Elisabeth Bauer elian@djini.de writes:
;-) Da muss man differenzieren: Wenn ein Begriff im Deutschen gebräuchlich ist (z.B. Mekka, Irak, Koran (und nicht Qur'an)) kann der Artikel meinetwegen unter der deutschen Schreibung existieren, aber bei allem, was in erster Linie für Arabisten und Islamwissenschaftler interessant ist (was z.B. nur in der Encyclopedia Islamica zu finden ist, aber nicht im Brockhaus) setzts Häkchen.
Mit Verlaub, das ist eine eigenartige Regel. Ich erwarte eigentlich Mut zur Eindeutschung (schau dir mal die baltischen Länder, Frankreich oder Schweden an). Aber im gewissen Umfang hilft die Brockhaus-Regel schon einmal weiter.
Wer sich so tief in ein Thema einlesen will, soll sich gefälligst auch mit den Konventionen dieses Fachgebiets vertraut machen
Nein, es ist umgekehrt, die "Fachleute" ("Experten") müssen sich dem Usus des Gesamtprojekts anpassen. Wenn sie dazu nicht in der Lage sind, dann sind es möglicherweise Fachidioten und sie sind nicht wirklich zur Wissensvermittlung in der Lage.
Andersrum: Mich als ehem. Kunsthistoriker ärgert es auch, daß die Kunstdenkmäler unter == Sehenswürdigkeiten == eingetragen werden müssen, aber im Interesse der gemeinsamen Sache habe ich mich damit abgefunden. In dieser Art erwarte ich auch ein Entgegenkommen von den anderen.
Aber vielleicht regelt sich das auch alles langfristig irgendwie automatisch - der eine fühlt sich als "Herr der Länderartikel" und die andere als "Frau der Islamartikel": da gibt es Schnittmengen und es kommt darauf an eine Lösung zu finden. Am Ende setzt sich aber wohl doch immer nur der sturere durch - meist sogar der, der die Zeit nicht damit "verpempert", seine Idee zu verteidigen ;-) [du bist in der Hinsicht eine Ausnahme, das sei lobend hervorgehoben!]
(Abgesehen davon, dass die Häkchen Buchstaben repräsentieren und wenn man sie weglässt, es in einigen Fällen zu Verwechslungen kommen kann).
Das ist klar, aber es kommt nicht darauf an, daß wir hier die Sache korrekt aussprechen, sondern daß wir insgesamt erkennen und damit vertraut werden, wovon die Rede ist. Und der Verwechslungsgefahr kann man auch mit anderen sprachlichen Mitteln begegnen.