Am Sonntag, 20. Februar 2005 18:17 schrieb Patrick-Emil Zörner:
Ich möchte kurz ausholen und mein Bild der derzeitigen Wikipedia wiedergeben. i) Die Wikipedia hat einen Stand erreicht, indem sie anfangen kann, sich mit den traditionellen Lexika zu messen.
Selten so gelacht. Mensch Junge, komm in die Wirklichkeit zurück! Solange noch nichtmal gewiefte Admins noch nichtmal bei solchen Hinweisen (http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Toilettenpapier&diff=0&old...) richtig reagieren, und einen seit über einem Jahr bestehenden Fehler mal eben korrigieren, solange Artikel wie [[Kunst]] oder [[Kultur]] oder [[Architektur]] so ausschauen, wie sie ausschauen ...
Die MS Encarta haben wir IMHO schon überholt.
... kann sich Wikipedia noch nichtmal mit der Encarta auch nur ansatzweise messen.
ii) Die Entwicklung ist prinzipiell positiv.
Nein.
Wir wachsen, was die Qualität angeht.
Nein.
Wir wachsen, was die Anzahl der Artikel angeht.
Ja. Aber das ist kein Wachstum, das ist Zumüllung mit Mobiltelefonen und ähnlichem Krimskrams.
Leider wachsen wir nicht besonders, was die Zahl der Autoren angeht.
Gibts eigentlich irgeneine Chance, dass http://en.wikipedia.org/wikistats/DE/ChartsWikipediaDE.htm mal wieder aktualisiert wird?
Dies bedeutet insbesondere, dass wir in einer schwierigen Situation sind: Es besteht die Gefahr, an unserem eigenen Wachstum zu ersticken,
Die Wikipedia *ist* bereits an Ihrem eigenen Wachstum erstickt.
weil das Wiki nicht mehr skaliert. These: Gute Autoren werden durch Qualität oder durch die Idee der Wikipedia an sich angezogen.
Aber schon seit langem durch die vorhandenen Inhalte abgestoßen. Es kommen keine guten Autoren mehr dazu, die Artikel wachsen daher auch nicht mehr substanziell.
Gute Autoren sind wertvoll für uns, es ist wichtig ein Arbeitsklima zu schaffen, in dem sie auch bleiben. iii) Das Arbeitsklima ist zur Zeit bescheiden und ich halte das für das zur Zeit größte Problem.
Es ist zu Zeiten der Querelen um die Artikel im Bereich sex. Missbrauch von Kindern, zum Zeitpunkt der Entstehung der Ortsstubs, zum Zeitpunkt der Entstehung der Navigationsleisten, zum Zeitpunkt der Entstehung des Portals Computerspiele, zum Zeitpunkt der Verbuntung der Hauptseite und bei vielen anderen ähnlichen Gelegenheiten laut und deutlich davor gewarnt worden, Leuten Raum einräumen, die die Grundwerte (insbesondere Enzyklopädie, keine persönlichen Angriffe und NPOV) nicht teilen und die Wikipedia lieber zu einer RTL-II-Niveau-Buntebildernichtgenaunachfragveranstaltung machen wollen. Man hat die Leute trotzdem gewähren lassen. Wer nicht hören will, muss eben fühlen.
Guckt man sich mal auf der Hauptseite um, so stellt man fest, daß viel Wert darauf gelegt wird, dem Einsteiger klar zu machen, wie er beitragen kann,
Vor allem wird dem Einsteiger klar gemacht, dass jeder Scheiß prinzipiell erstmal erwünscht und dass sich die Artikel der Wikipedia auf einem (zumindest in Bezug auf den Anspruch Enzyklopädie) miserablen Niveau bewegen. Wie beispielsweise der als angeblich exzellent vorgeschlagene und heute auf der Hauptseite dick verlinkte Artikel [[Jaxa_von_Köpenick]], der als Enzyklopädieartikel vollkommen untauglich und bezogen auf sein Stichwort zu drei Vierteln eine Themaverfehlung ist.
[...Grundsätze...]
Ich denke, daß dadurch einiges besser wird. Wenn die Wiki-Gemeinschaft diese Grundsätze trägt, wird beispielsweise der Sperrantrag für Thomas7 ein echter Selbstläufer.
Die Gemeinschaft trägt diese Grundsätze längst nicht mehr. Demnächst wird eine große Zahl aus der Gruppe von Leuten, die diese Grundsätze erkennbar nicht mittragen, mit Voyager den ersten Admin gewählt haben, der erkennbar regelmäßig mit Wort und Vorbild auf eben diesen Grundsätze rumtrampelt (Triebtäter und Necrophorus waren zum Zeitpunkt ihrer Wahl noch Wolf im Schafspelz, die fingen mit dem Getrampele erst hinterher an). Sorry, aber es wird Zeit, mal Roß und Reiter zu nennen. Die Wikipedia-Gemeinschaft mag die Grundsätze noch auf dem Papier haben, aber sie lebt längst andere.
Uli