On 14.11.2007, at 12:11, Daniel Arnold wrote:
Wer sich für die Adminschaft bewirbt, sollte einen guten Grund angeben, warum er/sie diese Funktionen benötigt.
Nun genau das wird ja schon seit etlichen Jahren so gehandhabt: "$Kandidat kann die Rechte gut gebrauchen, weil..." "Ja ich [$Kandiat] stimme dem Vorschlag zu und hoffe durch die Adminrechte A, B und C künftig noch besser erledigen zu können..."
Nee, eigentlich nicht!
Die Admin-Kandidaten werden doch in den allermeisten Fällen von jemand anderem vorgeschlagen; dann gibts die übliche Lobhudelrede und auf der Disk. an den Kandidaten die Frage „Warum brauchst Du die Knöppe?“ Was an sich eine bekloppte Frage ist, denn „brauchen“ im eigentlichen Sinne tut sie niemand. Sicher: Man kann sich dann was von „will beim Abarbeiten der LAs helfen“ oder „will gegen Vandalen kämpfen“ zusammenfaseln und bestimmt ist das auch richtig.
Letztlich stand bei den meisten Kandidaten aber im Hintergrund, daß man ihnen vertraute und davon ausging, daß sie keinen Unfug mit den Knöppen treiben. Was ja auch eine gute Herangehensweise ist. Allerdings sind die Knöppe in dieser Form eher eine Art Auszeichnung oder Rangstufe innerhalb der Machtpyramide in der WP (ich übertreibe bewußt etwas!). Rein gedanklich scheint das mittlerweile auch schon dazu geführt zu haben, daß jeder, der eine gewisse Zeit relativ streßfrei mitgearbeitet hat, ziemlich automatisch zum Admin vorgeschlagen wird. Die Reaktionen auf den Vorschlag sprechen denn auch wieder Bände: Viele empfinden es als „Ehre“, wenn sie vorgeschlagen werden – oder behaupten das zumindest ;)
Mir ist das jetzt auch bei den Wahlen zum SG aufgefallen: Nicht einer der Kandidaten hat sich selbst beworben und vorgestellt. Das kann man als natürliche Bescheidenheit werten (ich selbst habe auch Probleme mich für einen Posten anzudienen) und sowas finde ich auch durchaus ehrenvoll – Prahlhänse und Schreihälse haben wir schließlich genug. Aber gerade beim SG habe ich mich bei mind. 50% der Kandidaten gefragt, warum sie das machen wollen – zumal ich viele von denen nie im Diskussions-Nudeltopf der wirklich harten Fälle gesehen habe. Da liegt doch der Schluß nahe, daß jemand an Diskussionen und langwierigen Verhandlungen eigentlich gar nicht so ein großes Interesse hat. Also warum will er dann einen „Job“ machen, der ausschließlich solche Meta-Sachen umfasst, die noch dazu völlig verfahren sind und krachalt? Und noch dazu einen Haufen Zeit binden!
Das hätte ich gern in eigenen Worten von den Kandidaten gehört. Und nicht erst auf evtl. Nachfrage. Und bei den Admins gehts mir inzwischen auch so: Es ist doch bekannt, daß das ein unglaublich nerviger Job sein kann. Wieso will jemand sowas freiwillig machen? Masochismus? Machtgeilheit? Der Gedanke „Es steht mir zu, weil ich schon so lange dabei bin“? Verantwortungsgefühl gegenüber dem Projekt? Ich hätte es in der Zukunft ja gern, wenn sich jeder Kandidat zusätzlich zu der Laudatio durch andere auch nochmal in eigenen Worten bewirbt.
Gruß
Henriette
P.S.: Ich will keinen der SG-Kandidaten schmähen oder sagen, daß ich sie/ihn für ungeeignet oder unwürdig halte. Jeder, der das freiwillig machen will, ist mir willkommen. Mich hätten nur die persönlichen Motive der Leute sehr interessiert. Und zwar von sich aus und ganz freiwillig geäußert und nicht erst auf Nachfrage (weshalb ich den Leuten diese Frage letztendlich auch nicht gestellt habe – ich hatte nämlich darüber nachgedacht). Es muß sich also niemand bemüßigt fühlen, sich jetzt zu rechtfertigen ;)