Zum Thema zurück: Für sinnvoll halten würde ich es, eine kleine kurze Umfrage unter bspw. den Admins zu machen, um herauszufinden, welches die wirklichen Probleme sind, die dt. Wikipedia hat.
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Auch wenn ich nicht mehr Admin bin, hier kurz meinen Senf dazu: natürlich sind bei anonymen Edits auch Vandalen dabei, vielleicht fallen die uns einfach häufiger auf, weil wir IP-Benutzern sowieso etwas mehr auf die Finger schauen. Ob deshalb ein Ausschluß derselben der richtige Ansatz ist? Lieber wären mir Maßnhamen, mit denen man generell leichter erkennen kann, wer einen Vandalismuseintrag gemacht hat. Inzwischen gibt es erste lobenswerte Ansätze, mittels Software die Recent Changes on the fly auszuwerten. Ähnlich wie bei Spam-Software kann ein Punktewert vergeben werden, dessen Höhe die Vandalismuswahrscheinlichkeit angibt. Zugrundeliegen kann dabei, ob es sich um Ip-Benutzer handelt, angemeldete Benutzer, die eventuell schon mehrfach negativ aufgefallen sind (evtl. Stichwort Vertrauensnetz), Einfluß können auch bestimmte Artikelnamen haben, die häufiger vandalisiert werden (aus einer Art Blacklist), bestimmte Schlagworte (dito Blacklist) im Kommentar oder auch die Edithäufigkeit eines Benutzers. Sehr hilfreich wäre dabei auch, wenn derc zu jedem Edit Angaben machen würde zu dem relativen Größenwachstum oder der -abnahme des Artikels und evtl. die inhaltlichen Änderungen selbst liefert, in einer Form die eine Überprüfung auf Schlüsselworte oder Tastaturtests zulässt.
Vandalismus ist aber meiner Ansicht nach nicht unser Hauptproblem. Mit dem doch recht starken Wachstum der dt. Wikipedia in den letzten vier Monaten hat sich für mich gezeigt, daß die bestehenden Strukturen auf der Metaebene nicht mehr ausreichen. In der ursprünglich relativ kleinen, heterogenen und konsensorientierten Community mag das Konzept "Sei mutig" und evolutionäre Ergebnisfindung durch das Wikiprinzip nicht nur auf inhaltliche Fragen anwendbar gewesen sein. Die heftigen Diskussionen um 'Machtmißbrauch', 'fehlende Demokratie' und die zunehmende Kompromißlosigkeit sowohl der Kritiker der Systems als auch der Wahrer des Enzyklopädiegedankens etc. zeigen mir aber recht deutlich, daß hier Änderungen notwendig sind, und diese bald kommen müssen, wenn sich die Wikipedia nicht in Grabenkämpfen verlieren soll.
Um es gleich klarzustellen: ich bin absolut von der Wichtigkeit und der Notwendigkeit des Wikiprinzips und 'Sei mutig' innerhalb der Wikipedia überzeugt, aber nach langem Nachdenken bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß wir stärker differenzieren müssen: Bei inhaltlichen und fast allen anderen Fragen müssen wir wieder das gemeinschaftliche Entwickeln von Inhalten, Ideen und Lösungen in den Vordergrund stellen, nicht das reinee Abstimmen über vorgefertigte Lösungen und sture Festhalten daran. Bei sanktionierenden Fragen (und nur bei diesen) wie der Sperrung von Benutzern, der Abwahl von Administratoren und evtl. dem Löschen von Artikeln halte ich aber andere Lösungen für sinnvoller, die es ermöglichen, einfacher Entscheidungen zu treffen, weniger emotionsgeladen als bisher, verläßlicher, öffentlicher und von einer größeren Zahl von Benutzern getragen.
Schon vor einigen Tagen habe ich versucht, die meiner Ansicht nach wichtigsten Probleme der (dt.) Wikipedia zusammenzustellen und mir auch ein paar Gedanken über Lösungsmöglichkeiten gemacht: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Sansculotte/Prob
Jetzt würde ich gerne Eure Meinungen und Eure Vorschläge hören :)
Gruß, Andre