Elisabeth Bauer elian@djini.de writes:
Die Regeln für Begriffsklärungsseiten sind kompliziert, haben aber ihren Sinn. Es hat seinen Grund dafür, dass es mehrere Modelle gibt. In diesem Fall wäre eine Begriffsklärung nach dem von dir vorgeschlagenen Muster fatal:
- Araber kommt wesentlich häufiger in der Bedeutung Araber
- als Pferd vor. ... Man müßte also dauernd jemand da
- hinter her sein und alle Links auf [[Araber]], die neu
- gesetzt werden, grade biegen.
ok. Du hast mich überzeugt. Du willst vermeiden, daß Benutzer, die dem Link "Araber" folgen, nicht direkt bei den Arabern landen, sondern den Umweg über die Leitseite "Araber" machen müssen. Jetzt verstehe ich den Sinn des Klammerzusatzes (Begriffsklärung).
Das Modell I stört mich aber immer noch. Modell I hat der Sache nach gar nichts mit Begriffsklärungsseiten zu tun, sondern ist im Gegenteil eine Anweisung zur Vermeidung von Begriffsklärungsseiten. Das stiftet Verwirrung. Modell I besagt doch im Kern "Leute, ihr legt zu viele Artikelnamen an, die gar nicht in eine Enzyklopädie gehören. Was ihr da großartig unter einem eigenen Lemma (Artikelname) abhandelt, verdient gar kein eigenes Stichwort." Beispiel "Araberpferd". Es gibt ein großartiges Stichwort, aber gar keinen Artikel dazu.
Warum nicht klar und deutlich sagen: Wenn es wirklich zwei gleichlautende wichtige enzyklopädische Stichwörter gibt, dann muß das unbekanntere durch irgendeinen Zusatz unterschieden und eine Oberseite (Begriffsklärung) angelegt werden (Beispiel: Europa). Aber: Bevor ihr eine Begriffsklärungsseite anlegt, überlegt euch, ob euer neuer Begriff wirklich als eigenes Stichwort in ein Lexikon gehört. "Araberpferd" z.B. gehört nicht als Lemma in eine allgemeine Enzyklopädie. Solche Begriffe können im Text auftauchen, aber nicht als Überschrift (Lemma). Also packt eure tollen Ausführungen zu "Araberpferd" in einen passenden Abschnitt im Artikel "Pferd". Auf diese Weise kommen dann nach und nach auch ansehnliche echte Artikel zustande.
Und wie soll der großartige Abschnitt "Araberpferd" dann ohne eigenen Artikelnamen gefunden werden? Die Encyclopedia Britannica löst das Problem, daß auch Begriffe ohne eigenes Lemma zu finden sein sollen, durch ihren Registerband. In der Wikepedia wird das durch die Suche über den Gesamttext verwirklicht. Das kann man natürlich noch optimieren, indem man einen neuen Namensraum "Glossar" o.ä. schafft, in dem zu jedem sinntragenden Wort Seiten mit sämtlichen Fundstellen generiert werden. Das wäre dann der (maschinell erzeugte) Ersatz für das bisherige Chaos überflüssiger Begriffserklärungen auf Begriffsklärungsseiten. Ich fürchte allerdings, daß eine Durchführung dieses Prinzips die schönen 50.000 Artikel ganz schön zusammenschrumpfen lassen würde, was qualitativ aber kein Nachtreil wäre.
Michael