am Freitag, 7. Januar 2005 um 13:16 schriebst du:
Dann kotz mal schön.
Tu ich, wenn ich dein Gekeife lese. ;)
Nett. Möchtest Du mir jetzt bitte den Zusammenhang zwischen Artikelqualität und Relevanzkriterium erklären? Danke.
Hey ihr zwei. Bitte nicht. Es reicht, wenn sich die Deppen prügeln. Bitte nicht zwei aus der eh schon dünnen Intelligente-Leute-Fraktion.
Meine Meinung zum Thema Relevanzkritierium/Artikelqualität - und der Grund, warum ich auf Dingen wie "Wikipedia ist kein Softwarekatalog" / "Wikipedia ist kein Straßenverzeichnis" etc. rumreite:
Erstens: Es wird früher oder später ein Findeproblem geben, weil die Artikel nicht vernünftig organisiert werden können, wenn es zu viele von ihnen gibt. Beispiel: Wenn ich was über Goethe wissen will, interessiert mich in einer Volltextsuche der Hauptartikel, und vielleicht auch noch Artikel über Leute/Literaturgattungen etc., die was mit ihm zu tun haben. Wenn mir die Volltextsuche jede Goethestraße in Deutschland aufwirft (weil jede Goethestraße in Deutschland einen Artikel hat), ist ihr Nutzwert Null. Darüber sind andere anderer Meinung, also lass uns in dem Punkt mal abwarten.
Das eigentliche Kernproblem ist ein anderes, und ist heute so groß geworden, dass meines Erachtens der Point of No return überschritten, und die Wikipedia umgekippt ist (Wiki statt Enzyklopädie): Wenn jemand als seinen Artikel einstellt: "Lengenfeld, Dorf in Bayern an der Autobahn nach Nürnberg", oder "Furziwurz ist eine Freeware Software für Kräuterteerezepte. Man kann sie da und da herunterladen", dann ist daran erkennbar, dass dieser Mensch nicht unbedingt verstanden hat, worum es einer Enzyklopädie eigentlich gehen muss, nämlich um den Kernbestand des menschlichen Wissens. Dann ist daran erkennbar, dass man von diesem Autor/Autorin wohl kaum nennenswerte Beiträge zum Thema "Oberpfalz", oder "Freeware" oder "Naturheilkunde" erwarten kann.
Die Qualität von Autoren erkennt man an ihren ersten Beiträgen - und es ist ein Erfahrungswert in der Wikipedia, dass die Leute, die mit Artikeln zu irrelevanten Themen starten, nicht in der Lage sind, substanziell zu relevanten Themen beizutragen. Schlimmer noch, sie verschieben den Focus der Wikipedia weg von den relevanten zu den irrelevanten. Nun kann man diesen Leuten sagen: "Sorry, wir glauben nicht, dass Du die nötigen Fähigkeiten mitbringst, hier mitzuarbeiten". Das widerspricht dem Wikiprinzip. Oder man sagt: "Sorry, aber das Thema ist nicht relevant" und löscht den Artikel. Dann kritisiert man den Text, nicht die Person. Das macht man drei Mal, und der Autor verliert von selber die Lust an der Mitarbeit, weil er merkt, dass er zu den Sachen, die für das Ziel "Enzyklopädie" relevant sind, nichts beitragen kann. (Bei der zweiseitigen Abhandlung über die Kapelle am Ortsrand von Hinterdupfing, bei der man an Stil etc. erkennt, dass sie ein ausgewiesener Historiker geschrieben hat, kann man ja auf den "nicht relevant" Hinweis gut verzichten. Dann bekäme die Wikipedia im Jahr fünf gute Beiträge zu irrelevanten Themen, aber auch fünf neue Autoren, die früher oder später die relevanten Artikel bearbeiten werden.)
Lässt man das ganze Dorf- und Computerspiel- und sonstige inhaltsleere Hobbyistengesülze zu, so zieht man sich genau die Autorenschaft heran, die die Wikipedia heute hat, und der unter anderem Du permanent hinterherräumen muss, weil sie es selber nicht hinkriegt, irgendwas relevantes beizusteuern (was das eigentliche Wikiprinzip wäre).
Uli