Daniel Arnold schrieb
Das heißt NPOV schließt Objektivität und Wissenschaftlichkeit mit ein. Ein Beispiel falsch verstandener Neutralität (weil nicht objektiv und unwissenschaftlich) mit sogenannten balancierten Argumenten ist:
"Ein Sturz aus über 4m Höhe auf harten Boden verursacht nach Ansicht der Schulmedizin schwere innere Verletzungen mit oft tödlichem Ausgang. Nach Ansicht verschiedener indischer Levitationsgurus ist ein Sturz aus großer Höhe aber nicht tödlich."
Es gibt freilich immer wieder Leute, die NPOV rein als Argumentbalancierung verstehen (und um Wissenschaftlichkeit und Objektivität sich 'nen Teufel scheren) und sicher auch so manche Nazidumpfbacke versucht in der Politik und auch mal in Wikipedia nach dieser Masche zu verfahren.
Auch auf die Gefahr hin mit meinem "Getrolle" zu nerven: Ich finde das Beispiel sehr gelungen, da es deutlich macht, dass Wissen auch einen Wert hat. Würden wir nicht auf das "gesicherte Wissen" zurückgreifen, entstünde Schaden. Aus dem gleichen Grund fordert der Europarat seine Mitgliedsstaaten auf, entschieden gegen den Kreationismus als gleichberechtigtes Bildungsfach vorzugehen: es gefährdet Menschenrechte http://www.coe.int/T/D/Kommunikation_und_politische_Forschung/Presse_und_Onl... . Ebenso wie die Holocaustleugnung Menschenrechte gefährdet. Menschenrechte und Wissenschaftlichkeit sind unmittelbar miteinander verknüpft, sie entstanden in gegenseitiger Abhängigkeit im Zeitalter der Aufklärung. Die philosophische Debatte um die Aufklärung entstand im Zusammenhang der Debatte, ob die Ehe kirchlich sanktioniert werden müsse, eine ungeheuerliche Provokation zu der Zeit. Aber während es unser "implizites Wissen" gebietet der evangelikalen Position des Kreationismus nicht die gleiche Wertigkeit (!) einzuräumen wie der Evolutionsbiologie, tun wir uns schwer damit unser aufgeklärtes und implizites Wissen, dass hetero- und homosexuelle Lebensweisen gleichberechtigt sind anzuerkennen...
Okay, aber nach dem Hinweis, dass mein "Getrolle" nervt, werde ich mich an dieser Stelle nur auf ausdrücklichen Wunsch noch einmal zu diesem Thema äussern *schmoll*.
S.F.