"Jörgen Kosche" skribis:
Am Sun, 9 Jul 2006 08:46:30 +0200 schrieb Ulrich Fuchs mail@ulrich-fuchs.de:
Ganz ehrlich: Für mich ist jeder, der nur mit Nickname auftritt, eine feige Pfeife, die erstmal Probleme damit hat, zu ihrer Rede zu stehen. Und die nehme ich grundsätzlich weniger ernst als solche Menschen, die dadurch, dass sie ihren Namen hinter ihre Aussagen setzen, erklären, dass sie bereit sind, für das einzustehen, was sie tun und sagen. (Call me oldfashioned ;-)
Ich weiß, dass Du diese Einstellung hast, sie ist in http://wikiweise.de/wiki/Wikiweise:Klarnamen bevorzugt dokumentiert. Aber Anonymität kann ein wichtiges Mittel zur Durchsetzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung sein.
Ist die Wikipedia ein "Meinungsäußerungsforum" oder das Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie?
Dazu benötigen wir keinen totalitären Staat, Freiheitsrechte können auch von Privatleuten oder Firmen eingeschränkt werden. Beispiel Dynacorp: Als ein Mitarbeiter darüber berichtete das Söldner von Dynacorp in den Staaten wo sie eingesetzt wurden Einheimische zu Sklaven machten, wurden die entsprechenden Personen entlassen, allerdings auch der 'Verräter'.
(http://de.wikipedia.org/wiki/DynCorp)
Tja, hätte er wohl besser pseudonym gemacht. Aber ...
Wollen wir also in Zukunft durch absolutes Brechen der Anonymität verhindern, dass solche Verbrechen aufgeklärt werden, weil dann mit Sanktionen für den Aufklärer zu rechnen ist? Call me oldfashioned, aber ich möchte gerne diejenigen schützen, die etwas Wichtiges zu sagen haben.
... derartige "Verbrechensaufdeckungen" müssen/sollten doch nicht in der Wikipedia erfolgen. Ich glaube, da verwechseln viele einen Enthüllungsjournalismus (der natürlich auch auf anonyme Informanten zurückgreifen können sollte) mit dem Erstellen einer Enzyklopädie.
Abgesehen davon zeigen meine Erfahrungen in Online-Communities, dass das, was Realnamensverwender (und insbesondere -befürworter) von sich geben, nicht unbedingt zuverlässiger/höflicher/besser ... ist als das, was Pseudonym-Verwender machen.
Paul