Ivo Köthnig schrieb:
Am Mittwoch 01 Dezember 2004 11:48 schrieb Marco Krohn:
Oder kurz: ein traditionelles Review System wird aus den gleichen Gründen scheitern aus denen das Nupedia Projekt gescheitert ist. Gerade die Software, die das Schreiben eines Artikels nicht einer Person "aufbürdet", sondern eine Zusammenarbeit und Arbeitsteilung erlaubt hat, hat zur "Revolution" geführt. Deswegen bin ich der festen Überzeugung, dass eine "intelligente" Unterstützung mit Software uns weiter bringen wird. Eine, die es bspw. erlaubt, dass ich nur zwei Sätze auf Richtigkeit überprüfe und dies der Software mitteile.
Auf dieser Seite finden sich einige interessante Ansätze, wie jede Aussage eines Artikels mit einer Quelle zu belegen ist: http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProject_Fact_and_Reference_Check
Die Idee, bestimmte Artikelversionen als "stabil" zu kennzeichnen, ist fast so alt wie die Wikipedia. Bei der Frage nach der Auswahl der Reviewer gibt es immer zwei Ansätze: Top-Down vs. Bottom-Up. Bei ersterem müssen Reviewer ihre Kenntnisse mit akademischen Titeln und Graden, Berufserfahrung, Publikationen o.ä. nachweisen und haben dann Zugriff auf den "Reviewed"-Button. Die Vor- und Nachteile sind aus dem wissenschaftlichen Peer Review bekannt. Der Graswurzelansatz hingegen ist vermutlich nur komplex zu realisieren, Problemen wie Cliquenbildung und Groupthink muss entgegengewirkt werden; das auf den ersten Blick sehr verführerische Web-of-Trust läd leider zum Schwachstellen suchen und Umgehen des Systems ein.
Ein interessanter erster Schritt, um organisch in Richtung eines Bottom-Up-Reviews zu wachsen, wäre die Verlinkung der als "exzellent" befunden Artikelversion in der Liste der exzellenten Artikel, am besten in einer Klammer hinter dem jeweiligen Artikel; da die letzte Version eines Artikels ja derzeit nicht verlinkbar ist, muss der Artikel hierfür einmal gespeichert werden.
Ich stelle mir das als schwierig vor. Einerseits ist es nicht trivial so etwas umzusetzen. Andererseits würde es garnichts nützen, denn deine 2 Sätze können auch vom Kontext abhängen und in Abhängigkeit des Kontextes in der Bedeutung variieren. Abgesehen davon fehlen uns Features, die viel einfacher zu implementieren sind und beim Gegenwärtigen Projektstatus auch weitaus mehr Nutzen bringen würden. Ich will nicht wissen, wieviele Änderungen uns derzeit durch die Lappen gehen und nicht geprüft werden, einfach weil es zu viele sind und sich nicht jeder, der gerade Online ist damit beschäftigt. Eine Liste aller nichtbeobachteten Artikel wäre hier sicher hilfreich, genauso wie eine Liste, aller nicht geprüften Änderungen.
Ich wünsche mir eine Liste der letzten Änderungen, die auf eine oder mehrere Kategorien beschränkt werden kann (wahlweise additiv oder als Teilmenge). Ich denke eine solche Funktion würde die Beobachtung der letzen Änderungen für viele Nutzer wieder attraktiver machen.
Ich befürchte vielen neuen Benutzern ist die Wichtigkeit dieser Seite überhaupt nicht bewusst, denn der Nutzen einer Überprüfung einiger relativ zufällig ausgewählter Änderungen der letzten fünf Minuten ist auf den ersten Blick doch sehr abstakt. Die meisten Artikelthemen sind uninteressant, es ist unklar, ob die Änderungen nicht schon von anderen Wikipedianern überprüft wurden, und überhaupt weiß man nicht, ob die eigenen Bemühungen nicht eher ein Tropfen auf den heißen Stein sind - ich vermute dies sind die Fragen, die sich ein neuer Nutzer beim Aufruf der Seite der letzten Änderungen stellt.
Kurt