Lieber Arne,
schön, dass Du Dir nun doch die Mühe machst. Allerdings kann ich nicht annehmen, dass wenn Du auf Uli antwortest, ich als derjenige, der die primäre Frage zum Thema aufgeworfen hat, nicht angesprochen ist.
In Deiner Antwort an Uli http://mail.wikipedia.org/pipermail/wikide-l/2004-January/004821.html hast du wohl das Argument der Weiterleitungsdomain angerissen, aber zu einem Argument gehört für mich nicht nur eine Prämisse. Warum Du das für ungefährlich hältst ist nicht mir der Erklärung "ist doch eine Weiterleitung" bei weitem nicht erkennbar. Das ist eine Prämisse, aber keine Konklusion. Ich habe nicht erkennen können, wie Du den Sack da zumachen willst, wenn von außen (also durch normale User) erkennbar auf www.wikipedia.de gewisse Störungen liegen. Die Frage ist doch, warum das jemand interessieren sollte, wenn er jemand zum Verklagen sucht!
Dass die im Innenverhältnis eigentlich auf de.wikipedia.org liegen wird den Richter im Zweifel ebenso wenig interessieren, wie seinerzeit das Oberlandesgericht Stuttgart, dass meine Zeitschrift sich *tatsächlich* vom Titel her vom Marktführer unterschied. Er hielt die beiden Covers vor sich (50 cm) und guckte und sprach "für einen Kioskkunden sieht das ähnlich aus"
Ende Gelände - das war´s für meine Firma (6 Mitarbeiter fest, 15 freie und die ganze Kohle meiner Eltern)
Und der Anwalt, der mir zuvor versichert hatte, "das geht auf jeden Fall in Ordnung, ist doch klar, hat doch Bestandschutz, ist doch schon so lange am Markt, ist auch nicht wirklich gleich.. haben Sie ja extra im Logo hier und da geändert, ist doch auch eine ganz andere Farbe... bla bla.. " der hat es nicht bezahlt. Und für die Revision in der nächsten Instanz hat's nicht gereicht, weil der Druck angehalten werden musste und deswegen die Anzeigenkunden nicht mehr bezahlt haben....
Arne, wenn Du solche Erfahrungen gemacht hättest, könntest Du Dir auf Deinem *Recht haben* ein Ei backen, aber nie wieder unnötige Risiken eingehen. Ich konnte damals das Bein nicht so hoch heben, als ich mit den großen Hunden pinkeln wolle. Hier sieht die Sache wohl anders aus, wenn ich mir ansehe, welche $-power tatsächlich zusammenkommt in der Wikipedia. Dennoch ist Recht haben und Recht bekommen einzig eine Frage des Geldes und *nicht* der persönlichen (wenig juristisch qualifizerten) Meinung von Leuten, die gerade mal drei oder vier UWG-Prozesse geführt haben. Ich würde mich das jedenfalls nicht trauen und sagen, dass hier alles in Ordnung geht wenn uns jemand an den Karren fahren will.
Und zu sagen, ich sei nicht auf Dein Argument eingegangen, musst Du, wenn Du mein Szenario gelesen hast, gerade aufgrund der hypothetisch ausformulierten Klagegründe wirklich überdenken. Und noch mal, ich schätze Dein Engagement als Provider und Deine Arbeit hier sehr. Doch Argumente bestehen nicht nur aus einer Prämisse.
Dafür ist das was unter persönlichem Rechtsempfinden gewertet wird und was hinterher für Recht erkannt wird nicht oft genug miteinander zu vereinbaren. Schön, dass wir darüber gesprochen haben ;-)
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