Hallo,
eric poscher eric.poscher@gmx.at schrieb am Fri, 11 Nov 2005 18:21:45 +0100:
- Mediawiki sollte schon mit allen Browsern zumindest soweit
funktionieren, dass man alle Inhalte einigermassen erkennen kann, aber anstatt für nicht-standard-konforme Browser umständliche Fixes programmiert, könnte man ja auch, einen Disclaimer in der Fusszeile einfügen
"Dieser Browser ist unkompatibel zu den W3C Standards. Wollen sie nicht einen [[Empfohlene Browser|besseren Browser]] haben?"
das können wir schon jetzt. Denn jeder Browser ist irgendwo unkompatibel, keiner ist vollkommen korrekt. Daher können wir gerne das auf jede Seite für jeden Browser schreiben und unter [[Empfohlene Browser]] "keine" schreiben... oder vielleicht doch Opera? Es gibt da einen simplen Test (Acid 2), der viele Webstandards testet und ihr könnt ja mal drei Renderings (Referenz-Rendering, Opera-Renderung und Firefox-Rendering) vergleichen:
http://www.apper.de/misc/acid2/acid2_reference.png http://www.apper.de/misc/acid2/acid2_opera_8_5.png http://www.apper.de/misc/acid2/acid2_firefox_1_0_7.png
Übrigens hätte ich auch Probleme, einen Browser zu bewerben, der sich bei der Standardinstallation unter Windows auch dann überall einträgt (Quickstart, Startmenü...), wenn er schon an gleicher Stelle installiert war und man diese Einträge einfach an der Stelle nicht will...
- Leute informieren, dass M$ unfair ist, indem es sich nicht an W3C
Standards hält.
man kann das alles nicht so einfach sehen. Ich glaube, dazu ist ein kleiner Exkurs in die Geschichte der Browser nötig: Bis ca. 1999 interessierte praktisch keinen Browserhersteller (was damals Netscape und Microsoft hieß) die Standards. Jeder entwarf neue Eigenheiten und mit dem aufkommenden Boom privater Webseiten konnte man viele Seiten bald nur noch in einem Browser ansehen. Extrem war das ganze bei JavaScript, denn beide hatten unterschiedliche DOM-Modelle entwickelt. Nur Opera achtete schon früh auf Standards, weshalb es lange dauerte bis der Browser auch fehlerhafte Seiten einigermaßen interpretiert, ohne richtige Seiten falsch darzustellen. Aber schon 1999 fing das an, sich zu ändern. Microsoft war der erste Browser-Hersteller, der das volle CSS 1 unterstützte (wenn auch zunächst nur am Mac). Fortan verbesserte sich beim IE die Standardkompatibilität und MS war in vielen Bereichen auch standardsetzend, beispielsweise leitet sich das heutige DOM-Modell vom MS-Modell ab. Im "Standards Mode" gibt es seit dem IE 6 kaum (gibts welche?) wirkliche Standard-Verstöße sondern nur eine Menge Bugs.
Das große Problem ist zudem, dass viele Neuerungen fehlen, da der IE 4 Jahre lang praktisch vollkommen ignoriert wurde. Das IE-Entwickler-Team war zwischenzeitlich aufgelöst. Als der IE 6 2001 erschien, konnte er eigentlich schon recht viel und wenn man sich mal anschaut, wieviele CSS-2-Elemente eigentlich fehlen, ist das für das beachtliche Alter schon gar nicht so schlecht.
Es ist also nicht so, dass sich MS absichtlich nicht an die W3C-Standards hält. Sie tun es schon einige Zeit, haben aber eine große Zahl Bugs und hängen vier Jahre in der Entwicklung. Die Beta 1 des IE7 korrigiert zwar die häufigsten Fehler und bringt erste CSS-Erweiterungen, ist in dieser Hinsicht aber noch nicht wirklich weiter (was auch MS selbst so sagt), das ganze soll aber mit der Beta 2 anders sein (MS-Aussage) und "I want to be clear that our intent is to build a platform that fully complies with the appropriate web standards, in particular CSS 2 ( 2.1, once it’s been Recommended)." (Chris Wilson, Microsoft Internet Explorer Lead Program Manager)
Übrigens ist der IE der einzige, der die CSS-2-Eigenschaft @font-face unterstützt.
Also bitte schiebt nicht ständig technische Gründe vor eure ideologischen.
MfG Christian Thiele