Sebastian Moleski schrieb:
Dass einige Journalisten gern noch einmal vor der Veröffentlichung gegenlessen lassen, kann für die Qualität der Arbeit nützlich sein. Daraus kann man aber keinen Anspruch ableiten.
Natürlich kann man. Es gibt doch regelmäßig kein Interesse daran, Gegenstand unseriöser und qualitativ schlechter Presseberichterstattung zu sein oder eine solche gar zu unterstützen, weder als Individuum noch generell (denn auch ganz global betrachtet erfordert die Wahrnehmung der wichtigen Aufgaben der freien Presse in einem demokratischen Staatswesen ganz wesentlich eine sorgfältige, qualitativ hochwertige Berichterstattung).
Warum sollte man dann an Medien, die eine Auskunft, ein Interview, ... wünschen, nicht entsprechende Qualitätsansprüche stellen?
Auf die Dinge, die ich dort gesagt habe, kann ich nun festgenagelt und von dieser Mailingliste flambiert werden.
Das kann nur geschehen, solange Leser meinen unreflektiert glauben zu dürfen, was in der Presse steht.
Es gibt keinen Grund, als solchen gekennzeichneten wörtlichen Zitaten nicht zu glauben - und die ganz große Masse auch der intelligenten, aufgeklärten und medienkompetenten Nutzer glaubt auch den Rest, sogar den Ton, in dem der Beitrag gehalten ist.
-thh