Stefan Kühn wrote:
P.S. von Meyers Konversationslexikon 1888 gibt es derzeit keine Stichwortliste, aber wir bekommen demnächst eine Liste mit "gesicherten Wortschatz"!
Der Meyer ist übrigens nicht das einzige größere gemeinfreie Lexikon, das man auswerten könnte. Im Web stehen beispielsweise der "Zedler" (1732-1754, 64 Bde.), "Ersch und Gruber" (1818-1889, 167 Bde.), der "Krünitz" soll auch verfügbar sein, funktioniert bei mir aber allerdings mit keinem Browser. Diese Enzyklopädien sind zwar älter, aber in vielen Aspekten viel besser als der Meyer.
Es gibt dafür keine Volltexte, aber teilweise HTML-Stichwortindices zum Browsen; die könnte man mit einem Spider wahrscheinlich ganz rasch abernten.
Mal eine kleine Anekdote am Rande zu moralischen Seite des "Abkupferns" von Stichwortindices bestehender Werke (die sicherlich auch die Blocklaus-Leute kennen):
Brockhaus kaufte 1808 von Löbel und Franke den Grundstock für seine spätere Enzyklopädie. Meyer fing erst 1840 an, ihm Konkurrenz zu machen, da war nämlich noch der heute vergessene Pierer dazwischen; der veröffentlichte ab 1824 eine recht umfangreiches und sehr angesehenes Konversationslexikon, das schon damals von Brockhaus argwöhnisch beäugt wurde. Pierer klagt dann 1848 im Vorwort zur 2. Auflage, Meyer habe "in der ganzen Anlage unserem Werk nachgebildet [...] indem er unseren Plan, unser Register benutzte, ersparte er sich gerade den mühsamsten und schwierigsten Teil der Anlage" (aus [[Geschichte und Entwicklung der Enzyklopädie]]). Und nun ratet mal, wer 1984 durch eine Unternehmensfusion Zugriff auf diese ergaunerten Inhalte erhielt....
Natürlich ist das keine Rechtfertigung, es noch heute Joseph Meyer gleichzutun, aber es wirft doch m.E. ein etwas anderes Licht auf die enzyklopädischen Saubermänner und ihre angeblich so eigenständigen Leistungen; ich erwähne daher hier auch noch einmal das [[Auf den Schultern von Giganten]]", dessen sollte sich jedermann jederzeit einfach bewusst sein.
MfG -asb