Karl Eichwalder wrote:
ach, und die 10 deutschen historiker sind sich vollkommen einig?
natürlich nicht, aber sie haben einen vollkommen anderen Erfahrungshintergrund, die einen als Nachfahren der Täter, die anderen als Nachfahren der Opfer, ich kann Dir als Historiker glaubhaft machen, dass man diese beiden Positionen nicht zusammenkriegt; natürlich könnte man sie in der Wikipedia nebeneinanderstellen und eine Enzyklopädie hätte das auch zu leisten, aber das Problem ist nicht einmal so sehr, *wer* schreibt, sondern auch *für wen* geschrieben wird.
Manchmal würde einen "kundenorientierte" Sichtweise den Wikipedianer auch gut tun...
so ein unsinn. klar, ebenso wie Diderot und co. versuchen wir "kundenorientiert" zu sein, aber das heißt noch lange nicht, daß wir hier soap anrühren sollten.
nein, es geht nicht um das Niveau, sondern darum, dass man auch immer daran denken sollte, für wen man schreibt. Klar hast Du recht, wenn Du sagst, dass es hier gar keine Teilung zwischen Lesern und Schreibern gibt und dass das ja auch gut so ist, aber Du wirst sehen, dass sich mit der Qualität der Wikipedia (und der weiteren Durchsetzung im Internet) auch das Verhältnis von reinen Lesern zu Schreibern weit hin zu den reinen "Konsumenten" der Texte verschieben wird, eben weil dem ganz überwiegenden Teil der Bevölkerung die "literacy" fehlt, einen enzyklopädischen Text, auf welchem Niveau auch immer, beizutragen. Wenn die Wikipedia erfolgreich sein will, wird sie das in Zzukunft berücksichtigen müssen, der Ansatz der Wikipedia qua *heute* ist viel zu akademisch und idealistisch, das erreicht nur einen kleinen elitäten Teil der Bevölkerung.
gruss Melvin