Melvin Lafalle wrote:
Nur die Druckkosten oder noch der ganze Prozess der Aufarbeitung der Inhalte?
Du kannst ja mal eine Schätzung zu Beidem geben, würde mich interessieren wie weit Du das schon mal durchgerechnet hast ;-))
Ich kann leider keine Zahlen liefern und ich stehe auch noch vor einigen konzeptionellen Grundentscheidungen. Ich glaube nicht, daß es zur wikipedia passen würde, sie als Buch "auf teuer zu machen". 400 Jahre haltendes Papier ist zwar nett und auch sonst gibt es erstmal wenig Einwand gegen Goldschnitt. Aber (imho) müsste eine Enzyklopädie gedruckt ein Gebrauchsgegenstand wie ein Telefonbuch sein, das man sich einmal im Jahr wie selbstverständlich abholt und bei dem man keine größeren Skrupel hat, es auch mal ein wenig unsanfter anzufassen (Ich befürchte ja, daß jetzt einige Enzyklopädisten sich vorkommen wie der Papst bei einer Hostienschändung). Hat irgendjemand schonmal geflucht, weil eine Seite im Telefonbuch verknitterte? Hardcover wäre vermutlich noch drin.
Was ich bei den deutschen Enzyklopädien von B. aus M. eher hässlich finde, ist dieses kleine pummelige Format. Zu schwer zum "ebenmalmitnehmen" sind sie eh, also muss man sich darüber keine großen Gedanken mehr machen. Außerdem finde ich es unpraktisch. Angenommen, die Lexikonfee gäbe mir einen Wunsch, dann würde es auf einen $vielfachesvonvier -Bänder hinauslaufen mit ungefähr folgenden Eigenschaften:
Ich verweise für die Grenzen des Erträglichen gerne auf http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/0877792011/
und den Serviervorschlag:
http://www.amazon.com/gp/reader/0877792011/ref=sib_rdr_ex/103-9308369-515262...
Das sind 2780 Seiten.
Auch wenn die Umstände nicht ganz deckungsgleich sind, so etwas gab es neulich bei Könemann/Zweitausendeins für 20 Euro.
Aber im Ernst: Wenn die Wikipedia für den Druck *inhaltlich* aufbereitet würde (und das müsste sie ganz grundlegend), dann hätte das einen beachtlichen Fork zur Folge, denn die Bearbeitungen wären sehr grundsätzlich und nicht in jedem Fall in die Wikipedia zurückzuspielen;
genau aus diesem Grund würde man alles, nur keinen Fork versuchen. Meines Erachtens ist so ein Projekt nur dann (derzeit*) realistisch, wenn möglichst auf menschliche hilfe verzichtet wird, die nicht in der wikipedia selbst stattfinden kann.
die Wikipedia ist eben eine Hypertextenzyklopädie mit allen ihren Vorzügen fürs Web und mit allen ihren Nachteilen im Print. Aber ich bin sehr sicher, dass es eines Tages zu diesem Printfork kommen wird, aber alles zu seiner Zeit ;-))
Kein Fork. Das schöne ist ja, daß wir uns keine Gedanken machen müssen, wie wir Leser davon abhalten können, den Content zu nutzen. Darum wäre eine freie Web-Verzahnung gar nicht mal so unmöglich - und noch ein paar andere Spielereien.
Mathias