Letztlich müsste dann aber auch wieder die Eingabe strukturierter durchgeführt werden, und dann kommen wir immer weiter vom Volltext-Wiki hin zu einer strukturierten Datenbank.
Das ändert aber ziemlich hart das Prinzip, dass die Wikipedia nach einem einfach zu handhabenden Wiki-Prinzip funktionieren muss. Alles, was eine absolut konsistent-strukturierte Artikelbenamung angeht, würde einen massiven redaktionellen (Vor-)Aufwand bedeuten. Gerade das ist aber bei der Wikipedia nicht gewünscht - sogar kontraproduktiv. Die Wikipedia wächst, weil es so einfach ist, einfach mal loszulegen. Alles, was wir tun, um das zu erschweren, schadet. Redaktionell kann nur hinterher gearbeitet werden, mit bestehenden Artikeln. Dann muss eben ab zund zu mal umstruktukturiert werden. Was solls. Zwobot macht gerade vor, dass man auch Links relativ einfach umpflügen kann (notabene, wie kommt man an diesen Bot denn mal dran?)
Nochmal zum eigentlichen Thema. Wir haben bestehende Regeln zu den Begriffsklärungen und die sind GUT. Das Problem ist, dass sie nicht eingehalten werden: Er werden zu viele Begriffsklärungen nach Modell 2 angelegt (Droge), das eigentlich nur für wirklich glasklare Fälle reserviert ist (London, Europa). Zweitens wird zu viel und zu falsch verlinkt, insbesondere werden permanent Allgemeinbegriffe verlinkt.
Gegenbeispiel zu Elian: Wir hatten einen feinen kleinen Artikel unter [[Prototyp]], der sich mit dem philosophischen Begriff auseinandersetzte. Nur zeigten da jede Menge Maschinenbau- und Informatikartikel drauf, wir kennen nämlich auch Protoytpen, aber wir fahren sie gegen Mauern. Laut Elian müsste nun also der philosophische Prototyp als Modell 2 unter [[Prototyp (Philosophie)]] laufen, weil jeder Mensch in der Wikipedia offenbar unter [[Prototyp]] den Maschinenbau-Prototyp versteht (die Links würden das ja zeigen). Das ist Quatsch. Wir haben einfach mehr Informatik-Artikel als Philopsophie-Artikel. Nur weil im Moment mehr Informatiker und Ingenieure als Philosophen hier rumlaufen, heißt das nicht, dass sich diese Zusammensetzung in fünf Jahren nicht auch umdrehen kann. Und ich möchte eigentlich nicht, dass wir unsere Artikel jedesmal umtaufen müssen, nur weil sich die Zusammensetzung der Fachrichtung bei den Schreiberlingen ändert.
Zu sagen, nur weil häufig falsch verlinkt wird, müssen wir jetzt unsere Begriffsklärungsregeln über den Haufen schmeißen und nur noch Modell 2 machen, ist Rumdoktern am Symptom statt Heilung der Ursache. Oder noch schlimmer, das von Elian vorgeschlagende (und in der engl. WP gerne genommene) dämlichste aller Modelle, das Modell 3: alle Bedeutungen untereinander in einem Artikel: Soll der Benutzer sich doch raussuchen, welche der fünf Bedeutungen wohl im referenzierenden Artkiel gemeint sein könnte! Ist doch nicht unser Job! Wir sind zu faul oder zu blöd dazu, ihm das präzise zu sagen... Gute Nacht, enzyklopädischer Anspruch.
Uli