Am Sonntag, 9. Januar 2005 12:12 schrieb Katharina Bleuer:
Solche technischen Zusätze sind aber doch viel bequemer als soziale Lösungen für soziale Probleme. Letztere haben nämlich den grossen Nachteil, dass sie ein gewisses Engagement verlangen - insbesondere ein committment für die Wikipedia, aber auch ein Eingehen auf die anderen Schreiberlinge. Wieviel einfacher ist es doch für uns Soziopathen, uns hinter technischen Lösungen zu verstecken. Das erspart es uns nämlich, die anderen Autor/innen als Menschen sehen zu müssen, die noch lernen müssen und - sehe und staune
- in den meisten Fällen tatsächlich lernbereit sind!
Genau auf diesen Einwand habe ich gewartet. Ich habe in der Vergangenheit in der Wikipedia selber mich sehr bemüht Konflikte auf soziale Art und Weise zu lösen und habe zugesehen, wie es andere machen.
Das Problem ist: a) Wir alle machen Fehler und sind keine Engel auch wenn ein paar unverbesserliche Leute das verlangen und dann denken sie könnten sich alles erlauben, wenn bspw. ein Admin mal einfach mit seiner Geduld am Ende war oder nen schlechten Tag erwischt hat. b) Im Internet lassen sich bestimmte Problem per se nicht durch soziale Interaktion lösen, weil über Internet kein persönliche Kommunikation von Auge zu Auge passiert. Persönlich ließen sich manche dieser Probleme sicher schnell lösen, aber wir sind nunmal ein Internetprojekt. c) Jede mit irgendwelchen durchdrehenden Vandalen vertane Minute von der so notwendigen Artikelarbeit abgeht. d) soziale Interaktion wesentlich besser funktioniert, wenn sie nicht überbetont und überbelastet wird wie es momentan der Fall ist.
Dann existieren noch Probleme innerhalb der motivierten Schreiber:
Die eine Fraktion will alles behalten und alles sozial lösen. Die andere Fraktion radikal "aufräumen" und eine starke Hierarchie aufbauen.
Diesen Streit können wir uns nicht leisten! Wir sollten alle anerkennen, dass keiner (!) in diesem Fall von seinem Standpunkt abweicht, dieser Streit sich also noch in alle Ewigkeit fortziehen könnte und letztlich nichts als unnötigen Ärger verursacht und wohl letztlich zu einem Fork der Wikipedia führen würde.
Genau aus diesem Grund habe ich gesagt: Hey wir müssen endlich zu Potte kommen und uns hier zusammenraufen und die bestmöglich, aber nicht perfekte Lösung für alle schaffen, die das wichtigste Prinzip, die Offenheit von Wikipedia (die uns zum Erfolg geführt hat) nicht aufgibt. Und das was ich immer und immer wieder vorschlug ist so eine Lösung, nicht perfekt aber das beste was wir kriegen können ohne einen Fork. (Eben weil diese Lösung nichts wirklich verhindert also per se offen ist, die Leute bei der Hand nimmt und man hoffentlich dann beim Diskutieren mit anderen nicht immer und immer wieder mit den einfachsten Dingen anfangen muss, sondern mit denselben Leuten gleich auf einem höheren Level anfangen kann oder zumindest doch mit einer größeren Menge von Leuten, alle wird man damit nie erreichen.)
Die andere Idee mit den verschiedenen namensräumen ist im Grunde auch ein solcher Versuch und ich finde es mehr als nur kontraproduktiv wenn manche (nicht du) sie mit Sarkasmus, Spott und ätzender unsachlicher Kritik schlecht machen wollen.
Viele Grüße, Daniel Arnold (Arnomane)