Ulrich Fuchs schrieb:
Superlativ leichtfertige Einzelaktionen verlangen superlative Entgegnungen, damit ein Problem auf die Tagesordnung gesetzt wird.
Mit diesem Satz zeigst du imho, daß du nicht mehr Ontopic bist. *hier* ging es um vollständige Dokumentation der Presseberichterstattung über die wikipedia.
Es kann nicht mehr länger angehen, dass jeder irgendwie wie er lustig und launig ist, bei Verlagen etc. "herumbettelt".
Natürlich kann das nicht angehen. Wie gesagt, OT, siehe oben. Her mit dem Verein.
Habt Ihr Euch eigentlich mal zu Gemüte geführt, was die Standardantwort von "Brockhaus" und "wissen.de" auf die Wikipedia ist? Das ist nicht etwa: "Die haben zu kurze Artikel" oder "Die haben zu wenig Artikel" oder "Die haben keine Ahnung, worüber sie schreiben". Die Antwort ist: "Die haben Artikel, auf die man sich nicht verlassen kann" (im Unterton: "Weil das nämlich eine Chaotentruppe ist").
http://stern.de/computer-technik/internet/?id=512865 Meldung vom 12. September 2003
Dieter Baer, Geschäftsführer des Brockhaus-Verlags in Leipzig, sieht in Wikipedia gleichwohl keine Konkurrenz zum eigenen Produkt. "Auch in Zukunft suchen Menschen das besondere Erlebnis eines Buchs. Außerdem: Wer garantiert die Korrektheit der Angaben?"
http://www.sueddeutsche-zeitung.de/jobkarriere/berufstudium/artikel/792/2576... (01.02.2004) Brockhaus-Pressesprecher Klaus Holoch gibt sich da gelassen. Er sieht in Wikipedia keine ernsthafte Konkurrenz zu den deutschen Traditionsenzyklopädien: „Man darf das nicht miteinander vergleichen. Sobald Sie sich auf eine Information verlassen müssen, etwa für eine Doktorarbeit, kommen Sie besser zu uns. Jeder Artikel im Brockhaus wird dreimal geprüft.“
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,287730,00.html (24.02.2004) Brockhaus-Pressesprecher Klaus Holoch sieht deshalb in Wikipedia keine ernsthafte Konkurrenz: "Sobald Sie sich auf eine Information verlassen müssen, etwa für eine Doktorarbeit, kommen Sie besser zu uns, da wird jeder Artikel dreimal geprüft."
Und dem kann man nur entgegnen, wenn man immer und überall professionell auftritt und sich als durch und durch kompetenter, seriöser, richtig langweiliger Enzyklopädistenverein geriert.
Die Debatte, ob und wie man auf so etwas reagiert, muss noch geführt werden, sie wird spannend werden.
An was denkt man bei Britannica und Brockhaus? Sicher nicht an Bettelbriefe, die irgendwelche Redakteure unabgestimmt in die Welt hinaus schicken.
Wahrheitwerte von Aussagen steigen nicht durch Wiederholung. Und auch als Stilmittel ist es nicht sonderlich fein. Uli, dieser thread ist nicht deine Bewerbungsrede für den Vorsitz im deutschen wikipedia-Verein.
Den Nimbus, der diese Marken umgibt zu knacken, das ist die eigentliche Aufgabe. Das bewerkstelligt man sicher zum größten Teil über Inhalte (da sind wir auf einem guten Weg), aber zu 10% gehört da auch eine gewisse Aura im Auftreten dazu, und an der müssen wir noch kräftig arbeiten.
Ack, aber OT.
Grüße, Mathias