Am 25.07.06 schrieb Achim Raschka achim_raschka@gmx.de:
kannst du mir bitte mal die Formel geben, nach der du "Bedeutung" bemisst?
Wie Du weisst, gibt es keine Formel. Nichtsdestotrotz gehen klassische Lexikonverlage so vor: die Redakteure sagen den Schreibern: Gib uns x Zeilen ueber Thema Y. Vor dieser Vorgabe stand die Lemmaselektion und eben auch genau solche Vergleiche, wie Du sie anregst.
Die Tatsache, dass wir dieses Platzproblem nicht haben und bei der Lemmaauswahl auch nicht danach gucken, ob jemand fuer einen Artikel zu dem Thema Geld bezahlen wuerde, heisst nicht, dass eine Gewichtung nach Bedeutung nicht auch bei uns stattfindet. Taeglich geschieht dies in drastischer Weise auf den Loeschkandidaten aber auch staendig in Artikeln. Das sind ganz normale redaktionalle Prozesse einer Enzyklopaedie, die sich daraus ergeben, dass wir Wichtiges von Unwichtigem trennen. Dabei ergibt sich auch in der Wikipedia im Normalfall, dass wichtiges mehr Platz hat, als unwichtiges.
Goethe etwa hat nicht nur einen langen Artikel, sondern noch einen zu seinen Dienern, zur Rezeption, zu einzelnen Werken, sogar zu seinen Liebschaften: Friederike Brion hat nichts gemacht, ausser mit Goethe eine Affaire gehabt zu haben. Wenig verwunderlich ist das mehr, als wir zu Christoph Martin Wieland haben. Gleichzeitig zeigt es, dass wir etwa zu Gottfried Wilhelm Leibniz noch einiges mehr schreiben koennten. Gleichzeitig ist es nicht besonders mutig, wenn ich mal behaupte, dass die Auswahl der wichtigen Inhalten in [[Chiara Ohoven]] oder [[Kim Possible]] nicht besonders gut gelungen ist.
Kurz: ich verstehe nicht ganz die Stossrichtung der Diskussion bzw. inwiefern das Thema ueberhaupt kontrovers ist :-)
Viele Gruesse
Philipp