Am Mon, 17 Jan 2005 11:25:46 +0100 hat Katharina Bleuer kbleuer@dplanet.ch geschrieben:
Richtig, arbeit an Wikipedia sollte keinen Spaß machen. Da sind viele Fließbandarbeiter zu gewinnen, die haben auch in ihrer Freizeit gerne keine Freude. Dann geht es endlich voran, mit schlechter Laune wird auch kostenlos besser gearbeitet.
Was Du offenbar nicht verstehst, ist dass für viele der Menschen, die mal den "Traum Wikipedia" träumten, die aktuellen Tendenzen keinen Spass mehr machen.
Jetzt erzählt mal Oma vom Krieg: Damals, als wir jung waren - in meinem Fall ist das nur gerade zwei Jahre her - war es eine tolle Erfahrung, auf "zufälliger Artikel" zu klicken und interessante Dinge über Themen zu erfahren, von denen man noch nicht mal wusste, dass es sie gibt. Wenn man dasselbe macht, hat man spätestens nach fünf Klicks die Tränen in den Augen: in vier von fünf "Artikeln" erfährt man so interessante Dinge wie dass Gemeinde X eine Ortschaft ist, eine KFZ-Nummer, eine Telefonvorwahl und Einwohner hat. Man erfährt, dass ein Fussballspieler Fussball spielte oder dass eine Schauspielerin geschauspielert hat. Dass ein Radiomoderator eine Radiosendung moderierte. Und ähnlich interessanter Dinge. Weil offenbar 90% der AutorInnen lieber *Artikel anlegen* (Thema XY ist relevant, also braucht es unbedingt einen Artikel) statt "gute Artikel schreiben" (ein Artikel über Thema XY ist *nützlich* für die LeserInnen). Ah ja: Der fünfte von den fünf Artikeln ist vielleicht ein guter Artikel. Leider können das nur Fachleute beurteilen, die mit dem Thema der Artikels bereits vertraut sind und deshalb gar keinen Artikel über das Thema benötigen.
Stimmt, man sollte nicht schlechtreden: Nach dreissig, oder vierzig mal auf "zufälliger Artikel" klicken stösst man dann tatsächlich auf einen der der interessant und verständlich geschrieben ist, das Wesentliche zusammenfasst und bei dem man tatsächlich noch etwas lernen kann.
Gruss, Kat
Moin.
Wir sollten aber davon ausgehen, das es auch genug Suchende gibt, die einfach nur wissen wollen, wer denn nun Person XY ist, und wenn er/sie dann zumindest erfährt, es handelt sich dabei um einen Radiomoderator, dann ist das allemal besser als "Artikel nicht vorhanden".
Klar wird dadurch das Schmökern in den RandomPages u.U. ziemlich öde, was sich aber durch ein anpassen des entsprechende Skriptes ausbügeln lassen könnte, indem nämlich kürzeste Kurzartikel auf Wunsch ausgeblendet werden können.
Statt die Wikipedia kaputtzureden, wäre es einfach sinnvoller, sich für die Zukunft über feine Filter für den riesigen Datenhaufen Gedanken zu machen.
Das solche Suchfilter unter der momentanen Serverlast noch Utopie sind, ist mir klar, aber für eine gezieltere und nervenschonendere Arbeit mit der Wikipedia halte ich sie in Zukunft für unabwendbar.
Gruß,
Owltom