedert werden können etc.
Ich halte mittlerweile die (ursprünglich auch von mir befürwortete) Ausführlichkeit der Wikipedia für eines ihrer Probleme. Dieser informelle Styleguide verleitet zum Labern und zum Aufschwemmen der Artikel mit Bestandteilen wie ausführlichen Beispielen etc., die in einer Enzyklopädie nichts verloren haben. Wikipedia sollte ein Nachschlagewerk sein, kein Lehrbuch - die Artikel tendieren zunehmend Richtung Lehrbuch.
Beispielsweise beim Urheberrecht, wo Uli den "Standard" der Wikireader fortsetzt (alle Autoren am Schluss in einer langen Liste). Ob sich irgendeiner der professionellen Wissenschaftler (die ja die Zielgruppe sein sollen) damit zufrieden gibt, dass sein Name in einer "ferner liefen"-Liste auftaucht, ist fraglich.
Technisch gesehen kein Problem (in der Online-Anzeige erscheinen die Namen der fünf Hauptautoren unter der Artikelüberschrift). In der pdf-Version ist's ne Platzfrage, es macht wenig Sinn, hinter einen Zweizeiler noch zwei Zeilen mit den fünf Hauptautoren zu packen. Vermutlich wirds auf eine Mischung rauslaufen, bei der man Artikellänge und Anteil eines Autors kombiniert, um zu entscheiden, ob ein voller Name oder nur eine Nummer angedruckt wird.
Uli