Am Freitag, 11. Juni 2004 07:33 schrieb Timwi:
Was mich am meisten an der ganzen Sache mystifiziert, ist, daß so eine starke Korrelation besteht zwischen dieser Mentalität und jemandes Muttersprache. Wie kommt es, daß Deutschsprachige tendentiell anders denken, anders handeln, und selbst bei etwas so fundamental neuem wie einem Wiki eine andere Handlungsweise für richtiger halten als Englischsprecher? Wie kommt es, daß selbst ein offenbar funktionierendes Beispiel ([[en:]]) mit solcher Abneigung abgewinkt wird und krampfhaft geglaubt wird, das Produkt, das nach den eigenen Vorstellungen eines "vernünftigen" Entstehungsprozesses entstand, "besser" ist?
Das hat nicht viel mit Mystik zu tun Timiwi. Es gibt möglicherweise eine Korrelation zwischen der Mentalität und der Muttersrapche, wahrscheinlich aber keine. Es gibt aber vermutlich eine Korrelation zwischen Muttersprache und Kultur und zwischen Kultur und Mentalität. Der Zusammenhang zwischen Muttersprache und Mentalität besteht also nur indirekt.
Aber das hat viel mit Statistik und der Unmöglichkeit zu tun in solchen Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten, was bis heute bei Geisteswissenschaftlern, Biologen, Geographen, Journalisten usw. kaum durchgedrungen ist. Deshalb sind ihre Statistiken auch immer wunderbar, ihre Folgerungen daraus aber völlig unbrauchbar. Wie gefährlich der Naive Umgang damit ist sieht man spätestens, wenn man auf Freenet lesen muss, dass Wissenschaftler herausgefunden hätten, dass Frauen mehr Sex wollen, wenn ihre Männer sie mehr putzen lassen.
--Ivo Köthnig