Allein schon die Reihenfolge macht deutlich, wie die Interessenspriorität aussieht:
*erst wird umlizensiert, zum Nachteil der Autoren, die noch weiter hinter dem Text verschwinden *dann wird gesagt, naja, wir können die Namensnennung später ja verbessern, schaun wa mal...
Andreas Kemper http://www.klassismus.de
________________________________ Von: P. Birken pbirken@gmail.com An: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia wikide-l@lists.wikimedia.org Gesendet: Donnerstag, den 16. April 2009, 17:14:05 Uhr Betreff: Re: [Wikide-l] IG der Wikipedia-AutorInnen
Tja, die Autoren, wer auch immer das ist. Im Verein Wikimedia Deutschland sind ueber 200 aktive Wikipedianer Mitglied, das ist nach jedem Massstab eine beachtliche Zahl. Ich verstehe den Verein auch als Interessensvertretung der Wikipedianer, unter der Praemisse dass diese die Ziele der Foundation teilen. Es ist nur ehrlich gesagt verdammt schwer, die Interessen all dieser Leute unter einen Hut zu bringen, mal ganz abgesehen davon, dass wir ja ein Deutscher Verein sind. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass es uns gut gelingt. Ich denke gaebe es die Aktivitaeten von Wikimedia Deutschland nicht, man muesste eine Organisation gruenden, die sie erledigt.
Irgendwo scheint Kemper dass ja allen Beteuerungen zum Trotz anders zu sehen. Das Beispiel mit dem Lizenzupdate ist scheinheilig: Gerade was die Kennzeichnung von Autoren angeht, hat Erik Moeller ja oeffentlich und in Replik auf die hier wiederholten Vorwuerfe von Kemper erlaeutert, dass die bessere Kennzeichnung von Autoren direkt am Wikipediaartikel einer der naechsten Punkte auf seinem Zettel ist. Dann als Beispiel fuer einen Interessenskonflikt zwischen der Foundation und den Autoren zu nehmen, dass die Foundation gegen die Nennung der Autoren waere ist schon, naja....
Nichtsdestotrotz hat der Verein sich absichtlich bei der Durchsetzung von Anspruechen von Urhebern zurueckgenommen. Hintergrund ist, dass das ein heisses Eisen ist, mit erheblichen Risiken verbunden und wir denken, dass etwa Abmahnungen der Sache (der Foerderung des freien Wissens) schaden, hielten das fuer Konsens unter den Wikipedianern und ich denke die Casa Nolte gibts uns Recht. Dazu kommt, dass das Verfolgen von Anspruechen mit erheblichem Aufwand verbunden ist, den wir bisher gescheut haben und von dem wir uns auch nicht sicher sind, ob es unter den Wikipedianern Konsens ist.
Das gesagt gilt denke ich fuer jede wikipedianische Interessensgemeinschaft jedwelcher Art immer dasselbe: Sei es nun die Schreibwettbewerbsjury, die Redaktionen die am Literaturstipendium teilnehmen oder die Organisatoren des Koelner Workshops: Wenns ein konkretes Ziel gibt, gerne beim Verein anfragen, ob wir das unterstuetzen. Wir helfen gerne.
Nur ganz ehrlich: Ich glaube ein zweiter wie auch immer gearteter Verein, der versucht, kuenstliche Barrieren zwischen Wikipedianern und der Foundation aufzubauen und zu pflegen, ist der Verbreitung und Foerderung des freien Wissens nicht zutraeglich.
Viele Gruesse
Philipp
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