Originalversion hier: https://www.rene-schwarz.com/temp/2010-12-04_WMDE-Antrag1.pdf
Befindet sich auf dem Postweg in Zustellung.
Wikimedia Deutschland Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. - Vorstand - vertr. d. d. Vorstandsvorsitzenden Sebastian Moleski Eisenacher Straße 2 DE-10777 Berlin
A N T R A G zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Januar 2010 gemäß § 8 Abs. 2 Satz 3 Satzung des Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V.
Sehr geehrte Vorstandsmitglieder,
als Mitglied des Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V. (im Nachfolgenden mit “WMDE” bezeichnet), beantrage ich hiermit die Ergänzung der Tagesordnung der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Januar 2010 gemäß § 8 Abs. 2 Satz 3 Satzung WMDE um nachfolgenden Antrag.
A N T R A G „Aufschub der Satzungsänderung zur Reform der Verantwortungsstruktur des Vereins“
Die außerordentlich einberufene Mitgliederversammlung möge beschließen:
(1) Die beantragte Satzungsänderung zur Reform der Verantwortungsstruktur innerhalb des Vereins wird zu dieser Mitgliederversammlung nicht zur Abstimmung zugelassen. (2) Der beantragte Tagesordnungspunkt wird in eine Diskussion gewandelt. (3) Der Beschluss der Mitgliederversammlung vom 08. Mai 2010 zu Antrag A 4 Nr. 3 Ziffer 4 wird aufgehoben. (4) Die Antragssteller erhalten in einer weiteren, zu benennenden Mitgliederversammlung die Möglichkeit zur Beschlussvorlage.
Begründung
(1) Der vorgegebene Satzungsentwurf führt weitreichende Folgenden für die Verantwortungs- und Entscheidungsstruktur innerhalb des Vereins ein, u.a. die Regelung von Amtszeiten in Dauer von zwei und fünf Jahren. Aus objektiver und neutraler Sicht ist keinerlei Rechtfertigung für eine derart tiefgreifende Änderung der Vereinsstruktur in der hier durchgeführten Eile geboten. (2) Die vorgeschlagene Strukturreform schafft Organ-Konstrukte, die über Jahre hinweg nicht ohne Weiteres geändert werden können. Eine solch langfristige Entscheidung sollte mit ausreichender Sorgfalt bedacht werden. (3) Den Mitgliedern soll ausreichende Gelegenheit gegeben werden, über diese Änderung der Vereinsstruktur informiert zu werden und sich derer Konsequenzen bewusst zu werden. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung besteht dazu eine geeignete Plattform für Diskussion und Information, nicht aber für den Bedacht der weitreichenden Folgen einer solchen Änderung. (4) Bedingt durch den Antrag auf Misstrauensausspruch gegenüber dem momentanen Vorstand zu dieser Mitgliederversammlung könnte ggf. der Umstand eintreten, dass die Mitgliederversammlung dem Vorstand ihr Misstrauen ausspricht. Weite Teile des neuen Modells wurden vom Vorstand erarbeitet. Es bestehen Verdachtsmomente und Anhaltspunkte dafür, dass der Vorstand bewusst alternative Vorschläge für weitere, von dem Vorstandsvorschlag verschiedene, Strukturmodelle unterdrückt. (5) Im Sinne eines demokratischen, Community-basierten Vereins sollte eine offene und neutrale Diskussion über alle Vorschläge zu einem neuen Strukturmodell stattfinden. Diesen Umstand sehe ich im Moment als nicht gegeben an, da beide Mitgliedervertreter der AG Verantwortungsstruktur nicht mehr am Strukturmodell mitgewirkt haben (Rücktritt von Martina Nolte aufgrund der Desinformation zur Gründung der gGmbH, Übergehung des alternativen Strukturvorschlags von Olaf Simons). (6) Der Vorstand nimmt bewusst Einfluss in alle laufenden Diskussionen zum Strukturmodell. Es wird der Anschein erweckt, als würden alle Alternativvorschläge im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten hinten angestellt. Zum Beispiel erscheinen die Links zu Information des Alternativmodells nur ganz beiläufig am Ende der entsprechenden Seite zur Strukturreform auf Meta. (7) Ein Vorstand sollte eine offene und transparente Diskussion unter den Vereinsmitgliedern ermöglichen, ohne sich selbst beeinflussend zwischen alle Diskussionen zu stellen. (8) Ich appelliere hiermit an jedes verantwortungsbewusste, objektive Vereinsmitglied, den Satzungsentwurf nicht zum Beschluss zuzulassen, solange solche Verdachtsmomente bestehen. Das vorgeschlagene Strukturmodell sollte in einer neuen AG geprüft werden, an der erst die neu gewählten Vorstandsmitglieder im März 2011 teilnehmen, um maximale Neutralität zu gewährleisten und jedwedes Lobbying so gut wie möglich auszuschließen.
Einer Bestätigung der Ergänzung der Tagesordnung der außerordentlichen Mitgliederversammlung um diesen Antrag per E-Mail an die o.g. E-Mail-Adresse sehe ich bis spätestens zum 21. Dezember 2010 entgegen. Mithin beantrage wir hiermit die Einplanung eines angemessenen Zeitraums für die Diskussion des Antrags.
Lieber René,
als Mitglied des Wikimedia e.V. (und damit vollkommen unabhängig von meiner Funktion als Vorstandsreferent im Bereich Qualität) bin ich ein wenig irritiert über deinen Antrag bzw. speziell über die Begründung, die nach meiner Kenntnis Fehlinformationen enthält und damit den Eindruck hinterlässt, dass du versuchst, über diese Fehlinformationen Stimmung gegen den aktuellen Vorstand und den von der AG entworfenen Satzungsänderungsantrag zu machen. Das ist keine grundsätzlcihe Opposition gegenüber die Berechtigung eines Antrags zur Nichtbefassung oder Aufschiebung.
Ganz konkret befremden mich die Begündungspunkte (4) bis (7), die suggerieren, dass der Antrag und der vorgestellte Entwurf vom Vorstand erarbeitet wurden - dies ist nach meinem Kenntnisstand jedoch nicht der Fall. Der Antrag auf Satzungsänderung und der vorliegende Entwurf der Satzungsänderung incl. des entsprechenden Antrags wurden durch eine bei der letzten MV berufene AG Verantwortungsstruktur erarbeitet - in die neben '''einzelnen''' Mitgliedern des Vorstands auch andere Personen (GF Wikimedia Deutschland e.V., Herr Brexl als Rechtsberater, Communityvertreter) berufen wurden - die personelle Überschneidung war durch die MV gewollt und dass Martina als eine der beiden Community-Vertreter der AG den Rücken kehrte, führt noch lang nicht dazu, dass wir es nun hier mit einem Antrag des Vorstands zu tun haben.
Im gleichen Zusammenhang finde ich das Insistieren auf einem alternativen Strukturmodell von Olaf Simons innerhalb der AG irritierend - Olaf war Teil der AG und hat (nach meinem aus der Diskussion gezogenen Kenntnisstand) ohne Absprache mit selbiger was Eigenes entworfen - warum (bzw. ob) er selbiges Modell nicht incl. entsprechender Satzungsänderung zur alternativen Abstimmung bei der aoMV stellt, ist mir nicht bekannt - er wird dafür seine Gründe haben; dass es sich dabei jedoch nicht um das Ergebnis der AG handelt sondern um ein von ihm parallel entwickeltes Konzept, wurde in der Diskussion im Forum sowohl durch seine Darstellung wie auch durch die Beiträge anderer Personen aus der AG deutlich. Dies jedoch als "Übergehung" (Begründung (6)) oder gar als "Unterdrückung" (Begründung (7)) durch den Vorstand darzustellen, finde ich schon ziemlich grenzwertig.
Meine größte Irritation (und das nicht nur im Zusammenhang mit diesem Antrag) rührt jedoch erneut von dem Punkt her, dass auch hier wieder eine Kluft zwischen Vereinsmitglied auf der einen und Vorstandsmitglied auf der anderen dargestellt wird. Da der Vereinsvorstand allerdings durch die Mitgliederversammlung aus Vereinsmitgliedern (Personen aus ihrer Mitte) gewählt wurde, gibt es diese Polarisierung schlicht nicht - Vorstandsmitglieder sind Vereinsmitglieder, die einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit unbezahlt der Entwicklung des Vereins widmen; sie gehören dazu und stehen nicht ab dem Zeitpounkt ihrer Wahl auf einer ominösen anderen Seite eines Grabens! Entsprechend sind auch sie in der AG Mitgliedervertreter, nothing else.
Mit freundlichen Grüßen,
Achim Raschka Vereinsmitglied Wikimedia Deutschland e.V. und Autor in der deutschsprachigen Wikipedia
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Sat, 04 Dec 2010 13:18:28 +0100 Von: "B.Eng. René Schwarz" mail@rene-schwarz.com An: WMDE ML vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: [VereinDE-l] Antrag zur MV: Aufschub der Satzungsänderung zur Reform der Verantwortungsstruktur des Vereins
Originalversion hier: https://www.rene-schwarz.com/temp/2010-12-04_WMDE-Antrag1.pdf
Befindet sich auf dem Postweg in Zustellung.
Wikimedia Deutschland Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V.
- Vorstand -
vertr. d. d. Vorstandsvorsitzenden Sebastian Moleski Eisenacher Straße 2 DE-10777 Berlin
A N T R A G zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Januar 2010 gemäß § 8 Abs. 2 Satz 3 Satzung des Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V.
Sehr geehrte Vorstandsmitglieder,
als Mitglied des Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V. (im Nachfolgenden mit “WMDE” bezeichnet), beantrage ich hiermit die Ergänzung der Tagesordnung der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Januar 2010 gemäß § 8 Abs. 2 Satz 3 Satzung WMDE um nachfolgenden Antrag.
A N T R A G „Aufschub der Satzungsänderung zur Reform der Verantwortungsstruktur des Vereins“
Die außerordentlich einberufene Mitgliederversammlung möge beschließen:
(1) Die beantragte Satzungsänderung zur Reform der Verantwortungsstruktur innerhalb des Vereins wird zu dieser Mitgliederversammlung nicht zur Abstimmung zugelassen. (2) Der beantragte Tagesordnungspunkt wird in eine Diskussion gewandelt. (3) Der Beschluss der Mitgliederversammlung vom 08. Mai 2010 zu Antrag A 4 Nr. 3 Ziffer 4 wird aufgehoben. (4) Die Antragssteller erhalten in einer weiteren, zu benennenden Mitgliederversammlung die Möglichkeit zur Beschlussvorlage.
Begründung
(1) Der vorgegebene Satzungsentwurf führt weitreichende Folgenden für die Verantwortungs- und Entscheidungsstruktur innerhalb des Vereins ein, u.a. die Regelung von Amtszeiten in Dauer von zwei und fünf Jahren. Aus objektiver und neutraler Sicht ist keinerlei Rechtfertigung für eine derart tiefgreifende Änderung der Vereinsstruktur in der hier durchgeführten Eile geboten. (2) Die vorgeschlagene Strukturreform schafft Organ-Konstrukte, die über Jahre hinweg nicht ohne Weiteres geändert werden können. Eine solch langfristige Entscheidung sollte mit ausreichender Sorgfalt bedacht werden. (3) Den Mitgliedern soll ausreichende Gelegenheit gegeben werden, über diese Änderung der Vereinsstruktur informiert zu werden und sich derer Konsequenzen bewusst zu werden. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung besteht dazu eine geeignete Plattform für Diskussion und Information, nicht aber für den Bedacht der weitreichenden Folgen einer solchen Änderung. (4) Bedingt durch den Antrag auf Misstrauensausspruch gegenüber dem momentanen Vorstand zu dieser Mitgliederversammlung könnte ggf. der Umstand eintreten, dass die Mitgliederversammlung dem Vorstand ihr Misstrauen ausspricht. Weite Teile des neuen Modells wurden vom Vorstand erarbeitet. Es bestehen Verdachtsmomente und Anhaltspunkte dafür, dass der Vorstand bewusst alternative Vorschläge für weitere, von dem Vorstandsvorschlag verschiedene, Strukturmodelle unterdrückt. (5) Im Sinne eines demokratischen, Community-basierten Vereins sollte eine offene und neutrale Diskussion über alle Vorschläge zu einem neuen Strukturmodell stattfinden. Diesen Umstand sehe ich im Moment als nicht gegeben an, da beide Mitgliedervertreter der AG Verantwortungsstruktur nicht mehr am Strukturmodell mitgewirkt haben (Rücktritt von Martina Nolte aufgrund der Desinformation zur Gründung der gGmbH, Übergehung des alternativen Strukturvorschlags von Olaf Simons). (6) Der Vorstand nimmt bewusst Einfluss in alle laufenden Diskussionen zum Strukturmodell. Es wird der Anschein erweckt, als würden alle Alternativvorschläge im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten hinten angestellt. Zum Beispiel erscheinen die Links zu Information des Alternativmodells nur ganz beiläufig am Ende der entsprechenden Seite zur Strukturreform auf Meta. (7) Ein Vorstand sollte eine offene und transparente Diskussion unter den Vereinsmitgliedern ermöglichen, ohne sich selbst beeinflussend zwischen alle Diskussionen zu stellen. (8) Ich appelliere hiermit an jedes verantwortungsbewusste, objektive Vereinsmitglied, den Satzungsentwurf nicht zum Beschluss zuzulassen, solange solche Verdachtsmomente bestehen. Das vorgeschlagene Strukturmodell sollte in einer neuen AG geprüft werden, an der erst die neu gewählten Vorstandsmitglieder im März 2011 teilnehmen, um maximale Neutralität zu gewährleisten und jedwedes Lobbying so gut wie möglich auszuschließen.
Einer Bestätigung der Ergänzung der Tagesordnung der außerordentlichen Mitgliederversammlung um diesen Antrag per E-Mail an die o.g. E-Mail-Adresse sehe ich bis spätestens zum 21. Dezember 2010 entgegen. Mithin beantrage wir hiermit die Einplanung eines angemessenen Zeitraums für die Diskussion des Antrags. --
Mit freundlichen Grüßen
*B.Eng. René Schwarz* mail@rene-schwarz.com http://www.rene-schwarz.com
Hallo Achim,
ich kann keinerlei Fehlinformation oder eine Stimmungsmache gegen den Vorstand in meinem Antrag finden. Wohl eher finde ich die Stimmungsmache des Vorstandes gegenüber anderen Anträgen bedenklich: Mir wurde vielfach zugetragen, dass zu Stammtischen bewusst durch den Vorstand und Vorstandsvertreter von einer Unterzeichnung der Unterstützungserklärungen für den Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung abgeraten worden ist. Zudem lese ich die Beiträge auf der Mailingliste des Vereins, in der Olaf Simons mehrmals bekundet hat, dass er das alternative Modell in Zustimmung der AG Verantwortungsstruktur erstellt hat und nicht weiter informiert worden ist [1]. Zudem empfinde ich es als sehr bedenklich, dass ein Vorstand zu jedem Mitgliedsantrag zu einer MV eine Stellungsnahme im Voraus abgibt [2], die auch an alle Vereinsmitglieder mit dem Antrag verteilt wird. Gab es da nicht einen Ausdruck für? Wahlbeeinflussung oder so ähnlich...
Zu deinen einzelnen Kritikpunkten: # Die AG Verantwortungsstruktur besteht/bestand laut Beschluss der MV vom 08. Mai 2010 aus zwei Mitgliedern des Vorstands, dem Geschäftsführer, dessen Dienstherr der Vorstand ist, ein Kassenprüfer, die durch Kontakt mit dem Vorstand verbunden sind, einem Volljuristen, der durch den Vorstand von WMDE zu benennen war und zwei Vereinsmitgliedern. Insgesamt also sieben Personen, von denen fünf vom Vorstand bestimmt oder mit dem Vorstand verbunden sind. Ein Vereinsmitglied ist (aus meiner Sicht aus verständlichen Gründen) zurückgetreten, das zweite Vereinsmitglied wurde -- meinen Informationen zu Folge -- übergangen oder zumindest damit beschäftigt, einen alternativen Vorschlag auszuarbeiten, der vielleicht sowieso nie vorgelegt werden sollte?! Fehlt mir immer noch jegliche Grundlage, den Antrag als Vorstands-Vorschlag zu bezeichnen?
# Zur "Einbindung" von Olaf Simons siehe [3] und viele weitere Beiträge auf der Vereinsmailingliste. Wir brauchen nicht versuchen, Augenwischerei zu betreiben.
# Die "Kluft" zwischen Vereinsmitglied und Vorstand, wie du es so treffend bezeichnest, hat sich der Vorstand selbst geschaffen. Du möchtest mir nicht tatsächlich mitteilen, dass sich der Vorstand so wie du es schilderst ("Vorstandsmitglieder sind Vereinsmitglieder, die einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit unbezahlt der Entwicklung des Vereins widmen; sie gehören dazu und stehen nicht ab dem Zeitpounkt ihrer Wahl auf einer ominösen anderen Seite eines Grabens") sieht. Das beweisen schon alleine die Beiträge von Sebastian Moleski innerhalb der letzten Monate auf dieser Mailingliste, die ich aus Zeitgründen hier im Detail nicht noch einmal aufführen werde.
Die Vorstandsmitglieder sehen sich schon längst nicht mehr als "einfache Mitglieder", sondern versuchen anscheinend nur ihre eigene Position, Meinung whatever zu festigen. Dem ist ein Riegel vorzuschieben, insbesondere eine hastig durchgezogene Reform der Verantwortungsstruktur, bei der anscheinend auch nicht alles koscher ist.
Mir sträubt sich jede Faser meines Körpers bei dem Gedanken über eine Satzungsänderung im Januar 2011 beschließen zu müssen, die die derzeitige Situation vielleicht unumkehrbar verschlechtert.
[1] http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-November/003426.html [2] http://meta.wikimedia.org/wiki/Au%C3%9Ferordentliche_Mitgliederversammlung_2011/W_1 [3] http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-November/003426.html --
Mit freundlichen Grüßen
*B.Eng. René Schwarz* mail@rene-schwarz.com http://www.rene-schwarz.com
Am 04.12.2010 14:30, schrieb Achim Raschka:
Lieber René,
als Mitglied des Wikimedia e.V. (und damit vollkommen unabhängig von meiner Funktion als Vorstandsreferent im Bereich Qualität) bin ich ein wenig irritiert über deinen Antrag bzw. speziell über die Begründung, die nach meiner Kenntnis Fehlinformationen enthält und damit den Eindruck hinterlässt, dass du versuchst, über diese Fehlinformationen Stimmung gegen den aktuellen Vorstand und den von der AG entworfenen Satzungsänderungsantrag zu machen. Das ist keine grundsätzlcihe Opposition gegenüber die Berechtigung eines Antrags zur Nichtbefassung oder Aufschiebung.
Ganz konkret befremden mich die Begündungspunkte (4) bis (7), die suggerieren, dass der Antrag und der vorgestellte Entwurf vom Vorstand erarbeitet wurden - dies ist nach meinem Kenntnisstand jedoch nicht der Fall. Der Antrag auf Satzungsänderung und der vorliegende Entwurf der Satzungsänderung incl. des entsprechenden Antrags wurden durch eine bei der letzten MV berufene AG Verantwortungsstruktur erarbeitet - in die neben '''einzelnen''' Mitgliedern des Vorstands auch andere Personen (GF Wikimedia Deutschland e.V., Herr Brexl als Rechtsberater, Communityvertreter) berufen wurden - die personelle Überschneidung war durch die MV gewollt und dass Martina als eine der beiden Community-Vertreter der AG den Rücken kehrte, führt noch lang nicht dazu, dass wir es nun hier mit einem Antrag des Vorstands zu tun haben.
Im gleichen Zusammenhang finde ich das Insistieren auf einem alternativen Strukturmodell von Olaf Simons innerhalb der AG irritierend - Olaf war Teil der AG und hat (nach meinem aus der Diskussion gezogenen Kenntnisstand) ohne Absprache mit selbiger was Eigenes entworfen - warum (bzw. ob) er selbiges Modell nicht incl. entsprechender Satzungsänderung zur alternativen Abstimmung bei der aoMV stellt, ist mir nicht bekannt - er wird dafür seine Gründe haben; dass es sich dabei jedoch nicht um das Ergebnis der AG handelt sondern um ein von ihm parallel entwickeltes Konzept, wurde in der Diskussion im Forum sowohl durch seine Darstellung wie auch durch die Beiträge anderer Personen aus der AG deutlich. Dies jedoch als "Übergehung" (Begründung (6)) oder gar als "Unterdrückung" (Begründung (7)) durch den Vorstand darzustellen, finde ich schon ziemlich grenzwertig.
Meine größte Irritation (und das nicht nur im Zusammenhang mit diesem Antrag) rührt jedoch erneut von dem Punkt her, dass auch hier wieder eine Kluft zwischen Vereinsmitglied auf der einen und Vorstandsmitglied auf der anderen dargestellt wird. Da der Vereinsvorstand allerdings durch die Mitgliederversammlung aus Vereinsmitgliedern (Personen aus ihrer Mitte) gewählt wurde, gibt es diese Polarisierung schlicht nicht - Vorstandsmitglieder sind Vereinsmitglieder, die einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit unbezahlt der Entwicklung des Vereins widmen; sie gehören dazu und stehen nicht ab dem Zeitpounkt ihrer Wahl auf einer ominösen anderen Seite eines Grabens! Entsprechend sind auch sie in der AG Mitgliedervertreter, nothing else.
Mit freundlichen Grüßen,
Achim Raschka Vereinsmitglied Wikimedia Deutschland e.V. und Autor in der deutschsprachigen Wikipedia
Schon wieder bin ich René dankbar.
@Achim: Faktencheck
Am 04.12.2010 14:30, schrieb Achim Raschka:
Olaf war Teil der AG und hat (nach meinem aus der Diskussion gezogenen Kenntnisstand) ohne Absprache mit selbiger was Eigenes entworfen
Zitat aus dem AG-Zwischenbericht vom 1. Oktober [1]: " Es existiert ein Rohentwurf, den wir nach Einbringung der Diskussionsergebnisse veröffentlichen werden. Parallel dazu arbeitet Olaf Simons an einem Mitglieder-zentriertem Entwurf."
- warum (bzw. ob) er selbiges Modell nicht incl. entsprechender Satzungsänderung zur alternativen Abstimmung bei der aoMV stellt, ist mir nicht bekannt
Angesichts der Kürze der Zeit, die ihm dafür blieb, wundert das nicht. Immerhin wurde der jetzt vorgelegte Antragsentwurf vorrangig von Vorstandsmitgliedern entwickelt, die bereits maßgeblich in der 1. AG beteiligt waren und somit über einen deutlichen Kenntnisvorsprung verfügten. Was aber ja nicht heißt, dass von Olaf Simons kein ausgearbeiteter Antrag mehr kommen könnte. ;-)
Dies jedoch als "Übergehung" (Begründung (6)) oder gar als "Unterdrückung" (Begründung (7)) durch den Vorstand darzustellen, finde ich schon ziemlich grenzwertig.
Streichung durch Vorstandmitglied Sebastian Moleski auf der Hauptseite des Wikimidia-Forums: [[Strukturmodell II]] der AG Verantwortungsstruktur (Olaf Simons) - Bearbeitungskommentar: "nicht aus der AG" [2]
Streichung durch Vorstands- und AG-Mitglied Alice Wiegand auf der Seite Strukturmodell: Olaf Simons erhielt in der Sittzung der Arbeitsgruppe vom 1. Oktober 2010 den Auftrag, ein alternatives Modell mit größerer Partizipation der Community zu erarbeiten. - Bearbeitungskommentar: "bitte berücksichtigen, dass Olafs Modell der AG noch nicht einmal bekannt war" [3]
erneute Streichung durch Geschäftsführer Pavel Richter, ggf. zukünftiger geschäftsführender Vorstand: Olaf Simons erhielt in der Sittzung der Arbeitsgruppe vom 1. Oktober 2010 den Auftrag, ein alternatives Modell mit größerer Partizipation der Community zu erarbeiten. - Bearbeitungskommentar: "Siehe Diskussionsseite - die Ideen von Olaf lagen der AG leider nie vor und sollten nicht als zweiter AG-Vorschlag dargestellt werden" [4]
Die zugehörige Diskussion bietet leider keine nachvollziehbarere Begründung dafür an, warum das Alternativmodell, das Olafs für die AG entwickelt hat, als sein Privatvergnügen außen vor bleiben soll. [5]
Meine größte Irritation (und das nicht nur im Zusammenhang mit diesem Antrag) rührt jedoch erneut von dem Punkt her, dass auch hier wieder eine Kluft zwischen Vereinsmitglied auf der einen und Vorstandsmitglied auf der anderen dargestellt wird. Da der Vereinsvorstand allerdings durch die Mitgliederversammlung aus Vereinsmitgliedern (Personen aus ihrer Mitte) gewählt wurde, gibt es diese Polarisierung schlicht nicht - Vorstandsmitglieder sind Vereinsmitglieder,
Warum wurden denn ausdrücklich zwei Mitgliedervertreter in die AG entsendet? Ganz offensichtlich - das zeigt ja auch der erfolgreiche Minderheitenantrag auf aoMV zwecks Misstrauensvorums - gibt es Interessens- und Zielkonflikte zwischen einfachen Mitgliedern und (langjährigen / führenden) Vorstandsmitgliedern. Was du als Polarisierung abwerten möchtest, Achim, ist eine Beschreibung der tatsächlichen Vorgänge.
Ich wiederhole hier meine Stellungnahme aus dem Forum:
"Meine Erfahrungen decken sich mit denen, die Olaf beschreibt. Inhaltliche Diskussionen über die der AG vorgelegten vier Vorschläge wurden nicht geführt. Nach dem Auftakttreffen, das vorrangig dem Kennenlernen sowie dem Festlegen einer Art "AG-Geschäftsordnung" und einer groben Zeitschiene diente, gab es eine Telefonkonferenz Anfang Juli, bei der wir "Neulinge" Fragen zu den vorhergehenden AG-Ergebnissen stellen konnten. Anregungen und offen gebliebene Fragen blieben ohne Nachhall.
Bei der nächsten Telefonkonferenz Anfang September wurden die vier zu bearbeitenden Vorschläge an Zweier-/Dreierteams verteilt und zur gemeinsamen Bearbeitung und Diskussion in das AG-Wiki eingestellt.
[...] Sämtliche meiner Fragen und Ideen blieben bis zu meinem Austritt komplett unbeantwortet.
Letztlich haben wir jetzt bekommen, was ohnehin geplant und vor Einberufung dieser zweiten Arbeitsgruppe bereits gewollt war: detaillierte Satzungsänderungsvorschläge für einen (mehrköpfigen) hauptamtlichen Vorstand mit ehrenamtlichem Präsidium.
Die erweiterten Rechte der Kassenprüfer dagegen wurden kurz abgehandelt. Das Thema /Beschluss des Jahresbudgets durch die Mitgliederversammlung/ blieb ohne konkretes Konzept und Zahlenmaterial. (Auch in der Umfrage zum Haushaltsplan 2011 https://forum.wikimedia.de/w/Umfragen#Haushaltsplan_2011 baten Mitglieder logischerweise um konkretere Informationen und Zahlen, um über die Idee wirklich diskutieren zu können, bekamen aber nichts.)
Die vermeintliche Mitgliederbeteiligung in dieser AG halte ich unterm Strich für reine Augenwischerei."
Grüße Martina
[1] http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-October/003260.html [2] https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Hauptseite&action=histor... [3] https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Strukturmodell&action=hi... [4] https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Strukturmodell&diff=next... [5] https://forum.wikimedia.de/w/Diskussion:Strukturmodell#Frage_an_Olaf_Simons_...
Liebe Martina, lieber René,
danke für eure Antworten, die meine Darstellung allerdings in den wesentlichen Punkten bestätigen (und damit auch die Unkorrektheit der Begründung des Antrags):
[1] Der Antrag auf Struktur- und Satzungsänderung stammt aus der AG und nicht vom Vorstand. [2] Der Vorschlag von Olaf ist nicht Ergebnis der AG und wurde mit dieser nicht abgestimmt.
Auf welche Weise ihr die Zusammensetzung, den Diskussionsverlauf und alles andere interpretieren wollt, bleibt euch unbenommen (und ich unterstelle euch da auch einfach mal guten Willen), an diesen beiden Fakten ändert es jedoch nichts - und beide sind in der Begründung von René bewusst falsch bzw. irreführend dargestellt, was ich sehr ärgerlich finde.
Achim
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Sat, 04 Dec 2010 16:14:49 +0100 Von: Martina Nolte kontakt@martina-nolte.de An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinDE-l] Antrag zur MV: Aufschub der Satzungsänderung zur Reform der Verantwortungsstruktur des Vereins
Schon wieder bin ich René dankbar.
@Achim: Faktencheck
Am 04.12.2010 14:30, schrieb Achim Raschka:
Olaf war Teil der AG und hat (nach meinem aus der Diskussion gezogenen
Kenntnisstand) ohne Absprache mit selbiger was Eigenes entworfen
Zitat aus dem AG-Zwischenbericht vom 1. Oktober [1]: " Es existiert ein Rohentwurf, den wir nach Einbringung der Diskussionsergebnisse veröffentlichen werden. Parallel dazu arbeitet Olaf Simons an einem Mitglieder-zentriertem Entwurf."
- warum (bzw. ob) er selbiges Modell nicht incl. entsprechender
Satzungsänderung zur alternativen Abstimmung bei der aoMV stellt, ist mir nicht bekannt
Angesichts der Kürze der Zeit, die ihm dafür blieb, wundert das nicht. Immerhin wurde der jetzt vorgelegte Antragsentwurf vorrangig von Vorstandsmitgliedern entwickelt, die bereits maßgeblich in der 1. AG beteiligt waren und somit über einen deutlichen Kenntnisvorsprung verfügten. Was aber ja nicht heißt, dass von Olaf Simons kein ausgearbeiteter Antrag mehr kommen könnte. ;-)
Dies jedoch als "Übergehung" (Begründung (6)) oder gar als
"Unterdrückung" (Begründung (7)) durch den Vorstand darzustellen, finde ich schon ziemlich grenzwertig.
Streichung durch Vorstandmitglied Sebastian Moleski auf der Hauptseite des Wikimidia-Forums: [[Strukturmodell II]] der AG Verantwortungsstruktur (Olaf Simons) - Bearbeitungskommentar: "nicht aus der AG" [2]
Streichung durch Vorstands- und AG-Mitglied Alice Wiegand auf der Seite Strukturmodell: Olaf Simons erhielt in der Sittzung der Arbeitsgruppe vom 1. Oktober 2010 den Auftrag, ein alternatives Modell mit größerer Partizipation der Community zu erarbeiten. - Bearbeitungskommentar: "bitte berücksichtigen, dass Olafs Modell der AG noch nicht einmal bekannt war" [3]
erneute Streichung durch Geschäftsführer Pavel Richter, ggf. zukünftiger geschäftsführender Vorstand: Olaf Simons erhielt in der Sittzung der Arbeitsgruppe vom 1. Oktober 2010 den Auftrag, ein alternatives Modell mit größerer Partizipation der Community zu erarbeiten. - Bearbeitungskommentar: "Siehe Diskussionsseite - die Ideen von Olaf lagen der AG leider nie vor und sollten nicht als zweiter AG-Vorschlag dargestellt werden" [4]
Die zugehörige Diskussion bietet leider keine nachvollziehbarere Begründung dafür an, warum das Alternativmodell, das Olafs für die AG entwickelt hat, als sein Privatvergnügen außen vor bleiben soll. [5]
Meine größte Irritation (und das nicht nur im Zusammenhang mit diesem
Antrag) rührt jedoch erneut von dem Punkt her, dass auch hier wieder eine Kluft zwischen Vereinsmitglied auf der einen und Vorstandsmitglied auf der anderen dargestellt wird. Da der Vereinsvorstand allerdings durch die Mitgliederversammlung aus Vereinsmitgliedern (Personen aus ihrer Mitte) gewählt wurde, gibt es diese Polarisierung schlicht nicht - Vorstandsmitglieder sind Vereinsmitglieder,
Warum wurden denn ausdrücklich zwei Mitgliedervertreter in die AG entsendet? Ganz offensichtlich - das zeigt ja auch der erfolgreiche Minderheitenantrag auf aoMV zwecks Misstrauensvorums - gibt es Interessens- und Zielkonflikte zwischen einfachen Mitgliedern und (langjährigen / führenden) Vorstandsmitgliedern. Was du als Polarisierung abwerten möchtest, Achim, ist eine Beschreibung der tatsächlichen Vorgänge.
Ich wiederhole hier meine Stellungnahme aus dem Forum:
"Meine Erfahrungen decken sich mit denen, die Olaf beschreibt. Inhaltliche Diskussionen über die der AG vorgelegten vier Vorschläge wurden nicht geführt. Nach dem Auftakttreffen, das vorrangig dem Kennenlernen sowie dem Festlegen einer Art "AG-Geschäftsordnung" und einer groben Zeitschiene diente, gab es eine Telefonkonferenz Anfang Juli, bei der wir "Neulinge" Fragen zu den vorhergehenden AG-Ergebnissen stellen konnten. Anregungen und offen gebliebene Fragen blieben ohne Nachhall.
Bei der nächsten Telefonkonferenz Anfang September wurden die vier zu bearbeitenden Vorschläge an Zweier-/Dreierteams verteilt und zur gemeinsamen Bearbeitung und Diskussion in das AG-Wiki eingestellt.
[...] Sämtliche meiner Fragen und Ideen blieben bis zu meinem Austritt komplett unbeantwortet.
Letztlich haben wir jetzt bekommen, was ohnehin geplant und vor Einberufung dieser zweiten Arbeitsgruppe bereits gewollt war: detaillierte Satzungsänderungsvorschläge für einen (mehrköpfigen) hauptamtlichen Vorstand mit ehrenamtlichem Präsidium.
Die erweiterten Rechte der Kassenprüfer dagegen wurden kurz abgehandelt. Das Thema /Beschluss des Jahresbudgets durch die Mitgliederversammlung/ blieb ohne konkretes Konzept und Zahlenmaterial. (Auch in der Umfrage zum Haushaltsplan 2011 https://forum.wikimedia.de/w/Umfragen#Haushaltsplan_2011 baten Mitglieder logischerweise um konkretere Informationen und Zahlen, um über die Idee wirklich diskutieren zu können, bekamen aber nichts.)
Die vermeintliche Mitgliederbeteiligung in dieser AG halte ich unterm Strich für reine Augenwischerei."
Grüße Martina
[1] http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-October/003260.html [2] https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Hauptseite&action=histor... [3] https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Strukturmodell&action=hi... [4] https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Strukturmodell&diff=next... [5] https://forum.wikimedia.de/w/Diskussion:Strukturmodell#Frage_an_Olaf_Simons_...
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Hallo Achim,
Am 04.12.2010 16:40, schrieb Achim Raschka:
Liebe Martina, lieber René,
danke für eure Antworten, die meine Darstellung allerdings in den wesentlichen Punkten bestätigen (und damit auch die Unkorrektheit der Begründung des Antrags):
[1] Der Antrag auf Struktur- und Satzungsänderung stammt aus der AG und nicht vom Vorstand.
Die AG ist meiner Meinung nach der AG gleichzusetzen, wie Martina und ich es bereits begründet haben.
[2] Der Vorschlag von Olaf ist nicht Ergebnis der AG und wurde mit dieser nicht abgestimmt.
Weil ihm keine Gelegenheit dazu gegeben wurde, die Antrag in einer geeigneten Form einzubringen.
Auf welche Weise ihr die Zusammensetzung, den Diskussionsverlauf und alles andere interpretieren wollt, bleibt euch unbenommen (und ich unterstelle euch da auch einfach mal guten Willen), an diesen beiden Fakten ändert es jedoch nichts - und beide sind in der Begründung von René bewusst falsch bzw. irreführend dargestellt, was ich sehr ärgerlich finde.
Ich kann nach wie vor keine fälschlich oder irreführenden Behauptungen erkennen. --
Mit freundlichen Grüßen
*B.Eng. René Schwarz* mail@rene-schwarz.com http://www.rene-schwarz.com
Hallo,
Am 04.12.2010 um 16:14 schrieb Martina Nolte kontakt@martina-nolte.de:
@Achim: Faktencheck
Wenn es um Faktencheck geht, dann doch auch ohne Verzerrung.
Angesichts der Kürze der Zeit, die ihm dafür blieb, wundert das nicht. Immerhin wurde der jetzt vorgelegte Antragsentwurf vorrangig von Vorstandsmitgliedern entwickelt, die bereits maßgeblich in der 1. AG beteiligt waren und somit über einen deutlichen Kenntnisvorsprung verfügten.
Olaf selbst hat mitgeteilt, dass er seine Ideen noch vor der Veröffentlichung des Satzungsentwurfs mit unterschiedlichen Menschen aus der Community diskutiert hatte. Eine Kürze der Zeit war also kein Problem. Warum er nicht parallel dazu mit den Mitgliedern der AG diskutierte, wissen wir noch immer nicht.
Streichung durch Vorstands- und AG-Mitglied Alice Wiegand auf der Seite Strukturmodell: Olaf Simons erhielt in der Sittzung der Arbeitsgruppe vom 1. Oktober 2010 den Auftrag, ein alternatives Modell mit größerer Partizipation der Community zu erarbeiten. - Bearbeitungskommentar: "bitte berücksichtigen, dass Olafs Modell der AG noch nicht einmal bekannt war" [3]
Ich erlaube mir, denn Diff-Link etwas näher an deine Aussage zu hängen. Ich habe die Ergänzung nicht gestrichen sondern verschoben und dabei richtig gestellt.
https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Strukturmodell&diff=2870...
Viele Grüße
Alice Wiegand Zweite Vorsitzende
Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
Telefon 030 - 219 158 26-0 www.wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V. Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 23855 Nz. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
Hallo Martina,
On Dec 4, 2010, at 4:14 PM, Martina Nolte kontakt@martina-nolte.de wrote:
Schon wieder bin ich René dankbar.
@Achim: Faktencheck
Am 04.12.2010 14:30, schrieb Achim Raschka:
Olaf war Teil der AG und hat (nach meinem aus der Diskussion gezogenen Kenntnisstand) ohne Absprache mit selbiger was Eigenes entworfen
Zitat aus dem AG-Zwischenbericht vom 1. Oktober [1]: " Es existiert ein Rohentwurf, den wir nach Einbringung der Diskussionsergebnisse veröffentlichen werden. Parallel dazu arbeitet Olaf Simons an einem Mitglieder-zentriertem Entwurf."
Mit Verlaub, aber das entkräftet Achims zutreffende Darstellung nicht. Nach den mir vorliegenden Informationen hat Olaf sein Modell nicht innerhalb der AG entworfen oder sich beim Inhalt mitmihr abgesprochen. Olaf hat auch bereits selbst erklärt, hier eher den Austausch mit Mitgliedern außerhalb der AG gesucht zu haben. Das ist sicher sein gutes Recht, stellt aber nicht in Abrede, dass er tatsächlich sein Modell nicht mit der AG abgesprochen hat.
Das ist übrigens alles nicht schlimm und es wäre schön, wenn es tatsächlich eine Gelegenheit zur Diskussion darüber gebt, in der wir gemeinsam darüber nachdenken, wie Mitglieder bzw. Community gut und effektiv an Projektentscheidungen beteiligt werden können. Olaf hat dabei bis zum 27. Dezember Zeit, seinen ergänzenden Entwurf als Antrag zu formulieren und damit auf der Januar-MV zur Abstimmung zu stellen. Oder bis vier Wochen vor dem 19. März für die reguläre MV. Er wird dabei in keinster Weise von irgendjemanden behindert, muss sich aber halt schon selbst darum kümmern.
Dies jedoch als "Übergehung" (Begründung (6)) oder gar als "Unterdrückung" (Begründung (7)) durch den Vorstand darzustellen, finde ich schon ziemlich grenzwertig.
Streichung durch Vorstandmitglied Sebastian Moleski auf der Hauptseite des Wikimidia-Forums: ...
Ich möchte bitten, sich die hier genannten Links auch tatsächlich anzusehen. Es wurde nichts gestrichen. Es wurde nur richtiggestellt, dass Olafs Vorschlag nicht der Arbeit der AG entstammt.
Meine größte Irritation (und das nicht nur im Zusammenhang mit diesem Antrag) rührt jedoch erneut von dem Punkt her, dass auch hier wieder eine Kluft zwischen Vereinsmitglied auf der einen und Vorstandsmitglied auf der anderen dargestellt wird. Da der Vereinsvorstand allerdings durch die Mitgliederversammlung aus Vereinsmitgliedern (Personen aus ihrer Mitte) gewählt wurde, gibt es diese Polarisierung schlicht nicht - Vorstandsmitglieder sind Vereinsmitglieder,
Warum wurden denn ausdrücklich zwei Mitgliedervertreter in die AG entsendet? Ganz offensichtlich - das zeigt ja auch der erfolgreiche Minderheitenantrag auf aoMV zwecks Misstrauensvorums - gibt es Interessens- und Zielkonflikte zwischen einfachen Mitgliedern und (langjährigen / führenden) Vorstandsmitgliedern.
Ich finde diese Vorwürfe ungeheuerkich. Das gilt hierfür genauso wie Renés nach angeblichem Abraten der Unterstützung seines Antrags oder vermeintlicher Verbindungen zwischen Vorstand und Kassenprüfer. Ich war Autor des damaligen Antrags und mein Ziel war es, die zu findende Lösung auf möglichst breite Beine zu stellen. Deswegen sind so viele unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Aufgaben im Verein in der Arbeitsgruppe vertreten - für ihre Rolle übrigens von der Mitgliederversammlung ausgewählt. Jedes Mitglied, auch du, hatte die Möglichkeit auf der MV, eine andere Zusammensetzung vorgeschlagen. Stattdessen wurde der Antrag mit nur einer einzigen Gegenstimme von der MV angenommen. Es ist mehr als unredlich, aus diese Zusammensetzung dem Vorstand einen Strick zu drehen oder, noch schlimmer, daraus ein Problem mit dem vorliegenden Modellvorschlag zu konstruieren.
Wenn man keine inhatlichen Argumente findet, passiert es nicht selten, dass man auf Formalia und Personalia ausweicht. Nichts anderes passiert in dieser Diskussion von dir und auch von René. Das Strukturmodell steht seit Wochen im Forum zur Diskussion. Die Beteiligung ist gering und bezieht sich IMHO eher auf Kleinigkeiten. Inhaltliche Argumente gegen einen hauptamtlichen Vorstand werden nicht vorgetragen, auch von dir nicht. Rückfragen an dich, wie du dir die Haushaltsberatung vorstellst, bleiben unbeantwortet.
Wir stehen als Verein vor erheblichen Herausforderungen. Gerade haben wir beim diesjährigen Fundraiser die Millionenmarke gekackt, unzählige Menschen aus der Community und Tausende Unterstützer darüberhinaus bauen heute und zukünftig auf die Handlungsfähigkeit des Vereins - und wir erlauben uns einen zweijährigen (!) Veränderungsprozess, der es hinsichtlich Offenheit und Partizipation mit jeder seriösen Organisation vergleichbarer Größe mindestens aufnehmen, wohl eher übertreffen kann. Ich finde es eine Frechheit, auf dem Rücken der Mitglieder, die gern mehr Einbindung in Entscheidungsprozesse wünschen, konstruktive Erwartungen ausdrücken und auch bereit sind, dafür Verantwortung zu führen, so eine Scheindebatte zu führen. Gerade im Prozess, den wir gemeinsam für diese Strukturreform gewählt haben, kann von Ausschluss der Mitglieder nicht die Rede sein. Wo das faktisch dennoch passiert, liegt es ausschließlich am fehlenden *Mit*gestaltungswillen einiger AG-Mitglieder.
Der Vorstand wird die Ergebnisse der AG Verantwortungsstruktur aufgreifen und sie zur Mitgliederversammlung im Januar 2011 allen Mitgliedern zur Abstimmung zu stellen. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die ehrenamtliche Vereinsvertreter, die jährlich hunderte und mehr Stunden für uns alle opfern, ein zivilrechtliches und strafrechtliches Risiko tragen, das in der Privatwirtschaft niemals ohne Ausgleich akzeptiert werden würde. Wir sind kein Kleingartenverein, dessen Erfolg oder Misserfolg nur im geografisch begrenzten Raum von ein paar Kilometern eine Rolle spielt. Wir sind eine Organisation mit einer anspruchsvollen, hochprogressiven Mission: dem Traum von Wissen und Bildung für alle unabhängig von Klasse und Status Realität werden zu lassen. Wir haben jetzt die Gelegenheit, entsprechend zu handeln und unsere weitere Entwicklung mit Mut und Optimismus statt Angst und Zweifel zu gestalten.
Beste Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender
Hallo Sebastian,
es wird allmählich langweilig, die Forumsdiskussionen hier zu wiederholen.
Am 04.12.2010 17:21, schrieb Sebastian Moleski:
Nach den mir vorliegenden Informationen hat Olaf sein Modell nicht innerhalb der AG entworfen oder sich beim Inhalt mitmihr abgesprochen. Olaf hat auch bereits selbst erklärt, hier eher den Austausch mit Mitgliedern außerhalb der AG gesucht zu haben. Das ist sicher sein gutes Recht, stellt aber nicht in Abrede, dass er tatsächlich sein Modell nicht mit der AG abgesprochen hat.
Es war bekannt, dass Olafs Modell noch aussteht, Alice als AG-Vorsitzende oblag es, dies im Fahrplan zu berücksichtigen. Aber egal: inzwischen liegt Olafs Modell - mit wenigen Tagen "Verspätung" - seit Wochen vor. Warum sollte also der Sack seit dem 14. November für alle Zeiten zu sein und das ergänzende Modell keinen Eingang mehr in den Abstimmungs- und Entscheidungsprozess der AG finden dürfen, während aber der andere Entwurf nach wie vor und trotz Olafs Widerspruchs als gemeinsam entschieden (also zusammen mit ihm als Mitgliedervertreter) dargestellt wird. Dieser ganze "gemeinsamer AG-Entwurf"-Zauber geht doch von euch aus, nicht vom ihm, mir oder René.
Die Beteiligung ist gering und bezieht sich IMHO eher auf Kleinigkeiten. Inhaltliche Argumente gegen einen hauptamtlichen Vorstand werden nicht vorgetragen, auch von dir nicht. Rückfragen an dich, wie du dir die Haushaltsberatung vorstellst, bleiben unbeantwortet.
Die Beteiligung im Forum ist in der Tat insgesamt gering, wobei ich in der dortigen Diskussion zum Reformmodell neben Olaf wohl mit Abstand eines der aktivsten Mitglieder bin. Kein Wunder, wir beide sind ja auch am ehesten in die Details eingearbeitet.
Weiterer Faktencheck: Deine Rückfragen im Forum an mich zum Haushaltsplan sind, auch das habe ich mehrfach deutlich gemacht, völlig müßig, solange die mehrfach angefragten grundlegenden Informationen zur bisherigen Haushaltsgliederung (Bugdetierung, Kostenstellenzuordnung usw.) trotz gegenteiliger Ankündigung komplett ausblieben. Du wirst nicht ernsthaft von mir erwarten können, dass ich die von dir geforderten konzeptionellen Leistungen ohne ein Minimum an Informationsgrundlage erbringen kann. Andererseits wird auch niemand von uns Mitgliedern erwarten können, dass wir den Reformvorschlag auf Basis solcher Nullinformationen mal eben durchwinken.
Inhaltliche Fragen und Vorbehalte zum hauptamtlichen Vorstand wurden von mir mehrfach vorgetragen und mehrfach ignoriert. Sowohl in der AG als auch hier in dieser Liste. [1] Ich wiederhole:
"Sämtliche Hinweise darauf, dass die der AG-Einberufung ursprünglich zugrunde liegenden Geschäfts- und Haftungsrisiken längst drastisch reduziert sind (u.a. durch die Anstellung eines Geschäftsführers, die Auslagerung der Lohnbuchhaltung, die Einführung eines Vier-Augen-Prinzips bei Rechnungsvorgängen usw.) und dass sich die verbleibenden Restrisiken u.a. durch eine Haftpflichtversicherung (D&O) und Dienstvertrag/Verfahrensanweisungen durchaus innerhalb der bisherigen Rechtsform auffangen ließen, wurden vom Tisch gewischt bzw. vertagt. Auch warum der geschäftsführende, bezahlte Vorstand in Zukunft mehrköpfig werden soll, hat mir noch niemand erklärt. Stehst du nach wie vor für den Posten zur Verfügung, Sebastian?"
Wobei ich aber betonen möchte, dass sich meine Vorbehalte nicht grundsätzlich gegen das Konstrukt eines hauptamtlichen Vorstands wenden. Hobbychefs können für einen laufenden Betrieb mit zunehmender Komplexität zu einem ernsten Problem werden und ich begrüße es, wenn sich die ehrenamtliche Vereinsführung auf ideelle und strategische Fragen konzentrieren kann, statt sich - teils über große Wohnortdistanz - mit dem operativen Alltag zu beschäftigen. Meine Vorbehalte richten sich gegen das derzeitige Fehlen einer klaren Aufgabenverteilung zwischen Präsidium und Vorstand und einer wenigstens groben Kompetenzregelung innerhalb eines mehrköpfigen Vorstands sowie gegen das Fehlen definierter Kontrollmöglichkeiten, auch für die Mitgliederversammlung. Die erweiterten Rechte der Kassenprüfer sollen sich in dem Recht auf - neuerdings schriftliche - Ablehnung eines aoMV-Ersuchens erschöpfen, ebenfalls im Forum bereits diskutiert. Jetzt soll - mit der letzten Entwurfsfassung ganz neu - auch noch der Schatzmeister abgeschafft werden. Und zuguterletzt sollen die Mitglieder - nicht vergessen: AG-Auftrag waren Streuung der Haftungsrisiken und Kontrolle der Geschäftsführung - zwar zukünftig per Satzung das Recht bekommen, über einen derzeit in seiner Struktur völlig unbekannten Wirtschaftsplan abzustimmen, aber Vorstand und Präsidium sollen ebenfalls per Satzung das Recht erhalten, im laufenden Jahr - ohne jede Einschränkung auf spezielle Anlässe und Gründe - diesen Wirtschaftsplan beliebig zu verändern. Zustimmungsvorbehalte werden auf das Minimum reduziert und allein dem Präsidium zugeordnet.
Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die ehrenamtliche Vereinsvertreter, die jährlich hunderte und mehr Stunden für uns alle opfern, ein zivilrechtliches und strafrechtliches Risiko tragen, das in der Privatwirtschaft niemals ohne Ausgleich akzeptiert werden würde.
Wer sät denn jetzt Angst und Zweifel? Der ganz große Haftungsteufel ist - wie gesagt - ohne jede Not an die Wand gemalt. Aber angenommen, du hat wirklich Angst vor dem Haftungsrisiko, dann wundert mich doch sehr, dass der Satzungsentwurf die Haftungsfrage für die Ehrenamtlichen unverändert lässt, sie aber für den hauptamtlichen Vorstand mit keinem Wort klärt. Ehrlich gesagt, scheint mir das Thema Risikostreuung und Kontrolle der Geschäftsführung mächtig aus den Augen geraten zu sein.
Grüße Martina
[1] http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-November/003522.html
Am 4. Dezember 2010 19:01 schrieb Martina Nolte kontakt@martina-nolte.de:
Hallo Sebastian,
es wird allmählich langweilig, die Forumsdiskussionen hier zu wiederholen.
Eben, die Argumente dürften ausgetauscht sein.
Besten Gruß Ziko
Liebe Vereinsmitglieder,
ich überflog den letztentbrannten Streit. René pflichte ich bei: der aktuelle Entwurf des Vorstands ist eine weitgehende Entmachtung der Community. Die vielen Wahlen schafft man sich vom Hals, von nun an soll auf längere Zeit Ruhe sein. Die Projekte verlagert man unter den Geschäftführer, der nicht gewählt werden muss. Die Community-Mitbestimmung soll vor allem über den Finanzplan laufen (der bislang bereits die Kassenprüfer gewaltig überforderte). Den Schatzmeister streicht man, jetzt, da Jens Leschmann weg ist.
Ob ich für eine Verschiebung der Entscheidung bin? Nein. Bis Montag sollte ein Satzungsentwurf stehen, der das Modell, das ich am 14.11. in die Diskussion brachte in das Format bringt, das man einem MV-Beschluss vorlegen kann.
Die Nachrichten aus der AG-V über meine Arbeit in der AG-V las ich mit Kopfschütteln. In dieser AG wurde nicht wirklich gearbeitet. Herr Brexl schuf Modell und Satzung in einem eigenen Prozess. Störmomente wurden gemieden. Ich nahm an der letzten Telko Freitag den 3. teil und hatte dabei nichts weiter zu sagen - man ging letzte Änderungen durch. Auf die Frage, ob alle zufrieden seien, sagten alle Anwesenden Ja (Dirk Peschel war nicht dabei), ich selbst erklärte, dass ich einen Alternativ-Vorschlag zur selben Abstimmung vorlegen werde. Theoretisch ist er in der AG erarbeitet worden: Diese schloss ihre Arbeit erst gerstern, am Freitag den 3.12. ab, meine Gedanken fanden auch in den 18 Tagen seit dem 14.11. keine größeren Debatten der AG. Es gab einige kleine Manövern, mich mehr oder weniger als Boykotteur zu diskreditieren und damit kann ich ganz gut leben, da ich den Entwurf der Mehrheit der AG-V für alles andere als unterstützenswert halte - er verdient einen Gegenentwurf, so wie die Mitgliederschaft es verdient, zwischen Möglichkeiten abzustimmen. Ich denke dass ich von allen Mitgliedern der AG-V am meisten in ihr gearbeitet habe, und das amüsiert mich.
Korrekt ist, dass ich meinen Entwurf in Erwartung einer Debatte in der AG-V durch gut 20 Hände leitete - ich war in der AG-V, um Community-Interessen zu vertreten, und das tue ich nur, wenn ich auf die Community zu gehe und Verbesserungsvorschläge im zum Teil langwierigen Gedankenaustausch abhole. Ich denke, dass die Beteiligten, wie die einfachen Mitglieder das dem Entwurf anmerken werden - er ist auf ein erhebliches Maß an Kontrolle und Transparenz hin angelegt.
Zwei Tage will ich noch mit Einzelnen von Euch Formulierungen erwägen. Diese Mail sollte klarstellen, dass ich bis zur Auflösung der AG-V gestern Nachmittag als deren Mitglied an den Diskussionen beteiligt war. Einigen wir uns darauf, dass die AG-V Mehrheit noch bis in die Agenda und die Abwicklung der gestrigen Telko hinein jede Auseinandersetzung mit dem von mir vorgebrachten Einwänden mied. Eine Telko, bei der ich mit zwei Sätzen am Ende beteiligt bin, hatte ich nicht erwartet, ich nahm sie indes als Regelung des beiderseitigen Einvernehmens darüber, dass wir uns intern nicht streiten werden. Letztlich wird sich die Community hier Gedanken machen müssen, in welcherart Verein sie Mitglied sein möchte. Ich bin froh darüber, dass der Vereinsvorstand hier ein Modell sich erarbeiten ließ, das eine recht ausgeprägte Linie aufweist - mit ihr ist mehr gewonnen als mit einem Entwurf, der die angestrebten Stabilisierungen des Präsidiums und der Geschäftsführung kaschiert. Ich freue mich auf den anstehenden hoffentlich demokratisch verkaufenden Entscheidungsprozess,
bester Gruß, Olaf
Hallo,
ich komme mittlerweile nicht mehr mit. Olaf - du kündigst jetzt was an? Eine Gegenkandidatur deines Modells? Oder eine persönliche für den Vorstand? Wenn ja - für welche Position?
Ich finde die Frage von Robert auch interessant. Mal angenommen, der aktuelle Vorstand würde abgewählt werden (kann ich mir scherlich vorstellen, bei Einzelpersonen schon, in seiner Gesammtheit eher nicht) - was dann? Wer stellt sich denn alternativ zur Verfügung? Kritik ist billig, aber Irgendwer müßte es am Ende ja auch machen - und glauben Besser zu sein als die Bisherigen. Ich weiß, daß ich das alles nicht könnte.
Nur eine auch schon mal angesprochene Sache möchte ich nochmal ansprechen: dieser Gegensatz zwischen Vorstand hier und "normalen" Mitgliedern da ist Unsinn. Auch der Vorstand ist nur eine Vertretung der "einfachen" Mitglieder. Die das alles freiwillig und ehrenamtlich machen. Das entbindet natürlich nicht von der Kritikmöglichkeit. Aber man sollte überlegen, wie weit die Kritik gehen kann und darf. Denn wer möchte denn noch in den Vorstand, wenn er/sie weiß, daß egal was getan wird, man eh unter einem Dauerbeschuß steht, der zum Teil reichlich unter die Gürtellinie geht. Vielleicht sollte man anfangen, in Vorstandsämtern bei etwas weniger Bedeutungsvolles und Mystisches zu sehen.
Grüße
Marcus
Hallo Marcus, hallo Liste, On 12/5/2010 10:59 AM, Marcus Cyron wrote:
[...]
Nur eine auch schon mal angesprochene Sache möchte ich nochmal ansprechen: dieser Gegensatz zwischen Vorstand hier und "normalen" Mitgliedern da ist Unsinn. Auch der Vorstand ist nur eine Vertretung der "einfachen" Mitglieder.
Das ist scheinbar ein weit verbreitetes Missverstaendnis. Der Vorstand vertritt die einfachen Mitglieder nach /aussen/. Wenn es /innerhalb/ des Vereins Dissens gibt (wie das in jedem Verein mit mehr als 7 Mitgliedern meist vorkommt), dann vertreten die einfachen Mitglieder sich selbst. Jedes einzelne Mitglied kann dabei Politiken des Vorstands befuerworten, ablehnen oder ignorieren.
Die das alles freiwillig und ehrenamtlich machen.
Wie die ganzen einfachen Mitglieder ihrer Arbeit auch ehrenamtlich verrichten, bis auf die Mitglieder die beim Verein angestellt sind.
Das entbindet natürlich nicht von der Kritikmöglichkeit. Aber man sollte überlegen, wie weit die Kritik gehen kann und darf.
Es gibt haeufig Ueberlegungen in Parteien, dass eine geschlossene Partei in der Oeffentlichkeit ein besseres Bild abgeben wuerde. Das stimmt insoweit, dass sie berechenbarer wird. Andererseists zeugt offener Dissens in weiter entwickelten Demokratien von Demokratie- und Kritikfaehigkeit.
Denn wer möchte denn noch in den Vorstand, wenn er/sie weiß, daß egal was getan wird, man eh unter einem Dauerbeschuß steht, der zum Teil reichlich unter die Gürtellinie geht.
Och, keine Angst, es gibt sicherlich genug Kandidaten Gerade die meinungstaerkeren Kandidaten koennen mit Konflikt gut umgehen.
[...]
Thomas
Hallo zusammen,
Och, keine Angst, es gibt sicherlich genug Kandidaten
das hört sich aber eher nach Prinzip Hoffnung an. Kandidaturankündigungen in überschwenglicher Anzahl konnte ich bisher hier nicht feststellen. Fakt ist, dass in den ortsansässigen Vereinen hier, es immer öfters massive Probleme gibt, Kandidaten für die Vorstandschaft zu finden. Und da ist der Umgangston weit freundlicher und der Arbeitsaufwand deutlich geringer als es bei Wikimedia gegeben ist.
Schönen Rest-Sonntag! Robert
Hallo auch, Robert!
Am 05.12.2010 15:59, schrieb Robert Huber:
Kandidaturankündigungen in überschwenglicher Anzahl konnte ich bisher hier nicht feststellen.
Das wäre ja auch unsinnig, denn es steht aktuell keine Vorstandswahl vor der Tür.
Fakt ist, dass in den ortsansässigen Vereinen hier, es immer öfters massive Probleme gibt, Kandidaten für die Vorstandschaft zu finden.
Wikimedia ist kein Ortsverband, sondern agiert bundesweit mit entsprechend hoher Mitgliederzahl.
Viele Grüße Martina
Hallo Martina!
Am 05.12.2010 15:59, schrieb Martina Nolte:
Das wäre ja auch unsinnig, denn es steht aktuell keine Vorstandswahl vor
der Tür. Und wie soll es dann nach der Abwahl des Vorstands weitergehen? Ich empfand den Antrag von Haus aus destruktiv, wenn aber der bisherige Vorstand abgesetzt wird und kein neuer Vorstand gewählt werden soll, dann...
Wikimedia ist kein Ortsverband, sondern agiert bundesweit mit entsprechend
hoher Mitgliederzahl. Und wenn wir dann die Fördermitglieder, die passiven Mitglieder, die Mitglieder, die bereits gesagt haben, dass sie für so einen Posten nicht bzw. nicht mehr zur Verfügung stehen und die Mitglieder, die abgesetzt wurden abziehen, dann bleiben da nicht so wirklich viele Mitglieder übrig.
Also noch einmal meine Frage: Wie geht´s weiter, wenn die aktuell amtierende Vorstandschaft aus dem Amt ist? Und das ist ja wohl das Ziel des Antrags.
Gruß Robert
Hallo nochmal, Robert,
Am 05.12.2010 17:37, schrieb Robert Huber:
wenn aber der bisherige Vorstand abgesetzt wird und kein neuer Vorstand gewählt werden soll, dann...
Selbstverständlich soll wieder ein Vorstand gewählt werden. Der Antrag enthält dazu klare Frist- und Verfahrensvorgaben (siehe Antragstext zu TOP 7 ab Punkt 2.: http://www.misstrauensvotum-wmde.de/wiki/Antrag_auf_Einberufung_einer_au%C3%...)
dann bleiben da nicht so wirklich viele Mitglieder übrig.
Wie viele Jahre lang müssten wir also deiner düsteren Einschätzung nach den Vereinsvorstand mangels Alternativen veranstalten lassen, was immer er will?
Ich sehe darüber hinaus sowohl die Antragsabsicht als auch die Kandidaturlage noch lange nicht so schwarz wie du. Unter anderem befragt der Antrag die einzelnen Vorstandsmitglieder über die Umstände und ihre persönliche Beteiligung, die zur Gründung der gGmbH führten. Es geht dort also keineswegs um den behaupteten Pauschalangriff gegen "den Vorstand" per se, noch wird dort eine "Kandidatursperre" gegen irgendwen verhängt.
Grüße Martina
Hallo Martina,
Am 05.12.2010 17:37, schrieb Martina Nolte:
Selbstverständlich soll wieder ein Vorstand gewählt werden.
soll ein Vorstand gewählt werden? Oder gibt es auch Kandidaten? Und zwar in ausreichender Anzahl.
Wie viele Jahre lang müssten wir also deiner düsteren Einschätzung nach den
Vereinsvorstand mangels Alternativen veranstalten lassen, was immer er
will? Bis sich andere Kandidaten gefunden haben. Ich erachte es halt nicht als konstruktiv, wenn man jemand abwählen/absetzen will, ohne dass man über Alternativen verfügt. Und im vorliegenden Fall habe ich einfach nur gefragt, wie die personellen Alternativen aussehen.
noch wird dort eine "Kandidatursperre" gegen irgendwen verhängt.
Wüsste nicht, dass ich das irgendwo behauptet hätte.
Um diese Diskussion, die für meine ursprüngliche Frage leider keine neuen Erkenntnisse gebracht hat, mal zu Ende zu bringen: Es scheint (derzeit) keine personellen Alternativen zu geben, andernfalls bräuchte man ja nicht erst noch mal sieben Wochen warten. Wieso man dann nicht gleich bis zur regulären Mitgliederversammlung wartet, traue ich mich schon gar nicht mehr zu fragen...
Gruß Robert
Hallo noch ein letztes Mal von mir zu dieser Frage,
Am 05.12.2010 18:55, schrieb Robert Huber:
andernfalls bräuchte man ja nicht erst noch mal sieben Wochen warten
Doch natürlich, es gibt Vorlauf-, Bewerbungs- und Lagungsfristen. Steht alles drin; René hat da sehr saubere Arbeit geleistet.
Grüße Martina
On 12/5/2010 6:55 PM, Robert Huber wrote:
[...] Um diese Diskussion, die für meine ursprüngliche Frage leider keine neuen Erkenntnisse gebracht hat, mal zu Ende zu bringen: Es scheint (derzeit) keine personellen Alternativen zu geben, andernfalls bräuchte man ja nicht erst noch mal sieben Wochen warten.
Es gibt im Vereinsrecht kein "konstruktives Misstrauensvotum" wie Du das vielleicht vom Bundestag her kennst. Die Satzung laesst schlicht keine andere Vorgehensweise zu.
Thomas
Liebe Mitglieder von WMDE
Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein – jetzt in der Fassung, in der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung, die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Ola...
Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet mein Vorschlag hin.
Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen.
Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das Vieraugenprinzip einzuführen – eine gängige Entscheidung, wie sie in der Literatur zum Thema empfohlen wird.
Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei.
Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im Umstrukturierungsprozess zu übernehmen.
Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen. Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag. Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft, als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen, was Wikimedia ist – eine Firma oder eine Institution, die öffentliche Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um unser Selbstverständnis.
Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten, für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten.
Olaf Simons
Hallo Olaf,
es freut mich ausgesprochen, dass Du nicht nur einen soliden Satzungsentwurf in den Ring geworfen hast, sondern auch noch selbst bereit bist, Verantwortung zu übernehmen und Dich zur Wahl zu stellen. Großartig!
Wenn Du mir zweieinhalb Anmerkungen gestattest:
Ich würde vorschlagen, Deinen Entwurf auch noch als Text in einem der geeigneten Wikis zu veröffentlichen, damit es eine Möglichkeit der Diskussion gibt.
Meinen Support hast Du!
Beste Grüße
Hei ber
2010/12/17 Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Liebe Mitglieder von WMDE
Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein – jetzt in der Fassung, in der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung, die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Ola...
Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet mein Vorschlag hin.
Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen.
Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das Vieraugenprinzip einzuführen – eine gängige Entscheidung, wie sie in der Literatur zum Thema empfohlen wird.
Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei.
Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im Umstrukturierungsprozess zu übernehmen.
Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen. Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag. Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft, als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen, was Wikimedia ist – eine Firma oder eine Institution, die öffentliche Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um unser Selbstverständnis.
Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten, für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten.
Olaf Simons
--
Dr. Olaf Simons Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt Schloss Friedenstein 99867 Gotha
Telefon: 03621-882309
Marcus Cyron schrieb:
Hallo,
ich komme mittlerweile nicht mehr mit. Olaf - du kündigst jetzt was an? Eine Gegenkandidatur deines Modells? Oder eine persönliche für den Vorstand? Wenn ja - für welche Position?
Ich finde die Frage von Robert auch interessant. Mal angenommen, der aktuelle Vorstand würde abgewählt werden (kann ich mir scherlich vorstellen, bei Einzelpersonen schon, in seiner Gesammtheit eher nicht) - was dann? Wer stellt sich denn alternativ zur Verfügung? Kritik ist billig, aber Irgendwer müßte es am Ende ja auch machen - und glauben Besser zu sein als die Bisherigen. Ich weiß, daß ich das alles nicht könnte.
Nur eine auch schon mal angesprochene Sache möchte ich nochmal ansprechen: dieser Gegensatz zwischen Vorstand hier und "normalen" Mitgliedern da ist Unsinn. Auch der Vorstand ist nur eine Vertretung der "einfachen" Mitglieder. Die das alles freiwillig und ehrenamtlich machen. Das entbindet natürlich nicht von der Kritikmöglichkeit. Aber man sollte überlegen, wie weit die Kritik gehen kann und darf. Denn wer möchte denn noch in den Vorstand, wenn er/sie weiß, daß egal was getan wird, man eh unter einem Dauerbeschuß steht, der zum Teil reichlich unter die Gürtellinie geht. Vielleicht sollte man anfangen, in Vorstandsämtern bei etwas weniger Bedeutungsvolles und Mystisches zu sehen.
Grüße
Marcus
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Hei Ber schrieb:
Ich würde vorschlagen, Deinen Entwurf auch noch als Text in einem der geeigneten Wikis zu veröffentlichen, damit es eine Möglichkeit der Diskussion gibt.
Meinen Support hast Du!
Vielleicht ist der mein Namensraum der Wikipedia der geeignete Ort, da ich mich in dieser Sache eher dem Wikiepadia-Projekt verantwortlich fühlte
* http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Olaf_Simons/Nachdenken * http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Olaf_Simons/Nachdenken-Organigramm
Zudem regst Du an die Unterstützer wie die Kritiker öffentlich zu sammeln, das ist vielleicht gar keine schlechte Idee- ich schuf dafür Platz.
Ausgenommen erfreut über die erste Reaktion, Olaf
Hallo Olaf,
du verlinkst an mehreren Stellen auf den letzten Entwurf der Arbeitsgruppe, den wir gemeinsam am 3. Dezember abgeschlossen haben und der dir offensichtlich als Basis deiner Erweiterungen diente. Dabei hast du einen Link auf das nicht-öffentliche Arbeitswiki gewählt.
Möglicherweise interessiert das eine Reihe von Lesern, daher hier der Hinweis, dass dieser Stand wie auch über die Historie erreichbar der erste Entwurf auf meta [1] und im Forum [2] veröffentlicht wurden. Letzteres erfordert eine Anmeldung.
[1] http://meta.wikimedia.org/wiki/AG_Verantwortungsstruktur_2010/Satzungsentwur... [2] https://forum.wikimedia.de/w/Satzungsentwurf
Viele Grüße Alice Wiegand
Zweite Vorsitzende ------- Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
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Am 17.12.10 18:53, schrieb Olaf Simons:
Hei Ber schrieb:
Ich würde vorschlagen, Deinen Entwurf auch noch als Text in einem der geeigneten Wikis zu veröffentlichen, damit es eine Möglichkeit der Diskussion gibt.
Meinen Support hast Du!
Vielleicht ist der mein Namensraum der Wikipedia der geeignete Ort, da ich mich in dieser Sache eher dem Wikiepadia-Projekt verantwortlich fühlte
- http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Olaf_Simons/Nachdenken
- http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Olaf_Simons/Nachdenken-Organigramm
Zudem regst Du an die Unterstützer wie die Kritiker öffentlich zu sammeln, das ist vielleicht gar keine schlechte Idee- ich schuf dafür Platz.
Ausgenommen erfreut über die erste Reaktion, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
lb Olaf, 32 Seiten, und jede Einzelne ist es wert, genau gelesen zu werden. Hervorragend!
Ich sehe in diesen neuen Strukturen eine höchst konstruktive und vor allem nachhaltige Lösung, um aus der bestehenden Stagnation herauszukommen. Nicht nur in Deutschland (wo ich nicht soviel Einblick habe) aber auch für Österreich.
Vielen Dank für diese Arbeit!
lg Hubertl
Am 17.12.2010 17:46, schrieb Olaf Simons:
Liebe Mitglieder von WMDE
Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein � jetzt in der Fassung, in der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung, die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Ola...
Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet mein Vorschlag hin.
Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen.
Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das Vieraugenprinzip einzuführen � eine gängige Entscheidung, wie sie in der Literatur zum Thema empfohlen wird.
Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei.
Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im Umstrukturierungsprozess zu übernehmen.
Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen. Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag. Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft, als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen, was Wikimedia ist � eine Firma oder eine Institution, die öffentliche Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um unser Selbstverständnis.
Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten, für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten.
Olaf Simons
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Am 17.12.2010 17:46, schrieb Olaf Simons:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen.
Entsprechend der bisherigen Entwicklung sehe ich folgende Tendenzen:
* es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
* es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Gruß Liesel
Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich eher Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es auch zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu Schlammschlachten kommt, dann haben wir zu viel der falschen Diskussionen:
Fall 1: „Niemand diskutiert“
WMDE-Mitglied Anton schlägt dem Verein ein Projekt vor und es gibt keine Diskussion. Ich finde, wir sollten ihm ein Anrecht auf ernsthafte Erwägung seines Entwurfes geben und ein Gutachtergremium einberufen, dass nachdenken und beurteilen muss. Du forderst, eine „repräsentative“ Gruppe sollte das sein – ich stimme Dir zu. Die MV möge die Gutachter wählen und als ihre Repräsentanten im Prozess benennen. Wenn die Community indes selbst was sagen will, soll sie es daneben im Vorfeld tun können und angehört werden. Die Gutachter können dann einige Erwägungen sehen, auf die sie vielleicht nicht gekommen wären – auch eventuelle solche aus Aufsichtsrat und Vorstand – mitdiskutieren darf jeder. Die Gutachter legen frei ihre Meinung vor, sie entscheiden nicht. Ich will alleine sicherstellen, dass eine offene potentiell repräsentative Diskussion überhaupt stattfindet. Der Aufsichtsrat entscheidet in Anbetracht von Gutachten vor der Community.
Fall 2: „es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengelder“
Genau das ist es, was der von Herrn Brexl vorgelegte Entwurf vorsieht: Der Vorstand (dort das „Präsidium“) inszeniert in ihm die Projekte und legt einen jährlichen Haushaltsplan vor. Wenn der MV bestimmte Projekte nicht gefallen, soll sie die Chance erhalten, diese über den Konsens zum Haushaltsplan zu töten. Wir haben dann eine jährliche Schlammschlacht, bei der nachgedacht wird, was Zedler kostet und bringt, gegenüber Schulprojekt und 50+. Ist die Community sauer, macht sie gegen Vorstand und Aufsichtsrat Politik, indem sie sagt: Da habt ihr Euer Zedler-Medaille, doch in Zukunft mit halbem Etat.
WMDE-Mitglied Berta versteht eine Weichstellung für ihr Projekt schmackhaft zu machen? Die Community gibt ihr demnächst doppelt so viel Kohle. Und es ist ganz unklar, wo an den Problemstellen der Projekte gearbeitet wird.
Mein Modell halte ich für etwas weniger Schlammschlachten gefährdet. Erstens habe ich mehrfach neben anderen mich um Projektgelder beworben – wir gingen immer kollegial untereinander um. Die Schlachten fanden im Entscheidungsgremium statt, nicht unter uns. Bewerber sind nett zueinander, da sie vielleicht morgen schon Kollegen einander gegenüber sind, auch, da es vor Entscheidern gar nicht gut aussieht, intrigant aufzutreten.
Nehmen wir dennoch an, im Vorfeld kommt es zu einem bösen Debatte unter Mitgliedern. Meine Lösung wäre: Was auch immer die Mitglieder an Schlamm werfen - es geht absolut nicht in den Entscheidungsprozess ein. Die MV bestellt sechs Gutachter, die ihre Namen verteidigen und sich öffentlich diskreditieren, wenn sie Gutachten unsachlich verfassen. Haben sie was zu verlieren? Nein, sie dürfen frei sprechen, da sie lediglich abwägen, Rat geben. Sie sprechen freundliche Empfehlungen und vorsichtige Warnungen aus, das kenne ich aus dergleichen Gremien, sobald sie selbst gar nicht entscheiden.
+++
Das knap zu Deinen beiden Einwänden. Ich denke sie fordern meinen Vorschlag mit nüchternen Gutachten und Entscheidungen, die sich auf diese beziehen.
Richtig spannend wären indes sicherlich Fälle am Rande der Korruption und Vetternwirtschaft (ich schrieb ja ein Buch über Korruption im Buchhandel des Dritten Reichs). Wenn Du willst, denke ich mir drei Fälle aus, die wir mit unsere zukünftige Struktur verhindewrn müssen. Ich lassen mir dann von Dir die optimale Struktur für meine Fälle drei bis fünf erklären. Etwas meines grippalen Fiebers müsste ich da indes in Worst-case Szenarien stecken, was ich nur tue, wenn man meine Fiktion für Fieberwahn und gedankenspiel erachten wollte. Deine beiden Fälle sind eher harmlos gegenüber dem was mir bei einem Etat wie dem unseren verhindern müssen,
Gruß, Olaf
Liesel schrieb:
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Am 17.12.2010 17:46, schrieb Olaf Simons:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen.
Entsprechend der bisherigen Entwicklung sehe ich folgende Tendenzen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Gruß Liesel -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: GnuPG v1.4.7 (MingW32) Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/
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VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Die beiden Einwände können sich nur ausschließen, wenn Schlammschlacht als Art der Diskussion akzeptiert wird. Falls dem nicht so ist, ist es sehr wohl möglich, dass es eine Schlammschlacht gibt _anstatt_ zu diskutieren.
Gruß Robert
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Olaf Simons Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2010 16:12 An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V. Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich eher Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es auch zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu Schlammschlachten kommt, dann haben wir zu viel der falschen Diskussionen:
...
Na ja Robert,
das heißt, Du stimmst mir zu, dass Schlammschlachten eine ungute Form der Diskussion sind (willst sagen: von Dir aus sind sie gar keine Diskussion), eine Form der Kontroverse, die wir aus dem Entscheidungsprozess heraus halten sollten. Ich frage mich, wie wir das machen wollen. Mein Vorschlag ist da das Gutachtergremium, das bei seinem Statement jede im Vorfeld verlaufene ungute Debatte verlässt. Was ist die Alternative?
Können wir Schlammschlachten verhindern? Nicht durch Mundverbote. Praktisch werden sie nicht stattfinden, wenn die Beteiligten das Gefühl haben, dass ihnen nur ein nüchterner Weg Anerkennung verschafft und das Prozesse fair verlaufen. Darum eben das Gutachtergremium, das am Ende Für und Wider abwägt. Wie aber gesagt, ich befürchte keine Schlammschlachten unter Antragstellern, die sich einen fairen Entscheidungsgang gegenüber sehen.
Ich fürchte eine Vereinsführung, die Projekte denjenigen zuschanzt, denen sie sie zuschanzen möchte - oder auch nur einen Verein, in dem dieser Eindruck ungerechtfertigterweise aufkommt. Das dürfte allen klar sein, die wissen, über welche Summen wir bei unserem Verein zuweilen entscheiden werden: Intransparente Mittelvergabe und Vetternwirtschaft, in unserem Fall eine Förderung von Seilschaften, werden wir dringend durch Institutionen der transparenten Mittelvergabe begegnen müssen. Wir werden der Öffentlichkeit schuldig sein, dass sie versteht, was von uns warum gefördert wird. Wir müssen nachdenken, wie wir ihr dabei kein Bild der Schlammschlachten liefern. Wir werden das nicht tun, in dem wir den Vorstand als Black Box bauen, aus der Entscheidungen ganz ohne Schlammschlacht kommen - denn dann haben wir die fortlaufende Schlammschlacht unzufriedener Mitglieder, die an der Arbeit des Vorstands zweiflen mitten im Verein.
Wir müssen nachdenken, wie das andere Institutionen machen, die Ähnliches leisten müssen wie wir.
Gruß, Olaf
Robert Huber schrieb:
Die beiden Einwände können sich nur ausschließen, wenn Schlammschlacht als Art der Diskussion akzeptiert wird. Falls dem nicht so ist, ist es sehr wohl möglich, dass es eine Schlammschlacht gibt _anstatt_ zu diskutieren.
Gruß Robert
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Olaf Simons Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2010 16:12 An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V. Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich eher Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es auch zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu Schlammschlachten kommt, dann haben wir zu viel der falschen Diskussionen:
...
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Hallo Olaf,
ich habe deinen Vorschlag noch nicht ganz gelesen und mich entsprechend noch nicht wirklich analytisch mit ihm beschäftigt. Vielleicht - da es zu der von dir hier gegebenen Antwort ganz gut passt, kannst du mir allerdings trotzdem bereits jetzt helfen, ein Bauchgrummeln zu mindern:
In deinem Vorschlag ist mit dem Gutachtergremium und der Communitybeteiligung ein ziemlich fetter Block weiterer Instanz neben die von der AG gestellte Struktur aufgebaut, die zum einen vorraussetzt, dass sich die Community an den Entscheidungsprozessen beteiligt bzw. beteiligen möchte (ich erinnere, dass wir in den letzten Jahren ganz bewusst und begründet den Verein aus der WP rausgehalten haben) und zum anderen einen für mich auf den ersten und auch zweiten und dritten Blick ein deutliches mehr an Bürokratie aufbaut.
Mein Problem damit: Wie kann in einer solchen sehr bürokratischen und bürokratisierten Struktur mit etlichen parallelen Ebenen und gegenseitigem Kontrollieren und Wechselwirken bei jedem einzelnen Schritt, eine Flexibilität und Spontanität der Projektgestaltung gewährleistet sein, die bei einem Verein, der auf einer Community mit den Grundwerten AGF, "Sei mutig" und "Ignoriere alle Regeln" imho zentral ist (und die auch für mein Tun maximale Priorität haben). Wie würde sich bsp. in einer solchen Struktur eine spontane Idee wie das Projekt Wissenswert, die Kooperation mit der DZB oder eine Anfrage nach einer Bilderkooperation, wie ich sie gerade mit der Nobelpreisträgertagung in Lindau organisiere, bewerkstelligen lassen, wenn dafür nicht eine flexible Position für das operative Geschäft (Vorstand, GS) schnell entscheiden kann sondern jedesmal erst der gesamte Gutachterapparat mit Communityfeedback angeschmissen und das Projekt grundsätzlich durchdiskutiert (und geschlammschlagt) werden muss - werden wir dann in Zukunft auf diese Art von Projekten verzichten müssen?
Über eine verständliche, direkte und möglichst knappe Antwort wäre ich sehr glücklich, würde mir bei meiner Bewertung des Strukturvorschlags sehr helfen.
Gruß, Achim
(as usual als Community- und Vereinsmitglied)
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 20 Dec 2010 14:37:50 +0100 Von: Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Na ja Robert,
das heißt, Du stimmst mir zu, dass Schlammschlachten eine ungute Form der Diskussion sind (willst sagen: von Dir aus sind sie gar keine Diskussion), eine Form der Kontroverse, die wir aus dem Entscheidungsprozess heraus halten sollten. Ich frage mich, wie wir das machen wollen. Mein Vorschlag ist da das Gutachtergremium, das bei seinem Statement jede im Vorfeld verlaufene ungute Debatte verlässt. Was ist die Alternative?
Können wir Schlammschlachten verhindern? Nicht durch Mundverbote. Praktisch werden sie nicht stattfinden, wenn die Beteiligten das Gefühl haben, dass ihnen nur ein nüchterner Weg Anerkennung verschafft und das Prozesse fair verlaufen. Darum eben das Gutachtergremium, das am Ende Für und Wider abwägt. Wie aber gesagt, ich befürchte keine Schlammschlachten unter Antragstellern, die sich einen fairen Entscheidungsgang gegenüber sehen.
Ich fürchte eine Vereinsführung, die Projekte denjenigen zuschanzt, denen sie sie zuschanzen möchte - oder auch nur einen Verein, in dem dieser Eindruck ungerechtfertigterweise aufkommt. Das dürfte allen klar sein, die wissen, über welche Summen wir bei unserem Verein zuweilen entscheiden werden: Intransparente Mittelvergabe und Vetternwirtschaft, in unserem Fall eine Förderung von Seilschaften, werden wir dringend durch Institutionen der transparenten Mittelvergabe begegnen müssen. Wir werden der Öffentlichkeit schuldig sein, dass sie versteht, was von uns warum gefördert wird. Wir müssen nachdenken, wie wir ihr dabei kein Bild der Schlammschlachten liefern. Wir werden das nicht tun, in dem wir den Vorstand als Black Box bauen, aus der Entscheidungen ganz ohne Schlammschlacht kommen - denn dann haben wir die fortlaufende Schlammschlacht unzufriedener Mitglieder, die an der Arbeit des Vorstands zweiflen mitten im Verein.
Wir müssen nachdenken, wie das andere Institutionen machen, die Ähnliches leisten müssen wie wir.
Gruß, Olaf
Robert Huber schrieb:
Die beiden Einwände können sich nur ausschließen, wenn
Schlammschlacht als
Art der Diskussion akzeptiert wird. Falls dem nicht so ist, ist es sehr
wohl
möglich, dass es eine Schlammschlacht gibt _anstatt_ zu diskutieren.
Gruß Robert
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Olaf
Simons
Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2010 16:12 An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia
Deutschland e. V. Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich
eher
Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es
auch
zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu Schlammschlachten kommt,
dann
haben wir zu viel der falschen Diskussionen:
...
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Hallo Achim,
den Wunsch nach schneller unbürokratischer Mittelvergabe verstehe ich. Wir werden ihm dennoch langfristig nicht ganz entsprechen können. Du kannst keinen Verein aufmachen, in dem Du den Spendern erzählst, dass hier rasch nach Sicht von wem? dem Geschäftsführer/Vorstand? dem Aufsichtsratsvorsitzenden? - entschieden wird. Du kommst hin, sagst, "morgen brauche ich 10.000 Euro", der sagt klar, Kontonummer und gebongt.
Mein Modell verändert nicht die Struktur der Machtballance - es hat exakt dieselben Institutionen, wie das von Herrn Brexl vorgeschlagene in derselben Aufgabenverteilung. Hier ist nur gesagt: Der Aufsichtsrat holt bei Projekten ein Gutachten ein und stellt sich diesem Gutachten - er kann ihm folgen oder es verwerfen. Du erhältst das Gutachten und eine Entscheidungsbegründung - ging man ungerecht mit Dir um, hast Du danach was in der Hand, was solider ist als ein Nein am Telefon, auf das Du Dich nicht beziehen kannst. Für bestimmte Projekte werden wir zudem interne doch offene Debatten brauchen. Pavel bat mich auf dem ersten Treffen der AGV, ich möge doch eine Zedler-Debeatte lostreten, dann könne er an das Re-Design denken. Ich schüttelte meinen Kopf, da das kein klares Verfahren ist - allenfalls eines, bei dem ich mich in eine Schusslinie bringe.
Unsere Geldgeber werden beides verlangen: klare Entscheidungsprozesse zuvor, Evaluationen danach. Unser Verein wird, nebenbei, explodieren, wenn der Eindruck aufkommen sollte, Du könnest gegenwärtig bei tollen Projekten und Deinem guten Draht zum Vorstand mal eben die beliebige Unterstützung bekommen und andere, weniger Beliebte eben nicht.
Wie schnell die Gutachter sich ansehen, was Du machen willst - das hängt davon ab, wie effizient wir ihr Gremium machen. Meinetwegen kann es Dinge geben, die sie nach Sicht per e-mail gegenüber dem Vorstand begutachten, der dann seine Entscheidung fällt und Dir ihr Gutachten und seine Entscheidung schriftlich zukommen lässt. Bei anderen Dingen wird man ein paar Wochen Vereins-interne Einspruchsfrist einfordern. Du weißt, wie das mit Stuttgart 21 lief. Es ist besser man hat vorher einen Prozess des transparenten Einspruchs als nachher massiven Ärger.
Gruß, Olaf
Achim Raschka schrieb:
Hallo Olaf,
ich habe deinen Vorschlag noch nicht ganz gelesen und mich entsprechend noch nicht wirklich analytisch mit ihm beschäftigt. Vielleicht - da es zu der von dir hier gegebenen Antwort ganz gut passt, kannst du mir allerdings trotzdem bereits jetzt helfen, ein Bauchgrummeln zu mindern:
In deinem Vorschlag ist mit dem Gutachtergremium und der Communitybeteiligung ein ziemlich fetter Block weiterer Instanz neben die von der AG gestellte Struktur aufgebaut, die zum einen vorraussetzt, dass sich die Community an den Entscheidungsprozessen beteiligt bzw. beteiligen möchte (ich erinnere, dass wir in den letzten Jahren ganz bewusst und begründet den Verein aus der WP rausgehalten haben) und zum anderen einen für mich auf den ersten und auch zweiten und dritten Blick ein deutliches mehr an Bürokratie aufbaut.
Mein Problem damit: Wie kann in einer solchen sehr bürokratischen und bürokratisierten Struktur mit etlichen parallelen Ebenen und gegenseitigem Kontrollieren und Wechselwirken bei jedem einzelnen Schritt, eine Flexibilität und Spontanität der Projektgestaltung gewährleistet sein, die bei einem Verein, der auf einer Community mit den Grundwerten AGF, "Sei mutig" und "Ignoriere alle Regeln" imho zentral ist (und die auch für mein Tun maximale Priorität haben). Wie würde sich bsp. in einer solchen Struktur eine spontane Idee wie das Projekt Wissenswert, die Kooperation mit der DZB oder eine Anfrage nach einer Bilderkooperation, wie ich sie gerade mit der Nobelpreisträgertagung in Lindau organisiere, bewerkstelligen lassen, wenn dafür nicht eine flexible Position für das operative Geschäft (Vorstand, GS) schnell entscheiden kann sondern jedesmal erst der gesamte Gutachterapparat mit Communityfeedback angeschmissen und das Projekt grundsätzlich durchdiskutiert (und geschlammschlagt) werden muss - werden wir dann in Zukunft auf diese Art von Projekten verzichten müssen?
Über eine verständliche, direkte und möglichst knappe Antwort wäre ich sehr glücklich, würde mir bei meiner Bewertung des Strukturvorschlags sehr helfen.
Gruß, Achim
(as usual als Community- und Vereinsmitglied)
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 20 Dec 2010 14:37:50 +0100 Von: Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Na ja Robert,
das heißt, Du stimmst mir zu, dass Schlammschlachten eine ungute Form der Diskussion sind (willst sagen: von Dir aus sind sie gar keine Diskussion), eine Form der Kontroverse, die wir aus dem Entscheidungsprozess heraus halten sollten. Ich frage mich, wie wir das machen wollen. Mein Vorschlag ist da das Gutachtergremium, das bei seinem Statement jede im Vorfeld verlaufene ungute Debatte verlässt. Was ist die Alternative?
Können wir Schlammschlachten verhindern? Nicht durch Mundverbote. Praktisch werden sie nicht stattfinden, wenn die Beteiligten das Gefühl haben, dass ihnen nur ein nüchterner Weg Anerkennung verschafft und das Prozesse fair verlaufen. Darum eben das Gutachtergremium, das am Ende Für und Wider abwägt. Wie aber gesagt, ich befürchte keine Schlammschlachten unter Antragstellern, die sich einen fairen Entscheidungsgang gegenüber sehen.
Ich fürchte eine Vereinsführung, die Projekte denjenigen zuschanzt, denen sie sie zuschanzen möchte - oder auch nur einen Verein, in dem dieser Eindruck ungerechtfertigterweise aufkommt. Das dürfte allen klar sein, die wissen, über welche Summen wir bei unserem Verein zuweilen entscheiden werden: Intransparente Mittelvergabe und Vetternwirtschaft, in unserem Fall eine Förderung von Seilschaften, werden wir dringend durch Institutionen der transparenten Mittelvergabe begegnen müssen. Wir werden der Öffentlichkeit schuldig sein, dass sie versteht, was von uns warum gefördert wird. Wir müssen nachdenken, wie wir ihr dabei kein Bild der Schlammschlachten liefern. Wir werden das nicht tun, in dem wir den Vorstand als Black Box bauen, aus der Entscheidungen ganz ohne Schlammschlacht kommen - denn dann haben wir die fortlaufende Schlammschlacht unzufriedener Mitglieder, die an der Arbeit des Vorstands zweiflen mitten im Verein.
Wir müssen nachdenken, wie das andere Institutionen machen, die Ähnliches leisten müssen wie wir.
Gruß, Olaf
Robert Huber schrieb:
Die beiden Einwände können sich nur ausschließen, wenn
Schlammschlacht als
Art der Diskussion akzeptiert wird. Falls dem nicht so ist, ist es sehr
wohl
möglich, dass es eine Schlammschlacht gibt _anstatt_ zu diskutieren.
Gruß Robert
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Olaf
Simons
Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2010 16:12 An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia
Deutschland e. V. Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich
eher
Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es
auch
zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu Schlammschlachten kommt,
dann
haben wir zu viel der falschen Diskussionen:
...
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Hallo Olaf,
danke für deine Antwort - du nimmst dem Wikimedia mit deinem Vorschlag also wirklich, wie befürchtet, das Wiki und damit die Kreativität und Spontanität, die es eigentlich bei neuen Ideen auszeichnen sollte.
Der "gute Draht" und "Beliebtheit" sind zwei Begriffe, die man natürlich gern einwerfen kann (wenn man AGF unbedingt ausblenden will) - afaik gab es allerdings noch nie ein Projekt aus der Community, das aus "Beliebtheit" abgelehnt und keines, dass aus "gutem Draht" angenommen wurde, sondern immer eine Begründung für oder gegen eine Entscheidung von der für diese operativen Entscheidungen eingerichteten Geschäftsstelle, deren Mitarbeiter zudem vor allem auch eigene Ideen und Projekte entwickeln, Ideen aufgreifen und in bestehendes und geplantes integrieren oder auch den strategischen Vorgaben entsprechend modifizieren (das ist ihr Job und imho erledigen sie den bislang sehr gut!).
Ich bin ganz ehrlich: Mir schmeckt diese über mehrere Ebenen konstruierte Bürokratie nicht wirklich. Im Prinzip bin ich bei der Strukturfrage weitestgehend uninteressiert und vertraue dabei gern auf die Kompetenz anderer, die sich in diesen Belangen besser auskennen als ich - ich möchte allerdings ein Modell, das eine maximale Flexibilität im Wiki-Sinn auch weiterhin ermöglicht ohne Ideen und Projekte zu lähmen. In der WP würde es evtl. bis heute keinen Schreibwettbewerb, kein Review, kein Mentorenprogramm whatever geben, wenn jede neue Idee erst durch ein Meinungsbild oder eben ein Gutachtergremium müsste - diese Vorstellung lässt mich schaudern, auch wenn sie die stattfindende Entwicklungen der Wikipedia zur Laberpedia recht gut spiegelt. Mich wundert, dass ein solches bürokratisches Monster offensichtlich die Zustimmung derjenigen findet, die sich ansonsten eigentlich gern lieber deutlich mehr "back to the roots" bewegen wollen.
No personel offense, just my thoughts on that.
Gruß, Achim
(immer noch als Community und Vereinsmitglied)
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 20 Dec 2010 15:37:31 +0100 Von: Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Hallo Achim,
den Wunsch nach schneller unbürokratischer Mittelvergabe verstehe ich. Wir werden ihm dennoch langfristig nicht ganz entsprechen können. Du kannst keinen Verein aufmachen, in dem Du den Spendern erzählst, dass hier rasch nach Sicht von wem? dem Geschäftsführer/Vorstand? dem Aufsichtsratsvorsitzenden? - entschieden wird. Du kommst hin, sagst, "morgen brauche ich 10.000 Euro", der sagt klar, Kontonummer und gebongt.
Mein Modell verändert nicht die Struktur der Machtballance - es hat exakt dieselben Institutionen, wie das von Herrn Brexl vorgeschlagene in derselben Aufgabenverteilung. Hier ist nur gesagt: Der Aufsichtsrat holt bei Projekten ein Gutachten ein und stellt sich diesem Gutachten - er kann ihm folgen oder es verwerfen. Du erhältst das Gutachten und eine Entscheidungsbegründung - ging man ungerecht mit Dir um, hast Du danach was in der Hand, was solider ist als ein Nein am Telefon, auf das Du Dich nicht beziehen kannst. Für bestimmte Projekte werden wir zudem interne doch offene Debatten brauchen. Pavel bat mich auf dem ersten Treffen der AGV, ich möge doch eine Zedler-Debeatte lostreten, dann könne er an das Re-Design denken. Ich schüttelte meinen Kopf, da das kein klares Verfahren ist - allenfalls eines, bei dem ich mich in eine Schusslinie bringe.
Unsere Geldgeber werden beides verlangen: klare Entscheidungsprozesse zuvor, Evaluationen danach. Unser Verein wird, nebenbei, explodieren, wenn der Eindruck aufkommen sollte, Du könnest gegenwärtig bei tollen Projekten und Deinem guten Draht zum Vorstand mal eben die beliebige Unterstützung bekommen und andere, weniger Beliebte eben nicht.
Wie schnell die Gutachter sich ansehen, was Du machen willst - das hängt davon ab, wie effizient wir ihr Gremium machen. Meinetwegen kann es Dinge geben, die sie nach Sicht per e-mail gegenüber dem Vorstand begutachten, der dann seine Entscheidung fällt und Dir ihr Gutachten und seine Entscheidung schriftlich zukommen lässt. Bei anderen Dingen wird man ein paar Wochen Vereins-interne Einspruchsfrist einfordern. Du weißt, wie das mit Stuttgart 21 lief. Es ist besser man hat vorher einen Prozess des transparenten Einspruchs als nachher massiven Ärger.
Gruß, Olaf
Achim Raschka schrieb:
Hallo Olaf,
ich habe deinen Vorschlag noch nicht ganz gelesen und mich entsprechend
noch nicht wirklich analytisch mit ihm beschäftigt. Vielleicht - da es zu der von dir hier gegebenen Antwort ganz gut passt, kannst du mir allerdings trotzdem bereits jetzt helfen, ein Bauchgrummeln zu mindern:
In deinem Vorschlag ist mit dem Gutachtergremium und der
Communitybeteiligung ein ziemlich fetter Block weiterer Instanz neben die von der AG gestellte Struktur aufgebaut, die zum einen vorraussetzt, dass sich die Community an den Entscheidungsprozessen beteiligt bzw. beteiligen möchte (ich erinnere, dass wir in den letzten Jahren ganz bewusst und begründet den Verein aus der WP rausgehalten haben) und zum anderen einen für mich auf den ersten und auch zweiten und dritten Blick ein deutliches mehr an Bürokratie aufbaut.
Mein Problem damit: Wie kann in einer solchen sehr bürokratischen und bürokratisierten
Struktur mit etlichen parallelen Ebenen und gegenseitigem Kontrollieren und Wechselwirken bei jedem einzelnen Schritt, eine Flexibilität und Spontanität der Projektgestaltung gewährleistet sein, die bei einem Verein, der auf einer Community mit den Grundwerten AGF, "Sei mutig" und "Ignoriere alle Regeln" imho zentral ist (und die auch für mein Tun maximale Priorität haben). Wie würde sich bsp. in einer solchen Struktur eine spontane Idee wie das Projekt Wissenswert, die Kooperation mit der DZB oder eine Anfrage nach einer Bilderkooperation, wie ich sie gerade mit der Nobelpreisträgertagung in Lindau organisiere, bewerkstelligen lassen, wenn dafür nicht eine flexible Position für das operative Geschäft (Vorstand, GS) schnell entscheiden kann sondern jedesmal erst der gesamte Gutachterapparat mit Communityfeedback angeschmissen und das Projekt grundsätzlich durchdiskutiert (und geschlammschlagt) werden muss - werden wir dann in Zukunft auf diese Art von Projekten verzichten müssen?
Über eine verständliche, direkte und möglichst knappe Antwort wäre
ich sehr glücklich, würde mir bei meiner Bewertung des Strukturvorschlags sehr helfen.
Gruß, Achim
(as usual als Community- und Vereinsmitglied)
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 20 Dec 2010 14:37:50 +0100 Von: Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org
Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Na ja Robert,
das heißt, Du stimmst mir zu, dass Schlammschlachten eine ungute Form der Diskussion sind (willst sagen: von Dir aus sind sie gar keine Diskussion), eine Form der Kontroverse, die wir aus dem Entscheidungsprozess heraus halten sollten. Ich frage mich, wie wir das machen wollen. Mein Vorschlag ist da das Gutachtergremium, das bei seinem Statement jede im Vorfeld verlaufene ungute Debatte verlässt.
Was
ist die Alternative?
Können wir Schlammschlachten verhindern? Nicht durch Mundverbote. Praktisch werden sie nicht stattfinden, wenn die Beteiligten das
Gefühl
haben, dass ihnen nur ein nüchterner Weg Anerkennung verschafft und
das
Prozesse fair verlaufen. Darum eben das Gutachtergremium, das am Ende Für und Wider abwägt. Wie aber gesagt, ich befürchte keine Schlammschlachten unter Antragstellern, die sich einen fairen Entscheidungsgang gegenüber sehen.
Ich fürchte eine Vereinsführung, die Projekte denjenigen zuschanzt, denen sie sie zuschanzen möchte - oder auch nur einen Verein, in dem dieser Eindruck ungerechtfertigterweise aufkommt. Das dürfte allen
klar
sein, die wissen, über welche Summen wir bei unserem Verein zuweilen entscheiden werden: Intransparente Mittelvergabe und Vetternwirtschaft, in unserem Fall eine Förderung von Seilschaften, werden wir dringend durch Institutionen der transparenten Mittelvergabe begegnen müssen.
Wir
werden der Öffentlichkeit schuldig sein, dass sie versteht, was von
uns
warum gefördert wird. Wir müssen nachdenken, wie wir ihr dabei kein
Bild
der Schlammschlachten liefern. Wir werden das nicht tun, in dem wir den Vorstand als Black Box bauen, aus der Entscheidungen ganz ohne Schlammschlacht kommen - denn dann haben wir die fortlaufende Schlammschlacht unzufriedener Mitglieder, die an der Arbeit des Vorstands zweiflen mitten im Verein.
Wir müssen nachdenken, wie das andere Institutionen machen, die Ähnliches leisten müssen wie wir.
Gruß, Olaf
Robert Huber schrieb:
Die beiden Einwände können sich nur ausschließen, wenn
Schlammschlacht als
Art der Diskussion akzeptiert wird. Falls dem nicht so ist, ist es
sehr
wohl
möglich, dass es eine Schlammschlacht gibt _anstatt_ zu diskutieren.
Gruß Robert
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Olaf
Simons
Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2010 16:12 An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia
Deutschland e. V. Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich
eher
Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es
auch
zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu Schlammschlachten
kommt,
dann
haben wir zu viel der falschen Diskussionen:
...
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
(die erste Version dieser Mail ist wohl verloren gegangen)
Hallo Achim,
das ist ein sehr guter Punkt, den Du da ansprichst.
Olafs Antrag zielt nach eigenen Angaben darauf, die Community besser in die Vergabe und Durchführung von Projekten zu integrieren.
Dies setzt zwei Dinge voraus:
# Die Community ist bisher nicht ausreichend in die Vergabe und Durchführung von Projekten integriert und # Dies liegt an strukturellen Schwächen der derzeitigen Vereinsstruktur. Sollte es andere Gründe hierfür geben, so würde ja eine Satzungsänderung nicht das Mittel der Wahl sein.
Ich kann es nur für die Zeit bewerten, in der ich Geschäftsführer des Vereins bin. In dieser Zeit hat es ''keine'' Ablehnung eines konkreten Projektantrags gegeben, der aus der Community kam. In zwei Fällen war die bewilligte Förderung geringer als beantragt. Dafür gab es in beiden Fällen Gründe und diese wurden den Antragstellern auch jedes Mal mitgeteilt. Sicher kann man in solchen Fällen diskutieren, ob die Entscheidung jeweils richtig war - aber das ist etwas anderes als ein grundsätzliches Problem.
Das Problem, das ich sehe, liegt woanders: Nicht die Geschäftsstelle oder der Vorstand bremsen Communityprojekte aus, es kommen schlicht zu wenige Vorschläge aus der Community bei uns an. Ein Indiz: Das Community Budget wurde bisher noch nicht ein einziges Mal auch nur zur Hälfte des vorgesehenen Betrags ausgeschöpft. Und auch das Literaturstipendium hat ein deutlich höheres Budget als tatsächlich abgerufen wird.Und ''da'' sehe ich massiven Verbesserungsbedarf: Die unterschiedlichen Formen der Förderung in der Community bekannter zu machen, eventuelle Hemmschwellen vor der Antragstellung abzubauen und damit mehr Projektideen bei uns ankommen zu lassen. Und ja, das ist etwas, was auch aus der Geschäftsstelle besser laufen kann und muss - nur ist es ebenfalls kein strukturelles Problem.
Ein Ansatz, besser zu werden, ist [http://wikimedia.de/index.php?id=wissenswert WissensWert], mit dem wir versuchen, mehr Projektideen aus der Community zum Vorschein zu bringen. Die Darstellung von Fördermöglichkeiten in der Wikipedia ist ein zweiter Aspekt, den es zu verbessern gibt. Und ich bin mir sicher, gemeinsam finden wir noch eine ganze Menge weiterer Verbesserungsmöglichkeiten.
Das nicht genügend Anträge aus der Community bei uns ankommen, ist natürlich kein Vorwurf an diese Community - aber es ist eben auch kein strukturelles Problem, sondern eines der besseren Umsetzung, Kommunikation etc.
Wenn also das Ziel eine verbesserte Community-Einbindung ist (und ich würde Community nicht nur als Mitglieder von Wikimedia Deutschland definieren, sondern als die gesamte Bewegung zur Förderung Freien Wissens), dann sollten wir gemeinsam Ideen entwickeln, wie dies geschehen kann. Und wir (und da meine ich diesmal die Geschäftsstelle) sind natürlich in der Pflicht, in diesem Bereich (und in anderen auch) besser zu werden. Aber wie Olafs Satzungsänderung dabei helfen soll, das kann ich beim besten Willen nicht sehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Pavel Richter Geschäftsführer ------------------------------------- Wikimedia Deutschland e.V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
Telefon 030 - 219 158 26-0 www.wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
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-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinde-l- bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Achim Raschka Gesendet: Montag, 20. Dezember 2010 16:40 An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia
Deutschland e. V. Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Hallo Olaf,
danke für deine Antwort - du nimmst dem Wikimedia mit deinem Vorschlag also wirklich, wie befürchtet, das Wiki und damit die Kreativität und Spontanität, die es eigentlich bei neuen Ideen auszeichnen sollte.
Der "gute Draht" und "Beliebtheit" sind zwei Begriffe, die man natürlich
gern
einwerfen kann (wenn man AGF unbedingt ausblenden will) - afaik gab es allerdings noch nie ein Projekt aus der Community, das aus "Beliebtheit" abgelehnt und keines, dass aus "gutem Draht" angenommen wurde, sondern immer eine Begründung für oder gegen eine Entscheidung von der für diese operativen Entscheidungen eingerichteten Geschäftsstelle, deren Mitarbeiter zudem vor allem auch eigene Ideen und Projekte entwickeln, Ideen aufgreifen und in bestehendes und geplantes integrieren oder auch den strategischen Vorgaben entsprechend modifizieren (das ist ihr Job und imho erledigen sie den bislang sehr gut!).
Ich bin ganz ehrlich: Mir schmeckt diese über mehrere Ebenen konstruierte Bürokratie nicht wirklich. Im Prinzip bin ich bei der Strukturfrage weitestgehend uninteressiert und vertraue dabei gern auf die Kompetenz anderer, die sich in diesen Belangen besser auskennen als ich - ich möchte allerdings ein Modell, das eine maximale Flexibilität im Wiki-Sinn auch weiterhin ermöglicht ohne Ideen und Projekte zu lähmen. In der WP würde es evtl. bis heute keinen Schreibwettbewerb, kein Review, kein Mentorenprogramm whatever geben, wenn jede neue Idee erst durch ein Meinungsbild oder eben ein Gutachtergremium müsste - diese Vorstellung lässt mich schaudern, auch wenn sie die stattfindende Entwicklungen der Wikipedia zur Laberpedia recht gut spiegelt. Mich wundert, dass ein
solches
bürokratisches Monster offensichtlich die Zustimmung derjenigen findet,
die
sich ansonsten eigentlich gern lieber deutlich mehr "back to the roots" bewegen wollen.
No personel offense, just my thoughts on that.
Gruß, Achim
(immer noch als Community und Vereinsmitglied)
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 20 Dec 2010 15:37:31 +0100 Von: Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org
Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Hallo Achim,
den Wunsch nach schneller unbürokratischer Mittelvergabe verstehe ich. Wir werden ihm dennoch langfristig nicht ganz entsprechen können. Du kannst keinen Verein aufmachen, in dem Du den Spendern erzählst, dass hier rasch nach Sicht von wem? dem Geschäftsführer/Vorstand? dem Aufsichtsratsvorsitzenden? - entschieden wird. Du kommst hin, sagst, "morgen brauche ich 10.000 Euro", der sagt klar, Kontonummer und
gebongt.
Mein Modell verändert nicht die Struktur der Machtballance - es hat exakt dieselben Institutionen, wie das von Herrn Brexl vorgeschlagene in derselben Aufgabenverteilung. Hier ist nur gesagt: Der Aufsichtsrat holt bei Projekten ein Gutachten ein und stellt sich diesem Gutachten
- er kann ihm folgen oder es verwerfen. Du erhältst das Gutachten und
eine Entscheidungsbegründung - ging man ungerecht mit Dir um, hast Du danach was in der Hand, was solider ist als ein Nein am Telefon, auf das Du Dich nicht beziehen kannst. Für bestimmte Projekte werden wir zudem interne doch offene Debatten brauchen. Pavel bat mich auf dem ersten Treffen der AGV, ich möge doch eine Zedler-Debeatte lostreten, dann könne er an das Re-Design denken. Ich schüttelte meinen Kopf, da das kein klares Verfahren ist - allenfalls eines, bei dem ich mich in eine Schusslinie bringe.
Unsere Geldgeber werden beides verlangen: klare Entscheidungsprozesse zuvor, Evaluationen danach. Unser Verein wird, nebenbei, explodieren, wenn der Eindruck aufkommen sollte, Du könnest gegenwärtig bei tollen Projekten und Deinem guten Draht zum Vorstand mal eben die beliebige Unterstützung bekommen und andere, weniger Beliebte eben nicht.
Wie schnell die Gutachter sich ansehen, was Du machen willst - das hängt davon ab, wie effizient wir ihr Gremium machen. Meinetwegen kann es Dinge geben, die sie nach Sicht per e-mail gegenüber dem Vorstand begutachten, der dann seine Entscheidung fällt und Dir ihr Gutachten und seine Entscheidung schriftlich zukommen lässt. Bei anderen Dingen wird man ein paar Wochen Vereins-interne Einspruchsfrist einfordern. Du weißt, wie das mit Stuttgart 21 lief. Es ist besser man hat vorher einen Prozess des transparenten Einspruchs als nachher massiven Ärger.
Gruß, Olaf
Achim Raschka schrieb:
Hallo Olaf,
ich habe deinen Vorschlag noch nicht ganz gelesen und mich entsprechend
noch nicht wirklich analytisch mit ihm beschäftigt. Vielleicht - da es zu der von dir hier gegebenen Antwort ganz gut passt, kannst du mir allerdings trotzdem bereits jetzt helfen, ein Bauchgrummeln zu mindern:
In deinem Vorschlag ist mit dem Gutachtergremium und der
Communitybeteiligung ein ziemlich fetter Block weiterer Instanz neben die von der AG gestellte Struktur aufgebaut, die zum einen vorraussetzt, dass sich die Community an den Entscheidungsprozessen beteiligt bzw. beteiligen möchte (ich erinnere, dass wir in den letzten Jahren ganz bewusst und begründet den Verein aus der WP rausgehalten haben) und zum anderen einen für mich auf den ersten und auch zweiten und dritten Blick ein deutliches mehr an Bürokratie
aufbaut.
Mein Problem damit: Wie kann in einer solchen sehr bürokratischen und bürokratisierten
Struktur mit etlichen parallelen Ebenen und gegenseitigem Kontrollieren und Wechselwirken bei jedem einzelnen Schritt, eine Flexibilität und Spontanität der Projektgestaltung gewährleistet sein, die bei einem Verein, der auf einer Community mit den Grundwerten AGF, "Sei mutig" und "Ignoriere alle Regeln" imho zentral ist (und die auch für mein Tun maximale Priorität haben). Wie würde sich bsp. in einer solchen Struktur eine spontane Idee wie das Projekt Wissenswert, die Kooperation mit der DZB oder eine Anfrage nach einer Bilderkooperation, wie ich sie gerade mit der Nobelpreisträgertagung in Lindau organisiere, bewerkstelligen lassen, wenn dafür nicht eine flexible Position für das operative Geschäft (Vorstand, GS) schnell entscheiden kann sondern jedesmal erst der gesamte Gutachterapparat mit Communityfeedback angeschmissen und das Projekt grundsätzlich durchdiskutiert (und geschlammschlagt) werden muss - werden wir dann in Zukunft auf diese Art von Projekten verzichten müssen?
Über eine verständliche, direkte und möglichst knappe Antwort wäre
ich sehr glücklich, würde mir bei meiner Bewertung des Strukturvorschlags sehr helfen.
Gruß, Achim
(as usual als Community- und Vereinsmitglied)
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 20 Dec 2010 14:37:50 +0100 Von: Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org
Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Na ja Robert,
das heißt, Du stimmst mir zu, dass Schlammschlachten eine ungute Form der Diskussion sind (willst sagen: von Dir aus sind sie gar keine Diskussion), eine Form der Kontroverse, die wir aus dem Entscheidungsprozess heraus halten sollten. Ich frage mich, wie wir das machen wollen. Mein Vorschlag ist da das Gutachtergremium, das bei seinem Statement jede im Vorfeld verlaufene ungute Debatte
verlässt.
Was
ist die Alternative?
Können wir Schlammschlachten verhindern? Nicht durch Mundverbote. Praktisch werden sie nicht stattfinden, wenn die Beteiligten das
Gefühl
haben, dass ihnen nur ein nüchterner Weg Anerkennung verschafft und
das
Prozesse fair verlaufen. Darum eben das Gutachtergremium, das am Ende Für und Wider abwägt. Wie aber gesagt, ich befürchte keine Schlammschlachten unter Antragstellern, die sich einen fairen Entscheidungsgang gegenüber sehen.
Ich fürchte eine Vereinsführung, die Projekte denjenigen zuschanzt, denen sie sie zuschanzen möchte - oder auch nur einen Verein, in dem dieser Eindruck ungerechtfertigterweise aufkommt. Das dürfte allen
klar
sein, die wissen, über welche Summen wir bei unserem Verein zuweilen entscheiden werden: Intransparente Mittelvergabe und Vetternwirtschaft, in unserem Fall eine Förderung von Seilschaften, werden wir dringend durch Institutionen der transparenten
Mittelvergabe begegnen müssen.
Wir
werden der Öffentlichkeit schuldig sein, dass sie versteht, was von
uns
warum gefördert wird. Wir müssen nachdenken, wie wir ihr dabei kein
Bild
der Schlammschlachten liefern. Wir werden das nicht tun, in dem wir den Vorstand als Black Box bauen, aus der Entscheidungen ganz ohne Schlammschlacht kommen - denn dann haben wir die fortlaufende Schlammschlacht unzufriedener Mitglieder, die an der Arbeit des Vorstands zweiflen mitten im Verein.
Wir müssen nachdenken, wie das andere Institutionen machen, die Ähnliches leisten müssen wie wir.
Gruß, Olaf
Robert Huber schrieb:
Die beiden Einwände können sich nur ausschließen, wenn
Schlammschlacht als
Art der Diskussion akzeptiert wird. Falls dem nicht so ist, ist es
sehr
wohl
möglich, dass es eine Schlammschlacht gibt _anstatt_ zu diskutieren.
Gruß Robert
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org [mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Olaf
Simons
Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2010 16:12 An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
Wikimedia
Deutschland e. V. Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:
- es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
- es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich
eher
Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es
auch
zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu
Schlammschlachten
kommt,
dann
haben wir zu viel der falschen Diskussionen:
...
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
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VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Olaf,
Wir werden ihm dennoch langfristig nicht ganz entsprechen können. Du kannst keinen Verein aufmachen, in dem Du den Spendern erzählst, dass hier rasch nach Sicht von wem? dem Geschäftsführer/Vorstand? dem Aufsichtsratsvorsitzenden? - entschieden wird. Du kommst hin, sagst, "morgen brauche ich 10.000 Euro", der sagt klar, Kontonummer und gebongt.
Ein solches Vorgehen wäre tatsächlich grob fahrlässig und wahrscheinlich schlicht kriminell. Und es wäre auch extrem unprofessionelles Management in einer gemeinnützigen Organisation. Als Geschäftsführer des Vereins stelle ich fest, dass es ein solches Verfahren weder gab noch aktuell gibt. Ich bin mir sicher, dass Du noch klarstellen wirst, das Du damit nicht auf ein tatsächliches Vorkommen bei Wikimedia Deutschland anspielst, sondern das dieses Szenario Deiner Phantasie entsprungen ist.
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Liesel, Achim, Pavel…,
Eine Grippe hielt mich vom Internet fern. Gehen wir die Dinge der Reihe nach durch.
Liesel behauptet, mein Satzungsentwurf verschiebe die Macht in die Hände des Gutachtergremiums. Ich las das mit Interesse, da ich hier eine Institution ohne alle Entscheidungskompetenz in den Raum stellte. Vielleicht klären wir, in welchen speziellen Momenten ein Vorstand oder Aufsichtsrat gerne entscheiden möchte, ohne ein Gutachten zur Kenntnis nehmen zu müssen.
Auf eine Kleinigkeit will ich im selben Zusammenhang verwiesen haben: Das Gutachtergremium befasst sich nur mit Projekten, die die Community dem Aufsichtsrat zur Kenntnis bringen möchte. Es sichert jedem aus der Community zu, dass seine Ideen beachtet werden. Die Arbeiten aus dem Bereich der Geschäftsführung: Fundraising, Haushalt, Lobbying, Pressearbeit – sind hier nicht betroffen. Es gab in der Vergangenheit Konflikte zwischen Vereinsmitgliedern und Vereinsführung. Man beklagte von beiden Seiten, dass sie unsachlich von statten gingen, ich baue ein Gutachtergremium ein, über das die Community ihre Beiträge bewertet an den Vorstand bringt – und der Vorstand hat Sorge, sich dieser kompetenteren Artikulation stellen zu müssen? Ich wüsste gerne, welche spezielle Macht hier bedroht ist.
+++
Gehen wir, um das Ganze besser zu illustrieren, sodann die beiden Konflikte durch, die ich selbst für „schlecht gelaufen erachtete“ und bei denen ich mir sagte: Unser Verein muss so was in Zukunft besser können. Ich ging beide Fälle bereits am Abend des 3. Juli 2010 nach der ersten Sitzung der AGV mit Pavel in einer Straßenpizzeria Berlins im Detail durch, um zu erfahren, wie unser Verein sich in solchen Problemsituationen der Projektarbeit im Moment organisiert – auch im Interesse an der Struktur unserer Konflikte.
Problemfall eins war Skillshare. Abstrahieren wir den Konflikt. Eine Antragstellerin hat ein Projekt und stellt es dem Vorstand vor, dieser verweigert die Unterstützung. Prinzipiell ist hieran nichts auszusetzen: Gute Projekte werden gefördert, schlechte abgewiesen. Ich bin an dem Konflikt in einer strukturellen Komponente interessiert: Unser Verein hat 600 Mitglieder und wächst – gehen wir davon aus, dass es bei dieser Größe keine homogene Mitgliedschaft geben kann. Es wird regelmäßig vorkommen, dass Einzelne oder große Gruppen sich im mit einem Aufsichtsrat und einem Vorstand zurechtkommen müssen, den sie nicht gewählt haben und dessen Repräsentanten ihnen mit persönlichen Vorbehalten begegnen. Nehmen wir also allein für die Dauer dieses Gedankenspiels an, dass Nadine im Verein einer Gruppe angehört, die sich des Misstrauens des Vorstands versichert sein kann und umgekehrt. Wie sichern wir nun, dass der Wikimedia Aufsichtsrat und Vorstand auch vereinsinternen Konkurrenten bei der Projektarbeit fair begegnen? Da wir hier Gelder vergeben und da dies auch meine Gelder sind, bin ich mir gerne versichert, dass meine Vereinsführung sie nicht fortgesetzt nur meinen Gegnern zuschanzt, plakativ gesprochen. Weniger plakativ gesprochen: Es könnte sein, dass wir unter uns extrem kompetente Leute mit guten Ideen haben, die große Projekte stemmen können und die allein darum nicht zum Zuge kommen, da sie Gegner des Vorstands sind. Ich hätte gerne einen Verein, der von der Vielzahl der Initiativen profitiert.
Im Gespräch mit Pavel war ich am 3. Juli erst mal irritiert darüber, dass er die Entscheidung, ob WMDE bei Skillshare mitmache oder nicht, überhaupt in seiner Hand hatte – die Satzung sah das, glaube ich, gar nicht vor. Ich versuchte zweitens herauszubekommen, wie er das machte. Pavel versicherte mir, dass ich an seiner Stelle nicht anders entschieden hätte. Das, was Nadine ihm vorlegte, sei keiner eingehenden Begutachtung wert gewesen, er habe ihr gesagt, dass er das „für das falsche Projekt am falschen Ort zur falschen Zeit halte“.
Ich registrierte für mich, dass das nicht nach irgendeiner Entscheidungsprozedur aussah – als Dozent muss ich mich meinen Studenten konstruktiver stellen, und immer muss ich dazu eine kleine Begutachtung verfassen, in der ich zur Kenntnis nehme, was meine Studenten erreichen wollten. Kommt hinzu, dass ich mich mit Pavel schon in Lüneburg darauf verständigen konnte, dass das Urteil effektiv ein Fehlurteil war. Das war die richtige Veranstaltung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort; die Antragstellerin hatte etwas geleistet, was sie so nur an ihrem Heimatort leisten konnte, hatte das volle Register von politischen bis zu freundschaftlichen Kontakten ausgespielt. Pavel meinte, im Ergebnis habe er die Sache falsch eingeschätzt, die Entscheidung selbst sei jedoch gut gelaufen, das was man ihm vorlegte, habe damals sein schlichtes abschlägiges Urteil verdient.
Ich schließe daraus, dass wir genau hier – im Entscheidungsprozess – strukturelle Änderungen vornehmen müssen: dem Entscheider muss was Ordentliches vorgelegt werden, der Antragsteller muss sich auf der anderen Seite sicher sein können, dass es angemessen beurteilt wird. Ich im Verein muss mir sicher sein können, dass der Entscheidungsprozess irgendwelchen Regeln unterliegt. Ich weiß im Moment nicht, wie Pavel in die Position des Entscheiders kam, noch weiß ich, wie er damit umging, dass er eine Gegnerin des Vorstands vor sich hatte. Ich rechne damit, dass er sich sagte: Gerade hier muss ich über jeden Verdacht des persönlichen Urteils erhaben bleiben – weder das ist ihm jedoch glücklich gelungen noch gelang ihm ein Urteil, das dem Test der Zeit standhielt, stattdessen erlebten wir eine vereinsinterne Zerreißprobe. WMDE hat selbst im letzten Jahr nichts vergleichbar Komplexes organisiert. Ich denke, wir müssen hier umdenken und wenn wir nicht über Personen nachdenken, dann denken wir sachlich über Entscheidungsstrukturen nach, auch über etwas mehr Transparenz. Auch das ist meine Erfahrung: Persönlich gefärbte Entscheidungen nehmen ab, je klarer man Prozeduren organisiert. Die Leute bekämpfen sich dann woanders, wo es weniger schmerzt.
+++
Für den zweiten Testfall wählte ich ein laufendes Projekt aus, um in die langfristige Projektarbeit zu geraten: die Zedler-Medaille. Pavel wollte wissen, welches Problem ich mit ihr sähe. Ich notierte, was wir vor Jahren mit der Medaille erreichen wollten und gegenwärtig mit ihr erreichen. Pavel hörte zu und meinte am Ende, er teile meine Sicht in vielen Punkten. Ich würde ihm einen großen Gefallen tun, wenn ich das alles so, wie ich es ihm soeben sagte, in der Mailingliste gegen die Zedler-Medaille in Anschlag brächte.
Ich schwieg erst mal (verwirrt) – die Mailingliste ist kein Vereinsorgan. Er hätte auch sagen können „Die Medaille wird dann und dann erneut evaluiert, Verbesserungsvorschläge werden im Prozess gemacht werden, sie kommt dann in einen neuen Entscheidungsprozess, nimm an der Evaluation teil.“ Statt auf ein Standardverfahren war ich indes auf meine Rolle in der Mailinglist verwiesen. Was genau kann ich erreichen, wenn ich im Juli plötzlich die Medaille angreife? Riskiere ich nicht in eine Kategorie der Vereinsnörgler zu geraten, die nichts Besseres zu tun haben, als den Verein fortlaufend öffentlich anzugreifen? Pavel meinte auf mein Zögern, das genau sei sein Eindruck: In der Mailinglist herrsche Ruhe bis zu den Wahlen, da werde nur gepostet, um den Vorstand anzuschwärzen. Also ließ ich mich auf das Modell der Vereinsarbeit über die Liste ein und fragte, was passieren werde, wenn ich jetzt im Juli den Angriff ausführte. Pavel meinte, dann werde (und das liest sich jetzt seltsam, da Achim soeben in exakt der Rollenverteilung mir gegenüber agiert) – dann werde Achim Raschka in der Liste gegen mich Stellung beziehen und die Medaille verteidigen. Ich fragte, warum ich das wünsche sollte? Er meinte, dass es meine Meinung relativieren werde. Nach Achims Gegenangriff werde meine Meinung in seinen, Pavels, Augen gegen Achims stehen. Er könne natürlich nicht irgendeinem Vereinsmitglied folgen. Der Streit in der Liste werde es ihm aber erlauben, die Sache intern zur Debatte zu stellen und überfällige Entscheidungen im Blick auf kursierende Kritik intern einzufordern.
Ich fand das erhellend und prekär – hier wird keine Meinungsbildungsprozess gefordert, sondern Streit zur Neutralisierung von Positionen. In der Mailinglist spielen wir gegeneinander als Vereinsangreifer und Verteidiger – der Vorstand gewinnt dabei die einzig reelle Position, die Sache zu schützen. Mein Fazit blieb auch hier, dass wir reguläre transparente Evaluationsverfahren als Gegenstück zu den Begutachtungsverfahren im Vorfeld benötigen. Wir können das Problem lösen, wie wir es im Moment tun: Man lässt Dinge köcheln bis es lauten Unmut gibt, dann kann der Vereinsvorstand sich profilieren als die Instanz der Sacharbeit – oder man öffnet die Sacharbeit, und dann erspart man sich, was momentan die Mailingliste als Ventil sucht. Tatsächlich denke ich (und ich verfolge die Liste seit Jahren), Euch eine sehr rationale Problemlösung vorgeschlagen zu haben.
Das Gutachtergremium steht, wie gesagt, nicht der gesamte Vereinsarbeit gegenüber – es überprüft nicht Pressearbeit und Fundraising. Es entscheidet auch gar nicht. Es ist allein an der Nahtstelle zwischen Community und Vorstand eingesetzt, dort wo WMDE Arbeit der Community fördert. Ich lege dieses zahnlose Gremium nicht nahe, da ich gerne alles kompliziert hätte, sondern, da ich seit drei Jahren an dieser Nahtstelle einen Dauerkonflikt sehe. Und auch das mag bedacht sein – man schreibt Satzungen für Notfälle. Achim mag Recht haben, und wir haben mit Pavel den besten aller Entscheider gefunden, dem jedes Mitglied mit vollstem Vertrauen begegnen kann, da er das Wiki-Prinzip der Entscheidung versteht. Das Problem mit der Konstruktion einer Satzung ist, dass sie ihren Wert an bösen Köpfen muss. Achim sollte – knapp formuliert – überlegen, ob er auch von Nadine gerne im „Wiki-prinzip“ behandelt sein will. Vermutlich wird er bei anderen Köpfen an der Spitze meine Satzung als persönliche Sicherheit verstehen.
Das noch am Ende: Wir wissen nicht ganz genau, wie oft wir die Gutachter überhaupt brauchen werden. Wie viele Projekte laufen bei uns? Ein Dutzend? Wie oft kommt eine neue Kiste wie Skillshare auf uns zu? einmal im Jahr? Das halte ich für keine Blockade des Vereins in einer so überschaubaren Zahl der Fälle eine bestimmte Auseinandersetzung mit unseren Projekten einzufordern. Ich denke unsere Mitglieder und die Community, deren Arbeit wir fördern sollen, verdienen so viel Sorgsamkeit.
bester Gruß und die der Jahreszeit angemessenen Wünsche, auch die Bitte um Verzeihung für die lange Post, Olaf
Moin,
Olaf schrieb ... jede Menge; nachdem mein Name und damit meine Person allerdings in einem ziemlich absurd konstruierten Fall zur Frontenfestigung instrumentalisiert wird, habe ich aufgehört zu lesen und spare mir jegliche Replik und weitere Beschäftigung mit diesem Mail.
Ich wünsche euch auch schöne Weihnachten, Achim
Nun ja, Achim,
wir agieren hier in Rollenverteilungen - und ich habe mir erlaubt, das mal so anzusprechen, wie es angesprochen wurde.
Ehrlich wäre es mir lieb, wir wären nicht so fixiert auf diese Rollen. Das ist weniger für Dich oder mich ein Problem als für andere, die aus ihren Rollen kaum noch raus können uhnd sich innerlich vom Verein weitegehnd verabschiedeten.
Ich hoffe mal, dass die Kontroverse zwischen Dir und mir spurenlos bleibt. Du weißt, Du warst mir auf jedem Stehempfang und Buffet der symapthischste Gegenüber, und das hätte ich gerne, dass es so bleibt. Ganz ehrlich, ich bedauere die Rollenverteilung dieser Liste. Ich glaube, dass nicht nur ich und Pavel sie so sehen und als Problem anerkennen,
weihnachtliche Grüße, Olaf
Achim Raschka schrieb:
Moin,
Olaf schrieb ... jede Menge; nachdem mein Name und damit meine Person allerdings in einem ziemlich absurd konstruierten Fall zur Frontenfestigung instrumentalisiert wird, habe ich aufgehört zu lesen und spare mir jegliche Replik und weitere Beschäftigung mit diesem Mail.
Ich wünsche euch auch schöne Weihnachten, Achim
Lieber Olaf, (private Antwort, nicht über Mailingliste)
Ich hoffe mal, dass die Kontroverse zwischen Dir und mir spurenlos bleibt. Du weißt, Du warst mir auf jedem Stehempfang und Buffet der symapthischste Gegenüber, und das hätte ich gerne, dass es so bleibt. Ganz ehrlich, ich bedauere die Rollenverteilung dieser Liste.
ganz im Ernst: Natürlich wird diese Kontroverse und vor allem dein letztes Mail nicht spurenlos im Verhältnis zwischen uns bleiben - wie auch? Du jonglierst seit Wochen mit Halbwahrheiten, Unterstellungen und zur Krönung benutzt du denn einfach mal am Weihnachtsatg meine Person, um Gräben und "Rollen" zu betonieren - der Olaf, den ich vor Jahren mal kennen- und schätzengelernt habe, hätte mich zu meiner Position zu Zedler befragt, bevor er öffentlich meinen Namen breittritt und einem Lager zuordnet; er hätte mich auch über die Position zu Nadine befragt, die er hier einfach mal behauptet (obwohl er um die Kommunikationsprobleme zwischen Verein und Abena seitens der skillshare-Veranstalter weiß - you remember, ich war kurzzeitig "Kommunikationsbeauftragter" des Projekts, das von Kommunikation aber gar nichts wissen wollte); ich fürchte nur, den Olaf gibt es nicht mehr, was ich sehr bedaure.
Mit dem neuen Olaf möchte ich eigentlich nicht mehr sonderlich viel zu tun haben; man muss ja befürchten, dass er einem jedes gesagte Wort verdreht, neu zugeordnet und um stuff angereichert in der Öffentlichkeit ins Gesicht schleudert.
Dir auch schöne Rest-Weihnachten, Achim
Tja, shit happens - nun ging es doch in die Mailingliste - was nicht wirklich schlimm aber doch unbeabsichtigt war.
Achim
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Sat, 25 Dec 2010 09:56:43 +0100 Von: "Achim Raschka" achim_raschka@gmx.de An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinDE-l] Satzungsstruktur: Durchzudenkende Fälle
Lieber Olaf, (private Antwort, nicht über Mailingliste)
Ich hoffe mal, dass die Kontroverse zwischen Dir und mir spurenlos bleibt. Du weißt, Du warst mir auf jedem Stehempfang und Buffet der symapthischste Gegenüber, und das hätte ich gerne, dass es so bleibt. Ganz ehrlich, ich bedauere die Rollenverteilung dieser Liste.
ganz im Ernst: Natürlich wird diese Kontroverse und vor allem dein letztes Mail nicht spurenlos im Verhältnis zwischen uns bleiben - wie auch? Du jonglierst seit Wochen mit Halbwahrheiten, Unterstellungen und zur Krönung benutzt du denn einfach mal am Weihnachtsatg meine Person, um Gräben und "Rollen" zu betonieren - der Olaf, den ich vor Jahren mal kennen- und schätzengelernt habe, hätte mich zu meiner Position zu Zedler befragt, bevor er öffentlich meinen Namen breittritt und einem Lager zuordnet; er hätte mich auch über die Position zu Nadine befragt, die er hier einfach mal behauptet (obwohl er um die Kommunikationsprobleme zwischen Verein und Abena seitens der skillshare-Veranstalter weiß - you remember, ich war kurzzeitig "Kommunikationsbeauftragter" des Projekts, das von Kommunikation aber gar nichts wissen wollte); ich fürchte nur, den Olaf gibt es nicht mehr, was ich sehr bedaure.
Mit dem neuen Olaf möchte ich eigentlich nicht mehr sonderlich viel zu tun haben; man muss ja befürchten, dass er einem jedes gesagte Wort verdreht, neu zugeordnet und um stuff angereichert in der Öffentlichkeit ins Gesicht schleudert.
Dir auch schöne Rest-Weihnachten, Achim
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Gut, ich nehme es auf mich, hier etwas klarer gesagt zu haben, welche Gespräche mich nachdenklich stimmten und überlegen ließen, dass wir mit Projekten anders umgehen müssen.
Robert Hubers Mail las ich mit Interesse. Dass wir hier eher eine Qualitätssicherung als ein Gutachtergremium brauchen - ja, stimme ich zu, und ich denke, das sollte passieren und ließ es im Zusatztext anklingen: Du hast eine Idee, was du bei WMDE machen willst, Du kannst sie vorstellen und mit anderen Mitspielern ausarbeiten, bevor Du sie in den Begutachtungsprozess gibst.
Die Begutachtung sichert Dir zu, dass Deine Idee zur Kenntnis genommen wird (ich verzichte auf eine Geschichte, die das Problem illustrieren kann, habe aber eine solche). Die Begutachtung schafft vereinsinterne Öffentlichkeit. Man kann Dir danach nicht einfach negativ begegnen, ohne es klarer zu begründen. Natürlich kannst Du persönliche Feinde unter den Gutachtern haben - doch sind die keine Vereinsführung, keine Entscheider, die haben kaum einen Grund gegen Einzelne tätig zu werden, solange sie sich nur durch ausgewogenes Nachdenken Gehör verschaffen. Wähle sie von außen, wenn Du sichergehen willst.
Meine Frage, wie oft die Guutachter tätig werden müssen zielte auf das Paradox dieser Debatte - angeblich bräche bei uns alles zusammen, wenn wir Community-Initiativen begutachten, heißt es da - und dann heißt es im selben Moment: aus der Community komme leider nichts. Dann wiederum wird von dem erfolgreichen Projekt berichtet, bei dem man soeben mit Gutachtern experimentierte - eine Jury erhielt um die 100 Einsendungen, von denen sicherlich vieles nicht verwendbar ist, da die meisten Mitglieder nicht genau wissen, mit welchen Projekten WMDE gut auftreten kann. Da wird es erst einmal einen Prozess der Orientierung brauchen. Im Moment sind unsere Mitglieder nicht sehr tief in Vereinsarbeit involviert - so die Klage aus dem Vorstand wie Klage aus der Mitgliederschaft. Um die Annäherung wird es gehen, um ein gemeinsames Arbeiten an Projekten.
+++
Ich denke daneben, dass unser Verein mehr Potential an Leuten hat, die eine gute Figur auf höchster Ebene machen könnten. Skillshare war für mich eine bedenkliche Veranstaltung. Lassen wir offen, was im Vorfeld ablief. Auf der Veranstaltung zeigten sich Leute, die nicht im WMDE-Vorstand vertreten sind, die aber dennoch in der Lage waren, Öffentlichkeitsarbeit auf hohem Niveau zu machen. Olaf Kosinsky erstaunte mich. Ich denke, Ihr werdet mir zustimmen, dass er auf dem Podium eine sehr gute Figur als Moderator gegenüber den Politikern abgab - er musste nicht um deren Respekt ringen, hat das souverän gehandhabt.
Korrigiert mich aus dem Vorstand, aber ich glaube nicht, dass es danach ein Vorstands-internes Gespräch darüber gab, dass das ein Mann ist, auf den man zutreten sollte, um ihn doch näher an die Vorstandsarbeit anzubinden. Mir fallen leicht noch einige Personen ein - in Frankfurt machte neben Pavel Richter Philipp Birken eine gute Figur. Ich weiß das Debora Wulf-Weber auf öffentlichem Parkett durchommt. Ich bin mir nicht sicher, ob Wikimedia Deutschland ernsthafte Versuche macht, zu erfassen, welche Vereinsmitglieder vom Standing her uns theoretisch jederzeit repräsentieren könnten - und diese in die Vereinsarbeit zu ziehen.
Mein Gefühl ist, dass der Vorstand tatsächlich eher mit Abwehr allen gegenübersteht, die Verantwortungspositionen füllen könnten. Man sieht diese Leute nicht in eigenen Projekten bei uns und ich weiß auch: Sie würden vermutlich nicht viel freie Hand in Projekten kriegen - zur Zeit.
Tatsächlich hätte ich gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert. Einen Vorstand, der beliebigen Projekten seine Arbeit und die der Geschäftsstelle zur Verfügung stellt - und ich sähe gerne, dass wir Leuten auf breiter Fläche die Chance gegeben mit WMDE-Arbeit öffentlich Gesicht zu gewinnen. Die Zielsetzung Machterhalt im Vorstand ist da zur zeit so kontraproduktiv wie die Entwicklung, die Projektarneit zunehmend auf eine Person des Vorstands zu fixieren.
Ich werde für einige Tage vom Netz müssen und habe kein Problem mit Achims Post. Von mir aus ändert sich da nichts, ich mag Achim,
Gruß, Olaf
Die Gutachter versichern Dir, dass sie deine Ideen gesehen haben, was geschieht.
Hallo Olaf und Achim,
Achim schrub in 20101225085643.219150@gmx.net:
Mit dem neuen Olaf möchte ich eigentlich nicht mehr sonderlich viel zu tun haben;
[...]
On 12/25/2010 3:09 PM, Olaf Simons wrote:
[...] Olaf Kosinsky erstaunte mich.
Mich gar nicht. Warum sollte er kein guter Moderator sein? Er hat einschlaegige Erfahrung und wenn Du ihn bei der Wikimedia-Veranstaltung gesehen hast, weisst Du auch, dass er gut reden kann. Viele Leute koennen das, wenn man sie laesst.
[weitere Namen geclipped]
Ich werde für einige Tage vom Netz müssen und habe kein Problem mit Achims Post. Von mir aus ändert sich da nichts, ich mag Achim,
Das ist zwar alles ganz interessant und sogar mMn auch hilfreich, wer wen mag und wer wen nicht mag, aber am Ende des Tages ist Wikimedia ein Quasi-Monopolverein fuer die Wikipedia und das heisst vor allem: Es geht weniger darum, wer mag wen (das ist wichtig zu wissen, keine Frage), sondern wie arrangiert man sich untereinander. Um mal ein Bild zu nehmen: Auch Herbert Wehner konnte (und sollte) Franz-Josef Strauss nicht aus dem Bundestag mobben. Es ist /de facto/ so, dass sich einige Vereinsmitglieder untereiander sehr moegen und andere sich untereinander gar nicht moegen. Damit muss man leben, das sollte aber Entscheidungen so wenig wie moeglich beeinflussen. Das sehe ich derzeit nicht gegeben (auf Wunch nenne ich gerne Namen).
Thomas/Fossa
Disclaimer: Strauss und Whner moegen sich heute vermutlich und lachen ueber ihre Schoten
Hallo Olaf,
warum soll in Deinem Entwurf eigentlich der "Aufsichtsrat" von derzeit maximal 10 Personen auf 3 Leute verkleinert werden? Dies hat m.E. zwei Nachteile:
Der derzeitige Vorstand ist eine Gruppe von maximal 10 Leuten, die von den Mitgliedern gewählt werden. Sie kommen alle mit unterschiedlichen Zielsetzungen, Interessen, Schwerpunkten etc. in den Vorstand, so daß sichergestellt ist, das viele unterschiedliche Sichtweisen vertreten sind. Dies drückt sich auch in den Diskussionen im Vorstand aus - die Notwendigkeit, sich in einer größeren Gruppe auf eine Lösung zu einigen, ist ja grundsätzlich etwas Gutes. In diesem Modell gibt es eine breite Vertretung von Vereinsinteressen im Präsidium / Vorstand. Welche Vorteile siehst Du darin, dieses Gremium nun auf drei Leute zu verkleinern? De facto bedeutet das ja, das zwei Personen (also 2/3 des Aufsichtsrats) ziemlich viel Entscheidungsbefugnis haben. Wie lässt sich dies mit Deinem Anspruch, mehr und bessere Kontrolle zu ermöglichen, vereinbaren? Und welches Problem löst dies, also warum funktioniert Dein kleiner Aufsichtsrat besser als der derzeitige Vorstand bzw. das geplante Präsidium? In welcher konkreten Situation hätte ein Vorstand mir nur drei Mitgliedern in der Vergangenheit besser agieren können als der Vorstand mit 9 / 10 Mitgliedern?
Das zweite Problem neben der deutlich verringerten Repräsentation von unterschiedlichen Meinungen und Interessen ist das Problem des Ausscheidens von Mitgliedern. In Deinem Modell muss jedes Mal, wenn ein Mitglied des Aufsichtsrats ausscheidet, eine ausserordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Da Du die Mitglieder des Aufsichtsrats auf drei Jahre wählen lassen möchtest, ist dieser Fall bei einem ehrenamtlichen Engagement fast sicher mehrmals in drei Jahren gegeben. Dies ist Dir sicher bewusst - welche Vorteile siehst Du darin?
Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
P.S.: Ich habe Deine Posts auf dieser Liste in den letzten Tagen gelesen. Du gibst dort eine Reihe von Gesprächen wider, die wir geführt haben. Ich habe gerade wenig Lust, mich weiter damit zu befassen. Nur soviel: Du solltest dringend bessere Gedächnisprotokolle anfertigen, da Du viele Inhalte schlicht falsch wiedergegeben hast. Wenn Du schon solche Gespräche unter vier Augen ohne jede Rücksprache öffentlich machen willst, dann sollten diese wenigstens inhaltlich korrekt sein. Besser allerdings wäre es, Du würdest vorher mit Deinem Gesprächspartner reden, dann würden Dir weniger Fehler unterlaufen. Aber gut, das ist eine Frage des persönlichen Stils und des Zwecks, den man mit so einem Vorgehen verfolgt.
Hallo Pavel,
Gute Frage. Die momentane Konstellation des Vorstands halte ich für eine problematische Interessenvermischung. Unter den 10 Personen sind letztlich drei die Entscheidungsträger, die übrigen vertreten die Interesen, die sie in eigenen Projekten und Aufgabenstellungen haben. Der Vortand sichert die Arbeit dieser Gruppe und gewinnt damit deren Unterstützung. Das ist passabel in einem kleinen Verein, in dem alle Projekte im Vorstand dieser Größe fair repräsentiert werden. Ein Problem entsteht in einem großen Verein, dessen Projekte nicht unbedingt vom Vorstand ausgehen. Ein Problem entsteht zudem, wenn Leute aus dem Vorstand ausscheiden und andere eintreten, die die alten Projekte erben sollen - wir versuchen derzeit mit schlechtem Erfolg Ressorts in den Vorstand hineinzuprojezieren und es klappt auch dies nicht richtig, da die Leute nicht mit Projektqualifikationen in den Vorstand gewählt werden. Ich spreche da nicht zuletzt im Rückblick auf die letzte Wahl, da man sich fragte, ob ich nicht Philipp Birken ersetzen könnte.
Mir liegt an dieser Stelle viel an einer Klärung der Aufgaben: Der zukünftige Aufsichtsrat sollte den Vorstand beaufsichtigen und die richtungsweisenden Entscheidungen verantworten, er sollte sich jedoch *nicht* gleichzeitig als das Organ begreifen, das im wesentlichen auch die Vereinsarbeit macht.
Also gliedere ich die Vereinsarbeit in den Projektbereich aus und beauftrage den Vorstand damit, diese zu fördern. Damit er dabei nicht ohne vereinsinterne Rechtfertigung tut, ist das Gutachtergremium installiert. Um sich in Wikimedia zu profilieren wird man in Zukunft ein Projekt oder Ressort führen, um dessen Kontinuität man sich in der Vereinsarbeit sorgen muss, nicht über Vorstandswahlen. Der in seiner Aufgabenstellung von der Vereins-Projektarbeit befreite Aufsichtsrat und Vorstand werden sich anders gegenüber der Palette der laufenden Projekte begreifen - offener neuen Projekten gegenüberstehen, die in ihm nicht von eigenen Mehrheiten vertreten werden müsen.
Das sehe ich als das Problem des aktuellen Vorstands: dass er nur ein unklares Konzept für die Mitgliedschaft und Vereinsarbeit hat. Er wuchs aus dem kleinen Verein, in dem Vorstand und Vereinsarbeit weitgehend eins waren. Wir werden hier über den aktuellen weit größeren Verein nachdenken müssen.
o.s.
p.s. Ich schreibe von einem miserablen Spielcenter in Kassel/Niedervellmar aus, lese den Rest der Liste und dabei auch die Frage, ob der Vorstand einen Kommentar geben darf. Ich finde das gut. Eine Frage ist für mich, ob ich einige Fragen an den Vorstand zu seinem Entwurf stellen könnte. Ich gehöre nicht zu den Briefwählern, weiß also nicht, welche Fasung des Satzungsentwurfs nun vom Vorstand ausgeht. Kann ich ein Paket, wie es die Briefwähler bekommen im Duplikat oder als pfd erhalten?
Nichts hätte ich zudem dagegen, mich persönlich und coram publico Fragen zu stellen. Wo es Listenmitgliedern gelingt, 20 Leute zu sammeln, will ich mir überlegen, hinzureisen und zu diskutieren - und auch da diskutiere ich lieber gegenüber Vertretern des vom Vorstand unterstützten Entwurfes als ohne die direkte vergleichende Auseinandersetzung.
Vielleicht könnten wir da ein zwei meinungsbildende Veranstaltungen gemeinsam organisieren - der Vorstand sicherlich besser als ich auf Reisen. Ich befürworte jede Meinungsbildung. Auge in Auge kann man vieles rascher klären und durchspielen als hier auf der Liste,
bester Gruß Olaf
Pavel Richter pavel.richter@wikimedia.de hat am 28. Dezember 2010 um 13:48 geschrieben:
Hallo Olaf,
warum soll in Deinem Entwurf eigentlich der "Aufsichtsrat" von derzeit maximal 10 Personen auf 3 Leute verkleinert werden? Dies hat m.E. zwei Nachteile:
Der derzeitige Vorstand ist eine Gruppe von maximal 10 Leuten, die von den Mitgliedern gewählt werden. Sie kommen alle mit unterschiedlichen Zielsetzungen, Interessen, Schwerpunkten etc. in den Vorstand, so daß sichergestellt ist, das viele unterschiedliche Sichtweisen vertreten sind. Dies drückt sich auch in den Diskussionen im Vorstand aus - die Notwendigkeit, sich in einer größeren Gruppe auf eine Lösung zu einigen, ist ja grundsätzlich etwas Gutes. In diesem Modell gibt es eine breite Vertretung von Vereinsinteressen im Präsidium / Vorstand. Welche Vorteile siehst Du darin, dieses Gremium nun auf drei Leute zu verkleinern? De facto bedeutet das ja, das zwei Personen (also 2/3 des Aufsichtsrats) ziemlich viel Entscheidungsbefugnis haben. Wie lässt sich dies mit Deinem Anspruch, mehr und bessere Kontrolle zu ermöglichen, vereinbaren? Und welches Problem löst dies, also warum funktioniert Dein kleiner Aufsichtsrat besser als der derzeitige Vorstand bzw. das geplante Präsidium? In welcher konkreten Situation hätte ein Vorstand mir nur drei Mitgliedern in der Vergangenheit besser agieren können als der Vorstand mit 9 / 10 Mitgliedern?
Das zweite Problem neben der deutlich verringerten Repräsentation von unterschiedlichen Meinungen und Interessen ist das Problem des Ausscheidens von Mitgliedern. In Deinem Modell muss jedes Mal, wenn ein Mitglied des Aufsichtsrats ausscheidet, eine ausserordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Da Du die Mitglieder des Aufsichtsrats auf drei Jahre wählen lassen möchtest, ist dieser Fall bei einem ehrenamtlichen Engagement fast sicher mehrmals in drei Jahren gegeben. Dies ist Dir sicher bewusst - welche Vorteile siehst Du darin?
Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
P.S.: Ich habe Deine Posts auf dieser Liste in den letzten Tagen gelesen. Du gibst dort eine Reihe von Gesprächen wider, die wir geführt haben. Ich habe gerade wenig Lust, mich weiter damit zu befassen. Nur soviel: Du solltest dringend bessere Gedächnisprotokolle anfertigen, da Du viele Inhalte schlicht falsch wiedergegeben hast. Wenn Du schon solche Gespräche unter vier Augen ohne jede Rücksprache öffentlich machen willst, dann sollten diese wenigstens inhaltlich korrekt sein. Besser allerdings wäre es, Du würdest vorher mit Deinem Gesprächspartner reden, dann würden Dir weniger Fehler unterlaufen. Aber gut, das ist eine Frage des persönlichen Stils und des Zwecks, den man mit so einem Vorgehen verfolgt.
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
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Am 30.12.2010 16:06, schrieb Olaf Simons:
Hallo Pavel,
Gute Frage. Die momentane Konstellation des Vorstands halte ich für eine problematische Interessenvermischung. Unter den 10 Personen sind letztlich drei die Entscheidungsträger, die übrigen vertreten die Interesen, die sie in eigenen Projekten und Aufgabenstellungen haben. Der Vortand sichert die Arbeit dieser Gruppe und gewinnt damit deren Unterstützung. Das ist passabel in einem kleinen Verein, in dem alle Projekte im Vorstand dieser Größe fair repräsentiert werden.
Soweit wie ich die Satzung verstehe sind alle Mitglieder des Vorstandes gleichberechtigt. Einige haben auf Grund der gesetzlichen Anforderungen vor allem rechtliche Pflichten. Wer sich an die Geschichte des Vereins erinnert, wird feststellen, dass die einzelnen Ressorts vor allem deshalb geschaffen wurden, weil von den Mitgliedern und sonstigen an freiem Wissen interessierten Personen kaum Projekte an den Verein herangetragen wurde.
Ein Problem entsteht in einem großen Verein, dessen Projekte nicht unbedingt vom Vorstand ausgehen. Ein Problem entsteht zudem, wenn Leute aus dem Vorstand ausscheiden und andere eintreten, die die alten Projekte erben sollen - wir versuchen derzeit mit schlechtem Erfolg Ressorts in den Vorstand hineinzuprojezieren und es klappt auch dies nicht richtig, da die Leute nicht mit Projektqualifikationen in den Vorstand gewählt werden. Ich spreche da nicht zuletzt im Rückblick auf die letzte Wahl, da man sich fragte, ob ich nicht Philipp Birken ersetzen könnte.
Dies ist ja vor allem die Folge, der auch in der Wikipedia zu beobachtenden Situation, dass kaum jemand Verantwortung für eine bestimmtes Projekt übernehmen will. Wenn es die Möglichkeit gibt, die Hand aufzuhalten und Geld abzukassieren sind viele schnell dabei.
Mir liegt an dieser Stelle viel an einer Klärung der Aufgaben: Der zukünftige Aufsichtsrat sollte den Vorstand beaufsichtigen und die richtungsweisenden Entscheidungen verantworten, er sollte sich jedoch *nicht* gleichzeitig als das Organ begreifen, das im wesentlichen auch die Vereinsarbeit macht.
Dadurch besteht die Gefahr, dass in Zukunft nur noch Aushängeschilder in den Aufsichtsrat gewählt werden. Personen, die halt bei offiziellen Sachen ein schönes Gesicht machen, aber ansonsten innerhalb des Vereins wenige Mitspracherechte bei der Entwicklung des Vereines haben. Vor allem da mit der Funktion die Verantwortung der Vorstandskontrolle verbunden ist. Im Endeffekt also eine Funktion mit großer Verantwortung aber kaum Gestaltungsmöglichkeiten.
Also gliedere ich die Vereinsarbeit in den Projektbereich aus und beauftrage den Vorstand damit, diese zu fördern. Damit er dabei nicht ohne vereinsinterne Rechtfertigung tut, ist das Gutachtergremium installiert.
Um sich in Wikimedia zu profilieren wird man in Zukunft ein Projekt oder Ressort führen, um dessen Kontinuität man sich in der Vereinsarbeit sorgen muss, nicht über Vorstandswahlen.
Womit eigentlich die Gefahr besteht, dass es keine gezielte Entwicklung der Vereinsarbeit mehr gibt. Wikimedia Deutschland wird zum reinen Geldverteilverein unter dem Oberbegriff "Freies Wissen".
Der in seiner Aufgabenstellung von der Vereins-Projektarbeit befreite Aufsichtsrat und Vorstand werden sich anders gegenüber der Palette der laufenden Projekte begreifen - offener neuen Projekten gegenüberstehen, die in ihm nicht von eigenen Mehrheiten vertreten werden müsen.
Das sehe ich als das Problem des aktuellen Vorstands: dass er nur ein unklares Konzept für die Mitgliedschaft und Vereinsarbeit hat. Er wuchs aus dem kleinen Verein, in dem Vorstand und Vereinsarbeit weitgehend eins waren. Wir werden hier über den aktuellen weit größeren Verein nachdenken müssen.
Das Problem ist eigentlich schon immer das unklare Konzept der Vereinsmitgliedschaft. Ist WMDE ein reiner Spendensammelverein (vergleichbar den Missionsvereinen) bei dem sich die Mitgliedschaft auf eine ideelle Unterstützung beschränkt und weiters vor allem in der Werbung für den Verein bzw. der Spendensammlung und in der Kontrolle der vereinsgemäßen Verwendung der Spenden besteht? Oder ist er ein Verein bei dem die eingenommenen Spenden vor allem den Vereinsmitgliedern zu Gute kommen sollen? Das würde unter anderem bedeuten, dass Projekte von Nichtvereinsmitgliedern nur in Ausnahmefällen gefördert werden.
Gruß Liesel
Amd Liesel und Rest des Vereins,
Da ich hier besonders an der Satzung interessiert bin, möchte ich da doch noch auf Pavels Frage nach dem reduzierten Vorstand, meinen Plädoyer dafür, und Liesels Gegenerwägungen zurückkommen. Ich will nebenbei bemerken, dass nach meinem letzten Wissenstand der Vorstandsentwurf auch – zumindest am 3.12. den Wegfall der Beisitzer vorsah – was der gegenwärtige Satzungsentwurf des Vorstands ist, ist mir nicht ganz klar.
Prinizipiell sieht ein großer Vorstand, in dem die Vereinsarbeit mit allen Ressorts und Projekten vertreten ist, natürlich nach maximaler Demokratie aus.
Denken wir uns eine Organisation die Filmprojekte fördert. Drei Gründer fördern sieben Filmer – und beschließen: das machen wir demokratisch. Ihr sieben kommt alle zu uns in den Vorstand. Und noch besser: Ihr sitzt uns auf Augenhöhe gegenüber. Maximale Demokratie.
Das geht gut, solange die sieben ihre Filme machen, die Vorsitzenden wissen, was läuft. Dann ist Betram mit seinem Kurzfilm fertig. Was nun? Er war immer loyal, hat alle unterstützt, wurde von allen unterstützt. Man ist ein Team und legt ihm nahe, ein Anschlussprojekt zu machen und im Team zu bleiben. Also schreibt Betram lustlos die Langfassung seines Kurzfilms und floppt. Aber alle stehen zusammen, kann jedem passieren mal zu floppen, tragen den Verlust gemeinsam, Bertram beginnt Teil zwei und fühlt sich unsicher.
Draußen gibt’s erste Kritiker. Karla macht Kinofilme und findet mies, was der Verein da macht, legt ein eigenes Projekt vor. Schwierige Lage: Das könnte man fördern – aber kann der Verein eine Gegnerin in den Vorstand holen??? oder auch nur ihr Geld geben? Man bietet ihr an mit Betram ihren Film zu machen und mit den Schauspielern, die immer mitmachen. Karla sagt ne und beweist damit, dass sie nicht teamfähig ist.
Der Vorstand ahnt, dass Betram abspringen wird und beauftragt Detlef und Dietrich, zwei Leute, die den Verein immer öffentlich lobten, sich doch um Projektgelder mit Kleinprojekten zu bewerben, und wenn‘s klappt, werde man sie bei nächster Gelegenheit ermuntern für den Vorstand zu kandidieren.
Der Verein hat jetzt 700 Mitglieder und die sind beunruhigt – Betram scheiterte, nun wird eine Lücke frei. Alle wollen verantwortlich handeln und einen funktionierenden Vorstand sichern, also Dietrich und Detlef wählen – bloß nicht Karla, die würde den Vorstand sprengen, auch wenn die gute Filme macht.
Das Ergebnis ist eine Seilschaft in der das Laufende fortgeführt wird, weil der Vorstand dann gut aussieht, wenn seine Arbeit gut geht. Das Ergebnis ist nicht Frieden – im Vorstand weiß jeder, dass Nieten mitmachen und man gute Leute draußen hält. Im Verein tut man alles, dafür dass der Vorstand so bleibt wie er ist, denn das er zerbricht wäre noch schlimmer.
+++
Fazit: Jede Filmförderung arbeitet mit Gutachtern, wenn sie Seilschaften verhindern will. Nie bestimmen die, die Gelder kriegen, wer Gelder kriegt. Auch bestimmen die 11 Stammspieler vom FCB nicht, wer am nächsten Spiel auf der Reservebank sitzt – denn da säßen sie nie. Und die 11 sind nicht im Vorstand, da sie es sonst bestimmen dürften.
Wenn die, deren Projekte das Geld kriegen, selbst im Entscheidungsgremium sitzen oder durch „Freunde“ an dieses gebunden sind, dann droht nicht unbedingt Korruption, aber eine Seilschaft, die Neues nur dort aufkommen lässt, wo sie selbst es haben will.
Ich selbst habe mich öfter um Stipendien beworben und fand das fair: Du gibst ein Projekt hinein, man fördert Dich für eine Laufzeit – Du bist glücklich Stipendiat gewesen zu sein, die Organisation ist glücklich, Dich gefördert zu haben, Du wirst nicht eine Art Angestellter darin, schon gar hast Du ein Entscheidungsrecht mit dem Du andere Stipendiaten abblocken kannst. Du kommst nicht mal auf die Idee. Mit-Stipendiaten erfreuen Dich, Du arbeitest mit ihnen zusammen schließt Freundschaften, die die Stipendienzeit überdauern. Je nachdem wie man die Regeln macht, ist die Wahrnehmung im Inneren. Deshalb sind die Regeln wichtig.
Beim Nachdenken über die Satzung habe ich mich an Förderinstitutionen orientiert – das gebe ich zu, nicht an unserem Verein. Indes habe ich darauf geachtet, dass die Zahl der Leute gleich bleibt. Nimm die vielen Leute aus dem Vorstand raus, tue sie in das Gutachtergremium hinüber, und sie werden dort nicht andere abblocken, sondern über eine breite Förderung nachdenken,
Gruß, Olaf
Hallo Olaf,
Am 02.01.11 20:21, schrieb Olaf Simons:
Amd Liesel und Rest des Vereins,
Da ich hier besonders an der Satzung interessiert bin, möchte ich da doch noch auf Pavels Frage nach dem reduzierten Vorstand, meinen Plädoyer dafür, und Liesels Gegenerwägungen zurückkommen. Ich will nebenbei bemerken, dass nach meinem letzten Wissenstand der Vorstandsentwurf auch – zumindest am 3.12. den Wegfall der Beisitzer vorsah – was der gegenwärtige Satzungsentwurf des Vorstands ist, ist mir nicht ganz klar.
Der Entwurf der Arbeitsgruppe sah zu keinem Zeitpunkt eine Reduzierung der Mitglieder des Aufsichtsgremiums vor. Die Fassung, der auch du am 3. Dezember zugestimmt hast ist auf http://meta.wikimedia.org/wiki/AG_Verantwortungsstruktur_2010/Satzungsentwur... veröffentlicht.
Der Entwurf des Vorstands ist auf http://meta.wikimedia.org/wiki/Au%C3%9Ferordentliche_Mitgliederversammlung_2... veröffentlicht.
Viele Grüße Alice Wiegand Zweite Vorsitzende ----
Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
Telefon 030 - 219 158 26-0 www.wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 23855 B. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
Hallo Alice,
On 1/2/2011 8:29 PM, Alice Wiegand wrote:
Der Entwurf der Arbeitsgruppe [...]
Um nicht weiter zu verwirren, moechte ich Dich bitten, nicht laenger von "dem Entwurf der Arbeitsgruppe" o.ae. zu reden. Es gibt offenkundig nur /einen/ Entwurf einiger Mitglieder der AG Verantwortungsstruktur, die dem Vorstand nahestehen. Da Olaf als einziger verbliebener Vertreter der einfachen Mitglieder einen Alternativentwurf beigesteuert hat, ist die Rhetorik von "dem" Entwurf der AG grob irrefuehrend.
Thomas/Fossa
Hallo Thomas,
Am 02.01.11 20:39, schrieb Thomas Koenig:
Hallo Alice,
On 1/2/2011 8:29 PM, Alice Wiegand wrote:
Der Entwurf der Arbeitsgruppe [...]
Um nicht weiter zu verwirren, moechte ich Dich bitten, nicht laenger von "dem Entwurf der Arbeitsgruppe" o.ae. zu reden. Es gibt offenkundig nur /einen/ Entwurf einiger Mitglieder der AG Verantwortungsstruktur, die dem Vorstand nahestehen. Da Olaf als einziger verbliebener Vertreter der einfachen Mitglieder einen Alternativentwurf beigesteuert hat, ist die Rhetorik von "dem" Entwurf der AG grob irrefuehrend.
Olaf hat diesem Entwurf in der letzten Telefonkonferenz am 3. Dezember wie die anderen Teilnehmer (Dirk konnte leider nicht teilnehmen) nicht nur zugestimmt, sondern ausdrücklich bestätigt, diesen Entwurf als das Modell der Arbeitsgruppe an den Vorstand zu geben.
Das kann und werde ich tatsächlich nicht ignorieren, auch wenn es dir nicht gefällt.
Viele Grüße Alice Wiegand Zweite Vorsitzende ----
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Hallo Alice, hallo Olaf On 1/2/2011 8:54 PM, Alice Wiegand wrote:
Olaf hat diesem Entwurf in der letzten Telefonkonferenz am 3. Dezember wie die anderen Teilnehmer (Dirk konnte leider nicht teilnehmen) nicht nur zugestimmt, sondern ausdrücklich bestätigt, diesen Entwurf als das Modell der Arbeitsgruppe an den Vorstand zu geben.
Das kann und werde ich tatsächlich nicht ignorieren, auch wenn es dir nicht gefällt.
Das erstaunt mich nun doch, denn Olafs Modell ist inkompatibel mit dem Strukturmodell wie Du, Alice, es befuerwortest, wenn ich das richtig sehe. Ich hatte daher bisher immer gedacht, Olaf wuerde sein eigenes Modell bevorzugen. Olaf, kannst Du bitte mal Deine eigene Position zum, ich nenne es mal "Strukturmodell 1", und die Art, wie es zustande gekommen ist, erlaeutern. In 4CFAB1AA.8020908@pierre-marteau.com schriebst Du ja:
"Auf die Frage, ob alle zufrieden seien, sagten alle Anwesenden Ja (Dirk Peschel war nicht dabei), ich selbst erklärte, dass ich einen Alternativ-Vorschlag zur selben Abstimmung vorlegen werde."
Thomas/Fossa
Dies noch zum Schluss:
Thomas/Fossa schreibt, er erachte die beiden Satzungs-Anträge aus der AGV für inkompatibel.
Natürlich sind sie das. Nebenbei sind es beides AGV-Anträge. Da die AGV erst mit dem Protokoll zu letzten Telko aufgelöst wurde - am 3.12.2010, war ich exakt so lange Mitglied wie Alice. Mein Entwurf ist nicht der Mehrheitsentwurf aber ein Entwurf aus der AGV - dort in Auftrag gegeben und nicht behandelt, auch nicht zwischen 14. November und 3. Dezember behandelt, in den letzten zwei Wochen der AGV, in denen beide Entwüfe nebeneinander vorlagen.
Die präzise Formulierung ist, dass es aus der AGV einen Entwurf der (Vorstands)-Mehrheit gegenüber meinem gibt.
Tatsächlich sollten wir beraten, wie über all das korrekt abgestimmt werden soll. Man stelle sich vor 75% Mitglieder stimmen für den Entwurf der (Vorstands)-Mehrheit und 75% simmen zudem für den meinigen, dann sind natürlich nicht beide Satzungen gültig. Wir sollten also durchaus dringend offen beraten, wie darüber abgestimmt werden soll,
Genug für heute, Gruß Olaf
er Status Quo eine legitime Alternative darstellt. Angesichts der Schwächen beider Entwürfe vielleicht sogar die beste Möglichkeit.
Andre
Am 3. Januar 2011 00:49 schrieb Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Dies noch zum Schluss:
Thomas/Fossa schreibt, er erachte die beiden Satzungs-Anträge aus der AGV für inkompatibel.
Natürlich sind sie das. Nebenbei sind es beides AGV-Anträge. Da die AGV erst mit dem Protokoll zu letzten Telko aufgelöst wurde - am 3.12.2010, war ich exakt so lange Mitglied wie Alice. Mein Entwurf ist nicht der Mehrheitsentwurf aber ein Entwurf aus der AGV - dort in Auftrag gegeben und nicht behandelt, auch nicht zwischen 14. November und 3. Dezember behandelt, in den letzten zwei Wochen der AGV, in denen beide Entwüfe nebeneinander vorlagen.
Die präzise Formulierung ist, dass es aus der AGV einen Entwurf der (Vorstands)-Mehrheit gegenüber meinem gibt.
Tatsächlich sollten wir beraten, wie über all das korrekt abgestimmt werden soll. Man stelle sich vor 75% Mitglieder stimmen für den Entwurf der (Vorstands)-Mehrheit und 75% simmen zudem für den meinigen, dann sind natürlich nicht beide Satzungen gültig. Wir sollten also durchaus dringend offen beraten, wie darüber abgestimmt werden soll,
Genug für heute, Gruß Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
also nochmal meine ganze Mail:
Ich möchte noch kurz anmerken, daß es nicht nur die beiden Entwürfe der Komission und von Olaf gibt, sondern daß auch der Status Quo eine legitime Alternative darstellt. Angesichts der Schwächen beider Entwürfe vielleicht sogar die beste Möglichkeit.
Andre
Am 3. Januar 2011 00:49 schrieb Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Dies noch zum Schluss:
Thomas/Fossa schreibt, er erachte die beiden Satzungs-Anträge aus der AGV für inkompatibel.
Natürlich sind sie das. Nebenbei sind es beides AGV-Anträge. Da die AGV erst mit dem Protokoll zu letzten Telko aufgelöst wurde - am 3.12.2010, war ich exakt so lange Mitglied wie Alice. Mein Entwurf ist nicht der Mehrheitsentwurf aber ein Entwurf aus der AGV - dort in Auftrag gegeben und nicht behandelt, auch nicht zwischen 14. November und 3. Dezember behandelt, in den letzten zwei Wochen der AGV, in denen beide Entwüfe nebeneinander vorlagen.
Die präzise Formulierung ist, dass es aus der AGV einen Entwurf der (Vorstands)-Mehrheit gegenüber meinem gibt.
Tatsächlich sollten wir beraten, wie über all das korrekt abgestimmt werden soll. Man stelle sich vor 75% Mitglieder stimmen für den Entwurf der (Vorstands)-Mehrheit und 75% simmen zudem für den meinigen, dann sind natürlich nicht beide Satzungen gültig. Wir sollten also durchaus dringend offen beraten, wie darüber abgestimmt werden soll,
Genug für heute, Gruß Olaf
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Hallo Thomas, Am Sonntag 02 Januar 2011, 20:39:20 schrieb Thomas Koenig:
Hallo Alice,
On 1/2/2011 8:29 PM, Alice Wiegand wrote:
Der Entwurf der Arbeitsgruppe [...]
Um nicht weiter zu verwirren, moechte ich Dich bitten, nicht laenger von "dem Entwurf der Arbeitsgruppe" o.ae. zu reden. Es gibt offenkundig nur /einen/ Entwurf einiger Mitglieder der AG Verantwortungsstruktur, die dem Vorstand nahestehen. Da Olaf als einziger verbliebener Vertreter der einfachen Mitglieder einen Alternativentwurf beigesteuert hat, ist die Rhetorik von "dem" Entwurf der AG grob irrefuehrend.
die Arbeitsgruppe hat einen Vorschlag unterbreitet, damit ist es der Vorschlag der Arbeitsgruppe; ob die Arbeitsgruppe noch so aussah wie am Anfang oder ob sie sich verändert hat, ist dabei irrelevant (der Bundestag verändert sich im Laufe einer Legislaturperiode auch, und trotzdem segnet der "Bundestag" Gesetze ab – und nicht die "499 Verbliebenden und 50 Nachrücker").
Thomas/Fossa
Mit freundlichen Grüßen DaB.
Hallo Thomas,
On Sonntag, 2. Januar 2011 20:39, Thomas Koenig wrote:
nicht laenger von "dem Entwurf der Arbeitsgruppe" o.ae. zu reden.
falls Du das ernst meinst, solltest Dich um einen Posten in einem Bayerischen Ministerium bemühen. Die neigen auch dazu, das Ergebnis von Aufträgen solange zu ignorieren, bis sie ein einstimmiges Ergebnis vorliegen haben.
Mir ist nicht klar, wieso es für Dich als (vermeintlicher?) Verfechter von Demokratie so schwer zu akzeptieren ist, dass ein Ergebnis einer Arbeitsgruppe auch dann noch das Ergebnis der Arbeitsgruppe ist, wenn es nicht einstimmig zustande gekommen ist. Nach Deiner Auffassung hätten wir auch kaum Gesetze in Deutschland, kommen sie doch meist nicht einstimmig zustande...
Schönen Abend! Robert
Hallo Olaf,
Am 30.12.10 16:06, schrieb Olaf Simons:
Hallo Pavel,
Gute Frage. Die momentane Konstellation des Vorstands halte ich für eine problematische Interessenvermischung. Unter den 10 Personen sind letztlich drei die Entscheidungsträger, die übrigen vertreten die Interesen, die sie in eigenen Projekten und Aufgabenstellungen haben. Der Vortand sichert die Arbeit dieser Gruppe und gewinnt damit deren Unterstützung. Das ist passabel in einem kleinen Verein, in dem alle Projekte im Vorstand dieser Größe fair repräsentiert werden. Ein Problem entsteht in einem großen Verein, dessen Projekte nicht unbedingt vom Vorstand ausgehen. Ein Problem entsteht zudem, wenn Leute aus dem Vorstand ausscheiden und andere eintreten, die die alten Projekte erben sollen - wir versuchen derzeit mit schlechtem Erfolg Ressorts in den Vorstand hineinzuprojezieren und es klappt auch dies nicht richtig, da die Leute nicht mit Projektqualifikationen in den Vorstand gewählt werden. Ich spreche da nicht zuletzt im Rückblick auf die letzte Wahl, da man sich fragte, ob ich nicht Philipp Birken ersetzen könnte.
vielleicht kannst du dieses Bild noch etwas klarer darstellen, denn ich finde darin keine Übereinstimmung mit der jetzigen Situation.
Der Vorstand fällt seine Entschiedungen mit einfacher Mehrheit, jede Stimme zählt gleichwertig, mindestens die Hälfte aller Vorstandsmitglieder müssen an Beschlüssen teilnehmen, damit sie wirksam sind. Drei Personen können also in einem Vorstand von derzeit 8 Personen nicht alleine entscheiden.
Die Aufgaben des Vorstands hatte ich in einer Mail an diese Liste im März letzten Jahres, als es darum ging, neue Kandidaten für den Vorstand zu einer Bewerbung zu motivieren, wie folgt beschrieben:
"Mit dem Ausbau der Geschäftsstelle und der Entwicklung des Kompass 2020 [2] unterliegen die Aufgaben des Vorstands einer noch immer andauernden Änderung. In den ersten Jahren des Vereins war es vor allem der Vorstand, der einzelne Initiativen und Maßnahmen entwickelte und auch selbst umsetzte. Mit der Professionalisierung, beginnend mit der Beschäftigung des ersten hauptamtlichem Geschäftsführers 2006, und der Übertragung von Zuständigkeiten auf die Geschäftsstelle wandelte sich das Aufgabenspektrum des Vorstands von einer eher operativen zu einer strategischen Ausrichtung."
Daran hat sich bislang grundsätzlich nichts geändert. Die Zeiten, in denen die Vorstandsmitglieder ihre eigenen Initiativen verwirklichen, sind vorbei, Planung und Realisation sind in der Geschäftsstelle angesiedelt. Natürlich kommen auch weiterhin Impulse im Gespräch und in den Diskussionen über die mittelfristigen Planungen von einzelnen Mitgliedern. Es wäre ja auch ein Unding, gute Ideen nicht aussprechen und in die Planungen einbringen zu dürfen. Das ist aber weit von dem entfernt, was du hier als status quo darstellst.
Wenn ich dich also nicht missverstehe, gehst du von Voraussetzungen aus, die sich in der Realität überhaupt nicht erkennbar sind. Ich würde mich über eine Klärung wirklich sehr freuen.
Viele Grüße Alice Wiegand Zweite Vorsitzende ----
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Alice bittet mich zu präzisieren, wo ich gegenwärtig Projekte in WMDE angesiedelt sehe und notiert dazu exakt, was mich alles andere als beruhigt:
Die Zeiten, in denen die Vorstandsmitglieder ihre eigenen Initiativen verwirklichen, sind vorbei, Planung und Realisation sind in der Geschäftsstelle angesiedelt. Natürlich kommen auch weiterhin Impulse im Gespräch und in den Diskussionen über die mittelfristigen Planungen von einzelnen Mitgliedern. Es wäre ja auch ein Unding, gute Ideen nicht aussprechen und in die Planungen einbringen zu dürfen.
Das heißt: Man vermutet, dass Einzelne in Zukunft noch gute Ideen haben, man werde vom zukünftigen Präsidium aus niemandem verbieten, solche Ideen zu äußern (wie wollte man das auch schaffen?), doch ansonsten gelte schon jetzt, dass sowohl "Planung" wie "Realisation" aller Projekte in der Geschäftsstelle, dem zukünftigen Vorstand, wohlgemerkt einem nicht gewählten, Organ liegen.
+++
Erstens auf die Frage, wie ich den status quo sehe: Wo sind Projekte bei uns derzeit angesiedelt - das ist sehr gemischt gehandhabt. Der Vorstand versuchte, Ressorts aufzubauen und sie im Vorstand anzusiedeln. Man bat mich letzthin im März, als Beisitzer für das Ressort Qualität zur Verfügung zu stehen, das Philipp vakant ließ. So ganz klappte das nicht. Die Idee Projekte und Ressorts im Vorstand anzusiedeln kann strukturell nicht klappen, da Vorstandsmitglieder primär nach generellem Vertrauen gewählt werden. Auf den MVs werden gar keine Ressorts ausgeschrieben. Der am Ende gewählte Kandidat kann für das Ressort Qualitätssicherung komplett ungeeignet sein, aber integere Vorstandsarbeit leisten.
Im Laufe des letzten Jahres scheint man das Problem im Vorstand in Anbetracht der Qualitätsressort-Vakanz klarer erfasst zu haben und besetzte eben dieses Ressort schließlich direkt mit Achim, der bislang nicht im Vorstand ist. Im Moment gibt es also Projekte und Ressorts außerhalb des Vorstands (Matthias und Achim etwa) und manche im Vorstand (Beisitzer agieren etwa gleichzeitig mit Projekten). Die Projekte sind zudem tatsächlich nur mehr oder weniger klar in der Geschäftsstelle angesiedelt, je nach ihrer Vergangenheit. Bei den Vorverhandlungen zu Skillshare, einem zukünftigen Projekt, scheint Nadine am Ende vor allem mit Pavel um das grüne Licht verhandelt zu haben (so beide hier). Zukünftige Projekte landen, wie Du, Alice, sagst, von der "Planung bis zur Realisation" in der Geschäftsstelle bei Pavel, dem zukünftigem Vorstand, der selbst nicht gewählt ist, als Angestellter zu uns kam.
Das Präsidium/der Aufsichtsrat ist für Kontrolle und langfristige Strategien zuständig. Das ist durchaus keine klare und transparente Regelung. Spielen wir das durch: Ich habe eine Idee, man hört sie an und gibt sie zu "Planung und Realisation" an Pavel weiter; der findet mich nicht kooperativ genug, beerdigt mein Projekt oder er macht es mit Leuten seiner Wahl. Fairer Deal, wenn er Planung bis Realisation macht. Was genau mache ich nun? Soll ich sagen: Pavel ist ungerecht?
Pavel übt nur Verantwortung aus, die ihm das Präsidium überließ. Also muss ich mich beim Präsidium beklagen - das mir im selben Moment sagt: "Hör mal, wir überlassen Pavel bei der Projektarbeit Planung und Realisation, und kontrollieren, dass er Geld satzungsgemäß ausgibt - wenn Dir was nicht gefällt, weise ihm oder uns nach, dass er Gelder nicht satzungsgemäß ausgibt. Oder komm zur nächsten MV und stimme dort gegen den Haushalt (in dem Dein Projekt gar nicht vorkommt) - und dabei machen wir es zudem so, dass die nächste MV nicht diesen März sondern in zwei Jahren stattfindet - dann wollen wir sehen, ob noch jemand versteht, warum Du Dich ungerecht behandelt fühlst.
Ich drücke es so hart aus, weil
Es wäre ja auch ein Unding, gute Ideen nicht aussprechen und in die Planungen einbringen zu dürfen
eine sehr dürre Erlaubnis ist, wohlmeinende Vorschläge einbringen zu dürfen - da ist nicht mal geklärt, welche Form der Antwort ich kriege, ob schriftlich ob mündlich - womöglich kriege ich nichts in die Hand, worauf ich mich nachher auch nur beziehen kann.
+++
Pavel macht für uns unverzichtbare Arbeit von Spendenakquise bis Steuererkärung - ganz ehrlich: wir können keinen Misstrauensantrag gegen ihn laufen lassen, wenn wir finden, dass er intransparent "Projekte plant und realisiert". Wir können auch nicht den Zehn-Mann Vorstand angreifen - nachdem es gar keine transparenten Verhandlungen im Vorfeld von Projekten gibt (oder transparente Evaluationen nach gesetzten Zeitpunkten).
Ich hätte gerne Vorstand und Präsidium/Aufsichtsrat aus der Kritikzone bei Projekten heraus gezogen. Wenn im Vorfeld transparent verhandelt wird, kann die Community ihre Meinung im Vorfeld abgeben. Der Aufsichtsrat sieht im Vorfeld, was an Kritik kommt, und er wird darauf in seiner Entscheidung eingehen, sobald er selbst ein transparentes Urteil abgegben muss.
Es geht dagegen ganz und gar nicht, dass der Vorstand - Pavel - selbst entscheidet, wieviel Geld seine Projekte kriegen und dabei ledigkich noch "kontrolliert" wird von einem Präsidium, das nicht klar definiert, was Kontrolle dabei heißt. Kontrolle heißt hier satzungsgemäß, dass alles vom Präsidium aus ok ist, wenn der Mitteleinsatz den WMDE-Zielen entspricht und wenn die Mitglieder vor zwei Jahrten dem Haushalt zustimmten. Das ist effektiv alle Kontrolle, die Euer Entwurf vorsieht.
Es beruhigt mich darum nicht, dass der aktuelle Vorstand vermutet, Einzelne würden sicherlich auch in Zukunft noch gute Ideen haben, die sie "natürlich" vorbringen können. Das ist sowieso klar, dass der Vorstand Mitgliedern das Sprechen nicht verbieten kann. Allein, dass hier gestattet wird, was man nicht verhindern kann, lässt mich frösteln.
Ich verstehe, dass das die Satzung nach langen Machtkämpfen entstand. Man konzentrierte sich auf die Personalfrage. Pavel ist auch für mich eine hervorragende Wahl - aber es geht hier um die ganz andere Frage, welchen Einfluss die Mitglieder in Zukunft noch haben. Gibt die Satzung, die der Vorstand vorschlägt, ihnen mehr Einfluss als jetzt - nein. Warum aber nimmt er ihnen Einfluss - und warum sollen sie sich bereit finden sich den Einfluss nehmen zu lassen? Dafür sehe ich keine klare Argumentation,
Gruß, Olaf
Hallo Olaf,
On 03.01.2011 00:21, Olaf Simons wrote:
Erstens auf die Frage, wie ich den status quo sehe: Wo sind Projekte bei uns derzeit angesiedelt - das ist sehr gemischt gehandhabt. Der Vorstand versuchte, Ressorts aufzubauen und sie im Vorstand anzusiedeln. Man bat mich letzthin im März, als Beisitzer für das Ressort Qualität zur Verfügung zu stehen, das Philipp vakant ließ. So ganz klappte das nicht. Die Idee Projekte und Ressorts im Vorstand anzusiedeln kann strukturell nicht klappen, da Vorstandsmitglieder primär nach generellem Vertrauen gewählt werden. Auf den MVs werden gar keine Ressorts ausgeschrieben. Der am Ende gewählte Kandidat kann für das Ressort Qualitätssicherung komplett ungeeignet sein, aber integere Vorstandsarbeit leisten.
Natürlich ist (derzeit) kein Kandidat dazu verpflichtet, das Ressort zu übernehmen, das er bei seiner Kandidatur angegeben hat. Er gibt damit aber eine Indikation ab, die berechtigterweise zu einer Erwartungshaltung seitens der Wählerschaft führt - nicht anders, wie jedes andere Wahlversprechen auch. Die eigentliche Ressortverteilung findet nach der Wahl innerhalb des Vorstands statt, wobei naturgemäß die Präferenzen und Fähigkeiten der Vorstandsmitglieder eine wesentliche Rolle spielen.
Zum "derzeit": Wenn es nach mir ginge, wäre die Ansage zum Zeitpunkt der Kandidatur auch bindend für den Kandidaten nach der Wahl. Dann könnten die Mitglieder viel eher die Leistung des Kandidaten nach der Wahl mit den Versprechungen vor der Wahl vergleichen. Schließlich muss bereits jetzt jedes Vorstandsmitglied (zukünftig jedes Präsidiumsmitglied) einen eigenen Rechenschaftsbericht verfassen.
Der Sinn und Zweck der Ressorts ist es übrigens nicht, Projekte zu entwickeln, zu leiten oder gar selbst durchzuführen. Wir haben Ressorts eingeführt, um die persönliche Verantwortung einzelner Vorstandsmitglieder für die Strategieentwicklung und Kontrolle innerhalb (halbwegs klar) umrissenener Tätigkeitsbereiche zu stärken. Die strategischen Ziele (s. http://meta.wikimedia.org/wiki/Kompass_2020#Strategische_Ziele) des Vereins werden von den Vorstandsmitgliedern entwickelt, die für das Ressort verantwortlich sind. Sie entwickeln auch die Bewertungskriterien für den Geschäftsführer, um seine Leistung bei der Erreichung dieser Ziele zu messen. Die Ressorts sind eine gewollte Abkehr von einer Kollektivverantwortung, wo sich jeder im Vorstand hinter Mehrheitsbeschlüssen verstecken kann und keine persönliche Verantwortung übernehmen muss.
Im Laufe des letzten Jahres scheint man das Problem im Vorstand in Anbetracht der Qualitätsressort-Vakanz klarer erfasst zu haben und besetzte eben dieses Ressort schließlich direkt mit Achim, der bislang nicht im Vorstand ist. Im Moment gibt es also Projekte und Ressorts außerhalb des Vorstands (Matthias und Achim etwa) und manche im Vorstand (Beisitzer agieren etwa gleichzeitig mit Projekten).
Es tut mir leid, wenn hier missverständlich kommuniziert wurde. Die Ressorts werden grundsätzlich nur von Vorstandsmitgliedern geleitet. Achim wurde zum Vorstandsreferenten ernannt, um das Ressort Qualität zu leiten, nachdem keiner der Kandidaten, die sich für die Wahl mit diesem Ressort beworben haben, gewählt wurden und es innerhalb des neu gewählten Vorstands niemanden gab, der diese Rolle übernehmen konnte oder wollte. Der "Vorstandsreferent" ist eine temporäre Lösung für eine Ausnahmesituation, die hoffentlich nach den nächsten Wahlen nicht mehr gebraucht wird.
Weder Achim noch einer der anderen Ressortleiter (auch die Beisitzer nicht) ist selbst für die Leitung von Projekten zuständig. Mathias im Gegensatz ist als (hauptamtlicher) Mitarbeiter sehr wohl für die Leitung von Projekten zuständig, dabei insbesondere für solche, die den Ressorts Qualität und Lobbying zugeordnet werden können.
Die Projekte sind zudem tatsächlich nur mehr oder weniger klar in der Geschäftsstelle angesiedelt, je nach ihrer Vergangenheit. Bei den Vorverhandlungen zu Skillshare, einem zukünftigen Projekt, scheint Nadine am Ende vor allem mit Pavel um das grüne Licht verhandelt zu haben (so beide hier).
Sämtliche Projekte des Vereins sind mittelbar oder unmittelbar der Geschäftsführung untergeordnet. Sie werden von hauptamtlichen Mitarbeitern des Vereins, aber auch von Freiwilligen umgesetzt. Skillshare war kein Projekt des Vereins und sollte es auch nie werden. Es war ein Community-Projekt, das vom Verein gefördert werden sollte, und zwar damals mit dem größten Betrag, den je ein Community-Projekt vom Verein erhalten hat.
Sicher ist nicht alles perfekt gelaufen, Fehler wurden gemacht. Was wir daraus gelernt haben, zum Beispiel, dass es klarere Regeln und Bedingungen für Projektförderungen geben muss, streitet niemand ab. Ich gehe davon aus, dass es dazu bald einen Entwurf geben wird, den wir natürlich mit Mitgliedern und Community beraten möchten.
Zukünftige Projekte landen, wie Du, Alice, sagst, von der "Planung bis zur Realisation" in der Geschäftsstelle bei Pavel, dem zukünftigem Vorstand, der selbst nicht gewählt ist, als Angestellter zu uns kam.
Das Präsidium/der Aufsichtsrat ist für Kontrolle und langfristige Strategien zuständig. Das ist durchaus keine klare und transparente Regelung. Spielen wir das durch: Ich habe eine Idee, man hört sie an und gibt sie zu "Planung und Realisation" an Pavel weiter; der findet mich nicht kooperativ genug, beerdigt mein Projekt oder er macht es mit Leuten seiner Wahl. Fairer Deal, wenn er Planung bis Realisation macht. Was genau mache ich nun? Soll ich sagen: Pavel ist ungerecht?
Ich persönlich finde die Idee eines Community-Gremiums zur Verteilung von Fördergeldern für externe Projekte eine gute Idee. Zu meiner Unizeit in Texas habe ich soetwas für die Studentenvertretung aufgebaut, womit es erstmals einen strukturierten und nachvollziehbaren Weg für Studentorganisationen gab, Mittel für ihre Organisationen zu erhalten. Das Gremium gibt es immer noch und erfreut sich, soweit ich das als Ehemaliger erkennen kann, sowohl steigender Beliebtheit als auch eines jährlich wachsenden Budgets. Ich fände es gut, wenn wir für den Verein etwas ähnliches etablieren können. Aber bitte nicht als in-Stein-gemeißeltes Satzungsgremium, solange wir es nicht erst einmal ausprobiert, Fehler gemacht und davon gelernt, und wir einen gut funktionierenden Modus gefunden haben. Dein Antrag macht für mein Befinden den dritten Schritt vor dem ersten.
Trennen möchte ich dabei aber die Projekte, die als "externe" Ideen gefördert werden, von denen, die direkt vom Verein selbst unternommen werden. Warum? Weil so gewährleistet werden kann, dass einerseits Ideen auch dann umgesetzt werden, wenn sie nicht in die Jahresplanung des Vereins passen und/oder es engagierte Freiwillige gibt, die Projekte in Eigenregie realisieren wollen. Anderseits muss es aber auch eine aktive Jahresplanung geben, mit der die Strategie (s. Kompass 2020 oben) des Vereins realisiert wird.
Der Verein hat nicht den Luxus, sein gesamtes Projektbudget auszuschreiben und passiv darauf zu warten, dass Ideen von außen kommen, die dann als solche gefördert werden. Er hat diesen Luxus nicht, weil er zum einen seine Mittel zeitnah verwenden muss. Konkret müssen (fast) alle Spenden, die in diesem Jahr zugehen, spätestens im nächsten Jahr verwendet werden. Er hat diesen Luxus aber noch aus einem viel wichtigeren Grund nicht: es gibt konkrete, extern-gewandte strategische Ziele, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht werden sollen. Das bedingt zwangsläufig, dass Einfluss auf Projekte genommen und Erfolg kontrolliert werden muss.
Ich sehe die Zukunft des Vereins darin, dass er beides (und noch viel mehr) lebt. Er soll externe Projekte fördern, er soll aber auch eigene umsetzen. Er soll das machen, was im Einzelfall am ehesten geeignet ist, unsere Mission zu erfüllen. Denn nur sie zählt.
Pavel übt nur Verantwortung aus, die ihm das Präsidium überließ. Also muss ich mich beim Präsidium beklagen - das mir im selben Moment sagt: "Hör mal, wir überlassen Pavel bei der Projektarbeit Planung und Realisation, und kontrollieren, dass er Geld satzungsgemäß ausgibt - wenn Dir was nicht gefällt, weise ihm oder uns nach, dass er Gelder nicht satzungsgemäß ausgibt. Oder komm zur nächsten MV und stimme dort gegen den Haushalt (in dem Dein Projekt gar nicht vorkommt) - und dabei machen wir es zudem so, dass die nächste MV nicht diesen März sondern in zwei Jahren stattfindet - dann wollen wir sehen, ob noch jemand versteht, warum Du Dich ungerecht behandelt fühlst.
Ich weiß nicht, woher du die Idee hast, dass diese Herangehensweise heute gelebt wird oder zukünftig gelebt werden wird. Weder ist die Kontrolle durch den derzeitigen Vorstand auf die satzungsgemäße Verwendung der Mittel beschränkt (tatsächlich ist das Aufgabe der Kassenprüfer) noch wird der Haushalt nur alle zwei Jahre beschlossen. Der Haushalt wird heute schon jährlich neu aufgesetzt und wird das wohl auch in der Zukunft. Die Details sind noch nicht klar, aber mein Vorschlag wäre eher, dass wir jährlich im späten Herbst eine MV nur zur Beratung und Beschlussfassung des Wirtschaftsplans durchführen, mit vorgeschalteter Diskussion online oder bei regionalen Veranstaltungen. Hier hoffe ich tatsächlich, dass es Ideen und Vorschläge auf der Januar-MV gibt, wie soetwas sinnvollerweise ablaufen kann.
Zum Thema Kontrolle: Der Vorstand macht dem Geschäftsführer heute inhaltliche Vorgaben darüber, welche Ziele zu erfüllen sind. Das wird das zukünftige Präsidium ebenso machen. Aus diesen Zielen entwickelt der Geschäftsführer (zukünftig der Vorstand) einen Haushalts- und Projektplan, mit dem er vorschlägt, wie er gedenkt, diese Ziele zu erreichen. Input für diese Planung gibt es aus verschiedenen Richtungen. Hier wäre es für die Zukunft sicher gut, wenn wir den Prozess noch offener und einladender als bisher gestalten. Der Versuch 2009, Planungsteams zur Erarbeitung dieses Projektplans zu etablieren, war bekanntermaßen nicht so erfolgreich. Ich bin aber weiter davon überzeugt, dass der Ansatz vom Grundgedanken her richtig ist.
Wie sieht es nun mit deinem Beispielprojekt aus? In der rosigen Zukunft, die ich mir für den Verein wünsche, gibt es mehrere Wege dahin:
(1) Wenn du eine Idee hast, die du nicht selbst umsetzen möchtest, ist der jährliche Planungsprozess die beste Herangehensweise. Du machst beispielsweise den Vorschlag einer öffentliche Diskussionsrunde um Freie Inhalte in der Planungsgruppe Qualität, die das diskutiert und in ihren Vorschlag für die Jahresplanung einarbeitet. Darin benennst du, wie so eine Veranstaltung aussehen könnte, was an Mitteln notwendig wäre, wer vielleicht daran teilnehmen könnte, etc. Wird die Idee vom Vorstand in die endgültige Projektplanung aufgenommen, kannst du dich an der Umsetzung soweit beteiligen, wie du selbst auch dazu bereit bist, oder du gehst halt nur hin, wenn es soweit ist. Wird die Idee nicht aufgenommen, bleibt dir noch die Möglichkeit, sie als selbstorganisiertes Projekt umzusetzen.
(2) Möchtest du so eine Veranstaltung lieber selbst organisieren, arbeitest du einen Projektentwurf aus, den du einem Gremium wie oben genannt oder ähnlich deinem Gutachtergremium zur Bewertung präsentiert. Dort wird dein Vorschlag diskutiert und eine Auswahl unter allen vorliegenden Entwürfen getroffen, bei der auch festgelegt wird, wieviel materielle Unterstützung das Projekt erhält. Die Entscheidung des Gremiums sollte dabei insofern final sein, als dass es keine weitere inhaltliche Prüfung der Förderungsanträge gibt, sondern bestenfalls die Einhalt von Förderungsbedingungen kontrolliert wird. Kommst du mit deinem Projekt dennoch nicht zum Zuge, kannst du es im nächsten Anlauf noch einmal probieren, dich vielleicht mit einem anderen Projekt zusammentun oder andere Wege der Umsetzung suchen.
Hast du weder bei (1) noch bei (2) Erfolg, kannst du den Weg der demokratischen Mehrheitsbildung gehen und beispielsweise versuchen zu erreichen, dass die Mitgliederversammlung Prioritäten ändert, der Aufsichtsrat dem Vorstand andere Vorgaben macht oder für eine andere Besetzung des Verteilungsgremiums werben.
Es geht dagegen ganz und gar nicht, dass der Vorstand - Pavel - selbst entscheidet, wieviel Geld seine Projekte kriegen und dabei ledigkich noch "kontrolliert" wird von einem Präsidium, das nicht klar definiert, was Kontrolle dabei heißt. Kontrolle heißt hier satzungsgemäß, dass alles vom Präsidium aus ok ist, wenn der Mitteleinsatz den WMDE-Zielen entspricht und wenn die Mitglieder vor zwei Jahrten dem Haushalt zustimmten. Das ist effektiv alle Kontrolle, die Euer Entwurf vorsieht.
Nein, das tut er nicht. Der Entwurf sieht in § 10 (3) vor, dass das Präsidium die strategische Planung des Vereins fortschreibt, Zielvorgaben für den Vorstand formuliert und die Umsetzung kontrolliert und beaufsichtigt. Er hat dafür mehrere Hebel, z.B. über die Gestaltung der Vergütung, und hat zuletzt jederzeit die Möglichkeit, den Vorstand durch einen neuen zu ersetzen. Das ist für mein Befinden eine sehr umfassende Kontrolle durch ein Gremium, das sich wiederum vollumfänglich den Mitgliedern gegenüber verantworten muss.
..aber es geht hier um die ganz andere Frage, welchen Einfluss die Mitglieder in Zukunft noch haben. Gibt die Satzung, die der Vorstand vorschlägt, ihnen mehr Einfluss als jetzt - nein.
Das tut sie sehr wohl. Die neue Satzung stärkt im Gegensatz sogar entschieden die Einflussmöglichkeiten der Mitglieder in der Mitgliederversammlung:
* Die Mitgliederversammlung entscheidet zukünftig über die Entlastung sowohl des (geschäftsführenden) Vorstands als auch des (kontrollierenden) Präsidiums - bisher hatten sie keinen Zugriff auf den Geschäftsführer. Die Entlastung mag aus rechtlicher Betrachtung nur eine untergeordnete Rolle spielen, aus politischer Sicht ist sie aber kein Pappenstiel. Ich gehe davon aus, dass ein Vorstand, dem die Entlastung versagt wird, nicht mehr lange Vorstand bleiben wird, wenn die während der Beschlussfassung diskutierten Mängel nicht behoben werden.
* Die Mitgliederversammlung berät und beschließt zukünftig den Wirtschaftsplan und kann damit auch eigene Prioritäten setzen. Bisher lag die Entscheidung über die Jahresplanung allein in den Händen von Vorstand und Geschäftsführer.
Das von der Arbeitsgruppe entwickelte Modell gibt dem Verein auch für die kommenden Jahre weiteren Wachstums das nötige Fundament. Es ist in anderen Organisationen zur Lösung von Haftungsfragen erprobt und tatsächlich so gut, dass du es selbst zum allergrößten Teil übernommen hast.
Die Idee eines Community-Gremiums zur Verteilung von Fördergeldern ist gut. Ich möchte sie aber erst einmal ausprobiert sehen, bevor wir sie in die Satzung schreiben. Nichts im Entwurf, der seitens des Vorstands in ein paar Wochen zur Abstimmung gestellt wird, behindert das.
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On 03.01.2011 19:43, Martina Nolte wrote:
Hallo Sebastian,
Am 03.01.2011 19:38, schrieb Sebastian Moleski:
zukünftig jedes Präsidiumsmitglied
Ist das Pfeifen im Wald oder verfügst du über eine funktionierende Glaskugel?
Mein gesamter Satz war:
"Schließlich muss bereits jetzt jedes Vorstandsmitglied (zukünftig jedes Präsidiumsmitglied) einen eigenen Rechenschaftsbericht verfassen."
Ich weiß natürlich nicht hundertprozentig, ob zukünftig Mitglieder des Präsidiums noch eigene Rechenschaftsberichte verfassen müssen. Ich sehe aber keinen Grund, warum man das nicht beibehalten möchte.
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Sebastian, Du hast einen netten Humor.
Rechenschaftsberichte waren nicht der Punkt. Dein Antrag braucht erstmal eine Dreiviertelmehrheit, damit es "zukünftig" überhaupt Präsidiumsmitglieder geben kann. ;-)
Grüße Martina
Am 03.01.2011 19:57, schrieb Sebastian Moleski:
On 03.01.2011 19:43, Martina Nolte wrote:
Hallo Sebastian,
Am 03.01.2011 19:38, schrieb Sebastian Moleski:
zukünftig jedes Präsidiumsmitglied
Ist das Pfeifen im Wald oder verfügst du über eine funktionierende Glaskugel?
Mein gesamter Satz war:
"Schließlich muss bereits jetzt jedes Vorstandsmitglied (zukünftig jedes Präsidiumsmitglied) einen eigenen Rechenschaftsbericht verfassen."
Ich weiß natürlich nicht hundertprozentig, ob zukünftig Mitglieder des Präsidiums noch eigene Rechenschaftsberichte verfassen müssen. Ich sehe aber keinen Grund, warum man das nicht beibehalten möchte.
Beste Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender
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On 03.01.2011 20:08, Martina Nolte wrote:
Sebastian, Du hast einen netten Humor.
Danke.
Rechenschaftsberichte waren nicht der Punkt. Dein Antrag braucht erstmal eine Dreiviertelmehrheit, damit es "zukünftig" überhaupt Präsidiumsmitglieder geben kann. ;-)
Das ist halb richtig, Satzungsänderungsanträge brauchen eine Zwei-Drittel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen, damit sie angenommen werden. Ich hoffe natürlich, dass es auch Rechenschaftsberichte (dann der Aufsichtsratsmitglieder) gibt, sollte Olafs Antrag angenommen werden. Inwiefern er das für die Mitglieder des Gutachtergremiums vorsieht, kann ich allerdings nicht erkennen.
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Zwei-Drittel-Mehrheit
Stimmt natürlich.
Am 03.01.2011 20:13, schrieb Sebastian Moleski:
On 03.01.2011 20:08, Martina Nolte wrote:
Sebastian, Du hast einen netten Humor.
Danke.
Rechenschaftsberichte waren nicht der Punkt. Dein Antrag braucht erstmal eine Dreiviertelmehrheit, damit es "zukünftig" überhaupt Präsidiumsmitglieder geben kann. ;-)
Das ist halb richtig, Satzungsänderungsanträge brauchen eine Zwei-Drittel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen, damit sie angenommen werden. Ich hoffe natürlich, dass es auch Rechenschaftsberichte (dann der Aufsichtsratsmitglieder) gibt, sollte Olafs Antrag angenommen werden. Inwiefern er das für die Mitglieder des Gutachtergremiums vorsieht, kann ich allerdings nicht erkennen.
Beste Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender
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Lieber Sebastian,
Deine Antwort erfreut mich in dem Detailpunkt Offenheit für ein Gremium, das Projekte begutachtet und einen Think Tank in dem die Planung für alle zugänglich geschieht.
Mit dem Versprechen, "Das kann und sollte man mal probieren; und wenn es gut läuft, kann man es auch verfestigen", ist eine vage Diskussions- und Entwicklungsbereitschaft vom aktuellen Vorstand den Mitgliedern in Aussicht gestellt, mehr aber auch nicht - und das Versprechen kommt, während wir über eine Satzung entscheiden, bei der der aktuelle Vorstand dafür plädiert, erst einmal erheblich viel mehr Macht in die Hand des zukünftigen hauptamtlichen Vorstands zu bringen.
Ich denke: Wenn Du und ich die Sache hier tatsächlich ähnlich sehen und wenn wir beide sagen: Instanzen, wie ich sie forderte, sind erstrebenswert, dann lass uns Pavel für sie gewinnen und etwas durchführen, bei dem alle Beteiligen konzertiert und selbstverpflichtet per Satzungsentscheid den Weg gehen. Ich werde da nicht zuerst in die Deine Richtung gehen und mir gesagt sein lassen, dass man später nach der Entscheidung schon noch in meine gehen wird, es zumindest wohlmeinend bedenken will - das Anerbieten hat da seine irritierende Seite, Du verstehst.
+++
Zweitens: Ich sehe die Punkte, die Du als Stärkung der Mitglieder anführst, effektiv als deren Schwächung und als Stärkung des zukünftigen Vorstands vor allem aber des zukünftigen Präsidiums, das sich hier unvermittelt aus der Schusslinie seiner Verantwortung zieht.
Wenn die Mitglieder den aktuellen Geschäftsführer/ zukünftigen Vorstand entlasten und seinen Haushaltsplan billigen, dann entlasten sie einen Mann, den sie a) nicht gewählt haben, den sie b) mit keinem Mandat beuaftragten, und den sie c) dringend entlasten müssen, fast egal, wie er sich verhielt. Pavel wird arbeitsrechtlich gesichert sein, wir werden ihn nicht einfach auf die Straße setzen, wenn uns seine Aktionen nicht mehr gefallen - wir wissen zudem viel zu genau, wie schwer es ist, einen in seiner Position zu ersetzen.
Lassen wir Pavel tun, was er konfliktfrei tun kann, denken wir nach, wo er zuletzt tief in Konfliktzonen zum Akteur gemacht wurde, und ziehen wir ihn aus diesen Konfliktfeldern per Satzung raus. Ich bin dafür, dass er unstrittige Aufgaben absolviert und dann entlastet ist, wenn er seine Arbeit schlicht gut ausführt. Wenn er bei uns jedoch "die Projekte plant und realisiert", wie Alice es gestern vortrug, dann agiert er als Entscheider inmitten des Gebiets der Vereinsarbeit, die von den Mitgliedern kommen sollte - und da möchte ich keine Entlastungsverfahren drüber sehen. Konkret: Dafür, wie das mit Skillshare lief, will ich ihn nicht entlasten (selbst wenn er mir sagte, ich hätte wie er entschieden...) - es war für mich eine schlaue aber kaum zu billigende Aktion des Vorstands, ihn in diese Geschichte exakt so hineinzustellen und exakt da sehe ich das Problem. Dieses Problem will ich nicht noch in einer Satzung festmeisseln. Pavel mache ich nicht für sein Verhältnis zu Skillshare verantwortlich. Hier fehlte für mich Transparenz und Unparteilichkeit in Vorstandsentscheidungen. Ich selbst wählte den Vorstand und ziehe diesen zur Verantwortung, nicht Pavel.
Pavels Haushaltsidee grünes Licht zu geben - heißt weitgehend im Nachhinein "ja" sagen, und zwar über einen Punkt, an dem den Mitgliedern weitgehend alle Kompetenz fehlt. Ich weiß von Jens Leschmann, wie unübersichtlich sich ihm als Experten der Haushalt darstellte, als er mitten im Vorstand saß und sich alles ansehen konnte. Wenn jetzt gesagt wird, die Mitglieder geben dem Haushalt, wie ihn in Zukunft Pavel vorstellt, grünes Licht, dann denke ich: Sie werden gut beraten sein, dieses grüne Licht zu geben, da sie mit ihrer Qualifikation besser nicht an exakt dieser Stelle den Verein blockieren. Der Einfluss auf das, was wir tun wollen, muss im Vorfeld stattfinden, nicht dort, wo er initiierte Projekte von Finanzuzusagen abhängen.
Die Entlastung des ungewählten Geschäftsführers/ zukünftigen Vorstands und die Billigung des von ihm vorgelegten Haushalts dienen effektiv dazu, dem gewählten Präsidium das grüne Licht über die Nutzung eines Akteurs - Pavels, des zukünftigen Vorstands - in die Tasche zu spielen. Plötzlich tritt der mit Entscheidungen vor die Community für die effektiv laut Satzung das Präsidium verantwortlich ist - das ist ein guter Trick. Man weiß im aktuellen Vorstand, wem die Mitglieder so schnell nichts verweigern können.
Nun frage ich mich bei alledem,
Erstens: weshalb die Mitglieder in Zukunft eigentlich nur noch alle zwei Jahre das Präsidium wählen sollen?
Zweitens: Was genau das Hin und Her mit dem Schatzmeister im geplanten Präsidium bedeutete - ist es Zufall, dass man den Posten strich, als Jens ausschied? Ist es ein Zufall, dass man darüber nachdachte, ihn doch wieder einzuführen, als Proteste auf dieser Liste kamen? Mein Gefühl war und ist: Man versucht mit dem Vorstandsentwurf, Ruhe an alle Fronten zu kriegen - hat man seltener Wahlen, gibt es weniger Fragen, hat man keinen Schatzmeister, dann ist da auch Keiner, der so unbequemen Fragen stellt, wie sie Jens stellte.
Drittens: Das, was Du zu Ressorts im Vorstand ausführst - erachte ich für unpraktikabel. Ihr werdet nicht von den Mitgliedern zehn Leute serviert bekommen und dann unter Euch feststellen: "Magisch! die passen exakt in unsere Ressorts!" Man müsste denn die Ressorts im Wahlverfahren ausschreiben und Kandidaten mit exakt der Befähigung suchen und endlich erwarten, dass die Community sie per Wahl wie erhofft bereitstellt. Mir scheint das unglücklich, zweitens nach den letzten Wahlen in der Praxis gescheitert und drittens von der aktuellen Realität vollständig eingeholt. Das große Präsidium? - Es dient hauptsächlich als Absicherung der zwei Entscheider an seiner Spitze. Diese beiden erhalten Informationen aus den Staaten und vom Geschäftsführer/ dem zukünftigem Vorstand und geben sie mit der Bitte um Verschwiegenheit im großen Präsidium weiter, danach kann niemand aus der Mitgliederschaft ihnen noch Instransparenz vorwerfen. Hier wird indes eben durchaus kein öffentlich tagendes Parlament mit sichtbarem Interessenaustrag geschaffen, keine Plattform der kontroversen Stimmen unseres Vereins, sondern eine Art geheimes Kabinett, das angehalten ist, nach außen, und das heißt: gegenüber den Mitgliedern dicht zu halten, so die Geschäftsordnung. Ich sah mir in der AGV an, wie das mit dem Gebot funktioniert, Nichts was hier besprochen werde, gehe ausserhalb des Protokolls, das Lizzy schreibt, nach außen. Für die Mitglieder bedeutet ein Vorstand, der so wie die AGV funktioniert, weniger Information und weniger Mitbestimmung, als wenn sie direkt mit den Hauptakteuren umgehen und denen sagen: ihr informiert uns oder wir wählen Euch nicht mehr. Man muss, um so etwas zu bewerten, immer fragen, ob da eher ein öffentlich tagendes Parlament geschaffen wird, oder eine Seilschaft - und man sieht, was es ist, in konkreten Situationen der Vergangenheit und im Blick auf die Geschäftsordnung.
Deine Aussagen dazu, wie es bei uns im Moment Projektarbeit organisiert ist - decken sich summa summarum mit meinem Eindruck. Ich bin vielleicht weniger geneigt, einfach in die Zukunft des Kompass 2020 zu sehen und zu sagen das wird schon, und es wird rosig, da wir uns alle dieselbe rosige Zukunft wünschen.
Mein Nachdenken galt Konflikten der letzten Jahre, und ich erachtete diese nicht für typische Anfangsprobleme, sondern für Probleme, die sich erst mit dem Wachstum des Vereins ausbildeten und die sich unter dem Wachstum in jedem Jahr verhärteten. Der Anfang war eher rosig und unproblematisch als die Zukunft, in die wir laufen, wenn wir die Verschlechterungen jetzt auch noch fixieren. Die Probleme begannen mit der Abschottung des gesamten Vorstands gegenüber der unübersichtlich werdenden Mitgliederschaft und den Zerwürfnissen, die dem im Inneren des Vorstands folgten. Der aktuelle Entwurf der Vorstandsmehrheit fixiert vor allem das prekäre Verähltnis des Vorstands/Präsidiums zu den Mitgliedern und schafft einen neuen Frontmann dafür. Dass von Dir und Lizzy nun die Versprechen kommen, dass man uns in Zukunft anhören werde, und dass man Vieles vernünftig finde, was ich bedachte - man solle indes nur erst mal für Euern Antrag entscheiden, dann werde die Vereinsführung viels von dem ausprobieren, was ich vorschlug... das sind Versuche, das eine zu sagen um das andere zu kriegen.
Lieber als unerwartete Sympathiebekundungen sind mir richtunsgsweisende Entscheidungen und die hätten in den Wochen vor dem 3.12. in offener Debatte kommen müssen, als unsere Entwürfe offen zur Debatte standen und die AGV noch tagte,
Olaf
Hallo Olaf,
ich erwidere auf eine deiner Vermutungen, weil ich an der „Tat“ beteiligt war.
Was genau das Hin und Her mit dem Schatzmeister im geplanten Präsidium bedeutete […]
Auf der Klausur haben wir gemeinsam das Modell besprochen. Es kam dabei die Frage auf, ob durch die Umstrukturierung die typischen vier BGB-Positionen so in ein Präsidium übernommen werden müssen. Den Schriftführer als in der Satzung festgelegte Position fanden wir alle verzichtbar. Ich stellte anschließend die Frage, ob das nicht genauso für den Schatzmeister gelte. Schließlich sei er deckungsgleich mit der Person, die sich um das Ressort Finanzen kümmert. Sehr lange haben wir darüber nicht diskutiert, ich weiß nicht mehr genau, ob es dafür mehr Zustimmung oder Ablehnung gab. Es schien aber einen grundsätzlichen Tenor dafür zu geben, denn im folgenden Entwurf wurden Schriftführer und Schatzmeister entfernt. Mit Jens’ Rücktritt hat dies nichts zu tun. Er teilte uns seinen Rücktritt zwei Tage nach der Klausur mit, am gleichen Tag wurde das auf der Mailingliste noch verkündet.
Ist es ein Zufall, dass man darüber nachdachte, ihn doch wieder einzuführen, als Proteste auf dieser Liste kamen?
Natürlich ist das kein Zufall. Ich bin immer noch der Meinung, dass man eine Position des Schatzmeisters nicht unbedingt benötigt, nicht nötiger als andere beliebige, nicht festgeschriebene Positionen, aber das sehen andere Mitglieder auch anders. Das kann ich gut verstehen. Die wichtige Umstrukturierung soll aber nicht daran scheitern, dass diese Stelle im Entwurf so kritisch ist, dass der gesamte Entwurf abgelehnt wird. Also wurde der Schatzmeister wieder hinzugefügt.
Diesen ganzen Ablauf kannst bereits du seit dem 8. Dezember 2010 im Forum [1] nachlesen, nachdem Alice auf Martinas Fragen antwortete.
Beste Grüße Maria
[1] https://forum.wikimedia.de/w/Diskussion:Strukturmodell#Fragen_an_die_AG_752
Sebastian & all,
Am 03.01.2011, 19:38 Uhr, schrieb Sebastian Moleski sebastian.moleski@wikimedia.de:
[...]
Sämtliche Projekte des Vereins sind mittelbar oder unmittelbar der Geschäftsführung untergeordnet.
Interessant, ich hatte schon lange das Gefühl, dass die Projekte des Vereins der Geschaeftstelle "untergeordnet" sind, Henriette Fiebig spricht da bisweilen davon "Demut lernen". Das ist naürlich fatal, denn die meisten gut qualifizierten Ehrenamtlichen wollen sich in ihrer Freizeit nicht bezahlten Kräften "unterordnen", eine abstruse Idee. Die bezahlten Kräfte sollten Dienstleister, nicht Dienstherren der Ehrenamtlichen sein, wenn, dann haben sie haben sich "unterzuordnen", im Gegenzug werden die Hauptamtlichen dafür bezahlt.
Sie werden von hauptamtlichen Mitarbeitern des Vereins, aber auch von Freiwilligen umgesetzt. Skillshare war kein Projekt des Vereins und sollte es auch nie werden.
Das ist verkürzt dargestellt: Skillshare war zunächst als Vereinsprojekt konzipiert, aber Vorstand und Geschäftsstelle wollten das Projekt nicht oder nur unter unzumutbaren Bedingungen.
Es war ein Community-Projekt, das vom Verein gefördert werden sollte, und zwar damals mit dem größten Betrag, den je ein Community-Projekt vom Verein erhalten hat. [...]
Schön, dass Du das mal klarstellst, Sebastian: 5000 Euro für das grösste Ehrenamtlichenprojekt, daneben noch ein paar Tausender für Community-Projekte wie Schreibwettbewerb oder Photographenworkshops. Und das bei einem Etat von ueber einer halben Million Euro. Man muss wohl nicht Karl Marx gelesen haben, um das bizarr zu finden.
Thomas/Fossa
Nö, Thomas. Ein Punkt stimmt nicht:
Am 05.01.2011 12:11, schrieb Thomas Koenig:
...ein paar Tausender für Community-Projekte wie ...Photographenworkshops
Die Workshops selbst werden komplett aus Bildungs- und eigenen Mitteln der Teilnehmer bezahlt. WMDE übernimmt vereinzelt Fahrtkosten und stellt uns die Blitzanlage zur Verfügung. Wikipedia-Aufkleber und Bänder mit Namensschildern gibt's auch.
Das ist nur eine Klarstellung, keine Beschwerde. Viele Grüße Martina
WMDE hat den Workshop in Nyköping mit einer nicht geringen Summe finanziell unterstützt.
Wer Fahrkostenunterstützung für die Nürnberger Workshops erhält, entzieht sich unserer Kenntnis und das geht auch niemanden etwas an. Die Workshops selbst, Raummiete, Vortragshonorare, Hotelkosten, Essensversorgung werden von der Bundeszentrale für Politische Bildung und dem Bayerischen Bildungsministerium übernommen, es bleibt ein Eigenanteil von 85 Euro pro Teilnehmer.
Ansonsten siehe Martina, auch von mir nur Klarstellung, keine Beschwerde. Wir sind dankbar, die Blitzanlage nutzen zu können.
Ralf
Am 5. Januar 2011 14:04 schrieb Martina Nolte kontakt@martina-nolte.de:
Nö, Thomas. Ein Punkt stimmt nicht:
Am 05.01.2011 12:11, schrieb Thomas Koenig:
...ein paar Tausender für Community-Projekte wie ...Photographenworkshops
Die Workshops selbst werden komplett aus Bildungs- und eigenen Mitteln der Teilnehmer bezahlt. WMDE übernimmt vereinzelt Fahrtkosten und stellt uns die Blitzanlage zur Verfügung. Wikipedia-Aufkleber und Bänder mit Namensschildern gibt's auch.
Das ist nur eine Klarstellung, keine Beschwerde. Viele Grüße Martina
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Hallo Achim,
On 12/25/2010 9:56 AM, Achim Raschka wrote:
Lieber Olaf, (private Antwort, nicht über Mailingliste)
Das passiert Dir in einer Woche zum zweiten Mal (20101218223545.214660@gmx.net); ich hab viel Verstaendnis fuer Schusseligkeit, mir koennte das sicher auch passieren, vermutlich sogar drei Mal.
[...]
ganz im Ernst: Natürlich wird diese Kontroverse und vor allem dein letztes Mail nicht spurenlos im Verhältnis zwischen uns bleiben - wie auch? Du jonglierst seit Wochen mit Halbwahrheiten, Unterstellungen
[...]
Kommunikationsprobleme zwischen Verein und Abena seitens der skillshare-Veranstalter weiß - you remember, ich war kurzzeitig "Kommunikationsbeauftragter" des Projekts, das von Kommunikation aber gar nichts wissen wollte);
Mal abgesehen davon, dass Nadine/Abena Vereinsmitglied war und ist, es also kein Kommunikationsproblem zwischen ihr und "dem Verein", sondern maximal den Entscheidungstraegern (einige Vorstandsmitglieder, Geschaeftsfuehrung) gegeben haben koennte, was aus meiner Sicht allerdings kein Kommunikationsproblem, sondern ein Machtproblem war, ist die Aussage, skillshare wollte "nichts von Kommunikation wissen" keine "Halbwahrheit", sondern, vorsichtig ausgedrueckt: Humbug.
Thomas/Fossa
Nein Achim, der Fall war weder konstruiert, noch absurd.
Du hättest Olafs gesamtes Mail lesen sollen. Es zeugt nicht von Einsicht und Bereitschaft, etwas zusammen erreichen zu wollen, nur weil Du offenbar der Meinung bist: "Was mir nicht passt, wird gar nicht erst gelesen.!"
Nachdem du in den letzten Tagen schon einmal deine Überheblichkeit höchst unreflektiert gezeigt hast (wenn ich einen Weihnachtsgruß per PDF bekomme, wird der sofort weggeworfen) sehe ich jetzt dasselbe Muster. Als Nichtinsider werde ich wohl nicht alles erfasst haben, welches nach demselben Muster abläuft.
Gerade wegen Leute wie Dir - mit all deinen in die Hose gegangenen Projekten - machen sich Leute Gedanken, wie man etwas verbessern kann. Aber es ist schon ok, wenn der Verein auch eine Versorgungsfunktion hat. Warum auch nicht.
Das mit den Weihnachten ist mir wurscht, wem es ein Anliegen ist: "Schöne!"
Hubertl.
Am 24.12.2010 13:36, schrieb Achim Raschka:
Moin,
Olaf schrieb ... jede Menge; nachdem mein Name und damit meine Person allerdings in einem ziemlich absurd konstruierten Fall zur Frontenfestigung instrumentalisiert wird, habe ich aufgehört zu lesen und spare mir jegliche Replik und weitere Beschäftigung mit diesem Mail.
Ich wünsche euch auch schöne Weihnachten, Achim
On 24.12.2010, at 19:42, Hubert wrote:
Guten Abend zusammen,
Aber es ist schon ok, wenn der Verein auch eine Versorgungsfunktion hat. Warum auch nicht.
„der Verein“ versorgt Achim mit ehrenamtlichen Tätigkeiten im Ressort Qualität – was ist daran falsch?
Das mit den Weihnachten ist mir wurscht, wem es ein Anliegen ist: "Schöne!"
Von mir auch … und ich bin versucht noch ein „Harmonische!“ draufzulegen ;)
Henriette
Hubertl.
Am 24.12.2010 13:36, schrieb Achim Raschka:
Moin,
Olaf schrieb ... jede Menge; nachdem mein Name und damit meine Person allerdings in einem ziemlich absurd konstruierten Fall zur Frontenfestigung instrumentalisiert wird, habe ich aufgehört zu lesen und spare mir jegliche Replik und weitere Beschäftigung mit diesem Mail.
Ich wünsche euch auch schöne Weihnachten, Achim
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Am 24.12.2010 21:32, schrieb Henriette Fiebig:
On 24.12.2010, at 19:42, Hubert wrote:
Guten Abend zusammen,
Aber es ist schon ok, wenn der Verein auch eine Versorgungsfunktion hat. Warum auch nicht.
�der Verein� versorgt Achim mit ehrenamtlichen Tätigkeiten im Ressort Qualität � was ist daran falsch?
Sagte ich was anderes, Henriette?
Auch dir harmonische Weihnachten oder so was ähnliches....
h.
Das mit den Weihnachten ist mir wurscht, wem es ein Anliegen ist: "Schöne!"
Von mir auch � und ich bin versucht noch ein �Harmonische!� draufzulegen ;)
Henriette
Hubertl.
Am 24.12.2010 13:36, schrieb Achim Raschka:
Moin,
Olaf schrieb ... jede Menge; nachdem mein Name und damit meine Person allerdings in einem ziemlich absurd konstruierten Fall zur Frontenfestigung instrumentalisiert wird, habe ich aufgehört zu lesen und spare mir jegliche Replik und weitere Beschäftigung mit diesem Mail.
Ich wünsche euch auch schöne Weihnachten, Achim
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Am 24.12.2010 19:42, schrieb Hubert:
Gerade wegen Leute wie Dir - mit all deinen in die Hose gegangenen Projekten - machen sich Leute Gedanken, wie man etwas verbessern kann.
Belege bitte, ansonsten kann man auf die billige Polemik und den Lügen der Österreicher in Deutschland herzlichst verzichten.
Frohe Weihnacht!
Liesel
Also mal abgesehen von dem Hieb gegen die Österreicher - die ich zu einem sehr großen Teil als tolle Menschen kennen gelernt habe! - würde ich diese schon sehr harte (in meinen Augen dreiste und falsche) Aussage gerne belegt wissen. Oder eine Entschuldigung dafür. Das ist schon weit über das Erträgliche hinaus geschossen.
Marcus
Von: Liesel koehler-liesel73@gmx.de
Am 24.12.2010 19:42, schrieb Hubert:
Gerade wegen Leute wie Dir - mit all deinen in die Hose gegangenen Projekten - machen sich Leute Gedanken, wie man etwas verbessern kann.
Belege bitte, ansonsten kann man auf die billige Polemik und den Lügen der Österreicher in Deutschland herzlichst verzichten.
Frohe Weihnacht!
Liesel
Hallo, Am Freitag 24 Dezember 2010, 13:23:11 schrieb Olaf Simons:
Im Gespräch mit Pavel war ich am 3. Juli erst mal irritiert darüber, dass er die Entscheidung, ob WMDE bei Skillshare mitmache oder nicht, überhaupt in seiner Hand hatte – die Satzung sah das, glaube ich, gar nicht vor.
"Der Vorstand ist berechtigt, zur Führung laufender Geschäfte im Aufgabenbereich des Vorstands einen Geschäftsführer zu bestellen." (§10,3).
Ansonsten scheint es mir, es das dein Vorschlag eines weiteren Gremiums alles nur noch mehr komplixiert, noch mehr in die Länge zieht und noch mehr Möglichkeiten gegeben werden, den Verein zu lähmen (von dem Fall, dass ein Antragsteller "Gegner" im Gremium haben könnte, mal ganz zu schweigen).
Und ob Pavel so erfreut sein wird, dass du Privatgespräche hier auf der ML zusammenfasst wage ich auch zu bezweifeln.
Mit freundlichen Grüßen DaB.
Allen frohe Weihachten!
Lieber Olaf,
ich bin derzeit im Urlaub und habe deswegen nicht wirklich die Zeit, Deine Mails zu lesen, die auch, wenn ich nicht im Urlaub wäre, an der Grenze des durchlesbaren sind.
Nur eine krasse Falschdarstellung ist mir aufgefallen, die ich hier korrigieren möchte.
Am 24. Dezember 2010 13:23 schrieb Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Problemfall eins war Skillshare. Abstrahieren wir den Konflikt. Eine Antragstellerin hat ein Projekt und stellt es dem Vorstand vor, dieser verweigert die Unterstützung.
Der Vorstand hat Skillshare begrüßt und deswegen war WM-DE sogar zunächst Mitveranstalter. Nachdem sich die Zusammenarbeit mit den Organisatoren von Skillshare als nicht möglich herausgestellt hat (wobei ich hier keine Schuldzuweisung gegenüber den Skillshare-Organisatoren treffen möchte, sondern nur festhalten möchte, dass die Zusammenarbeit zwischen zwei Gruppen nicht funktioniert hat), wurde das abgeblasen und der Vorstand hat Skillshare mit 5.000 Euro unterstützt, darüberhinaus mit Personal. Wikimedia Deutschland e.V. war damit der größte Geldgeber für Skillshare!
Siehe zu derartigen Falschdarstellungen auch meinem Kommentar zu Skillshare in der Forumsdiskussion zum Haushaltsplan.
Mal ein letzter Kommentar: Mir gefällt es nicht, dass die ganz konkrete und aus meiner Sicht völlig richtige Unzufriedenheit mit bestimmten Mitgliedern des Vorstands zu einer pauschalen Kritik des Gremiums führt, mit daraus resultierenden Metaüberlegungen, die dann die falschen Probleme lösen.
Viele Grüße
Philipp
Lieber Philipp, liebe Listenleser,
aufgrund der Feiertage gönnte ich mir listen-freie Tagen, daher brauchte es einige Zeit, die alten Mails zu durchforsten. Daher erst jetzt zur vermeintlichen "krassen Falschdarstellung" durch Olaf eine Klarstellung.
Am 24.12.2010 15:09, schrieb P. Birken:
Nur eine krasse Falschdarstellung ist mir aufgefallen, die ich hier korrigieren möchte.
Am 24. Dezember 2010 13:23 schrieb Olaf Simonsolaf.simons@pierre-marteau.com:
Problemfall eins war Skillshare. Abstrahieren wir den Konflikt. Eine Antragstellerin hat ein Projekt und stellt es dem Vorstand vor, dieser verweigert die Unterstützung.
Der Vorstand hat Skillshare begrüßt und deswegen war WM-DE sogar zunächst Mitveranstalter. Nachdem sich die Zusammenarbeit mit den Organisatoren von Skillshare als nicht möglich herausgestellt hat (wobei ich hier keine Schuldzuweisung gegenüber den Skillshare-Organisatoren treffen möchte, sondern nur festhalten möchte, dass die Zusammenarbeit zwischen zwei Gruppen nicht funktioniert hat), wurde das abgeblasen und der Vorstand hat Skillshare mit 5.000 Euro unterstützt, darüberhinaus mit Personal. Wikimedia Deutschland e.V. war damit der größte Geldgeber für Skillshare!
Die "Wahrheit" und "Richtigkeit" von persönlichen Wahrnehmungen und Wertungen hat auf dieser Liste leider niemand mehr gepachtet.
Wikimedia Deutschland war und ist nicht der größte Geldgeber für Skillshare 2010. Die vom Vorstand zugesagten 5000 EUR wurden mehrere Monate mit immer neuen für uns rechtlich unerfüllbaren Bedingungen verknüpft, bis wir im Februar 2010 in Form einer Ausfallhaftung im Rahmen eines umfassenden Sponsoringvertrages mit einem unserer Premiumsponsoren diese nach der Zusage und der fehlenden Auszahlung entstandenen Liquiditätslücke ausgleichen konnten.
Hier haben die Stadtverwaltung, die Handwerkskammer, Universität sowie andere Sponsoren und Unterstützer höherwertige Leistungen (meist umfassende Kooperations-, Schulungs-, Programm- und Sponsorinverträge) erbracht. Hierzu empfiehlt sich die Lektüre unserer Finanzberichte sowie Projektberichte, die eine Darstellung der Leistungen beinhalten. Im März 2011 werde ich die voraussichtlich letzte ehrenamtliche Schulung aus diesen Kooperationen abgewickelt haben; durch eine Vielzahl von ehrenamtlichen Arbeitsstunden. Ein wenig sarkastisch erscheint es mir, hier von Seiten des eigenen Vereins (eines ehemaligen Beisitzers im geschlossenen Vereinsforum) vorgehalten zu bekommen, man hätte die bezahlten Arbeitsstunden von Mitarbeitern des Vereins WMDE nicht hinreichend dankend entgegengenommen, während alle anderen Teilnehmer ehrenamtlich und nicht selten unter Verzicht der Fahrtkosten und Übernachtungskosten Skillshare möglich machten.
Der Stand Februar 2010 war, die Finanzierungszusage WMDE würde nur nachschüssig und zudem nur gegen Originalbelege erfolgen, so Pavel als Geschäftsführer. Beides für uns nicht akzeptable Bedingungen, da der zur Abwicklung von Skillshare 2010 gegründete gemeinnützige Verein (siehe eine umfassendere Vorgeschichte am Ende dieser Mail) für die eigene Buchhaltung die Originalbelege benötigte. Ferner waren in Bargeldleistungen bis Februar 2010 keine 5000 EUR auf den Konten, die hätten vorgeschossen werden können. Parallel zu den Verhandlungen mit WMDE gelang uns im Februar die größere Sponsoringzusage eines Unternehmens sowie die Übernahme einer Ausfallhaftung für die Gelder von WMDE zu organisieren. Dieser Fundraisingerfolg machte Skillshare 2010 nunmehr unabhängig von der bis Februar 2010 stets unsicheren Spendenzusage von WMDE.
Die Verzögerung bei der Auszahlung der im August 2009 beschlossenen Fördergelder führte an verschiedenen Stellen zu massiven Liquiditätsproblemen bei der Planung und Vorbereitung der Veranstaltung, die mehrmals beinahe den Abbruch der Organisation zur Folge hatten. Beispielsweise konnten keine hinreichenden Übernachtungsmöglichkeiten - wie in den Jugendherbergen und Pensionen - gegen (zwingend notwendige) Sicherheitsleistung gebucht werden, da in der notwendigen Höhe keinen liquiden Mittel zur Verfügung standen. Erst eine weitere externe Kooperation - diesmal mit der Handwerkskammer- glich dieses Problem mit den hinreichenden Übernachtungsmöglichkeiten im Dezember 2009 aus.
Im Februar 2010 bat ich Sebastian aufgrund der übernommenen Ausfallhaftung eines Sponsors und der damit einhergehenden Unabhängigkeit von WMDE um ein Telefonat in dieser Sache. Er organisierte eine Telko mit seiner und Pavels Teilnahme noch in der gleichen Woche mit mir. In diesem Telefonat teilte ich mit, Skillshare benötige nunmehr die Gelder von WMDE nicht mehr. Als Mitglied von WMDE merkte ich dennoch an, dass ich es als Vereinsmitglied u.a. auch aufgrund der Finanzierungsankündigung auf den öffentlichen Orgaseiten in der Wikipedia, den Vorstandbeschlüssen von WMDE auf der eigenen Website von WMDE und der Kenntnis davon innerhalb der Community dennoch begrüßen würde, wenn WMDE seine Förderbedingungen (nachschüssig und gegen Originalbelege) überdenken würde und ich nicht von der Ausfallhaftung gebrauch machen müsste. Ich war zu diesem Zeitpunkt der Ansicht, ein solch offener Konflikt wurde dem Verein WMDE mehr schaden als eine Veranstaltung der Community nutzen stiften konnte. Immerhin war die Veranstaltung als solche für WMDE konzipiert und diesem mehrfach angeboten worden.
Pavel teilte in dieser Telko umgehend mit, auf die bisherigen Bedingungen könne er auch verzichten, WMDE werde eine zweckgebundene Spende umgehend anweisen. Dies wurde noch im Februar 2010 umgesetzt und beispielsweise in der Wikipedia auf den Orgaseiten (Einladung, Finanzierung), sowie mehrfach auf der Veranstaltung in Lüneburg zB im Plenum unter persönlicher Begrüßung des Geschäftsführers Pavel am 5. Juni 2010 dankend erwähnt.
Zur Vorgeschichte:
Damals wie heute gab es keine Förderrichtlinien, die eine Zuständigkeit der Geschäftsstelle oder des Vorstandes regeln. Förderbedingungen, Ansprechpartner, Umfang der Förderung, Zuständigkeiten waren und sind schlicht nicht hinreichend geregelt.
Wesentlicher Knackpunkt oder nennen wir ihn besser "Missverständnis" in der Vorbereitung von Skillshare war stets der Umfang des Einflusses von Geschäftsstelle und Vorstand von WMDE auf das Projekt, im Besonderen die Projektinhalte. Aus meiner Sicht - und hier waren wir uns in den Vorbereitungstelkos und persönlichen Treffen im Wesentlichen im Orgateam einig - sollten die Inhalte stets von der Community bestimmt werden, in dem die Workshops von "Fachleuten" aus den verschiedenen Gebieten frei gestaltet werden und jeder gleichberechtigt nebeneinander andere Workshops, Arbeitsgruppen und Schulungen anbieten kann. Auch das Orgateam hat hier zu keinem Zeitpunkt einen Inhalt oder einen Dozenten abgelehnt oder inhaltlich beeinflußt. Einige Mitglieder des Vorstandes und später der Geschäftsstelle wollten auf die Teilnahme einiger Dozenten Einfluss nehmen (Personen die bereits einen Rechtsstreit gegen den Verein geführt hatten, oder mit denen es persönliche Differenzen gab oder die zB eine von den Vereinsmaximen abweichende Meinung in der Community vertraten (Beispiel Lizenzen) sollten von der Teilnahme als Dozent ausgeschlossen sein), in dem die Zustimmung zur Projektfinanzierung abhängig von den Dozenten gemacht wurde. Die Inhalte sollten insgesamt, so andere Vorstände und später auch die Geschäftsstelle, in die Hände des Vereins gelegt werden. Eine aktive Mitarbeit in Form konstruktiver Vorschläge und Kommentierung durch den Verein war von Seiten des Orgateams immer erwünscht - eine Okkupation der Veranstaltung durch "Bestimmen" der Inhalte durch den Verein jedoch war nicht gewollt bzw. wurde von einigen im Orga-Team befürchtet. Natürlich sollte der Vereinsvorstand und die Geschäftsführung kommunizieren, was mit ihm auf gar keinen Fall geht - aufgrund der Spendengeldverwendung. Dem Verein wurde (kommuniziert mit Jürgen) beispielsweise selbstverständlich ein Vetorecht bei der Ansprache von Sponsoren zugebilligt.
Anfang August traf sich der neue Geschäftsführer Pavel mit mir, um im Besonderen diesen Punkt sowie die möglichen Fördergelder von WMDE zu besprechen. Pavel machte in diesem persönlichen Gespräch mehrere Sachen deutlich:
1) jede Veranstaltung, die von WMDE mit einem EURO finanziert werde, läge inhaltlich bei ihm in der letzten Entscheidungsinstanz. 2) Skillshare sollte in eine große Stadt, z.B. nach Frankfurt oder besser Berlin verlegt werden. 3) Den Zeitpunkt der Veranstaltung wolle er in Anlehnung an die Wikimania 2010, die einen Monat nach Skillshare stattfinden sollte, noch verschieben - Vorstellungen hierzu würde er uns noch mitteilen - er ging von einer Veranstaltung im Herbst 2010 aus. 4) Fundraisinggelder sollten wir als ehrenamtliche auch und gerade bei großen Organisationen einsammeln und nicht bei kleinen lokalen Partnern. Pavel wollte dann nach deren Eingang entscheiden, ob und welche dieser Gelder der Veranstaltung zugeteilt würden und welche in andere Projekte gehen sollten. 5) Eine Grundfinanzierung solle durch WMDE erfolgen, zugesagte Gelder würden jedoch jederzeit wieder zurückgefordert, wenn "wir" seine Entscheidungshoheit oder den Vorstand als Entscheidungsinstanz nicht voll akzeptierten.
Daraufhin teilte ich Pavel mit, dass ich persönlich als Ehrenamtliche unter diesen Umstände nicht für dieses Projekt tätig sein wolle, insbesondere da das Datum und der Ort bereits mit dem Vorstand und unseren externen Partnern wie der Stadtverwaltung aufgrund des Vorstandsentscheids aus Juni/Juli 2009 fixiert waren. Ferner sah ich in meiner Person aufgrund der fehlenden Netzwerkkontakte kein Potential neben meiner Vollzeitätigkeit im RL auch noch in einer unbekannten Stadt Fundraising zu betreiben, der Vorstand müsse hier mit 10.000 EUR Mindestkosten - 50.000 Maximalkosten rechnen, falls kein Fundraisingerfolg gelänge.
Letztlich bot ich Pavel an, die Projektidee WMDE vollständig ohne meine Beteiligung zu überlassen, ein anderer Projektleiter werde sich sicherlich finden lassen. Wir besprachen, wie sich das ehrenamtliche Projektteam auf eine Leitung zB durch die Geschäftsstelle auswirken würde und ich gab meine Einschätzung ab, dass im ehrenamtlichen Engagement eben nicht jeder mit jedem könne und daher auch im Projektteam einige abspringen würden, wenn ein Leitungswechsel stattfände. Pavel meinte, dieses würde er bei seinen Erwägungen berücksichtigen und sich neben der Rücksprache mit dem Vorstand auf die Suche nach einem Projektleiter machen, um mich ggf. abzulösen. Zeitnah wollte er sich bei mir melden.
Am 21. August 2009 teilte mir Pavel in einer E-Mail mit, er sei von dem Termin (einen Monat vor der Wikimania) nicht überzeugt, ferner fände er den Doppelcharakter der Veranstaltung (Kooperation mit lokalen Partnern wie Archive und Lüneburger Bürgern neben zum Teil sehr speziellen Community-Themen wie Technikworkshops) untauglich. Seiner Ansicht nach wird "zu viel auf einmal versucht". Er selbst meinte, diese beiden Punkte seien nicht besonders relevant gewesen, jedoch habe er festgestellt, dass es "offensichtlich im Organisationsteam von Skillshare sehr starke Vorbehalte gegenüber unserer Arbeit" (gemeint ist WMDE als Vorstand und GS) gibt. Er teilte hierzu mit, "es macht es mir unmöglich, an eine konstruktive Zusammenarbeit und an ein gemeinschaftliches Lösen u.a. der oben skizzierten Problemfelder zu glauben."
Leider bekam ich zur Frage des Wechsels der Projektleitung keine Infos mehr. Eine weitere Begründung beispielsweise inhaltlicher Art gab es nie. Dennoch wurde ein Betrag von 5000,00 EUR genehmigt, jede darüber hinausgehende Unterstützung von Pavel in gleicher Mail abgelehnt, im Besonderen die Fundraisingunterstützung.
Um die zu diesem Zeitpunkt schon zahlreichen Unterstützer, die aufgrund des Vorstandsbeschlusses aus Mai 2009 auf einen gemeinnützigen Veranstalter vertrauten, wurde umgehend ein neuer Trägerverein Skillshare e.V. gegründet. Skillshare 2010 sollte in seiner minimalen Planungsvariante 10.000 EUR kosten, letztlich sind wir mit dem Gegenwert der Leistungen der Sponsoren, Kooperationspartner, Sachleistungen und Spenden auf eine Veranstaltung im Wert von weit mehr als 30.000 EUR gekommen.
Bester Gruß, Nadine aka Abena
Hallo Nadine,
unabhängig davon, was genau bei Skillshare gelaufen ist (bekanntlich gibt es 4 Arten von Wahrheit und ich als Außerstehender kann nicht bewerten, was stimmt und was nicht): Wenn der Verein einer Veranstaltung Geld gibt, dann hat er natürlich das Recht die Regeln dazu zu bestimmen; der er (vertreten durch den Vorstand) haftet auch gegenüber den Mitgliedern und dem Staat dafür. Dann kann man sagen "Ja, das passt mir und ich nehme das Geld" oder "nein, danke unter diesen Bedingungen nicht".
Mit freundlichen Grüßen DaB.
DaB, dein Einwand ist prinzipiell richtig, aber es ist ja eben im Sinne vom WMDE, dass es Veranstaltungen gibt und die angemessen gefördert werden. Möglicherweise haben die Differenzen damit zu tun, dass die eine Seite im Hinterkopf das Bild eines großen Vereins hatte und die andere das Bild eines kleinen Vereins. Im Falle des letzteren stellt man die Bedeutung der Organisatoren vor Ort in den Vordergrund, denn ohne diese läuft nichts. Die Wahl des Ortes usw. sollte durchaus bei jenen liegen. In Bezug auf Dozenten, die den Verein verklagt haben, verstehe ich den Verein (WMDE) schon sehr gut, dass er so jemanden nicht gerne fördert. Hoffentlich ist das ein Fall, der die Zwänge aufzeigt, in denen beide Seiten stecken, so dass für die Zukunft deutlicher wird, wo man sinnvollerweise zurücksteckt. Besten Gruß Ziko
PS: Ich fand es eine tolle Veranstaltung, Nadine!
Am 2. Januar 2011 17:00 schrieb DaB. WP@daniel.baur4.info:
Hallo Nadine,
unabhängig davon, was genau bei Skillshare gelaufen ist (bekanntlich gibt es 4 Arten von Wahrheit und ich als Außerstehender kann nicht bewerten, was stimmt und was nicht): Wenn der Verein einer Veranstaltung Geld gibt, dann hat er natürlich das Recht die Regeln dazu zu bestimmen; der er (vertreten durch den Vorstand) haftet auch gegenüber den Mitgliedern und dem Staat dafür. Dann kann man sagen "Ja, das passt mir und ich nehme das Geld" oder "nein, danke unter diesen Bedingungen nicht".
Mit freundlichen Grüßen DaB.
-- Benutzerseite: [[:w:de:User:DaB.]] — PGP: 2B255885
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Wenn der Verein einer Veranstaltung Geld gibt, dann hat er natürlich
das Recht die Regeln dazu zu bestimmen
Das klingt logisch. Erlaubt mir dennoch auch da einen weiterführenden Gedanken:
Ich erhalte derzeit ein Stipendium für ein Buchprojekt und das ist nicht mein erstes. Ich reichte einen Buchentwurf ein, samt Zeitplan. Die Institution begutachtete meinen Entwurf - und diskutierte mit mir (sie tat das mehr, um rauszukriegen, ob ich weiß, was ich da will, als um Einfluss auf mich auszuüben).
Diskussion im Vorfeld ist gut, das ist aber auch schon die Grenze. Tatsächlich verbitte ich mir jede Einflussnahme seitens meines Geldgebers: Ich bin völlig frei, zu entscheiden, welche Positionen ich einnehme. Wenn die Studienstiftung des Deutschen Volkes sagt: Du kriegst das Promotionsstipendium, aber zitiertst x und y in Deiner Arbeit und ignorierst z, und dann zeigst uns zudem Deine Arbeit vor der Veröffentlichung - dann ist das ein mittlerer Skandal.
Es ist gerne gesehen, dass ich mich im Vorwort meines Buches beim Geldgeber bedanke, doch nicht mal das muss ich. Die Stiftung ist stolz auf mich und ich bin stolz darauf, deren Stipendium erhalten zu haben. Das ist der Deal - nicht, dass ich die Politik der Stiftung mache. Was Skillshare und WMDE anbetrifft, weiß ich, was WMDE alles an Einfluss forderte - nicht für die Gesamtförderung, sondern für einen Teilbetrag von 5000 €. Was man, soweit ich später erfuhr, forderte das frappierte mich. Da bei uns aber eben alles ohne Gutachtergremium gemacht wird, kennt niemand die Forderungen der Beteiligten und wie alles ablief.
Ich weiß auch nicht, wie sich der aktuelle Betrag für die Nachfolgeverantaltung in Nürnberg festlegte - der liegt, glaube ich, bei 35.000. Vermutlich gibt es interne Gutachten, nach denen sich die Versiebenfachung bemisst, denn ich hoffe, dass bei uns schlicht nach Projektqualität nicht nach Freunde und Kritiker des Vorstands gefördert wird. Ich bin mir einfach sehr unsicher, wie alles bei uns läuft, da ich nicht mehr erfahre, als dass es gut läuft.
+++
Eins vielleicht im selben Nachdenken: Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden, wird mich das besonders interessieren: Vielfältig Projekte zu fördern. Insbesondere unsere "Gegner" werden mich interessieren. Vielleicht sollte man eine Reihe von Diskussionsveranstaltungen zu Internet-Themen aufziehen - ich kann mir Kooperationspartner dafür aus verschiedenen Lagern denken und hätte dann gerne auch unsere Kritiker auf Podien. Kritik und Vielfalt - das ist Salz in der Suppe und das vereint den Verein eher als dass es ihn spaltet, sobald man sich selbst nicht als Akteur sondern als Podium und Förderer begreift.
Olaf
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Am 02.01.2011 21:19, schrieb Olaf Simons:
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Eins vielleicht im selben Nachdenken: Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden, wird mich das besonders interessieren: Vielfältig Projekte zu fördern. Insbesondere unsere "Gegner" werden mich interessieren. Vielleicht sollte man eine Reihe von Diskussionsveranstaltungen zu Internet-Themen aufziehen - ich kann mir Kooperationspartner dafür aus verschiedenen Lagern denken und hätte dann gerne auch unsere Kritiker auf Podien. Kritik und Vielfalt - das ist Salz in der Suppe und das vereint den Verein eher als dass es ihn spaltet, sobald man sich selbst nicht als Akteur sondern als Podium und Förderer begreift.
Olaf
Du würdest also auch Veranstaltungen die von Personen organisiert werden die für eine Verschärfung des Leistungsschutzrecht oder des Urheberrechtes eintreten befürworten? Inwieweit ist dies mit §1 Abs 1 der Satzung vereinbar:
(1) Zweck des Vereins ist es, die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte (engl. Open Content) in selbstloser Tätigkeit zu fördern, um die Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und die Bildung zu fördern. Freie Inhalte im Sinne des Vereins sind alle Werke, die von ihren Urhebern unter eine Lizenz gestellt werden, die es jedem gestattet, diese Werke kostenlos zu verbreiten und zu bearbeiten. Dazu soll auch das Bewusstsein für die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen und philosophischen Fragen geschärft werden.
Liesel
Nabend Liesel, On 1/2/2011 10:11 PM, Liesel wrote at as reply to Olaf Simons:
[...] Du würdest also auch Veranstaltungen die von Personen organisiert werden die für eine Verschärfung des Leistungsschutzrecht oder des Urheberrechtes eintreten befürworten? Inwieweit ist dies mit §1 Abs 1 der Satzung vereinbar:
Freies Wissen braucht Pluralismus, insofern ist das eh kein Problem, selbst wenn der Organisator gegen Freies Wissen waere, so muesste man sich doch mit den Gegenargumenten auseinandersetzen. Gesinnungstests sind zudem wenig hilfreich. Ausserdem ist die Meinung eine "Verschaerfung des [...] Urheberrechts" wuerde Freiem Wissen entgegenstehen, bloss eine vertretbare Meinung von vielen. Man kann aber auch die umgekehrte Meinung vertreten, eine solche Verschaerfung koenne -- je nach spezifischer Ausgestaltung -- Freiem Wissen nuetzen.
Fossa/Thomas
Liesel schreibt:
Du würdest also auch Veranstaltungen die von Personen organisiert werden die für eine Verschärfung des Leistungsschutzrecht oder des Urheberrechtes eintreten befürworten? Inwieweit ist dies mit §1 Abs 1 der Satzung vereinbar?
Diese Post ließ mich lachen. Absolut. Ich gehe davon aus, dass unsere Position die bessere ist. Wenn wir öffentliche Debatten inszenieren könnten, auf denen Regierungsrepräsentanten sich unserer Position stellten - das wäre ein immenser Gewinn. Und - Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du nur noch mit Leuten sprichst, die unsere Satzung unterschreiben - dann können wir diese Satzung nämlich einpacken, weil wir dann niemand anderen mehr erreichen und von der Verbreitung unserer ideen Abstand nehmen.
Die Ziele von freiem Wissen? Ich hoffe, dass wir sie selbst in der Höhle des Löwen verteidigen, offen, besser informiert, kompetenter und wenn möglich vor voller Presse - klar doch, das erachte ich für den perfekten Verfolg unserer Satzung. Ich vertraue dabei darauf, dass wir Leute haben, die in speziell dieser von Dir genannten Debatte besser brillieren als ich armer Buchhandelshistoriker, der die Raubdruckerzeit un den Nationalsozialismus erforschte. Aber unser Verein hat da sicherlich einen guten Fundus an spannenden Köpfen,
geneigter Gruß, Olaf
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Am 03.01.2011 00:35, schrieb Olaf Simons:
Liesel schreibt:
Du würdest also auch Veranstaltungen die von Personen organisiert werden die für eine Verschärfung des Leistungsschutzrecht oder des Urheberrechtes eintreten befürworten? Inwieweit ist dies mit §1 Abs 1 der Satzung vereinbar?
Diese Post ließ mich lachen. Absolut. Ich gehe davon aus, dass unsere Position die bessere ist. Wenn wir öffentliche Debatten inszenieren könnten, auf denen Regierungsrepräsentanten sich unserer Position stellten - das wäre ein immenser Gewinn. Und - Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du nur noch mit Leuten sprichst, die unsere Satzung unterschreiben - dann können wir diese Satzung nämlich einpacken, weil wir dann niemand anderen mehr erreichen und von der Verbreitung unserer ideen Abstand nehmen.
Die Ziele von freiem Wissen? Ich hoffe, dass wir sie selbst in der Höhle des Löwen verteidigen, offen, besser informiert, kompetenter und wenn möglich vor voller Presse - klar doch, das erachte ich für den perfekten Verfolg unserer Satzung. Ich vertraue dabei darauf, dass wir Leute haben, die in speziell dieser von Dir genannten Debatte besser brillieren als ich armer Buchhandelshistoriker, der die Raubdruckerzeit un den Nationalsozialismus erforschte. Aber unser Verein hat da sicherlich einen guten Fundus an spannenden Köpfen,
geneigter Gruß, Olaf
Womit du aber schon eine Grundforderung einer möglichen Förderung einer solchen Diskussion o.ä. deutlich machst. Der Verein oder ein anderer Vertreter des freien Wissens muss auch die Gelegenheit haben, seine Position deutlich zu machen. Somit stellt der Verein bestimmte Bedingungen an eine Veranstaltung.
Gruß Liesel
Liesel, so eine Argumentation wie Deine ist billig und im Grunde genommen nur polemisch, weil es aus der gesamten Argumentationskette nur einen winzigen Teilbereich herausnimmt und vor allem, weil das Thema Leistungsschutzrecht in der vorhergehenden Diskussion nur einen winzigen, dazu noch völlig unerheblichen Teil eingenommen hat. Im Grunde keinen, denn es ging überhaupt nicht darum, sondern um die Frage, wer in den "Genuss" von Förderungen des Vereins geht.
Der Kernpunkt der Diskussion war ein völlig anderer. Bleib bitte dabei.
Im Context von freiem Wissen ist es IMMER interessant für alle, die Argumente einer anderen Seite zu kennen. Man lernt daraus. Totschweigen durch Ignorieren ist das Dümmste, was man in diesem Zusammenhang machen kann.
Abgesehen davon, sind Statuten nicht Gesetz. Und eine Klage ist nichts ehrenrühriges, sondern nur der Ausdruck dafür, dass in einem Dissens ein Dritter um seine Meinung gefragt wird. Wenn die Zuständigkeit des Vereinsschiedsgerichts gegeben ist, dann eben dieses, wenn nicht, dann ein ordentliches Gericht.
Mehr ist nicht an einer gerichtlichen Auseinandersetzung dran.
Was du machst, ist ziemlich typisch. Das Anzünden von Nebelkerzen um vom Wesentlichen abzulenken.
hubertl.
PS: In der Frage, ob die Österreicher lügen, liegst Du falsch. Ich kann dir als Österreicher aber sagen: "Tatschächlich, alle Österreicher lügen!"
Am 02.01.2011 22:11, schrieb Liesel:
Am 02.01.2011 21:19, schrieb Olaf Simons:
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Eins vielleicht im selben Nachdenken: Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden, wird mich das besonders interessieren: Vielfältig Projekte zu fördern. Insbesondere unsere "Gegner" werden mich interessieren. Vielleicht sollte man eine Reihe von Diskussionsveranstaltungen zu Internet-Themen aufziehen - ich kann mir Kooperationspartner dafür aus verschiedenen Lagern denken und hätte dann gerne auch unsere Kritiker auf Podien. Kritik und Vielfalt - das ist Salz in der Suppe und das vereint den Verein eher als dass es ihn spaltet, sobald man sich selbst nicht als Akteur sondern als Podium und Förderer begreift.
Olaf
Du würdest also auch Veranstaltungen die von Personen organisiert werden die für eine Verschärfung des Leistungsschutzrecht oder des Urheberrechtes eintreten befürworten? Inwieweit ist dies mit §1 Abs 1 der Satzung vereinbar:
(1) Zweck des Vereins ist es, die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte (engl. Open Content) in selbstloser Tätigkeit zu fördern, um die Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und die Bildung zu fördern. Freie Inhalte im Sinne des Vereins sind alle Werke, die von ihren Urhebern unter eine Lizenz gestellt werden, die es jedem gestattet, diese Werke kostenlos zu verbreiten und zu bearbeiten. Dazu soll auch das Bewusstsein für die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen und philosophischen Fragen geschärft werden.
Liesel
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Hubert L. da dir anscheinend die Argumente ausgehen versuchst du es eben auch mit billiger Polemik. Ich habe auf dieser Liste mehrere Probleme aufgeworfen, zu denen ich keine befriedigende Antwort erhalten haben.
Und die Mailingliste lässt es durchaus zu, dass man auch Detailaspekte durchdiskutieren kann. Da hast du mir überhaupt nicht vorzuschreiben.
Natürlich kann man ein Diskussionsforum mit den Befürwortern eines stärkeren Leistungsschutz- und Urheberrechtes durchführen. Aber wie schon Olaf und Fossa anmerkten, ist es dort eben notwendig, dass auch jemand die freien Inhalte vertritt. Insofern muss dann der Verein schon Einfluss darauf ausüben, dass entsprechende Vertreter teilnehmen dürfen.
Natürlich ist der Punkt: "Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte (engl. Open Content) in selbstloser Tätigkeit zu fördern" verhandelbar. Nur hat dann der Vereins nichts mehr mit der Wikipedia zu tun und ist Betrug am Spendenzahler.
Also hör auf Nebelkerzen zu werfen und Unsinn zu schreiben.
Gruß Liesel
Am 03.01.2011 11:02, schrieb Liesel:
Hubert L. da dir anscheinend die Argumente ausgehen versuchst du es eben auch mit billiger Polemik. Ich habe auf dieser Liste mehrere Probleme aufgeworfen, zu denen ich keine befriedigende Antwort erhalten haben.
Nein, Liesel, ICH habe DIR - mit Sicherheit zurecht - billige Polemik vorgeworfen. Und zwar dahingehend, dass Du eine ziemlich durchsichtige Strategie angewendet hast, Nebelkerzen zu setzen, am Thema selbst jedoch vorbeiargumentiert hast.
Und die Mailingliste lässt es durchaus zu, dass man auch Detailaspekte durchdiskutieren kann. Da hast du mir überhaupt nicht vorzuschreiben.
Ich habe das nicht eingeschränkt. Steht mir auch nicht zu. Du hast aber keinen Detailaspekt andiskutiert, sondern einen völlig unnötigen Nebenaspekt aufgeblasen. Und damit die Hauptsache in den Hintergrund gerückt.
Wenn Du das unbewusst machst, dann sage ich Dir, dass diese Art des Diskurses schon Schopenhauer strukturiert in seinen Kunstgriffen dargelegt hat. Und du kannst dich jetzt aufregen wie Du willst, aber es macht wenig Sinn, unnötige Detailaspekte in eine Diskussion einzubringen.
Natürlich kann man ein Diskussionsforum mit den Befürwortern eines stärkeren Leistungsschutz- und Urheberrechtes durchführen. Aber wie schon Olaf und Fossa anmerkten, ist es dort eben notwendig, dass auch jemand die freien Inhalte vertritt. Insofern muss dann der Verein schon Einfluss darauf ausüben, dass entsprechende Vertreter teilnehmen dürfen.
Ich bin sicher, dass die Vertreter der freien Inhalte nicht unterrepräsentiert waren. Diese Angst muss man schon nicht haben. Die Frage ist vielmehr, ob überhaupt die sogenannten Nichtvertreter der freien Inhalte es auch so sehen würden, dass ihre Argumente den Tod der freien Inhalte überhaupt darstellen würden.
Natürlich ist der Punkt: "Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte (engl. Open Content) in selbstloser Tätigkeit zu fördern" verhandelbar. Nur hat dann der Vereins nichts mehr mit der Wikipedia zu tun und ist Betrug am Spendenzahler.
The Wikimedia Foundation, Inc. is a nonprofit charitable organization dedicated to encouraging the growth, development and distribution of free, multilingual content, and to providing the full content of these wiki-based projects to the public free of charge.
Da fehlt das "selbstlos" (was ich ja überhaupt für etwas merkwürdig halte), charitable lässt sich nicht mit selbstlos übersetzen, und trotzdem wird niemand die Foundation als nicht förderlich für die Ziele der Wikipedia sehen. Aber gerade um diesen Punkt geht es ja auch in der ganzen Debatte. Es ist einfach der Eindruck aufgetaucht und wird auch durch viele Beispiele erhärtet, dass es gerade an dieser Selbstlosigkeit inzwischen mangelt.
Also hör auf Nebelkerzen zu werfen und Unsinn zu schreiben.
Lb. Freund, bist echt lieb, wenn Du mir jetzt vorwirfst, mit Nebelkerzen zu werfen. Nachdem ich Dir dasselbige gerade erst erklärt habe, dass es Deiner Argumentationslinie entspricht.
Gruß Hubertl.
Gruß Liesel
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Hallo Olaf,
in Deiner Mail vom 30.12.2010, 16:06 hast Du geschrieben:
"Der zukünftige Aufsichtsrat sollte den Vorstand beaufsichtigen und die richtungsweisenden Entscheidungen verantworten, er sollte sich jedoch *nicht* gleichzeitig als das Organ begreifen, das im wesentlichen auch die Vereinsarbeit macht."
In Deiner Mail vom 2.01.2011, 21:19 Uhr schreibst Du dann:
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden, wird mich das besonders interessieren: Vielfältig Projekte zu fördern. Insbesondere unsere "Gegner" werden mich interessieren."
Ich vermute einfach mal, dass Du die Wahl in den *Aufsichtsrat* meinst, nicht in den Vorstand: Dort willst Du dann also doch gezielt Projekte fördern und unterstützen, und dies nicht etwa wie bisher ausschließlich nach der Qualität der Projekte, sondern danach, ob diese von Deinen "Gegnern" kommen (wer immer diese "Gegner" sind). D.h. also, in Deinem Modell wird die finale Entscheidung über Projekte doch im (deutlich verkleinerten!) "Aufsichtsrat" getroffen und zukünftig werden es Projekte, die nicht von Deinen "Gegnern" kommen, schwerer haben, Deine Zustimmung zu erreichen. Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
Ebenfalls in Deiner Mail vom 30.12.2010, 16:06 hast Du mit Bezug auf den aktuellen Vorstand geschrieben:
"Unter den 10 Personen sind letztlich drei die Entscheidungsträger, die übrigen vertreten die Interesen, die sie in eigenen Projekten und Aufgabenstellungen haben. Der Vortand sichert die Arbeit dieser Gruppe und gewinnt damit deren Unterstützung."
Da dies ja ein zentrales Argument von Dir ist, das nämlich im aktuellen Vorstand lediglich drei Leute entscheiden würden, die anderen seien nur dort, um ihre Projekte zu unterstützen, mal die direkte Frage: Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?
Und zwar, welche Projekt konkret? Du behauptest, das de facto im aktuellen Vorstand drei Leute das Sagen hätten (wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese wären die Entscheidungsträger?) und die anderen mitmachen, damit sie ihre Projekte gefördert bekommen. Da wirst Du sicher in der Lage sein, diese Projekte auch konkret zu benennen, oder? Ach ja, ich leg mal einen vor: Michail Jungierek setzt sich im Vorstand tatsächlich für die Förderung von Wikisource ein. Aktuelles Budget im Entwurf des Haushaltsplans: 3.000 Euro.
Und die anderen?
Viele Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Ja, Pavel,
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden...
in der Tat, ich meinte zukünftiger Aufsichtsrat (oder zukünftiges Präsidium, je nachdem, welche Satzung gewinnt) - jedenfalls das Gremium, das im Moment noch Vorstand heißt. Manchmal bin ich noch nicht in der zukünftigen Rechtsform angelangt.
Was die Frage der Projekte und Ressorts der Vorstandsmitglieder anbetrifft sowie der daraus resultierenden Probleme - dabei bleibe ich: Dass hier wohl eine problematische Verküpfung von Amt, Würde und Arbeit vorliegt. Vorstand und Geschäftstelle agieren im Moment unter dem Eindruck, dass sie selbst im Wesentlichen die Vereinsarbeit machen. Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen. Du meintest damals, ich könne wohl einen Entwurf verfassen, der Mitgliederinitiativen vorsieht, doch ich dächte da über eine gar nicht bestehende Realität nach.
Ich hatte eben damals geringe Lust, den Punkt Skillshare nochmals und nun vor allen anzusprechen - im Juli waren wir im Begriff darüber, was da geschah, weiter. Ganz offenkundig, so die Lektion des letzten Jahres, können Initiativen aus der Mitgliederschaft kommen. Speziell solche Initiativen werden eher dann kommen, wenn weder Du noch ich unsere Hauptaufgabe darin definieren, Projekte zu erdenken und Stellen dazu auszuschreiben. Offenkundig können voll funktionsfähige Projekte aus der Community kommen. Aus meiner Perspektive muss eine Struktur gefunden werden, mit der wir dieses Geschenk (hat ja fast nichts gekostet) wieder kriegen. Dazu müssen wir klären, wie wir in Zukunft mit dergleichen Initiativen umgehen. Das war kein Debakel, das wir durch unser eigenes Skillshare-Produkt im Herbst auswetzen müssen - das war vielmehr ein verwirrender Optimalfall, auf den wir nicht gefasst waren und auf den wir völlig heillos reagierten. Nichts Besseres kann unserem Verein passieren, als dass Leute, und zwar selbst dann noch, wenn sie die Führung gar nicht mögen, mit solchem Engagement dabei sind.
Skillshare sollten wir nicht als Unfall begreifen, sondern als Hinweis auf ein vollkommen ungenutzes Potential, und zwar kein kleines Potential. Das war dicker im Organisationsvolumen als die größte öffentliche Veranstaltung, die WMDE selbst hinlegte. Mir ist, nachdem wir ausgiebig beklagten, wie viel im Vorfeld falsch lief, unklar, ob man wenigstens im Nachhinein überlegte, das Potential zu gewinnen - nicht durch Produktpiraterie vom Schlage, wir können das selbst, sondern dadurch, dass man an die Initiatoren offen herantrat, so offen, dass alle, die ähnliches leisten könnten, es hören und ermuntert werden. Man wird dabei ein Eingeständnis riskieren müssen - etwa so: "Wir haben uns verschätzt - ihr habt ein Projekt gestemmt, das im organisatorischen Volumen massiv war. Falls ihr im Team, das ihr bildetet, noch mehr dergleichen Projekte auf Lager habt, wollen wir euch die freie Hand lassen, die ihr begehrt, denn vor allem das haben wir in jenem Sommer gelernt. Ihr macht so was vor allem, wenn ihr eure Vorstellungen dabei realisieren könnt. Wir dachten bislang, wir müssen in Projekten unsere Vorstellungen realisieren, und das war prekär gedacht. Wenn hundert Mitglieder etwas stemmen, dann sind diese WMDE - ganz wie wir hier im Vorstand WMDE sind. Wenn diese Hundert eigene Vorstellungen haben, dann hat WMDE breitere Vorstellungen, als in unserem Vorstand vertreten sind, und das ist gut."
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert. Und wir können den Mitgliedern zugestehen, dass sie eine größere Gruppe umfassen, die sich vom Vorstand nicht mehr repräsentiert fühlt - da läuft gerade ein Misstrauensantrag.
Vielleicht liege ich mit meiner Analyse falsch, dass hier tiefer ein Konkurrenzverhältnis in der Frage vorliegt, wer wie (vor allem wie transparent) die Vereinsarbeit macht. Meine Analyse war ein Angebot, das Problem strukturell zu erfassen.
+++
Darüber, dass ich mit Gegnern werde umgehen müssen - sollte ich nach den Gesagten eben jenes Nachdenken anbieten, das fast zu einem kleinen Eklat in dieser Liste führte: Sollte man mich in den zukünftigen Aufsichtsrat hinein wählen wollen, so werde ich meine Aufgabe deutlich darin sehen, auf die "Gegner" zuzugehen. Mich wird interessieren, ob sie sich weitere Projekte denken können.
Aus der Skillshare-Geschichte weiß ich zudem, dass WMDE den Veranstaltern zur Auflage machen wollte, die Dozentenliste der Veranstaltung zu bestimmen und dabei sicherzustellen, dass bestimmte Personen - wieder fehlt mir ein Wort, wenn ich keine Namen nenne - Gegner, öffentliche Kritiker von WMDE - auf der Veranstaltung nicht auftauchen. Meine Tendenz ist in dieser Sache erstens: Es wird mich beruhigen, ohne eine solche Liste arbeiten zu können. Ich finde es spannend, wenn es jemandem gelingt, "Gegner" auf eine Veranstaltung von uns zu bringen.
Ich denke ferner: Früher oder später wird Wikipedia/Wikimedia zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser Schiff unter dauernder (wie wir innen finden, ganz ungerechter) Außenkritik liegt. Wir sind ein Mediengigant und in einer demokratischen Öffentlichkeit muss ein solcher Gigant kritisch betrachtet werden. Das ist die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit. Der Beweis, dass wir intern demokratisch und pluralistisch organisiert sind wird wichtig sein - wir sind keine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, das müssen wir also anders hinkriegen. Die Aufgabe wird für uns langfristig *nicht* darin bestehen, die Kritiker auszublenden oder sie mit der Behauptung, dass wir ein frei zugängliches Medium freien Wissens sind, mundtot zu machen. Kritische Öffentlichkeit hat die Aufgabe, einen Giganten wie uns, egal was wir sagen, fortlaufend unter legitimem Generalverdacht zu betrachten. Unsere Aufgabe wird es sein, das als gesunden demokratischen Umgang mit uns zu begreifen und in diesem Umgang gut zu agieren. Zum Indikator wird dabei vor allem unser eigener Umgang mit öffentlichen Kritikern werden. Wenn wir da klug handeln, werden wir ihnen konstruktiv und offen interessiert begegnen. Im Moment haben wir gar keine Formate dazu - und vielleicht auch noch nicht ganz das innere Format. Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will - nur sehr unzulänglich, was auf uns als sensibel agierenden Mediengiganten an dieser Stelle zukommt,
Gruß, Olaf
Du schreibst da sehr viel, Olaf, beantwortest aber die Fragen nicht:
* "Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
* "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
* "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese wären die Entscheidungsträger?"
Wir sprechen hier nicht über irgendeine abstrakte, akademische Fragestellung, die man anhand von Filmförderungsbeispielen oder so illustrieren könnte; wir sprechen hier über einen lebenden, gewachsenen Verein, den Du gerne grundlegend ändern möchtest. Und Du behauptest, Du möchtest dies tun, weil es konkrete Misstände gäbe, die mittels Deiner Satzungsänderungsvorschläge behoben werden könnten. Dann solltest Du aber auch in der Lage sein, diese konkreten Fragen zu beantworten. Bisher stellst Du nur eine Menge Behauptungen über den Zustand des Vereins und seiner Organe auf, ohne jedoch auf Rückfrage Willens oder in der Lage zu sein, diese Behauptungen auch konkret zu belegen. Und halte Dich bitte nicht zurück im Nennen von Personen und konkreten Gegebenheiten - wir können das sicher vertragen.
Viele Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Zitat von Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Ja, Pavel,
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden...
in der Tat, ich meinte zukünftiger Aufsichtsrat (oder zukünftiges Präsidium, je nachdem, welche Satzung gewinnt) - jedenfalls das Gremium, das im Moment noch Vorstand heißt. Manchmal bin ich noch nicht in der zukünftigen Rechtsform angelangt.
Was die Frage der Projekte und Ressorts der Vorstandsmitglieder anbetrifft sowie der daraus resultierenden Probleme - dabei bleibe ich: Dass hier wohl eine problematische Verküpfung von Amt, Würde und Arbeit vorliegt. Vorstand und Geschäftstelle agieren im Moment unter dem Eindruck, dass sie selbst im Wesentlichen die Vereinsarbeit machen. Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen. Du meintest damals, ich könne wohl einen Entwurf verfassen, der Mitgliederinitiativen vorsieht, doch ich dächte da über eine gar nicht bestehende Realität nach.
Ich hatte eben damals geringe Lust, den Punkt Skillshare nochmals und nun vor allen anzusprechen - im Juli waren wir im Begriff darüber, was da geschah, weiter. Ganz offenkundig, so die Lektion des letzten Jahres, können Initiativen aus der Mitgliederschaft kommen. Speziell solche Initiativen werden eher dann kommen, wenn weder Du noch ich unsere Hauptaufgabe darin definieren, Projekte zu erdenken und Stellen dazu auszuschreiben. Offenkundig können voll funktionsfähige Projekte aus der Community kommen. Aus meiner Perspektive muss eine Struktur gefunden werden, mit der wir dieses Geschenk (hat ja fast nichts gekostet) wieder kriegen. Dazu müssen wir klären, wie wir in Zukunft mit dergleichen Initiativen umgehen. Das war kein Debakel, das wir durch unser eigenes Skillshare-Produkt im Herbst auswetzen müssen - das war vielmehr ein verwirrender Optimalfall, auf den wir nicht gefasst waren und auf den wir völlig heillos reagierten. Nichts Besseres kann unserem Verein passieren, als dass Leute, und zwar selbst dann noch, wenn sie die Führung gar nicht mögen, mit solchem Engagement dabei sind.
Skillshare sollten wir nicht als Unfall begreifen, sondern als Hinweis auf ein vollkommen ungenutzes Potential, und zwar kein kleines Potential. Das war dicker im Organisationsvolumen als die größte öffentliche Veranstaltung, die WMDE selbst hinlegte. Mir ist, nachdem wir ausgiebig beklagten, wie viel im Vorfeld falsch lief, unklar, ob man wenigstens im Nachhinein überlegte, das Potential zu gewinnen - nicht durch Produktpiraterie vom Schlage, wir können das selbst, sondern dadurch, dass man an die Initiatoren offen herantrat, so offen, dass alle, die ähnliches leisten könnten, es hören und ermuntert werden. Man wird dabei ein Eingeständnis riskieren müssen - etwa so: "Wir haben uns verschätzt - ihr habt ein Projekt gestemmt, das im organisatorischen Volumen massiv war. Falls ihr im Team, das ihr bildetet, noch mehr dergleichen Projekte auf Lager habt, wollen wir euch die freie Hand lassen, die ihr begehrt, denn vor allem das haben wir in jenem Sommer gelernt. Ihr macht so was vor allem, wenn ihr eure Vorstellungen dabei realisieren könnt. Wir dachten bislang, wir müssen in Projekten unsere Vorstellungen realisieren, und das war prekär gedacht. Wenn hundert Mitglieder etwas stemmen, dann sind diese WMDE - ganz wie wir hier im Vorstand WMDE sind. Wenn diese Hundert eigene Vorstellungen haben, dann hat WMDE breitere Vorstellungen, als in unserem Vorstand vertreten sind, und das ist gut."
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert. Und wir können den Mitgliedern zugestehen, dass sie eine größere Gruppe umfassen, die sich vom Vorstand nicht mehr repräsentiert fühlt - da läuft gerade ein Misstrauensantrag.
Vielleicht liege ich mit meiner Analyse falsch, dass hier tiefer ein Konkurrenzverhältnis in der Frage vorliegt, wer wie (vor allem wie transparent) die Vereinsarbeit macht. Meine Analyse war ein Angebot, das Problem strukturell zu erfassen.
+++
Darüber, dass ich mit Gegnern werde umgehen müssen - sollte ich nach den Gesagten eben jenes Nachdenken anbieten, das fast zu einem kleinen Eklat in dieser Liste führte: Sollte man mich in den zukünftigen Aufsichtsrat hinein wählen wollen, so werde ich meine Aufgabe deutlich darin sehen, auf die "Gegner" zuzugehen. Mich wird interessieren, ob sie sich weitere Projekte denken können.
Aus der Skillshare-Geschichte weiß ich zudem, dass WMDE den Veranstaltern zur Auflage machen wollte, die Dozentenliste der Veranstaltung zu bestimmen und dabei sicherzustellen, dass bestimmte Personen - wieder fehlt mir ein Wort, wenn ich keine Namen nenne - Gegner, öffentliche Kritiker von WMDE - auf der Veranstaltung nicht auftauchen. Meine Tendenz ist in dieser Sache erstens: Es wird mich beruhigen, ohne eine solche Liste arbeiten zu können. Ich finde es spannend, wenn es jemandem gelingt, "Gegner" auf eine Veranstaltung von uns zu bringen.
Ich denke ferner: Früher oder später wird Wikipedia/Wikimedia zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser Schiff unter dauernder (wie wir innen finden, ganz ungerechter) Außenkritik liegt. Wir sind ein Mediengigant und in einer demokratischen Öffentlichkeit muss ein solcher Gigant kritisch betrachtet werden. Das ist die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit. Der Beweis, dass wir intern demokratisch und pluralistisch organisiert sind wird wichtig sein - wir sind keine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, das müssen wir also anders hinkriegen. Die Aufgabe wird für uns langfristig *nicht* darin bestehen, die Kritiker auszublenden oder sie mit der Behauptung, dass wir ein frei zugängliches Medium freien Wissens sind, mundtot zu machen. Kritische Öffentlichkeit hat die Aufgabe, einen Giganten wie uns, egal was wir sagen, fortlaufend unter legitimem Generalverdacht zu betrachten. Unsere Aufgabe wird es sein, das als gesunden demokratischen Umgang mit uns zu begreifen und in diesem Umgang gut zu agieren. Zum Indikator wird dabei vor allem unser eigener Umgang mit öffentlichen Kritikern werden. Wenn wir da klug handeln, werden wir ihnen konstruktiv und offen interessiert begegnen. Im Moment haben wir gar keine Formate dazu - und vielleicht auch noch nicht ganz das innere Format. Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will - nur sehr unzulänglich, was auf uns als sensibel agierenden Mediengiganten an dieser Stelle zukommt,
Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Du schreibst da sehr viel, Olaf, beantwortest aber die Fragen nicht:
* "Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
* "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
* "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese wären die Entscheidungsträger?"
Wir sprechen hier nicht über irgendeine abstrakte, akademische Fragestellung, die man anhand von Filmförderungsbeispielen oder so illustrieren könnte; wir sprechen hier über einen lebenden, gewachsenen Verein, den Du gerne grundlegend ändern möchtest. Und Du behauptest, Du möchtest dies tun, weil es konkrete Misstände gäbe, die mittels Deiner Satzungsänderungsvorschläge behoben werden könnten. Dann solltest Du aber auch in der Lage sein, diese konkreten Fragen zu beantworten. Bisher stellst Du nur eine Menge Behauptungen über den Zustand des Vereins und seiner Organe auf, ohne jedoch auf Rückfrage Willens oder in der Lage zu sein, diese Behauptungen auch konkret zu belegen. Und halte Dich bitte nicht zurück im Nennen von Personen und konkreten Gegebenheiten - wir können das sicher vertragen.
Viele Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Zitat von Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Ja, Pavel,
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden...
in der Tat, ich meinte zukünftiger Aufsichtsrat (oder zukünftiges Präsidium, je nachdem, welche Satzung gewinnt) - jedenfalls das Gremium, das im Moment noch Vorstand heißt. Manchmal bin ich noch nicht in der zukünftigen Rechtsform angelangt.
Was die Frage der Projekte und Ressorts der Vorstandsmitglieder anbetrifft sowie der daraus resultierenden Probleme - dabei bleibe ich: Dass hier wohl eine problematische Verküpfung von Amt, Würde und Arbeit vorliegt. Vorstand und Geschäftstelle agieren im Moment unter dem Eindruck, dass sie selbst im Wesentlichen die Vereinsarbeit machen. Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen. Du meintest damals, ich könne wohl einen Entwurf verfassen, der Mitgliederinitiativen vorsieht, doch ich dächte da über eine gar nicht bestehende Realität nach.
Ich hatte eben damals geringe Lust, den Punkt Skillshare nochmals und nun vor allen anzusprechen - im Juli waren wir im Begriff darüber, was da geschah, weiter. Ganz offenkundig, so die Lektion des letzten Jahres, können Initiativen aus der Mitgliederschaft kommen. Speziell solche Initiativen werden eher dann kommen, wenn weder Du noch ich unsere Hauptaufgabe darin definieren, Projekte zu erdenken und Stellen dazu auszuschreiben. Offenkundig können voll funktionsfähige Projekte aus der Community kommen. Aus meiner Perspektive muss eine Struktur gefunden werden, mit der wir dieses Geschenk (hat ja fast nichts gekostet) wieder kriegen. Dazu müssen wir klären, wie wir in Zukunft mit dergleichen Initiativen umgehen. Das war kein Debakel, das wir durch unser eigenes Skillshare-Produkt im Herbst auswetzen müssen - das war vielmehr ein verwirrender Optimalfall, auf den wir nicht gefasst waren und auf den wir völlig heillos reagierten. Nichts Besseres kann unserem Verein passieren, als dass Leute, und zwar selbst dann noch, wenn sie die Führung gar nicht mögen, mit solchem Engagement dabei sind.
Skillshare sollten wir nicht als Unfall begreifen, sondern als Hinweis auf ein vollkommen ungenutzes Potential, und zwar kein kleines Potential. Das war dicker im Organisationsvolumen als die größte öffentliche Veranstaltung, die WMDE selbst hinlegte. Mir ist, nachdem wir ausgiebig beklagten, wie viel im Vorfeld falsch lief, unklar, ob man wenigstens im Nachhinein überlegte, das Potential zu gewinnen - nicht durch Produktpiraterie vom Schlage, wir können das selbst, sondern dadurch, dass man an die Initiatoren offen herantrat, so offen, dass alle, die ähnliches leisten könnten, es hören und ermuntert werden. Man wird dabei ein Eingeständnis riskieren müssen - etwa so: "Wir haben uns verschätzt - ihr habt ein Projekt gestemmt, das im organisatorischen Volumen massiv war. Falls ihr im Team, das ihr bildetet, noch mehr dergleichen Projekte auf Lager habt, wollen wir euch die freie Hand lassen, die ihr begehrt, denn vor allem das haben wir in jenem Sommer gelernt. Ihr macht so was vor allem, wenn ihr eure Vorstellungen dabei realisieren könnt. Wir dachten bislang, wir müssen in Projekten unsere Vorstellungen realisieren, und das war prekär gedacht. Wenn hundert Mitglieder etwas stemmen, dann sind diese WMDE - ganz wie wir hier im Vorstand WMDE sind. Wenn diese Hundert eigene Vorstellungen haben, dann hat WMDE breitere Vorstellungen, als in unserem Vorstand vertreten sind, und das ist gut."
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert. Und wir können den Mitgliedern zugestehen, dass sie eine größere Gruppe umfassen, die sich vom Vorstand nicht mehr repräsentiert fühlt - da läuft gerade ein Misstrauensantrag.
Vielleicht liege ich mit meiner Analyse falsch, dass hier tiefer ein Konkurrenzverhältnis in der Frage vorliegt, wer wie (vor allem wie transparent) die Vereinsarbeit macht. Meine Analyse war ein Angebot, das Problem strukturell zu erfassen.
+++
Darüber, dass ich mit Gegnern werde umgehen müssen - sollte ich nach den Gesagten eben jenes Nachdenken anbieten, das fast zu einem kleinen Eklat in dieser Liste führte: Sollte man mich in den zukünftigen Aufsichtsrat hinein wählen wollen, so werde ich meine Aufgabe deutlich darin sehen, auf die "Gegner" zuzugehen. Mich wird interessieren, ob sie sich weitere Projekte denken können.
Aus der Skillshare-Geschichte weiß ich zudem, dass WMDE den Veranstaltern zur Auflage machen wollte, die Dozentenliste der Veranstaltung zu bestimmen und dabei sicherzustellen, dass bestimmte Personen - wieder fehlt mir ein Wort, wenn ich keine Namen nenne - Gegner, öffentliche Kritiker von WMDE - auf der Veranstaltung nicht auftauchen. Meine Tendenz ist in dieser Sache erstens: Es wird mich beruhigen, ohne eine solche Liste arbeiten zu können. Ich finde es spannend, wenn es jemandem gelingt, "Gegner" auf eine Veranstaltung von uns zu bringen.
Ich denke ferner: Früher oder später wird Wikipedia/Wikimedia zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser Schiff unter dauernder (wie wir innen finden, ganz ungerechter) Außenkritik liegt. Wir sind ein Mediengigant und in einer demokratischen Öffentlichkeit muss ein solcher Gigant kritisch betrachtet werden. Das ist die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit. Der Beweis, dass wir intern demokratisch und pluralistisch organisiert sind wird wichtig sein - wir sind keine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, das müssen wir also anders hinkriegen. Die Aufgabe wird für uns langfristig *nicht* darin bestehen, die Kritiker auszublenden oder sie mit der Behauptung, dass wir ein frei zugängliches Medium freien Wissens sind, mundtot zu machen. Kritische Öffentlichkeit hat die Aufgabe, einen Giganten wie uns, egal was wir sagen, fortlaufend unter legitimem Generalverdacht zu betrachten. Unsere Aufgabe wird es sein, das als gesunden demokratischen Umgang mit uns zu begreifen und in diesem Umgang gut zu agieren. Zum Indikator wird dabei vor allem unser eigener Umgang mit öffentlichen Kritikern werden. Wenn wir da klug handeln, werden wir ihnen konstruktiv und offen interessiert begegnen. Im Moment haben wir gar keine Formate dazu - und vielleicht auch noch nicht ganz das innere Format. Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will - nur sehr unzulänglich, was auf uns als sensibel agierenden Mediengiganten an dieser Stelle zukommt,
Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Du schreibst da sehr viel, Olaf, beantwortest aber die Fragen nicht:
* "Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
* "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
* "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese wären die Entscheidungsträger?"
Wir sprechen hier nicht über irgendeine abstrakte, akademische Fragestellung, die man anhand von Filmförderungsbeispielen oder so illustrieren könnte; wir sprechen hier über einen lebenden, gewachsenen Verein, den Du gerne grundlegend ändern möchtest. Und Du behauptest, Du möchtest dies tun, weil es konkrete Misstände gäbe, die mittels Deiner Satzungsänderungsvorschläge behoben werden könnten. Dann solltest Du aber auch in der Lage sein, diese konkreten Fragen zu beantworten. Bisher stellst Du nur eine Menge Behauptungen über den Zustand des Vereins und seiner Organe auf, ohne jedoch auf Rückfrage Willens oder in der Lage zu sein, diese Behauptungen auch konkret zu belegen. Und halte Dich bitte nicht zurück im Nennen von Personen und konkreten Gegebenheiten - wir können das sicher vertragen.
Viele Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Zitat von Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Ja, Pavel,
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden...
in der Tat, ich meinte zukünftiger Aufsichtsrat (oder zukünftiges Präsidium, je nachdem, welche Satzung gewinnt) - jedenfalls das Gremium, das im Moment noch Vorstand heißt. Manchmal bin ich noch nicht in der zukünftigen Rechtsform angelangt.
Was die Frage der Projekte und Ressorts der Vorstandsmitglieder anbetrifft sowie der daraus resultierenden Probleme - dabei bleibe ich: Dass hier wohl eine problematische Verküpfung von Amt, Würde und Arbeit vorliegt. Vorstand und Geschäftstelle agieren im Moment unter dem Eindruck, dass sie selbst im Wesentlichen die Vereinsarbeit machen. Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen. Du meintest damals, ich könne wohl einen Entwurf verfassen, der Mitgliederinitiativen vorsieht, doch ich dächte da über eine gar nicht bestehende Realität nach.
Ich hatte eben damals geringe Lust, den Punkt Skillshare nochmals und nun vor allen anzusprechen - im Juli waren wir im Begriff darüber, was da geschah, weiter. Ganz offenkundig, so die Lektion des letzten Jahres, können Initiativen aus der Mitgliederschaft kommen. Speziell solche Initiativen werden eher dann kommen, wenn weder Du noch ich unsere Hauptaufgabe darin definieren, Projekte zu erdenken und Stellen dazu auszuschreiben. Offenkundig können voll funktionsfähige Projekte aus der Community kommen. Aus meiner Perspektive muss eine Struktur gefunden werden, mit der wir dieses Geschenk (hat ja fast nichts gekostet) wieder kriegen. Dazu müssen wir klären, wie wir in Zukunft mit dergleichen Initiativen umgehen. Das war kein Debakel, das wir durch unser eigenes Skillshare-Produkt im Herbst auswetzen müssen - das war vielmehr ein verwirrender Optimalfall, auf den wir nicht gefasst waren und auf den wir völlig heillos reagierten. Nichts Besseres kann unserem Verein passieren, als dass Leute, und zwar selbst dann noch, wenn sie die Führung gar nicht mögen, mit solchem Engagement dabei sind.
Skillshare sollten wir nicht als Unfall begreifen, sondern als Hinweis auf ein vollkommen ungenutzes Potential, und zwar kein kleines Potential. Das war dicker im Organisationsvolumen als die größte öffentliche Veranstaltung, die WMDE selbst hinlegte. Mir ist, nachdem wir ausgiebig beklagten, wie viel im Vorfeld falsch lief, unklar, ob man wenigstens im Nachhinein überlegte, das Potential zu gewinnen - nicht durch Produktpiraterie vom Schlage, wir können das selbst, sondern dadurch, dass man an die Initiatoren offen herantrat, so offen, dass alle, die ähnliches leisten könnten, es hören und ermuntert werden. Man wird dabei ein Eingeständnis riskieren müssen - etwa so: "Wir haben uns verschätzt - ihr habt ein Projekt gestemmt, das im organisatorischen Volumen massiv war. Falls ihr im Team, das ihr bildetet, noch mehr dergleichen Projekte auf Lager habt, wollen wir euch die freie Hand lassen, die ihr begehrt, denn vor allem das haben wir in jenem Sommer gelernt. Ihr macht so was vor allem, wenn ihr eure Vorstellungen dabei realisieren könnt. Wir dachten bislang, wir müssen in Projekten unsere Vorstellungen realisieren, und das war prekär gedacht. Wenn hundert Mitglieder etwas stemmen, dann sind diese WMDE - ganz wie wir hier im Vorstand WMDE sind. Wenn diese Hundert eigene Vorstellungen haben, dann hat WMDE breitere Vorstellungen, als in unserem Vorstand vertreten sind, und das ist gut."
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert. Und wir können den Mitgliedern zugestehen, dass sie eine größere Gruppe umfassen, die sich vom Vorstand nicht mehr repräsentiert fühlt - da läuft gerade ein Misstrauensantrag.
Vielleicht liege ich mit meiner Analyse falsch, dass hier tiefer ein Konkurrenzverhältnis in der Frage vorliegt, wer wie (vor allem wie transparent) die Vereinsarbeit macht. Meine Analyse war ein Angebot, das Problem strukturell zu erfassen.
+++
Darüber, dass ich mit Gegnern werde umgehen müssen - sollte ich nach den Gesagten eben jenes Nachdenken anbieten, das fast zu einem kleinen Eklat in dieser Liste führte: Sollte man mich in den zukünftigen Aufsichtsrat hinein wählen wollen, so werde ich meine Aufgabe deutlich darin sehen, auf die "Gegner" zuzugehen. Mich wird interessieren, ob sie sich weitere Projekte denken können.
Aus der Skillshare-Geschichte weiß ich zudem, dass WMDE den Veranstaltern zur Auflage machen wollte, die Dozentenliste der Veranstaltung zu bestimmen und dabei sicherzustellen, dass bestimmte Personen - wieder fehlt mir ein Wort, wenn ich keine Namen nenne - Gegner, öffentliche Kritiker von WMDE - auf der Veranstaltung nicht auftauchen. Meine Tendenz ist in dieser Sache erstens: Es wird mich beruhigen, ohne eine solche Liste arbeiten zu können. Ich finde es spannend, wenn es jemandem gelingt, "Gegner" auf eine Veranstaltung von uns zu bringen.
Ich denke ferner: Früher oder später wird Wikipedia/Wikimedia zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser Schiff unter dauernder (wie wir innen finden, ganz ungerechter) Außenkritik liegt. Wir sind ein Mediengigant und in einer demokratischen Öffentlichkeit muss ein solcher Gigant kritisch betrachtet werden. Das ist die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit. Der Beweis, dass wir intern demokratisch und pluralistisch organisiert sind wird wichtig sein - wir sind keine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, das müssen wir also anders hinkriegen. Die Aufgabe wird für uns langfristig *nicht* darin bestehen, die Kritiker auszublenden oder sie mit der Behauptung, dass wir ein frei zugängliches Medium freien Wissens sind, mundtot zu machen. Kritische Öffentlichkeit hat die Aufgabe, einen Giganten wie uns, egal was wir sagen, fortlaufend unter legitimem Generalverdacht zu betrachten. Unsere Aufgabe wird es sein, das als gesunden demokratischen Umgang mit uns zu begreifen und in diesem Umgang gut zu agieren. Zum Indikator wird dabei vor allem unser eigener Umgang mit öffentlichen Kritikern werden. Wenn wir da klug handeln, werden wir ihnen konstruktiv und offen interessiert begegnen. Im Moment haben wir gar keine Formate dazu - und vielleicht auch noch nicht ganz das innere Format. Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will - nur sehr unzulänglich, was auf uns als sensibel agierenden Mediengiganten an dieser Stelle zukommt,
Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Du schreibst da sehr viel, Olaf, beantwortest aber die Fragen nicht:
* "Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
* "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
* "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese wären die Entscheidungsträger?"
Wir sprechen hier nicht über irgendeine abstrakte, akademische Fragestellung, die man anhand von Filmförderungsbeispielen oder so illustrieren könnte; wir sprechen hier über einen lebenden, gewachsenen Verein, den Du gerne grundlegend ändern möchtest. Und Du behauptest, Du möchtest dies tun, weil es konkrete Misstände gäbe, die mittels Deiner Satzungsänderungsvorschläge behoben werden könnten. Dann solltest Du aber auch in der Lage sein, diese konkreten Fragen zu beantworten. Bisher stellst Du nur eine Menge Behauptungen über den Zustand des Vereins und seiner Organe auf, ohne jedoch auf Rückfrage Willens oder in der Lage zu sein, diese Behauptungen auch konkret zu belegen. Und halte Dich bitte nicht zurück im Nennen von Personen und konkreten Gegebenheiten - wir können das sicher vertragen.
Viele Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Zitat von Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Ja, Pavel,
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden...
in der Tat, ich meinte zukünftiger Aufsichtsrat (oder zukünftiges Präsidium, je nachdem, welche Satzung gewinnt) - jedenfalls das Gremium, das im Moment noch Vorstand heißt. Manchmal bin ich noch nicht in der zukünftigen Rechtsform angelangt.
Was die Frage der Projekte und Ressorts der Vorstandsmitglieder anbetrifft sowie der daraus resultierenden Probleme - dabei bleibe ich: Dass hier wohl eine problematische Verküpfung von Amt, Würde und Arbeit vorliegt. Vorstand und Geschäftstelle agieren im Moment unter dem Eindruck, dass sie selbst im Wesentlichen die Vereinsarbeit machen. Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen. Du meintest damals, ich könne wohl einen Entwurf verfassen, der Mitgliederinitiativen vorsieht, doch ich dächte da über eine gar nicht bestehende Realität nach.
Ich hatte eben damals geringe Lust, den Punkt Skillshare nochmals und nun vor allen anzusprechen - im Juli waren wir im Begriff darüber, was da geschah, weiter. Ganz offenkundig, so die Lektion des letzten Jahres, können Initiativen aus der Mitgliederschaft kommen. Speziell solche Initiativen werden eher dann kommen, wenn weder Du noch ich unsere Hauptaufgabe darin definieren, Projekte zu erdenken und Stellen dazu auszuschreiben. Offenkundig können voll funktionsfähige Projekte aus der Community kommen. Aus meiner Perspektive muss eine Struktur gefunden werden, mit der wir dieses Geschenk (hat ja fast nichts gekostet) wieder kriegen. Dazu müssen wir klären, wie wir in Zukunft mit dergleichen Initiativen umgehen. Das war kein Debakel, das wir durch unser eigenes Skillshare-Produkt im Herbst auswetzen müssen - das war vielmehr ein verwirrender Optimalfall, auf den wir nicht gefasst waren und auf den wir völlig heillos reagierten. Nichts Besseres kann unserem Verein passieren, als dass Leute, und zwar selbst dann noch, wenn sie die Führung gar nicht mögen, mit solchem Engagement dabei sind.
Skillshare sollten wir nicht als Unfall begreifen, sondern als Hinweis auf ein vollkommen ungenutzes Potential, und zwar kein kleines Potential. Das war dicker im Organisationsvolumen als die größte öffentliche Veranstaltung, die WMDE selbst hinlegte. Mir ist, nachdem wir ausgiebig beklagten, wie viel im Vorfeld falsch lief, unklar, ob man wenigstens im Nachhinein überlegte, das Potential zu gewinnen - nicht durch Produktpiraterie vom Schlage, wir können das selbst, sondern dadurch, dass man an die Initiatoren offen herantrat, so offen, dass alle, die ähnliches leisten könnten, es hören und ermuntert werden. Man wird dabei ein Eingeständnis riskieren müssen - etwa so: "Wir haben uns verschätzt - ihr habt ein Projekt gestemmt, das im organisatorischen Volumen massiv war. Falls ihr im Team, das ihr bildetet, noch mehr dergleichen Projekte auf Lager habt, wollen wir euch die freie Hand lassen, die ihr begehrt, denn vor allem das haben wir in jenem Sommer gelernt. Ihr macht so was vor allem, wenn ihr eure Vorstellungen dabei realisieren könnt. Wir dachten bislang, wir müssen in Projekten unsere Vorstellungen realisieren, und das war prekär gedacht. Wenn hundert Mitglieder etwas stemmen, dann sind diese WMDE - ganz wie wir hier im Vorstand WMDE sind. Wenn diese Hundert eigene Vorstellungen haben, dann hat WMDE breitere Vorstellungen, als in unserem Vorstand vertreten sind, und das ist gut."
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert. Und wir können den Mitgliedern zugestehen, dass sie eine größere Gruppe umfassen, die sich vom Vorstand nicht mehr repräsentiert fühlt - da läuft gerade ein Misstrauensantrag.
Vielleicht liege ich mit meiner Analyse falsch, dass hier tiefer ein Konkurrenzverhältnis in der Frage vorliegt, wer wie (vor allem wie transparent) die Vereinsarbeit macht. Meine Analyse war ein Angebot, das Problem strukturell zu erfassen.
+++
Darüber, dass ich mit Gegnern werde umgehen müssen - sollte ich nach den Gesagten eben jenes Nachdenken anbieten, das fast zu einem kleinen Eklat in dieser Liste führte: Sollte man mich in den zukünftigen Aufsichtsrat hinein wählen wollen, so werde ich meine Aufgabe deutlich darin sehen, auf die "Gegner" zuzugehen. Mich wird interessieren, ob sie sich weitere Projekte denken können.
Aus der Skillshare-Geschichte weiß ich zudem, dass WMDE den Veranstaltern zur Auflage machen wollte, die Dozentenliste der Veranstaltung zu bestimmen und dabei sicherzustellen, dass bestimmte Personen - wieder fehlt mir ein Wort, wenn ich keine Namen nenne - Gegner, öffentliche Kritiker von WMDE - auf der Veranstaltung nicht auftauchen. Meine Tendenz ist in dieser Sache erstens: Es wird mich beruhigen, ohne eine solche Liste arbeiten zu können. Ich finde es spannend, wenn es jemandem gelingt, "Gegner" auf eine Veranstaltung von uns zu bringen.
Ich denke ferner: Früher oder später wird Wikipedia/Wikimedia zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser Schiff unter dauernder (wie wir innen finden, ganz ungerechter) Außenkritik liegt. Wir sind ein Mediengigant und in einer demokratischen Öffentlichkeit muss ein solcher Gigant kritisch betrachtet werden. Das ist die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit. Der Beweis, dass wir intern demokratisch und pluralistisch organisiert sind wird wichtig sein - wir sind keine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, das müssen wir also anders hinkriegen. Die Aufgabe wird für uns langfristig *nicht* darin bestehen, die Kritiker auszublenden oder sie mit der Behauptung, dass wir ein frei zugängliches Medium freien Wissens sind, mundtot zu machen. Kritische Öffentlichkeit hat die Aufgabe, einen Giganten wie uns, egal was wir sagen, fortlaufend unter legitimem Generalverdacht zu betrachten. Unsere Aufgabe wird es sein, das als gesunden demokratischen Umgang mit uns zu begreifen und in diesem Umgang gut zu agieren. Zum Indikator wird dabei vor allem unser eigener Umgang mit öffentlichen Kritikern werden. Wenn wir da klug handeln, werden wir ihnen konstruktiv und offen interessiert begegnen. Im Moment haben wir gar keine Formate dazu - und vielleicht auch noch nicht ganz das innere Format. Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will - nur sehr unzulänglich, was auf uns als sensibel agierenden Mediengiganten an dieser Stelle zukommt,
Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
pavel.richter@wikimedia.de schrieb:
Du schreibst da sehr viel, Olaf, beantwortest aber die Fragen nicht:
- "Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich
gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
- "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern
gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
- "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese
wären die Entscheidungsträger?"
Lieber Pavel,
ich gebe mich geschlagen.
Was das erste anbetrifft - tatsächlich denke ich, dass ich mich in einem Aufsichtsrat, wenn mir ein Gutachtergremium zu Seite steht, solange dieses gute Arbeit leistet, an speziell dieser Stelle etwas zurücknehmen kann. Ich sollte mehr für die Prozesstrukturen sorgen. Die Vereinsarbeit muss bei über 600 Leuten etwas mehr vom verein ausgehen. Wir rechnen mit noch weit mehr Mitgliedern? Das entlastet mich hoffentlich.
Indes eben zum Zweiten oder Dritten, gestehe ich Dir am Ende dieser Deabtte zu: Es gab nie Projekte, die WMDE nicht förderte - und wenn es sie gab, kann ich doch schwerlich über die Gründe spekulieren, warum man sie nicht förderte. Ich mutmaßte hier eine gewisse Konkurrenzsituation, nachdem Du selbst Dich an kein nennenswertes Community-Projekt mehr erinnern kannst - zuletzt hier http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-December/003660.html:
Ich kann es nur für die Zeit bewerten, in der ich Geschäftsführer des Vereins bin. In dieser Zeit hat es ''keine'' Ablehnung eines konkreten Projektantrags gegeben, der aus der Community kam. In zwei Fällen war die bewilligte Förderung geringer als beantragt. Dafür gab es in beiden
Fällen
Gründe und diese wurden den Antragstellern auch jedes Mal mitgeteilt.
Sicher
kann man in solchen Fällen diskutieren, ob die Entscheidung jeweils
richtig
war - aber das ist etwas anderes als ein grundsätzliches Problem.
Meiner bescheidenen Meinung nach kam das dickste Projekt Deiner Amtszeit aus der Community. Ob ich denn wisse, wer die Entscheidungsträger waren? Nun ja, ich versuchte das herauszukriegen. Mir schien es dabei vorübergehend so, als ob Du selbst manche Entscheidung als von Dir gefällte verteidigtest. Sagtest Du, ich hätte in der Lage wie Du entschieden? Ich gestehe Dir zu dass ich bei der Erinnerung an solche Gespräche Gedächtnislücken habe. Buchen wir doch beide diese Diskussion als geführt und ergebnisoffen beendet ab, für mich ist dies die nächste Baustelle:
http://meta.wikimedia.org/wiki/Au%C3%9Ferordentliche_Mitgliederversammlung_2...
Mit dem besten Gruß, Olaf
pavel.richter@wikimedia.de schrieb:
- "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern
gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
Dazu möchte ich gerne anmerken, daß nicht veröffentlich wird,
* wann welches Projekt eingereicht wird * von wem eingereicht wird, * wann es angenommen oder * abgelehnt wurde * von wem die Ablehnung erfolgte * und wenn, warum
Kurz: Es gibt nicht die geringsten verläßtlichen Richtlinien. Nichts, auf das sich ein freiwilliger Mitarbeiter stützen kann. Es gibt von Vereinsseite zum mangelnden Engagement stadtdessen diffuse Klagen über: "nix von der Community", bzw. "nix Brauchbares" aber wie etwas "Brauchbares" definiert wird, ist unbekannt. Im Gegensatz dazu höre ich aus der Community inzwischen traurigerweise schon standardmäßig
* kein Rückruf * keine Antwort oder * nichtssagende Emails oder * vertröstende Emails
Auf gut Deutsch: Warteschleife, Warteschleife, Warteschleife bis entnervt das Handtuch geworfen wird. Besonders verstörend aber ist es, wenn Ideen von Comunitymitgliedern plötzlich als "Vereinsideen" unter anderem Namen verkauft hochtauchen.
My two cents
Juliana
- "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese
wären die Entscheidungsträger?"
Lieber Pavel,
ich gebe mich geschlagen.
Was das erste anbetrifft - tatsächlich denke ich, dass ich mich in einem Aufsichtsrat, wenn mir ein Gutachtergremium zu Seite steht, solange dieses gute Arbeit leistet, an speziell dieser Stelle etwas zurücknehmen kann. Ich sollte mehr für die Prozesstrukturen sorgen. Die Vereinsarbeit muss bei über 600 Leuten etwas mehr vom verein ausgehen. Wir rechnen mit noch weit mehr Mitgliedern? Das entlastet mich hoffentlich.
Indes eben zum Zweiten oder Dritten, gestehe ich Dir am Ende dieser Deabtte zu: Es gab nie Projekte, die WMDE nicht förderte - und wenn es sie gab, kann ich doch schwerlich über die Gründe spekulieren, warum man sie nicht förderte. Ich mutmaßte hier eine gewisse Konkurrenzsituation, nachdem Du selbst Dich an kein nennenswertes Community-Projekt mehr erinnern kannst - zuletzt hier http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-December/003660.html:
Ich kann es nur für die Zeit bewerten, in der ich Geschäftsführer des Vereins bin. In dieser Zeit hat es ''keine'' Ablehnung eines konkreten Projektantrags gegeben, der aus der Community kam. In zwei Fällen war die bewilligte Förderung geringer als beantragt. Dafür gab es in beiden
Fällen
Gründe und diese wurden den Antragstellern auch jedes Mal mitgeteilt.
Sicher
kann man in solchen Fällen diskutieren, ob die Entscheidung jeweils
richtig
war - aber das ist etwas anderes als ein grundsätzliches Problem.
Meiner bescheidenen Meinung nach kam das dickste Projekt Deiner Amtszeit aus der Community. Ob ich denn wisse, wer die Entscheidungsträger waren? Nun ja, ich versuchte das herauszukriegen. Mir schien es dabei vorübergehend so, als ob Du selbst manche Entscheidung als von Dir gefällte verteidigtest. Sagtest Du, ich hätte in der Lage wie Du entschieden? Ich gestehe Dir zu dass ich bei der Erinnerung an solche Gespräche Gedächtnislücken habe. Buchen wir doch beide diese Diskussion als geführt und ergebnisoffen beendet ab, für mich ist dies die nächste Baustelle:
http://meta.wikimedia.org/wiki/Au%C3%9Ferordentliche_Mitgliederversammlung_2...
Mit dem besten Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Aah, Juliana,
ich danke Dir für die Klarheit, mit ich mich das gar nicht zu sagen traute.
Olaf
Juliana da Costa José schrieb:
Dazu möchte ich gerne anmerken, daß nicht veröffentlich wird,
- wann welches Projekt eingereicht wird
- von wem eingereicht wird,
- wann es angenommen oder
- abgelehnt wurde
- von wem die Ablehnung erfolgte
- und wenn, warum
Kurz: Es gibt nicht die geringsten verläßtlichen Richtlinien. Nichts, auf das sich ein freiwilliger Mitarbeiter stützen kann. Es gibt von Vereinsseite zum mangelnden Engagement stadtdessen diffuse Klagen über: "nix von der Community", bzw. "nix Brauchbares" aber wie etwas "Brauchbares" definiert wird, ist unbekannt. Im Gegensatz dazu höre ich aus der Community inzwischen traurigerweise schon standardmäßig
- kein Rückruf
- keine Antwort oder
- nichtssagende Emails oder
- vertröstende Emails
Auf gut Deutsch: Warteschleife, Warteschleife, Warteschleife bis entnervt das Handtuch geworfen wird. Besonders verstörend aber ist es, wenn Ideen von Comunitymitgliedern plötzlich als "Vereinsideen" unter anderem Namen verkauft hochtauchen.
My two cents
Juliana
- "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese
wären die Entscheidungsträger?"
Lieber Pavel,
ich gebe mich geschlagen.
Was das erste anbetrifft - tatsächlich denke ich, dass ich mich in einem Aufsichtsrat, wenn mir ein Gutachtergremium zu Seite steht, solange dieses gute Arbeit leistet, an speziell dieser Stelle etwas zurücknehmen kann. Ich sollte mehr für die Prozesstrukturen sorgen. Die Vereinsarbeit muss bei über 600 Leuten etwas mehr vom verein ausgehen. Wir rechnen mit noch weit mehr Mitgliedern? Das entlastet mich hoffentlich.
Indes eben zum Zweiten oder Dritten, gestehe ich Dir am Ende dieser Deabtte zu: Es gab nie Projekte, die WMDE nicht förderte - und wenn es sie gab, kann ich doch schwerlich über die Gründe spekulieren, warum man sie nicht förderte. Ich mutmaßte hier eine gewisse Konkurrenzsituation, nachdem Du selbst Dich an kein nennenswertes Community-Projekt mehr erinnern kannst - zuletzt hier http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-December/003660.html:
Ich kann es nur für die Zeit bewerten, in der ich Geschäftsführer des Vereins bin. In dieser Zeit hat es ''keine'' Ablehnung eines konkreten Projektantrags gegeben, der aus der Community kam. In zwei Fällen war die bewilligte Förderung geringer als beantragt. Dafür gab es in beiden
Fällen
Gründe und diese wurden den Antragstellern auch jedes Mal mitgeteilt.
Sicher
kann man in solchen Fällen diskutieren, ob die Entscheidung jeweils
richtig
war - aber das ist etwas anderes als ein grundsätzliches Problem.
Meiner bescheidenen Meinung nach kam das dickste Projekt Deiner Amtszeit aus der Community. Ob ich denn wisse, wer die Entscheidungsträger waren? Nun ja, ich versuchte das herauszukriegen. Mir schien es dabei vorübergehend so, als ob Du selbst manche Entscheidung als von Dir gefällte verteidigtest. Sagtest Du, ich hätte in der Lage wie Du entschieden? Ich gestehe Dir zu dass ich bei der Erinnerung an solche Gespräche Gedächtnislücken habe. Buchen wir doch beide diese Diskussion als geführt und ergebnisoffen beendet ab, für mich ist dies die nächste Baustelle:
http://meta.wikimedia.org/wiki/Au%C3%9Ferordentliche_Mitgliederversammlung_2...
Mit dem besten Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Am 05.01.2011 18:18, schrieb Juliana da Costa José:
pavel.richter@wikimedia.de schrieb:
- "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern
gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
Dazu möchte ich gerne anmerken, daß nicht veröffentlich wird,
- wann welches Projekt eingereicht wird
- von wem eingereicht wird,
- wann es angenommen oder
- abgelehnt wurde
- von wem die Ablehnung erfolgte
- und wenn, warum
Kurz: Es gibt nicht die geringsten verläßtlichen Richtlinien. Nichts, auf das sich ein freiwilliger Mitarbeiter stützen kann. Es gibt von Vereinsseite zum mangelnden Engagement stadtdessen diffuse Klagen über: "nix von der Community", bzw. "nix Brauchbares" aber wie etwas "Brauchbares" definiert wird, ist unbekannt. Im Gegensatz dazu höre ich aus der Community inzwischen traurigerweise schon standardmäßig
- kein Rückruf
- keine Antwort oder
- nichtssagende Emails oder
- vertröstende Emails
Auf gut Deutsch: Warteschleife, Warteschleife, Warteschleife bis entnervt das Handtuch geworfen wird. Besonders verstörend aber ist es, wenn Ideen von Comunitymitgliedern plötzlich als "Vereinsideen" unter anderem Namen verkauft hochtauchen.
My two cents
Juliana
...sagte das ehemalige Vorstandmitglied.
Sag mal Juliana, wie war das damals bei euch, wofür sind da die ganzen Spendengelder draufgegangen?
Gruß Liesel
Am 05.01.11 schrieb Liesel koehler-liesel73@gmx.de:
Sag mal Juliana, wie war das damals bei euch, wofür sind da die ganzen Spendengelder draufgegangen?
Gruß Liesel
Na natürlich in meinen BMW 6er Cabrio. Als gebürtige Bayerin mag ich keine Mercedes´... ;)
Beste Grüße
Juliana
Na natürlich in meinen BMW 6er Cabrio. Als gebürtige Bayerin mag ich keine Mercedes´... ;)...
??? wieso mußten wir denn gepanzerten Audi in Berlin fahren, wenn du sowas elegantes in der Garage hast?
Am 5. Januar 2011 20:09 schrieb Juliana da Costa José < julianadacostajose@googlemail.com>:
Am 05.01.11 schrieb Liesel koehler-liesel73@gmx.de:
Sag mal Juliana, wie war das damals bei euch, wofür sind da die ganzen Spendengelder draufgegangen?
Gruß Liesel
Na natürlich in meinen BMW 6er Cabrio. Als gebürtige Bayerin mag ich keine Mercedes´... ;)
Beste Grüße
Juliana
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Du schreibst da sehr viel, Olaf, beantwortest aber die Fragen nicht:
* "Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
* "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
* "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese wären die Entscheidungsträger?"
Wir sprechen hier nicht über irgendeine abstrakte, akademische Fragestellung, die man anhand von Filmförderungsbeispielen oder so illustrieren könnte; wir sprechen hier über einen lebenden, gewachsenen Verein, den Du gerne grundlegend ändern möchtest. Und Du behauptest, Du möchtest dies tun, weil es konkrete Misstände gäbe, die mittels Deiner Satzungsänderungsvorschläge behoben werden könnten. Dann solltest Du aber auch in der Lage sein, diese konkreten Fragen zu beantworten. Bisher stellst Du nur eine Menge Behauptungen über den Zustand des Vereins und seiner Organe auf, ohne jedoch auf Rückfrage Willens oder in der Lage zu sein, diese Behauptungen auch konkret zu belegen. Und halte Dich bitte nicht zurück im Nennen von Personen und konkreten Gegebenheiten - wir können das sicher vertragen.
Viele Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Zitat von Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Ja, Pavel,
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden...
in der Tat, ich meinte zukünftiger Aufsichtsrat (oder zukünftiges Präsidium, je nachdem, welche Satzung gewinnt) - jedenfalls das Gremium, das im Moment noch Vorstand heißt. Manchmal bin ich noch nicht in der zukünftigen Rechtsform angelangt.
Was die Frage der Projekte und Ressorts der Vorstandsmitglieder anbetrifft sowie der daraus resultierenden Probleme - dabei bleibe ich: Dass hier wohl eine problematische Verküpfung von Amt, Würde und Arbeit vorliegt. Vorstand und Geschäftstelle agieren im Moment unter dem Eindruck, dass sie selbst im Wesentlichen die Vereinsarbeit machen. Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen. Du meintest damals, ich könne wohl einen Entwurf verfassen, der Mitgliederinitiativen vorsieht, doch ich dächte da über eine gar nicht bestehende Realität nach.
Ich hatte eben damals geringe Lust, den Punkt Skillshare nochmals und nun vor allen anzusprechen - im Juli waren wir im Begriff darüber, was da geschah, weiter. Ganz offenkundig, so die Lektion des letzten Jahres, können Initiativen aus der Mitgliederschaft kommen. Speziell solche Initiativen werden eher dann kommen, wenn weder Du noch ich unsere Hauptaufgabe darin definieren, Projekte zu erdenken und Stellen dazu auszuschreiben. Offenkundig können voll funktionsfähige Projekte aus der Community kommen. Aus meiner Perspektive muss eine Struktur gefunden werden, mit der wir dieses Geschenk (hat ja fast nichts gekostet) wieder kriegen. Dazu müssen wir klären, wie wir in Zukunft mit dergleichen Initiativen umgehen. Das war kein Debakel, das wir durch unser eigenes Skillshare-Produkt im Herbst auswetzen müssen - das war vielmehr ein verwirrender Optimalfall, auf den wir nicht gefasst waren und auf den wir völlig heillos reagierten. Nichts Besseres kann unserem Verein passieren, als dass Leute, und zwar selbst dann noch, wenn sie die Führung gar nicht mögen, mit solchem Engagement dabei sind.
Skillshare sollten wir nicht als Unfall begreifen, sondern als Hinweis auf ein vollkommen ungenutzes Potential, und zwar kein kleines Potential. Das war dicker im Organisationsvolumen als die größte öffentliche Veranstaltung, die WMDE selbst hinlegte. Mir ist, nachdem wir ausgiebig beklagten, wie viel im Vorfeld falsch lief, unklar, ob man wenigstens im Nachhinein überlegte, das Potential zu gewinnen - nicht durch Produktpiraterie vom Schlage, wir können das selbst, sondern dadurch, dass man an die Initiatoren offen herantrat, so offen, dass alle, die ähnliches leisten könnten, es hören und ermuntert werden. Man wird dabei ein Eingeständnis riskieren müssen - etwa so: "Wir haben uns verschätzt - ihr habt ein Projekt gestemmt, das im organisatorischen Volumen massiv war. Falls ihr im Team, das ihr bildetet, noch mehr dergleichen Projekte auf Lager habt, wollen wir euch die freie Hand lassen, die ihr begehrt, denn vor allem das haben wir in jenem Sommer gelernt. Ihr macht so was vor allem, wenn ihr eure Vorstellungen dabei realisieren könnt. Wir dachten bislang, wir müssen in Projekten unsere Vorstellungen realisieren, und das war prekär gedacht. Wenn hundert Mitglieder etwas stemmen, dann sind diese WMDE - ganz wie wir hier im Vorstand WMDE sind. Wenn diese Hundert eigene Vorstellungen haben, dann hat WMDE breitere Vorstellungen, als in unserem Vorstand vertreten sind, und das ist gut."
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert. Und wir können den Mitgliedern zugestehen, dass sie eine größere Gruppe umfassen, die sich vom Vorstand nicht mehr repräsentiert fühlt - da läuft gerade ein Misstrauensantrag.
Vielleicht liege ich mit meiner Analyse falsch, dass hier tiefer ein Konkurrenzverhältnis in der Frage vorliegt, wer wie (vor allem wie transparent) die Vereinsarbeit macht. Meine Analyse war ein Angebot, das Problem strukturell zu erfassen.
+++
Darüber, dass ich mit Gegnern werde umgehen müssen - sollte ich nach den Gesagten eben jenes Nachdenken anbieten, das fast zu einem kleinen Eklat in dieser Liste führte: Sollte man mich in den zukünftigen Aufsichtsrat hinein wählen wollen, so werde ich meine Aufgabe deutlich darin sehen, auf die "Gegner" zuzugehen. Mich wird interessieren, ob sie sich weitere Projekte denken können.
Aus der Skillshare-Geschichte weiß ich zudem, dass WMDE den Veranstaltern zur Auflage machen wollte, die Dozentenliste der Veranstaltung zu bestimmen und dabei sicherzustellen, dass bestimmte Personen - wieder fehlt mir ein Wort, wenn ich keine Namen nenne - Gegner, öffentliche Kritiker von WMDE - auf der Veranstaltung nicht auftauchen. Meine Tendenz ist in dieser Sache erstens: Es wird mich beruhigen, ohne eine solche Liste arbeiten zu können. Ich finde es spannend, wenn es jemandem gelingt, "Gegner" auf eine Veranstaltung von uns zu bringen.
Ich denke ferner: Früher oder später wird Wikipedia/Wikimedia zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser Schiff unter dauernder (wie wir innen finden, ganz ungerechter) Außenkritik liegt. Wir sind ein Mediengigant und in einer demokratischen Öffentlichkeit muss ein solcher Gigant kritisch betrachtet werden. Das ist die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit. Der Beweis, dass wir intern demokratisch und pluralistisch organisiert sind wird wichtig sein - wir sind keine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, das müssen wir also anders hinkriegen. Die Aufgabe wird für uns langfristig *nicht* darin bestehen, die Kritiker auszublenden oder sie mit der Behauptung, dass wir ein frei zugängliches Medium freien Wissens sind, mundtot zu machen. Kritische Öffentlichkeit hat die Aufgabe, einen Giganten wie uns, egal was wir sagen, fortlaufend unter legitimem Generalverdacht zu betrachten. Unsere Aufgabe wird es sein, das als gesunden demokratischen Umgang mit uns zu begreifen und in diesem Umgang gut zu agieren. Zum Indikator wird dabei vor allem unser eigener Umgang mit öffentlichen Kritikern werden. Wenn wir da klug handeln, werden wir ihnen konstruktiv und offen interessiert begegnen. Im Moment haben wir gar keine Formate dazu - und vielleicht auch noch nicht ganz das innere Format. Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will - nur sehr unzulänglich, was auf uns als sensibel agierenden Mediengiganten an dieser Stelle zukommt,
Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Sorry für die 5 Mails, mein Mailprogramm hier spinnt wohl etwas.
Pavel
Zitat von pavel.richter@wikimedia.de:
Du schreibst da sehr viel, Olaf, beantwortest aber die Fragen nicht:
- "Wie veträgt sich das mit Deiner Aussage: "Tatsächlich hätte ich
gerne einen Verein, in dem der zukünftige Aufsichtsrat mehr beaufsichtigt und repräsentiert"?
- "Welche Projekte werden denn von diesen Vorstandsmitgliedern
gepusht / protegiert / gefördert? Und zu Lasten welcher anderen Projekte, die eben deshalb nicht gefördert werden?"
- "wer sind die eigentlich und wie kommst Du zu dem Schluss, diese
wären die Entscheidungsträger?"
Wir sprechen hier nicht über irgendeine abstrakte, akademische Fragestellung, die man anhand von Filmförderungsbeispielen oder so illustrieren könnte; wir sprechen hier über einen lebenden, gewachsenen Verein, den Du gerne grundlegend ändern möchtest. Und Du behauptest, Du möchtest dies tun, weil es konkrete Misstände gäbe, die mittels Deiner Satzungsänderungsvorschläge behoben werden könnten. Dann solltest Du aber auch in der Lage sein, diese konkreten Fragen zu beantworten. Bisher stellst Du nur eine Menge Behauptungen über den Zustand des Vereins und seiner Organe auf, ohne jedoch auf Rückfrage Willens oder in der Lage zu sein, diese Behauptungen auch konkret zu belegen. Und halte Dich bitte nicht zurück im Nennen von Personen und konkreten Gegebenheiten - wir können das sicher vertragen.
Viele Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
Zitat von Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com:
Ja, Pavel,
"Sollte ich selbst in den Vorstand gewählt werden...
in der Tat, ich meinte zukünftiger Aufsichtsrat (oder zukünftiges Präsidium, je nachdem, welche Satzung gewinnt) - jedenfalls das Gremium, das im Moment noch Vorstand heißt. Manchmal bin ich noch nicht in der zukünftigen Rechtsform angelangt.
Was die Frage der Projekte und Ressorts der Vorstandsmitglieder anbetrifft sowie der daraus resultierenden Probleme - dabei bleibe ich: Dass hier wohl eine problematische Verküpfung von Amt, Würde und Arbeit vorliegt. Vorstand und Geschäftstelle agieren im Moment unter dem Eindruck, dass sie selbst im Wesentlichen die Vereinsarbeit machen. Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen. Du meintest damals, ich könne wohl einen Entwurf verfassen, der Mitgliederinitiativen vorsieht, doch ich dächte da über eine gar nicht bestehende Realität nach.
Ich hatte eben damals geringe Lust, den Punkt Skillshare nochmals und nun vor allen anzusprechen - im Juli waren wir im Begriff darüber, was da geschah, weiter. Ganz offenkundig, so die Lektion des letzten Jahres, können Initiativen aus der Mitgliederschaft kommen. Speziell solche Initiativen werden eher dann kommen, wenn weder Du noch ich unsere Hauptaufgabe darin definieren, Projekte zu erdenken und Stellen dazu auszuschreiben. Offenkundig können voll funktionsfähige Projekte aus der Community kommen. Aus meiner Perspektive muss eine Struktur gefunden werden, mit der wir dieses Geschenk (hat ja fast nichts gekostet) wieder kriegen. Dazu müssen wir klären, wie wir in Zukunft mit dergleichen Initiativen umgehen. Das war kein Debakel, das wir durch unser eigenes Skillshare-Produkt im Herbst auswetzen müssen - das war vielmehr ein verwirrender Optimalfall, auf den wir nicht gefasst waren und auf den wir völlig heillos reagierten. Nichts Besseres kann unserem Verein passieren, als dass Leute, und zwar selbst dann noch, wenn sie die Führung gar nicht mögen, mit solchem Engagement dabei sind.
Skillshare sollten wir nicht als Unfall begreifen, sondern als Hinweis auf ein vollkommen ungenutzes Potential, und zwar kein kleines Potential. Das war dicker im Organisationsvolumen als die größte öffentliche Veranstaltung, die WMDE selbst hinlegte. Mir ist, nachdem wir ausgiebig beklagten, wie viel im Vorfeld falsch lief, unklar, ob man wenigstens im Nachhinein überlegte, das Potential zu gewinnen - nicht durch Produktpiraterie vom Schlage, wir können das selbst, sondern dadurch, dass man an die Initiatoren offen herantrat, so offen, dass alle, die ähnliches leisten könnten, es hören und ermuntert werden. Man wird dabei ein Eingeständnis riskieren müssen - etwa so: "Wir haben uns verschätzt - ihr habt ein Projekt gestemmt, das im organisatorischen Volumen massiv war. Falls ihr im Team, das ihr bildetet, noch mehr dergleichen Projekte auf Lager habt, wollen wir euch die freie Hand lassen, die ihr begehrt, denn vor allem das haben wir in jenem Sommer gelernt. Ihr macht so was vor allem, wenn ihr eure Vorstellungen dabei realisieren könnt. Wir dachten bislang, wir müssen in Projekten unsere Vorstellungen realisieren, und das war prekär gedacht. Wenn hundert Mitglieder etwas stemmen, dann sind diese WMDE - ganz wie wir hier im Vorstand WMDE sind. Wenn diese Hundert eigene Vorstellungen haben, dann hat WMDE breitere Vorstellungen, als in unserem Vorstand vertreten sind, und das ist gut."
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert. Und wir können den Mitgliedern zugestehen, dass sie eine größere Gruppe umfassen, die sich vom Vorstand nicht mehr repräsentiert fühlt - da läuft gerade ein Misstrauensantrag.
Vielleicht liege ich mit meiner Analyse falsch, dass hier tiefer ein Konkurrenzverhältnis in der Frage vorliegt, wer wie (vor allem wie transparent) die Vereinsarbeit macht. Meine Analyse war ein Angebot, das Problem strukturell zu erfassen.
+++
Darüber, dass ich mit Gegnern werde umgehen müssen - sollte ich nach den Gesagten eben jenes Nachdenken anbieten, das fast zu einem kleinen Eklat in dieser Liste führte: Sollte man mich in den zukünftigen Aufsichtsrat hinein wählen wollen, so werde ich meine Aufgabe deutlich darin sehen, auf die "Gegner" zuzugehen. Mich wird interessieren, ob sie sich weitere Projekte denken können.
Aus der Skillshare-Geschichte weiß ich zudem, dass WMDE den Veranstaltern zur Auflage machen wollte, die Dozentenliste der Veranstaltung zu bestimmen und dabei sicherzustellen, dass bestimmte Personen - wieder fehlt mir ein Wort, wenn ich keine Namen nenne - Gegner, öffentliche Kritiker von WMDE - auf der Veranstaltung nicht auftauchen. Meine Tendenz ist in dieser Sache erstens: Es wird mich beruhigen, ohne eine solche Liste arbeiten zu können. Ich finde es spannend, wenn es jemandem gelingt, "Gegner" auf eine Veranstaltung von uns zu bringen.
Ich denke ferner: Früher oder später wird Wikipedia/Wikimedia zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser Schiff unter dauernder (wie wir innen finden, ganz ungerechter) Außenkritik liegt. Wir sind ein Mediengigant und in einer demokratischen Öffentlichkeit muss ein solcher Gigant kritisch betrachtet werden. Das ist die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit. Der Beweis, dass wir intern demokratisch und pluralistisch organisiert sind wird wichtig sein - wir sind keine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, das müssen wir also anders hinkriegen. Die Aufgabe wird für uns langfristig *nicht* darin bestehen, die Kritiker auszublenden oder sie mit der Behauptung, dass wir ein frei zugängliches Medium freien Wissens sind, mundtot zu machen. Kritische Öffentlichkeit hat die Aufgabe, einen Giganten wie uns, egal was wir sagen, fortlaufend unter legitimem Generalverdacht zu betrachten. Unsere Aufgabe wird es sein, das als gesunden demokratischen Umgang mit uns zu begreifen und in diesem Umgang gut zu agieren. Zum Indikator wird dabei vor allem unser eigener Umgang mit öffentlichen Kritikern werden. Wenn wir da klug handeln, werden wir ihnen konstruktiv und offen interessiert begegnen. Im Moment haben wir gar keine Formate dazu - und vielleicht auch noch nicht ganz das innere Format. Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will - nur sehr unzulänglich, was auf uns als sensibel agierenden Mediengiganten an dieser Stelle zukommt,
Gruß, Olaf
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Am 04.01.2011 20:38, schrieb Olaf Simons:
Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen.
Sebastian mag hier etwas ungerecht überspitzt haben, doch im Kern haben Vorstand und Geschäftsstelle diese Erfahrung tatsächlich häufig gemacht. Es gibt Gegenbeispiele, keine Frage, und von Skillshare lässt sich hier sicher lernen. Auch Frank konnte damals für die erste Academy eine Reihe Freiwilliger gewinnen, die ihn unterstützt haben. Und doch, der allergrößte Teil der Arbeit blieb an ihm hängen und am Ende wuchs sie sich zu einem Vollzeitjob aus. Ohne Bezahlung.
Da stellen sich mehrere Fragen: Ist es sinnvoll und notwendig, diese Belastung Freiwilligen immer wieder zuzumuten? Kann man davon ausgehen, Jahr für Jahr jemanden zu finden, der sich dies antut? Und wie gefährdet ist so ein Projekt, sollte die zentrale Person in den kritischen Wochen vor der Veranstaltung plötzlich ausfallen - wegen Krankheit oder einfach, weil die Belastung sich als zu groß herausgestellt hat? Diese Fragen sollte sich Wikimedia Deutschland als Mitfinanzier stellen, aber auch die Community insgesamt.
Fakt ist: Ideen für neue Projekte sind in der Vergangenheit nur selten von Seiten der Vereinsmitglieder und der in Wikipedia und Co. Aktiven an den Verein herangetragen worden. Sicher, es ist wohlfeil, an dieser Stelle zu sagen, das Problem sei die Struktur des Vereins, das Fehlen von Anlaufstellen oder die unsympathischen Leute an der Spitze. Doch ich bezweifle, dass es daran liegt.
Das Problem ist ein anderes. Als ich mit Elian in der "guten alten Zeit" einmal darüber sprach, ob wir nicht im Usenet (Gott hab es selig) neue Wikipedia-Autoren rekrutieren könnten, sagte sie: Vergiss es. Die Leute dort hätten schon ein zeitaufwändiges Hobby, die bräuchten kein zweites.
Mit einem ähnlichen Problem haben wir zu kämpfen. Ein Großteil unserer Mitglieder hat schon ein zeitaufwändiges Hobby, nämlich Wikipedia, Wikisource, Wiktionary, Commons und Co. - die suchen kein zweites.
Innovationen und Ideen kamen der Erfahrung nach hingegen in den meisten Fällen von Vorstandsmitgliedern, von Externen (Universitäten, Firmen etc.) und kommen nun aus der Geschäftsstelle. Es mag gegen die Intuition sprechen, aber auch andere gemeinnützige Organisationen haben die Erfahrung gemacht, dass Ideen für neue Projekte und eine organisatorische Weiterentwicklung sehr oft von Festangestellten kommen. Ganz offensichtlich gelingt es Pavel, hierfür das richtige Klima zu schaffen. Diese Entwicklung sollten wir unbedingt stärken. Die Geschäftsstelle sollte keinesfalls zu einem tumben Befehlsempfänger herabdegradiert werden, sondern Dreh- und Angelpunkt des Vereins sein, Katalysator für neue Projekte und nicht zuletzt erste Anlaufstelle für Leute mit guten Ideen.
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert.
Witzig, ich habe eher das Gefühl, dass sich einzelne Mitglieder selbst als "Gegner" des Vorstands definieren.
Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will
Naja, nicht durchgängig, aber an einigen Stellen kam mir beim Lesen damals ebenfalls dieser Gedanke. Vielleicht kann da irgendwann mal jemand mit etwas Tipp-Ex ran.
Viele Grüße Kurt
Hallo Kurt,
On 06.01.2011 15:22, Kurt Jansson wrote:
Am 04.01.2011 20:38, schrieb Olaf Simons:
Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen.
Sebastian mag hier etwas ungerecht überspitzt haben, doch im Kern haben Vorstand und Geschäftsstelle diese Erfahrung tatsächlich häufig gemacht.
Es war Pavel, der das anscheinend in der Arbeitsgruppe gesagt hat. Die Worte hätten aber auch von mir kommen können, oder vermutlich auch von dir, Philipp, Frank, Elke und den vielen anderen, die über die Jahre immer wieder versucht haben, Freiwilligenengagement zu fördern. Es ist sehr schwer und es hat in der Tat nur wenig mit strukturellen Fragen zu tun.
Ansonsten: volle Zustimmung zum Rest deines Postings.
Beste Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender ------------------------------------- Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
Telefon 030 - 219 158 26-0 www.wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 23855 B. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
liebe kurt, lieber sebastian, liebe alle,
euren beiden postings, in denen einerseits davon die rede ist, dass das "frewilligenengangement" zu wünschen übrig lasse und andererseits kurt treffend bemerkt hat: die wikipedianer haben bereits ein hobby, nämlich WP & Co rührt imho am kern eines problems, das vielleicht auch die ursache ist für die verschiedenen satzungsentwürfe und die diskusssionen darüber.
wenn ich es richtig verstanden habe, versteht WMDE, bwz. dessen vorstand und geschäftsführer unter "freiwilligenengangement" oder "freiwilligenarbeit" _nicht_ die tätigkeit der wikipedianer innerhalb des projektes WP oder der wikisourcler in WS, sondern eine gewissermassen externe, zustätzliche betätigung "für die ziele des vereins" bzw. "für freies wissens".
für mich liegt hierin ein grundmissverständnis. ich betrachte alle wikipedianer, die sich mit ihrem engagement in den projekten WP, WS etc gerade auch für solche ziele einsetzen, wie sie auch WMDE verfolgt, als solche freiwillig oder ehrenamtlich tätige. ich habe mich deshalb immer gewundert, dass WMDE das fehlende engagement freiwilliger bedauert hat, sind doch die benutzer in allen projekten zahlreich und anhaltend produktiv.
unter dem gelegentlich geäusserten ziel von WMDE, mehr freiwilligenförderung zu betreiben, habe ich denn auch immer verstanden, dass WMDE die in den projekten aktiven in ihrem engagement für die projekte fördern und unterstützen möchte. aus meiner sicht ein sinnvolles und ein vorrangiges ziel von WMDE.
allerdings scheint WMDE hierunter etwas anderes verstanden und damit auch etwas anderes beabsichtigt zu haben. vielleicht liegt hierin ein kommunikationsproblem, dem nicht nur ich, sondern auch viele andere aufgesessen sind?
imho sollte es nicht das ziel von WMDE sein, den in den projekten bereits aktiven ein weiteres "hobby" zuzumuten oder anzudienen. vielmehr sollte das "hobby nr. 1", nämlich die projekte, wie WP & Co, für die wir uns schließlich alle begeistern, und derentwegen wir uns in WMDE überhaupt erst zusammengeschlossen haben, unterstützung finden und die darin bereits tätigen in dem was sie bereits tun unterstützung finden.
konkret wünsche ich mir deshalb von WMDE die bereitstellung von offenen strukturen, die es den aktiven erleichtern, ihr engagement mit mehr freude, begeisterung, wissen und professionalität umzusetzen. ich glaube, dass damit die beste freiwilligenförderung zu erreichen ist. skillshare hat so etwas geboten, indem (frei)räume für workshops, vorträge, exkursionen etc geschaffen wurden, die dann von den teilnehmern selbst ausgefüllt werden konnten. ich fand hilfreich, dass weder der teilnehmerkreis noch die inhaltliche ausrichtung der veranstaltung einem besonderen vorgegebenen ziel zu folgen hatte.
das soll nicht heissen, dass veranstaltungen wie z.b. die academy, die sich an einen beschränkten kreis richtet und ein spezifisches ziel verfolgt, nicht ebenfalls stattfinden sollen. ich wünsche mir aber, dass WMDE sich auch immer wieder einfach nur als aufmerksamer, unkomplizierter, großzügiger, ansonsten aber zurückhaltender organisatorischer dienstleister für veranstaltungen und andere anliegen der aktiven wikipedianer betätigt.
ein paar cents von poupou
----- Ursprüngliche Mail ---- Von: Sebastian Moleski sebastian.moleski@wikimedia.de An: vereinde-l@lists.wikimedia.org Gesendet: Donnerstag, den 6. Januar 2011, 15:30:57 Uhr Betreff: Re: [VereinDE-l] Satzungsstruktur: Durchzudenkende Fälle
Hallo Kurt,
On 06.01.2011 15:22, Kurt Jansson wrote:
Am 04.01.2011 20:38, schrieb Olaf Simons:
Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen.
Sebastian mag hier etwas ungerecht überspitzt haben, doch im Kern haben Vorstand und Geschäftsstelle diese Erfahrung tatsächlich häufig gemacht.
Es war Pavel, der das anscheinend in der Arbeitsgruppe gesagt hat. Die Worte hätten aber auch von mir kommen können, oder vermutlich auch von dir, Philipp, Frank, Elke und den vielen anderen, die über die Jahre immer wieder versucht haben, Freiwilligenengagement zu fördern. Es ist sehr schwer und es hat in der Tat nur wenig mit strukturellen Fragen zu tun.
Ansonsten: volle Zustimmung zum Rest deines Postings.
Beste Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender ------------------------------------- Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
Telefon 030 - 219 158 26-0 www.wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
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_______________________________________________ VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Moinsen poupou,
erstmal vielen Dank, dieses Problem hast du schön herausgearbeitet.
Am 06.01.2011, 16:01 Uhr, schrieb poupou poupoulquourouce@yahoo.de:
[...]
wenn ich es richtig verstanden habe, versteht WMDE, bwz. dessen vorstand und geschäftsführer unter "freiwilligenengangement" oder "freiwilligenarbeit" _nicht_ die tätigkeit der wikipedianer innerhalb des projektes WP oder der wikisourcler in WS, sondern eine gewissermassen externe, zustätzliche betätigung "für die ziele des vereins" bzw. "für freies wissens".
Sehe ich genauso. Und dazu kommen dann 2 Probleme:
1. Das Geld wird /de facto/ für Wikipedia gespendet. Die community ist die grösste und dahin sollte ein Teil des Geldes zurückfliessen, 2. "Freies Wissen" ist ein recht offenes Schlagwort: Was es ist und wie man es erreicht, darüber gibt es im Verein sicher 900+ Meinungen (manche haben ja sicher 2-8 Meinungen)
Gruss,
Thomas/fossa
Am 06.01.11 schrieb Thomas Koenig fossa@gmx.li:
Moinsen poupou,
erstmal vielen Dank, dieses Problem hast du schön herausgearbeitet.
Am 06.01.2011, 16:01 Uhr, schrieb poupou poupoulquourouce@yahoo.de:
[...]
wenn ich es richtig verstanden habe, versteht WMDE, bwz. dessen vorstand und geschäftsführer unter "freiwilligenengangement" oder "freiwilligenarbeit" _nicht_ die tätigkeit der wikipedianer innerhalb des projektes WP oder der wikisourcler in WS, sondern eine gewissermassen externe, zustätzliche betätigung "für die ziele des vereins" bzw. "für freies wissens".
Sehe ich genauso. Und dazu kommen dann 2 Probleme:
- Das Geld wird /de facto/ für Wikipedia gespendet. Die community ist die
grösste und dahin sollte ein Teil des Geldes zurückfliessen, 2. "Freies Wissen" ist ein recht offenes Schlagwort: Was es ist und wie man es erreicht, darüber gibt es im Verein sicher 900+ Meinungen (manche haben ja sicher 2-8 Meinungen)
Um Freiwilligenförderung kompetent zu betreiben muss man jemanden entwas konkretes Anbieten, sowohl als Projekt wie auch als Gewinn, wenn beides diffus ist, wundert es mich nicht, dass sie die Begeisterung in Grenzen hält. Das Prinzip "mach mal mit beim Fördern Freien Wissens" zieht nicht.
Ein fiktives Beispiel einer erfolgreichen Rekrutierierung von Freiwilligen könnte so aussehen.
Projekt Wikipedia-Camp auf Sylt, wir brauchen
* Dozenten * Umbauhelfer * Köche * Nachtwächter
Die Mitwirkenden bekommen:
* freie Anfahrt, Kost und Logis * Mitwirkungsvertrag und Zeugnis * Namensnennung in Website und Broschüre
(natürlich inkl. Kranken- und Unfallversicherung)
Die Teilnehmer bekommen
* Teilnahmenachweis (von Arbeitsamt und IHK anerkannt)
Das wäre etwas, Konkretes, womit die Menschen auch etwas in Zukunft anfangen können, nicht nur für den Augenblick des Engagements. Das ist der Knackpunkt.
Hallo poupou,
On 06.01.2011 16:01, poupou wrote:
wenn ich es richtig verstanden habe, versteht WMDE, bwz. dessen vorstand und geschäftsführer unter "freiwilligenengangement" oder "freiwilligenarbeit" _nicht_ die tätigkeit der wikipedianer innerhalb des projektes WP oder der wikisourcler in WS, sondern eine gewissermassen externe, zustätzliche betätigung "für die ziele des vereins" bzw. "für freies wissens".
Ich glaube, so einfach ist das nicht. Wenn wir im Vorstand von Freiwilligenengagement sprechen, dann kann sich das sowohl auf die Wikimedia-Projekte, aber auch darüber hinaus beziehen. Von den acht strategischen Zielen im Ressort Freiwilligenunterstützung (hier zu finden: http://meta.wikimedia.org/wiki/Kompass_2020/Freiwilligenf%C3%B6rderung/de) beziehen sich beispielsweise fünf direkt auf die Wikimedia-Projekte, der Rest eher auf Freiwilligenarbeit im Rahmen der direkten Vereinstätigkeiten.
unter dem gelegentlich geäusserten ziel von WMDE, mehr freiwilligenförderung zu betreiben, habe ich denn auch immer verstanden, dass WMDE die in den projekten aktiven in ihrem engagement für die projekte fördern und unterstützen möchte. aus meiner sicht ein sinnvolles und ein vorrangiges ziel von WMDE.
Das ist es auch, wie sich im Kompass 2020 zeigt. Es ist aber nicht das einzige.
allerdings scheint WMDE hierunter etwas anderes verstanden und damit auch etwas anderes beabsichtigt zu haben. vielleicht liegt hierin ein kommunikationsproblem, dem nicht nur ich, sondern auch viele andere aufgesessen sind?
Ich denke, aus Vorstandsperspektive ist das Engagement innerhalb der Wikimedia-Projekte nur ein Aspekt einer Mission, die viel weiter geht. Die Idee ist ja, dass am Ende "jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben" können soll. Aus dieser Perspektive betrachtet ist eine offene und freie Internetenzyklopädie wie Wikipedia ein wichtiger Schritt dahin. Aber es gibt eben noch viel mehr zu tun, insbesondere und gerade in der Offline-Welt. Und da ist ehrenamtliches Engagement bisher nur sporadisch und fraglos ausbaufähig.
imho sollte es nicht das ziel von WMDE sein, den in den projekten bereits aktiven ein weiteres "hobby" zuzumuten oder anzudienen. vielmehr sollte das "hobby nr. 1", nämlich die projekte, wie WP& Co, für die wir uns schließlich alle begeistern, und derentwegen wir uns in WMDE überhaupt erst zusammengeschlossen haben, unterstützung finden und die darin bereits tätigen in dem was sie bereits tun unterstützung finden.
Wenn Wikipedianer sich aufs Wikipedieren konzentrieren sollen und der Verein sie dabei unterstützen soll (würde ich alles unterschreiben), dann muss die restliche Arbeit folgerichtig von Nicht-Wikipedianern gemacht werden. Darin, dass das tatsächlich passiert, spielt der Verein meiner Meinung nach eine sehr große Rolle. Vielleicht ist der inzwischen recht hohe Nicht-Wikipedianer-Anteil unter den Mitgliedern ein Weg, wie das realisiert werden kann. Das Wikimedia Forum, das bisher in Berlin und Köln stattfand, ist ein Versuch, diese Mitglieder zu aktivieren.
konkret wünsche ich mir deshalb von WMDE die bereitstellung von offenen strukturen, die es den aktiven erleichtern, ihr engagement mit mehr freude, begeisterung, wissen und professionalität umzusetzen. ich glaube, dass damit die beste freiwilligenförderung zu erreichen ist. skillshare hat so etwas geboten, indem (frei)räume für workshops, vorträge, exkursionen etc geschaffen wurden, die dann von den teilnehmern selbst ausgefüllt werden konnten. ich fand hilfreich, dass weder der teilnehmerkreis noch die inhaltliche ausrichtung der veranstaltung einem besonderen vorgegebenen ziel zu folgen hatte.
Bei Veranstaltungen wie Skillshare oder Wikimania sehe ich zwei mögliche Ebenen des ehrenamtlichen Engagements. Einmal gibt es das eigentliche Program, also die Workshops, Vorträge, Exkursionen, etc., die von Wikipedianern vorbereitet, organisiert und durchgeführt werden.
Daneben gibt es aber noch die zweite Ebene der Veranstaltungsorganisation, also die essenzielle Arbeit, die das Wikimania-Team oder das Skillshare-Team vor, während und nach der Veranstaltung geleistet hat. Diese zweite Ebene gut auf ehrenamtlicher Basis zu meistern ist, was wir meiner Meinung nach stark verbessern und ausbauen müssen. Dazu gehören zum einen Verbesserungen bei der Vergabe von Projektmitteln (auf dieser Liste in den letzten Tagen umfassend diskutiert). Dazu gehört aber meiner Meinung nach noch viel mehr die Unterstützung solcher Teams durch den Verein, ob mit Beratung und Hilfestellung, Fortbildungsmöglichkeiten, öffentlicher Anerkennung oder einfach auch jemanden, der im Notfall Steine aus dem Weg räumen kann.
Beste Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender ------------------------------------- Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
Telefon 030 - 219 158 26-0 www.wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 23855 B. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
Sag mal, Sebastian,
Am 06.01.2011, 16:51 Uhr, schrieb Sebastian Moleski sebastian.moleski@wikimedia.de:
[...]
Ich denke, aus Vorstandsperspektive
[...]
Du kannst pou innert 40 Minuten die Vorstandsperspektive mitteilen? Seid ihr so harmonisch im Vorstand oder denkst Du /L'etat, c'est toi/?
Bei Veranstaltungen wie Skillshare oder Wikimania
Die beiden Veranstaltungen haben wenig gemein, bei der ersteren ging es um die Communities, bei der letzteren um die Wikimedia-Chapters. Dies nur als Hinweis, für diejenigen, die nicht beide Veranstaltungen besucht haben.
Thomas/fossa
On 06.01.2011 17:09, Thomas Koenig wrote:
Bei Veranstaltungen wie Skillshare oder Wikimania
Die beiden Veranstaltungen haben wenig gemein, bei der ersteren ging es um die Communities, bei der letzteren um die Wikimedia-Chapters. Dies nur als Hinweis, für diejenigen, die nicht beide Veranstaltungen besucht haben.
Äh, nein. Wikimania ist seit 2005 eine internationale konferenzähnliche Veranstaltung rund um die Wikimedia-Projekte. Die Programme sind noch online, z.B. für 2010 hier: http://wikimania2010.wikimedia.org/wiki/Schedule
Mit den Chapters hat Wikimania nur am Rande zu tun. Vielleicht verwechselst du das mit der jährlichen Wikimedia Conference in Berlin, die nächste wieder im März 2011.
Beste Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender ------------------------------------- Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
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Sebastian, Am 06.01.2011, 17:20 Uhr, schrieb Sebastian Moleski sebastian.moleski@wikimedia.de:
Äh, nein. Wikimania ist seit 2005 eine internationale konferenzähnliche Veranstaltung rund um die Wikimedia-Projekte. Die Programme sind noch online, z.B. für 2010 hier: http://wikimania2010.wikimedia.org/wiki/Schedule
Mit den Chapters hat Wikimania nur am Rande zu tun. Vielleicht verwechselst du das mit der jährlichen Wikimedia Conference in Berlin, die nächste wieder im März 2011.
Nein, ich verwechsele da nichts, ich war bei der letzten Wikimania und es ging primär um Wikimedia und seine chapters, auch wenn es einige Community-Veranstaltungen gab. Inklusive einer Erstaufführng eines Propagandafilms, der nicht ehrenamtlich prodziert worden war und mich persönlich im Duktus an Scientology-Filme erinnert hat. (NB: Ich persönlich habe eine im Verglech zur deutschsprachigen Öffentlichkeit wesentlich mildere Meinung über Scientology und bin der Hauptautor des deutschsprachigen Wikipedia-Artikels zu Scientology).
Du warst ja auch da als "President of Wikimedia Germany", wie Du Dich in einem plenum vorgestellt hast. "Chairman" would have been a more proper tanslation BTW.
Thomas/fossa
Am Donnerstag, 6. Januar 2011 17:09 schrieb Thomas Koenig:
Du kannst pou innert 40 Minuten die Vorstandsperspektive mitteilen?
Wieso bitte sollte er das denn nicht können? Auch wenn es jetzt Dein Weltbild erschüttert: Nur weil Du hier an nahezu jeder Aussage die aus Richtung Vorstandschaft kommt, rummäkeln musst, heißt das noch lange nicht, dass der Vorstand unter sich genau so zerstritten ist, wie Du offensichtlich mit weiten Teilen derjenigen, die sich hier äußern. Du würdest natürlich für jeden Deiner Beiträge auf der Mailingliste erst mal eine Vorstandssitzung einberufen und die Mail abstimmen, oder?
Ich für mich möchte durchaus wissen, was der Vorstand zu den Themen, die hier aufgeworfen werden, denkt. Immerhin wurde er von der Mehrheit in dieses Amt gewählt. Und ich möchte _NICHT_ für jedes Thema erst eine Strichliste führen müssen, wie sich die einzelnen Vorstandsmitglieder äußern.
Und vor allem habe ich so viel Vertrauen in die restlichen Mitglieder der Vorstandschaft, dass wenn die (oder eine andere) Aussage falsch ist, sie den Verfasser der Aussage einnorden, dass das ein einmaliger Ausrutscher war.
Ein sich mehr und mehr wundernder Robert
Wenn jetzt hier Dritte mit persönlichen Verteidigigungen anfangen, Robert, vergiss aber bitte nicht, dass Thomas vorgeworfen worden war, er würde "den Vorstand" pauschal kritisieren. Und dann reklamiert Sebastian die "Vorstandsperspektive". Da hat dann jetzt grad keiner recht oder alle. ;-)
Martina
Am 06.01.2011 18:37, schrieb Robert Huber:
Am Donnerstag, 6. Januar 2011 17:09 schrieb Thomas Koenig:
Du kannst pou innert 40 Minuten die Vorstandsperspektive mitteilen?
Wieso bitte sollte er das denn nicht können? Auch wenn es jetzt Dein Weltbild erschüttert: Nur weil Du hier an nahezu jeder Aussage die aus Richtung Vorstandschaft kommt, rummäkeln musst, heißt das noch lange nicht, dass der Vorstand unter sich genau so zerstritten ist, wie Du offensichtlich mit weiten Teilen derjenigen, die sich hier äußern. Du würdest natürlich für jeden Deiner Beiträge auf der Mailingliste erst mal eine Vorstandssitzung einberufen und die Mail abstimmen, oder?
Ich für mich möchte durchaus wissen, was der Vorstand zu den Themen, die hier aufgeworfen werden, denkt. Immerhin wurde er von der Mehrheit in dieses Amt gewählt. Und ich möchte _NICHT_ für jedes Thema erst eine Strichliste führen müssen, wie sich die einzelnen Vorstandsmitglieder äußern.
Und vor allem habe ich so viel Vertrauen in die restlichen Mitglieder der Vorstandschaft, dass wenn die (oder eine andere) Aussage falsch ist, sie den Verfasser der Aussage einnorden, dass das ein einmaliger Ausrutscher war.
Ein sich mehr und mehr wundernder Robert
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Am 06.01.2011, 18:37 Uhr, schrieb Robert Huber robert.huber@neusob.de:
Am Donnerstag, 6. Januar 2011 17:09 schrieb Thomas Koenig:
Du kannst pou innert 40 Minuten die Vorstandsperspektive mitteilen?
Wieso bitte sollte er das denn nicht können?
Ich fände das ungwöhnlich, selbst mit meinen allerengsten 7 Freunden könnte ich mich nicht innert 40 Minuten abstimmen. Und wenn ich es könnte, würde ich mir überlegen, was ich in meinem Leben falsch gemacht hätte. Das hat nichts mit
zerstritten
zu tun, sondern mit individuell unterschiedlichen Meinungen.
Ich für mich möchte durchaus wissen, was der Vorstand zu den Themen, die hier aufgeworfen werden, denkt.
Bizarr. Du hattest mal anklingen lassen, du kaemst aus Bayern und mochtest die CSU nicht. Das macht die Sache noch bizarrer. Oder auch nicht ("Wer hat uns verraten? ..." ist Dir villeicht ein geläufiges bonmot).
Immerhin wurde er von der Mehrheit in dieses Amt gewählt.
Die verschiedenen Mitglieder wurden einzeln gewählt. WIMRE habe ich nicht für alle gestimmt. Selbst wenn es so wäre, sicher nicht, damit sie meine Meinung kolportieren sollen. Und erst recht nicht als Kollektiv.
Und ich möchte _NICHT_ für jedes Thema erst eine Strichliste führen müssen, wie sich die einzelnen Vorstandsmitglieder äußern.
Politische Apathie in Ehren, aber das brauchst Du auch gar nicht, wenn Du lieber in Kollektiven denkst. Der Niedergang des Realsozialismus zeigt aber eigentlich, dass das langfristig keine gute Strategie ist.
[...]
Ein sich mehr und mehr wundernder Robert
http://www.youtube.com/watch?v=JsPiUDBbluQ
Grusz,
Thomas/fossa
Thomas Koenig schrieb am Donnerstag, 6. Januar 2011 20:05:
Ich fände das ungwöhnlich, selbst mit meinen allerengsten 7 Freunden könnte
ich mich nicht innert 40 Minuten abstimmen. Komm mal weg vom Doing. Es gibt Themen, da braucht man sich nicht erst abstimmen. Wenn 11 Spieler auf ein Fußballfeld marschieren, dann brauchen die sich nicht abstimmen, dass sie gewinnen wollen. Und wenn da einer anderer Meinung zu sein scheint, dann wird er vom Trainer ausgetauscht.
zu tun, sondern mit individuell unterschiedlichen Meinungen.
Mich würde mal interessieren, wie Du mit so einer Einstellung einen Verein führen möchtest. Du darfst natürlich gerne Deine Meinung haben. Wenn die aber in Stein gemeißelt und nicht verhandelbar ist, dann taugst nicht für Gremien irgendwelcher Art. Dann musst Dein eigener Chef werden. Glaubst Du, mir schmeckt jeder Beschluss, der in Vorstandssitzungen gefällt wird? Natürlich nicht. Aber ich habe den dann mitzutragen und umzusetzen. Und gegenüber den Mitgliedern und nach außen zu vertreten.
Bizarr. Du hattest mal anklingen lassen, du kaemst aus Bayern und mochtest
die CSU nicht. Ja. Weil diese Partei ein verlogener Haufen ist und am Wochenende was anderes erzählt, als das, was sie von Mo. bis Fr. tatsächlich macht. Aber man kann von der CSU was lernen: Die kämen nicht auf die Idee, den Vorstand auf einer öffentlichen Mailingliste so zu verunglimpfen wie hier.
Die verschiedenen Mitglieder wurden einzeln gewählt. WIMRE habe ich nicht
für alle gestimmt. Und wenn Du keinen einzigen gewählt hast: Nach der Wahl sind diese Personen zusammen die Vorstandschaft.
Politische Apathie in Ehren, aber das brauchst Du auch gar nicht, wenn Du
lieber in Kollektiven denkst. Na dass Du lieber in Schubladen denkst, habe ich auch schon mitbekommen.
Gruß Robert
Da ich nur Abends dazu komme, die Post in dieser Sache zu verfolgen, erlaubt mir das etwas Abstand.
Die verschiedenen Stellungnahmen auf http://meta.wikimedia.org/wiki/Au%C3%9Ferordentliche_Mitgliederversammlung_2...
sowie in dieser Liste las ich - bin ich gelassen. Was ich dem Verein empfahl, ist im Zentrum eher gewöhnlich. Irritierend ist allenfalls der Tumult, den es auslöste. Ein Verein, der Projektgelder in Millionenhöhe einnimmt, sollte seine Projekte intern begutachten und nach gegebener Laufzeit evaluieren. Ich schlug kein neues Entscheidungsgremium vor, nur ein begutachtendes, das interne Transparenz schafft, sichtbar macht, was an Projekten in ein Entscheidungsverfahren kommt. Ich erwartete indes den Tumult. Es gibt im Vorstand ein deutliches Interesse an etwas weniger Transparenz, und dazu passt das im Angebot des Vorstandsentwurfs die Wahlperioden zu strecken und der neuen Stelle der Projektarbeit, mehr Zeit zu lassen - laufende Projekte sollen im Vorstandsentwurf in Zukunft über das Haushaltsplacet gebilligt werden.
Mein Tipp für die begrenzte Wiederwahl, wurde nicht ganz so schlimm beurteilt - ich sei womöglich ein Feind des Ehrenamts. Ganz im Gegenteil - ich schätze es, wenn Leute sich auch ohne Amt und Scheinwerferlicht engagieren, und ehrenamtliche Posten als befristete Chancen wahrnehmen. Unangenehm wirds, wenn sie glauben nur sie seien wirklich engagiert und kompetent und Umgebungen schaffen, in denen tatsächlich keiner mehr an sie heranreicht.
Man wird über all das abstimmen können. Die Kommentare des Vorstands stören mich nicht. Meinen eigenen Entwurf kommentierte ich in der Erwartung des Vorstandskommentars und gehe davon aus, dass dieser Kommentar ebenfalls an die Wähler geht.
Vielleicht kommt keine zwei Drittel-Mehrheit für einen der beiden Entwürfe zustande. Niemand kennt die unbekannte Vereinsmehrheit - ob sie für die stärkere Eingebeteiligung oder die stärkere Vereinsführung plädiert - wir werden hier über die 600 Leute von uns etwas erfahren. Ich erklärte mich indes bereit, für Gespräche an Orte zu reisen - wenn denn eine Anzahl eine Zusammenkunft auf ein Bier oder so organisiert - und würde mich bei einem solchen Treffen freuen, auch vom Vorstand Disputanten zu sehen - ich werde mithin vorher bekannt geben, wenn sich so etwas organisiert, so dass der Vorstand dazu kommt. Gut hätte ich es gefunden, wenn der Vorstand selbst solche Veranstaltungen auf die Beine gestellt hätte, aber ich gewann mit dem Vorschlag keinen Blumentopf,
Gruß, Olaf
Kurt,
versuche einfach mal wieder mit der "Basis" der Wikipedia zu sprechen, die hat durchaus Ideen, nur wollen sich Personen, ich sage es gerne nochmal, sich nicht auf ehrenamtlich Basis von bezahlten Mitarbeitern gängeln lassen.
Am 06.01.2011, 15:22 Uhr, schrieb Kurt Jansson jansson@gmx.net:
Sebastian mag hier etwas ungerecht überspitzt haben, doch im Kern haben Vorstand und Geschäftsstelle diese Erfahrung tatsächlich häufig gemacht.
Vielleicht liegt das ja weniger an den Ehrenamtlichen als an der Vereinspolitik. Um nicht nur auf Skillshare herumzureiten: Ich habe auch gehört, dass die Leihe der Scanner für Photoprojekte zB mit unzumutbaren Bedingungen (bestimmte Auflösung unter einer nicht unbedingt von allen gwünschten Lizenz) ausgeliehen werden sollte.
Es gibt Gegenbeispiele, keine Frage, und von Skillshare lässt sich hier sicher lernen. Auch Frank konnte damals für die erste Academy eine Reihe Freiwilliger gewinnen, die ihn unterstützt haben. Und doch, der allergrößte Teil der Arbeit blieb an ihm hängen und am Ende wuchs sie sich zu einem Vollzeitjob aus. Ohne Bezahlung.
Das ist bedauerlich, Frank war da aber sicherlich nicht der einzige mit unbezahltem Vollzeitjob. Wenigstens habe ich über seine Mitarbeit von Vereinsvorstandsmitgliedern nicht noch zusätzlich Schmähungen gehört.
[...]
Fakt ist: Ideen für neue Projekte sind in der Vergangenheit nur selten von Seiten der Vereinsmitglieder und der in Wikipedia und Co. Aktiven an den Verein herangetragen worden. Sicher, es ist wohlfeil, an dieser Stelle zu sagen, das Problem sei die Struktur des Vereins, das Fehlen von Anlaufstellen oder die unsympathischen Leute an der Spitze. Doch ich bezweifle, dass es daran liegt.
Man hat mit Skillshare und in gewisser Weise auch den Photoworkshops (da kenne ich mich nicht so aus), auch mit dem Schreibwettbewerb mindestens drei krasse Gegenbeispiele, aber das hat manche Art der theoretischen Soziologie ja noch nie daran gehindert, wohlfeile, aber empirisch falsifzierte Theorien ohne Modifikationen zu behalten.
[...]
Die Geschäftsstelle sollte keinesfalls zu einem tumben Befehlsempfänger herabdegradiert werden, sondern Dreh- und Angelpunkt des Vereins sein,
Schön, wenn es mal zwei klar konträre Positionen gibt. Natürlich sollte die von user:nodutschke geführte Geschäftstelle projektneutraler Dienstleister sein und nicht die Politik des Vereins bestimmen. Die Vereinspolitik sollte durch die Mitglieder (besser noch: durch die Community), nicht durch einen bezahlten Geschäftsführer entschieden werden. Ich sag auch das nochmal gerne: Wikimedia ist keine Straussenfarm, kein Rüstungskonzern und auch keine Standesorganisation von Ärzten. Es ist ein Verein, der ehrenamtliche Arbeit um Freies Wissen unterstützen, nicht lenken und gängeln soll.
Thomas/fossa
Hallo in die Runde,
wie schon oft bringt poupou das Thema gut auf den Punkt. Der Verein droht auch in meinen Augen, sich zu weit von seinem Ursprung und seiner eigenen Basis zu entfernen. Ich wünsche mir ebenfalls, dass wir uns wieder deutlicher auf die Wikipedia samt Schwestern konzentrieren.
Wenn diese Arbeit dann auch der Förderung freien Wissens in anderen Gesellschaftsbereichen und der Politik dient, ist das super, aber dies sollte kein (vorrangiger) Selbstzweck werden.
Sebastian, Deine Replik
Ich denke, aus Vorstandsperspektive ist das Engagement innerhalb der Wikimedia-Projekte nur ein Aspekt einer Mission, die viel weiter geht.
bestätigt poupous Analyse. Wikipedia und ihre Schwesterprojekte werden zwar als gewinnbringende Zugpferde in der Außendarstellung stolz ans Revert geheftet, ihre direkte Förderung gerät aber zunehmend aus dem missions-orientierten Blick.
Wir schwurbeln uns den Kompass 2020 [1] zurecht und geraten in Stress um die lückenlose Ressortbesetzung, füllen ihn aber seit nunmehr fast einem Jahr nicht einmal mit groben operativen Zielen, geschweige denn mit konkreten operativen Maßnahmen (der letzte inhaltliche Edit am Kompass 2020 stammt von Februar 2010). Statt dessen werden jetzt konkrete Projektplanungen lediglich irgendeinem Kompass-Ressort zugeschrieben, wie um sie der formhalber besser zu legitimieren. Erst Pavels Entwurf für einen Haushaltsplan 2011 füllte die Ressorts wieder mit etwas Leben. Das heißt aber auch: Die operativen Ziele wurden ausgelassen und die operativen Maßnahmen werden nun vom Geschäftsführer definiert statt von den Ressort-Planungsteams. Von Mitglieder-/Communitybeteiligung bei diesen Planungen (und sei es durch Mitteilung von Zwischenergebnisse und Einholung eines Feebacks) sowieso mal ganz abgesehen.
Am 06.01.2011 15:50, schrieb Thomas Koenig:
Ich habe auch gehört, dass die Leihe der Scanner für Photoprojekte zB mit unzumutbaren Bedingungen (bestimmte Auflösung unter einer nicht unbedingt von allen gwünschten Lizenz) ausgeliehen werden sollte.
Das wurde für die Blitzanlage nur von einem einzelnen Vorstandmitgleid anfangs in Nürnberg kolportiert, trifft aber afaik so nicht zu. Mir sind bis heute keine verbindlichen Ausleihkonditionen bekannt (außer, dass ihre Benutzung den Satzungszwecken dienen sollte - klar).
Oder haben wir tatsächlich Scanner?! Ich war nach der Anschaffung der Blitzanlage gefragt worden, ob ich weitere Ideen/Vorschläge dieser Art hätte und erinnerte mich, dass schon mehrfach Bedarf an Scannern (für Dias, Bücher, Karten) im Projekt geäußert worden war. Hab das vorgeschlagen und wurde gebeten, dazu konkrete Infos (Preis, Leistung, potenziellen Output) zusammen zu tragen. Klasse. Bin also los und hab Bedarfe und Einsatzmöglichkeiten bei etlichen Leuten erhoben inkl. Geräten und Bezugsquellen für die preis-leistungsmäßig beste Anschaffungsvaraiante und auch konkrete, absehbare Einsatzzwecke benannt (u.a. hätte die damals anstehende Stadtarchivaktion in Lüneburg ein guter Türöffner für selteneres Material und weitere Archive sein können). Ergebnis war eine Absage: Scanner kann man auch leihen bzw. Scanaufträge fremdvergeben. Tolle Wurst. Da haben ich und einige andere Wikipedianer nur Freizeit investiert für nix. Freiwilligenförderung stell ich mir anders vor.
Und wo ich schon beim Jammern bin: WMDE-Fotografenausweise gibt's auch immer noch nicht. Ich würde damit mal losgehen und Event-Gelegenheiten nutzen, um Fotos z.B. für unbebilderte Personenartikel machen. Aber ich durchlaufe dafür nicht jedesmal ein individuelles "Akkreditierungsprozedere". Meinetwegen kann so ein "Ausweis" ja auch auf ein Jahr befristet sein. Ab einer bestimmten Anzahl dauerhaft in WP-Artikeln eingebundener Bilder sollte man mir einfach ausreichend vertrauen dürfen, dass ich das Kärtchen nicht für mein Privatvergnügen missbrauche oder vereinsschädigend einsetze.
Viele Grüße Martina
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Am 06.01.2011 17:59, schrieb Martina Nolte:
Hallo in die Runde,
wie schon oft bringt poupou das Thema gut auf den Punkt. Der Verein droht auch in meinen Augen, sich zu weit von seinem Ursprung und seiner eigenen Basis zu entfernen. Ich wünsche mir ebenfalls, dass wir uns wieder deutlicher auf die Wikipedia samt Schwestern konzentrieren.
Nur welche Möglichkeiten gibt es das viele Geld für die Wikipedia gewinnbringend unter die Leute zu bringen? Ein paar Workshops, Vorträge, Stammtische etc. sorgen zwar für ein schönes Wir-Gefühl, aber werden davon direkt keine Artikel geschrieben.
Das Literaturstipendium ist schon ein Ansatz in die richtige Richtung, es wird jedoch wahrscheinlich noch viel zu selten genutzt. Eventuell sollte man hier wirklich den Weg wie beim letzten Fall mit dem Datenbankzugriff gehen. Vielleicht wäre es hier sinnvoll ein Modell ähnlich den Nationallizenzen aufzubauen.
Am 06.01.2011 15:50, schrieb Thomas Koenig:
Ich habe auch gehört, dass die Leihe der Scanner für Photoprojekte zB mit unzumutbaren Bedingungen (bestimmte Auflösung unter einer nicht unbedingt von allen gwünschten Lizenz) ausgeliehen werden sollte.
Das wurde für die Blitzanlage nur von einem einzelnen Vorstandmitgleid anfangs in Nürnberg kolportiert, trifft aber afaik so nicht zu. Mir sind bis heute keine verbindlichen Ausleihkonditionen bekannt (außer, dass ihre Benutzung den Satzungszwecken dienen sollte - klar).
Oder haben wir tatsächlich Scanner?! Ich war nach der Anschaffung der Blitzanlage gefragt worden, ob ich weitere Ideen/Vorschläge dieser Art hätte und erinnerte mich, dass schon mehrfach Bedarf an Scannern (für Dias, Bücher, Karten) im Projekt geäußert worden war. Hab das vorgeschlagen und wurde gebeten, dazu konkrete Infos (Preis, Leistung, potenziellen Output) zusammen zu tragen. Klasse. Bin also los und hab Bedarfe und Einsatzmöglichkeiten bei etlichen Leuten erhoben inkl. Geräten und Bezugsquellen für die preis-leistungsmäßig beste Anschaffungsvaraiante und auch konkrete, absehbare Einsatzzwecke benannt (u.a. hätte die damals anstehende Stadtarchivaktion in Lüneburg ein guter Türöffner für selteneres Material und weitere Archive sein können). Ergebnis war eine Absage: Scanner kann man auch leihen bzw. Scanaufträge fremdvergeben. Tolle Wurst. Da haben ich und einige andere Wikipedianer nur Freizeit investiert für nix. Freiwilligenförderung stell ich mir anders vor.
Ja so ein Scanner wäre nicht schlecht. Nur sehe ich halt das Problem, dass man so einen Scanner entweder in der Geschäftsstelle stationiert und dort von Angestellten/Freiwilligen die Scanaufträge der Autoren erfüllt werden oder man schickt den Scanner rum.
Bei letzterer Variante sehe ich halt einen wesentlich ineffizienteren Einsatz, von Beschädigungen etc. mal abgesehen.
Bei ersterem ist eher die Gefahr, dass man eventuelle die zu scannenden Objekte der Post anvertrauen muss und auch das Scannen erfordert ein wenig Übung um die nötigen Ergebnisse zu erzielen.
Wäre halt wirklich die Frage, ob nicht der Verein z.B. eine Art Rahmenvertrag mit einem Scanunternehmen abschließt, wo dann auf Rechnung des Vereines entsprechende Anfragen erledigt werden.
Gruß Liesel
Hallo allerseits,
nur als Hinweis:
Am 06.01.2011 19:06, schrieb Liesel:
Vielleicht wäre es hier sinnvoll ein Modell ähnlich den Nationallizenzen aufzubauen.
und
Ja so ein Scanner wäre nicht schlecht.
Wie dem Haushaltsplanentwurf zu entnehmen ist ist ein Ausbau des elektronischen Literaturstipendiums ebenso Teil der Planung für das kommende Jahr wie auch mit dem sogenannten "Collection Buster" Schritte in die Richtung der Digitalisierung von Sammlungen im weiteren Sinn gegangen werden sollen.
Besten Gruß, Denis Barthel
Hi Liesel,
Am 06.01.2011 19:06, schrieb Liesel:
Ein paar Workshops, Vorträge, Stammtische etc. sorgen zwar für ein schönes Wir-Gefühl, aber werden davon direkt keine Artikel geschrieben.
Workshops / Vorträge sollten durchaus direktere Effekte hinterlassen, als nur ein schönes Wir-Gefühl. Sofern sie auf die Verbesserung von Kenntnissen und Fähigkeiten der Teilnehmer ausgerichtet sind, mit denen sie bessere Arbeit für die Projekte leisten können, kommt das direkt den Artikeln zugute.
Es ist sicher nicht verboten, wenn man dabei auch Spaß hat. :-)
Stammtische finde ich persönlich nicht förderwürdig. Obwohl das Gemeinschaftsgefühl die Lust zur Mitwirkung am Projekt verstärken kann oder beim Bierchen tolle neue Projektideen entwickelt werden können. Letztlich ist es aber netter Klönschnack und keine zielgerichtete Veranstaltung.
Nur welche Möglichkeiten gibt es das viele Geld für die Wikipedia gewinnbringend unter die Leute zu bringen?
Wie gesagt: Technikanschaffungen, Übernahme der Leihgebühren für Geräte oder der Kosten für technische Dienstleitungen.
Literaturstipendium, genau. Zugänge zu Online-Archiven und Datenbanken wurden auch schon mal genannt.
* ruhig auch Mitgliedsbeiträge zu klassischen Papier-Bibliotheken. Muss ja nicht immer alles gekauft werden. * eine Buchtauschbörse (suche - verschenke). Könnte auch beworben werden als Plattform für Buchsachspenden von Nicht-Wikipedianern (anstelle von Antiquariat, Flohmarkt oder Altpapiertonne). * Bereitstellung von Software * Finanzierung einer Mediation bei Benutzerkonflikten, die in keiner projektinternen Instanz gelöst werden konnten * Fortbildungen
Das ma nur auf die Schnelle.
Gruß, Martina
- eine Buchtauschbörse (suche - verschenke). Könnte auch beworben werden
als Plattform für Buchsachspenden von Nicht-Wikipedianern (anstelle von Antiquariat, Flohmarkt oder Altpapiertonne).
Habe ich gefühlt 2006 in der Wikipedia installiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:B%C3%BCcherb%C3%B6rse
letztlich eine Totgeburt.
M.
Hallo Kurt,
Wikim/pedia ist nicht das einzige Projekt, das von Freiwillen lebt. Ob Jugend-Rot-Kreuz, Jugendkirchen, Studentenfilme, es gibt viele Projekte die Low- und No-Budget haben und trotzdem Freiwille begeistern können, sich zu engagieren.
Jeder Mensch braucht aber eine Vergütung in irgendeiner anderen Form und wenn kein oder nur wenig Geld zur Verfügung steht, muß es in anderer Form erfolgen, die z. B. wären:
* Zeugnisse und Arbeitsnachweise (z. B. Mitwirkungsverträge die für den Lebenslauf genutzt werden können) * Namensnennung (ebenfalls wichtig für den Lebenslauf) * positive Resonanz und wie das Gefühl etwas entscheidendes zu bewirken und bewirkt zu haben (das Prinzip mit dem Wikipedia ja hauptsächlich funktioniert)
Eine Lösung wäre z. B. auch, die Workshops und Fortbildungen vom Arbeitsamt prüfen zu lassen, ob es als offizielle Fortbildungsmaßnahme anerkannt werden kann. So könnte z. B. Gebühren, das für einen Workshop investiert wird vom Arbeitsamt anerkannt werden: Kurz:
Wikimedia fördert freies Wissen und die, die das freie Wissen generieren.
Für Projekte habe ich vor einiger Zeit ein das Beispiel genannt, das seit je her in Film, Theater und Oper genutzt wird: Die Möglichkeit eines zeitlich begrenzten Projektvertrages, der auch entsprechend vergütet wird.
Die Probleme von Wikimedia sind nicht neu und es gibt genug Lösungen. Sie müssen halt aktiv gesucht und angewandt werden.
Beste Grüße
Juliana
Am 06.01.11 schrieb Kurt Jansson jansson@gmx.net:
Am 04.01.2011 20:38, schrieb Olaf Simons:
Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen.
Sebastian mag hier etwas ungerecht überspitzt haben, doch im Kern haben Vorstand und Geschäftsstelle diese Erfahrung tatsächlich häufig gemacht. Es gibt Gegenbeispiele, keine Frage, und von Skillshare lässt sich hier sicher lernen. Auch Frank konnte damals für die erste Academy eine Reihe Freiwilliger gewinnen, die ihn unterstützt haben. Und doch, der allergrößte Teil der Arbeit blieb an ihm hängen und am Ende wuchs sie sich zu einem Vollzeitjob aus. Ohne Bezahlung.
Da stellen sich mehrere Fragen: Ist es sinnvoll und notwendig, diese Belastung Freiwilligen immer wieder zuzumuten? Kann man davon ausgehen, Jahr für Jahr jemanden zu finden, der sich dies antut? Und wie gefährdet ist so ein Projekt, sollte die zentrale Person in den kritischen Wochen vor der Veranstaltung plötzlich ausfallen - wegen Krankheit oder einfach, weil die Belastung sich als zu groß herausgestellt hat? Diese Fragen sollte sich Wikimedia Deutschland als Mitfinanzier stellen, aber auch die Community insgesamt.
Fakt ist: Ideen für neue Projekte sind in der Vergangenheit nur selten von Seiten der Vereinsmitglieder und der in Wikipedia und Co. Aktiven an den Verein herangetragen worden. Sicher, es ist wohlfeil, an dieser Stelle zu sagen, das Problem sei die Struktur des Vereins, das Fehlen von Anlaufstellen oder die unsympathischen Leute an der Spitze. Doch ich bezweifle, dass es daran liegt.
Das Problem ist ein anderes. Als ich mit Elian in der "guten alten Zeit" einmal darüber sprach, ob wir nicht im Usenet (Gott hab es selig) neue Wikipedia-Autoren rekrutieren könnten, sagte sie: Vergiss es. Die Leute dort hätten schon ein zeitaufwändiges Hobby, die bräuchten kein zweites.
Mit einem ähnlichen Problem haben wir zu kämpfen. Ein Großteil unserer Mitglieder hat schon ein zeitaufwändiges Hobby, nämlich Wikipedia, Wikisource, Wiktionary, Commons und Co. - die suchen kein zweites.
Innovationen und Ideen kamen der Erfahrung nach hingegen in den meisten Fällen von Vorstandsmitgliedern, von Externen (Universitäten, Firmen etc.) und kommen nun aus der Geschäftsstelle. Es mag gegen die Intuition sprechen, aber auch andere gemeinnützige Organisationen haben die Erfahrung gemacht, dass Ideen für neue Projekte und eine organisatorische Weiterentwicklung sehr oft von Festangestellten kommen. Ganz offensichtlich gelingt es Pavel, hierfür das richtige Klima zu schaffen. Diese Entwicklung sollten wir unbedingt stärken. Die Geschäftsstelle sollte keinesfalls zu einem tumben Befehlsempfänger herabdegradiert werden, sondern Dreh- und Angelpunkt des Vereins sein, Katalysator für neue Projekte und nicht zuletzt erste Anlaufstelle für Leute mit guten Ideen.
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert.
Witzig, ich habe eher das Gefühl, dass sich einzelne Mitglieder selbst als "Gegner" des Vorstands definieren.
Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will
Naja, nicht durchgängig, aber an einigen Stellen kam mir beim Lesen damals ebenfalls dieser Gedanke. Vielleicht kann da irgendwann mal jemand mit etwas Tipp-Ex ran.
Viele Grüße Kurt
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Nachtrag:
Ein Beispiel wäre z. B. Zusammenarbeit mit der IHK [1]. Ich weiß sehr gut, daß die IHK sehr offen ist für solche Zusammenarbeiten.
[1] http://www.ihk-weiterbildung.de/Modules/Documents/Document.aspx?DocumentId=1...
Am 06.01.11 schrieb Juliana da Costa José julianadacostajose@googlemail.com:
Hallo Kurt,
Wikim/pedia ist nicht das einzige Projekt, das von Freiwillen lebt. Ob Jugend-Rot-Kreuz, Jugendkirchen, Studentenfilme, es gibt viele Projekte die Low- und No-Budget haben und trotzdem Freiwille begeistern können, sich zu engagieren.
Jeder Mensch braucht aber eine Vergütung in irgendeiner anderen Form und wenn kein oder nur wenig Geld zur Verfügung steht, muß es in anderer Form erfolgen, die z. B. wären:
- Zeugnisse und Arbeitsnachweise (z. B. Mitwirkungsverträge die für
den Lebenslauf genutzt werden können)
- Namensnennung (ebenfalls wichtig für den Lebenslauf)
- positive Resonanz und wie das Gefühl etwas entscheidendes zu
bewirken und bewirkt zu haben (das Prinzip mit dem Wikipedia ja hauptsächlich funktioniert)
Eine Lösung wäre z. B. auch, die Workshops und Fortbildungen vom Arbeitsamt prüfen zu lassen, ob es als offizielle Fortbildungsmaßnahme anerkannt werden kann. So könnte z. B. Gebühren, das für einen Workshop investiert wird vom Arbeitsamt anerkannt werden: Kurz:
Wikimedia fördert freies Wissen und die, die das freie Wissen generieren.
Für Projekte habe ich vor einiger Zeit ein das Beispiel genannt, das seit je her in Film, Theater und Oper genutzt wird: Die Möglichkeit eines zeitlich begrenzten Projektvertrages, der auch entsprechend vergütet wird.
Die Probleme von Wikimedia sind nicht neu und es gibt genug Lösungen. Sie müssen halt aktiv gesucht und angewandt werden.
Beste Grüße
Juliana
Am 06.01.11 schrieb Kurt Jansson jansson@gmx.net:
Am 04.01.2011 20:38, schrieb Olaf Simons:
Du selbst sagtest in der zweiten Sitzung der AGV, dass an Mitgliederinitiativen gar nicht zu denken sei. Von den Mitgliedern komme nichts, selbst wenn Du sie dazu aufriefest, sich in einem Projekt, das Du aufbaust, zu engagieren. Da antworteten allenfalls ein oder zwei Personen.
Sebastian mag hier etwas ungerecht überspitzt haben, doch im Kern haben Vorstand und Geschäftsstelle diese Erfahrung tatsächlich häufig gemacht. Es gibt Gegenbeispiele, keine Frage, und von Skillshare lässt sich hier sicher lernen. Auch Frank konnte damals für die erste Academy eine Reihe Freiwilliger gewinnen, die ihn unterstützt haben. Und doch, der allergrößte Teil der Arbeit blieb an ihm hängen und am Ende wuchs sie sich zu einem Vollzeitjob aus. Ohne Bezahlung.
Da stellen sich mehrere Fragen: Ist es sinnvoll und notwendig, diese Belastung Freiwilligen immer wieder zuzumuten? Kann man davon ausgehen, Jahr für Jahr jemanden zu finden, der sich dies antut? Und wie gefährdet ist so ein Projekt, sollte die zentrale Person in den kritischen Wochen vor der Veranstaltung plötzlich ausfallen - wegen Krankheit oder einfach, weil die Belastung sich als zu groß herausgestellt hat? Diese Fragen sollte sich Wikimedia Deutschland als Mitfinanzier stellen, aber auch die Community insgesamt.
Fakt ist: Ideen für neue Projekte sind in der Vergangenheit nur selten von Seiten der Vereinsmitglieder und der in Wikipedia und Co. Aktiven an den Verein herangetragen worden. Sicher, es ist wohlfeil, an dieser Stelle zu sagen, das Problem sei die Struktur des Vereins, das Fehlen von Anlaufstellen oder die unsympathischen Leute an der Spitze. Doch ich bezweifle, dass es daran liegt.
Das Problem ist ein anderes. Als ich mit Elian in der "guten alten Zeit" einmal darüber sprach, ob wir nicht im Usenet (Gott hab es selig) neue Wikipedia-Autoren rekrutieren könnten, sagte sie: Vergiss es. Die Leute dort hätten schon ein zeitaufwändiges Hobby, die bräuchten kein zweites.
Mit einem ähnlichen Problem haben wir zu kämpfen. Ein Großteil unserer Mitglieder hat schon ein zeitaufwändiges Hobby, nämlich Wikipedia, Wikisource, Wiktionary, Commons und Co. - die suchen kein zweites.
Innovationen und Ideen kamen der Erfahrung nach hingegen in den meisten Fällen von Vorstandsmitgliedern, von Externen (Universitäten, Firmen etc.) und kommen nun aus der Geschäftsstelle. Es mag gegen die Intuition sprechen, aber auch andere gemeinnützige Organisationen haben die Erfahrung gemacht, dass Ideen für neue Projekte und eine organisatorische Weiterentwicklung sehr oft von Festangestellten kommen. Ganz offensichtlich gelingt es Pavel, hierfür das richtige Klima zu schaffen. Diese Entwicklung sollten wir unbedingt stärken. Die Geschäftsstelle sollte keinesfalls zu einem tumben Befehlsempfänger herabdegradiert werden, sondern Dreh- und Angelpunkt des Vereins sein, Katalysator für neue Projekte und nicht zuletzt erste Anlaufstelle für Leute mit guten Ideen.
Ich denke im selben Moment: Wir können uns eingestehen, dass der aktuelle Vorstand in der Mitgliedschaft "Gegner" definiert.
Witzig, ich habe eher das Gefühl, dass sich einzelne Mitglieder selbst als "Gegner" des Vorstands definieren.
Wir begreifen - unser Kompass 2020 liest sich eher wie das Statement einer Aktiengesellschaft, die ihre Aktionäre durch gloriose Versprechen des Wachstums und des Siegs über alle Konkurrenten begeistern will
Naja, nicht durchgängig, aber an einigen Stellen kam mir beim Lesen damals ebenfalls dieser Gedanke. Vielleicht kann da irgendwann mal jemand mit etwas Tipp-Ex ran.
Viele Grüße Kurt
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Hallo DaB., hallo zusammen,
Am 02.01.2011 17:00, schrieb DaB.:
Wenn der Verein einer Veranstaltung Geld gibt, dann hat er natürlich das Recht die Regeln dazu zu bestimmen;
Was sind denn die Kriterien des Vereins zur Vergabe von Fördermitteln für Community-Projekte und -Veranstaltungen? Welche Regeln genau gibt es für Veranstaltungen zu bestimmen?
Unsere Satzung legt nahe, dass inhaltlich solche Projekte förderfähig sind, die der "Beschaffung, Bereitstellung und Verbreitung von Informationen zum Thema Freie Inhalte ... beispielsweise durch Veranstaltungen" dienen. Ein Schwerpunkt soll, so sagt unsere Satzung wiederholt, auf den verschiedenen internationalen Wikimedia-Projekten liegen. Hierzu sollten wohl auch Information und Austausch *innerhalb der Community* über Freies Wissen und die Wikimedia-Projekte zählen. In diesem Korridor war Skillshare ausgerichtet auf aktive Beiträge aus der deutschsprachigen Wikimedia-Community. Also ganz auf Linie des Vereins.
In einem zweiten Schritt wird bei der Vergabe von Fördermitteln sicher zu überlegen sein, ob Antragsteller über die zur Umsetzung ihrer Projektidee erforderlichen Kompetenzen verfügen. Ein kniffliger Punkt, weil hier individuelle Bekanntheit und persönliches Vertrauen in die Antragsteller zu unscharfen Kriterien werden können.
Skillshare war eine von einer Wikipedianer-Gruppe geplante Veranstaltung. Diese Gruppe bestand nun nicht aus irgendwelchen Honks, von denen man hätte befürchten müssen, dass sie Fördermittel des Vereins sinnlos verpulvern würden, sondern die Leute sollten spätestens seit der Free-Travel-Shirt-Aktion ab März 2009 als planungs- und realisierungsfähig bekannt gewesen sein (weder gewinnt man Jimbo Wales oder Christian Wulff mal eben so im Vorbeigehen für eine solche Wikipedia-Aktion noch greift die Wikipedia-Gemeinschaft jedermanns Idee bereitwillig auf).
Ich nehme an, dass der WMDE-Vorstand im Sommer 2009 auch im Wissen um die Kompetenzen der Antragsteller - in Hinblick sowohl auf die Gewinnung namhafter Schirmherren/Sponsoren als auch auf ihr Aktivierungspotenzial in der Community - eine Förderzusage für die Veranstaltung erteilt hat. Das erfolgreiche Fotoprojekt im Niedersächsischen Landtag im November 2009 dürfte dieses Vertrauen bestätigt haben.
Welche "Regeln" genau hätte es also seitens des Vereins sonst noch zu "bestimmen" gegeben? Was drohte denn aus dem Ruder zu laufen? Ist "Regeln bestimmen" gleichbedeutend mit Einflussnahme dahingehend, ob bestimmte Teilnehmer/Redner zugelassen oder als persona non grata auszuschließen sind? Um Inhalte, die den Vereinszielen und dem Ansehen des Vereins entgegen gestanden hätten, ging es ja offenbar nicht, sondern - so verstehe ich den Schriftwechsel hier - lediglich um einzelne Personen.
Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Pavel im Sommer 2009 gerade erst frisch die Verantwortung als Geschäftsführer innehatte und dass - angesichts von weniger als 350.000 Euro aus dem 2008er-Fundraiser im Rücken und dem November/Dezember noch weit vor sich - die vom Vorstand bewilligte Summe von 5.000 Euro für Skillshare wohl kein Pappenstiel war, den er hier zu handhaben hatte.
Nach dem erfolgreichen Fundraiser Ende 2009 hätte die Sache aber Anfang 2010 endlich in Gang kommen dürfen. Als Außenstehende bleibt mir völlig unverständlich, warum WMDE es so weit kommen ließ, dass eine Handvoll Community-Mitglieder einen eigenen Trägerverein gründen musste, um Skillshare realisieren zu können. Sowas macht ja nun keiner von uns ohne Not.
Und natürlich trat WMDE dann nur noch als einer von etlichen Sponsoren auf. Wohlgemerkt: Bei der bisher größten Veranstaltung der deutschsprachigen Wikimedia-Gemeinschaft. Den Skillsharern ist hoch anzurechnen, dass sie sich in ihrer Pressearbeit vorrangig als freiwillige Wikipedianer und nicht deutlicher als eigenständiger Verein profiliert haben.
Zurück zum ursprünglichen Thema dieses Threads: Der Schlagabtausch um Skillshare bestätigt in meinen Augen durchaus Olafs Anliegen, die operative Vereinsebene (Vorstand/GF) und die inhaltiche Prüfung von Projektideen in personell voneinander unabhängige Gremien zu geben.
Natürlich werden hier noch geeignete Schnittstellen zwischen Geschäftsstelle/Vorstand/Aufsichtsrat und dem Gutachterausschuss sowie ein praktikables Regelwerk (besagte "Geschäftsordnung" mit sachgerechten Vergabekriterien und Entscheidungsabläufen) entwickelt werden müssen. Aber die Gefahr, dass supergute Projektideen an Unverträglichkeiten zwischen wenigen Einzelpersonen scheitern, dürfte durch die breitere Streuung der Prüfaufträge und Entscheidungskompetenzen tatsächlich verringert werden. WissensWert war m.E. ein guter erster Schritt in diese Richtung.
Viele Grüße Martina
Liebe Nadine,
Am 2. Januar 2011 16:29 schrieb Nadine Stark nadinestark@gmx.de:
aufgrund der Feiertage gönnte ich mir listen-freie Tagen, daher brauchte es einige Zeit, die alten Mails zu durchforsten. Daher erst jetzt zur vermeintlichen "krassen Falschdarstellung" durch Olaf eine Klarstellung.
Am 24.12.2010 15:09, schrieb P. Birken:
Nur eine krasse Falschdarstellung ist mir aufgefallen, die ich hier korrigieren möchte.
Am 24. Dezember 2010 13:23 schrieb Olaf Simonsolaf.simons@pierre-marteau.com:
Problemfall eins war Skillshare. Abstrahieren wir den Konflikt. Eine Antragstellerin hat ein Projekt und stellt es dem Vorstand vor, dieser verweigert die Unterstützung.
Der Vorstand hat Skillshare begrüßt und deswegen war WM-DE sogar zunächst Mitveranstalter. Nachdem sich die Zusammenarbeit mit den Organisatoren von Skillshare als nicht möglich herausgestellt hat (wobei ich hier keine Schuldzuweisung gegenüber den Skillshare-Organisatoren treffen möchte, sondern nur festhalten möchte, dass die Zusammenarbeit zwischen zwei Gruppen nicht funktioniert hat), wurde das abgeblasen und der Vorstand hat Skillshare mit 5.000 Euro unterstützt, darüberhinaus mit Personal. Wikimedia Deutschland e.V. war damit der größte Geldgeber für Skillshare!
Wikimedia Deutschland war und ist nicht der größte Geldgeber für Skillshare 2010. [...] Hierzu empfiehlt sich die Lektüre unserer Finanzberichte sowie Projektberichte, die eine Darstellung der Leistungen beinhalten.
Die Aussage, dass WM-DE der größte Geldgeber der Veranstaltung gewesen sei ist direkt Eurem Finanzbericht entnommen. Dort werden weitere Sponsoren genannt, die beträchtliche Sachen gespendet haben, deren geldwerter Gegenwert größer gewesen sein mag oder auch nicht, was aber nichts an der Aussage ändert. Ich wollte die anderen Sponsoren auch nicht herabsetzen,
Dies wurde noch im Februar 2010 umgesetzt und beispielsweise in der Wikipedia auf den Orgaseiten (Einladung, Finanzierung), sowie mehrfach auf der Veranstaltung in Lüneburg zB im Plenum unter persönlicher Begrüßung des Geschäftsführers Pavel am 5. Juni 2010 dankend erwähnt.
Das war mir nicht klar, mir fiel nur auf, dass WM-DE mit keinem Wort in Broschüren oder Webseiten erwähnt wurde. Tut mir leid, aber egal wer an was schuld ist oder sich wie doof verhalten hat: Aus meiner Sicht ist das einfach inakzeptabel.
Auf den Rest Deiner Mail möchte ich nicht groß eingehen (und vieles kann ich auch nicht kommentieren), weil ich nicht denke, dass das irgendwo hinführt, auch wenn ich insbesondere die Darstellung dessen, was Du als Einflussnahme des Vorstands auf die Inhalte von Skillshare beschreibst, so nicht unterschreiben würde.
Nicht gut finde ich allerdings, wie schon mehrmals erwähnt, wie hier immer von "dem Vorstand" gesprochen wir. Kritik an Vorstandsentscheidungen bitte an den Gesamtvorstand aus der Zeit, Kritik an einzelne Vorstandsmitgliedsmitglieder doch bitte direkt an die.
Viele Grüße
Philipp
Phillip, Am 05.01.2011, 04:50 Uhr, schrieb P. Birken pbirken@gmail.com:
Das war mir nicht klar, mir fiel nur auf, dass WM-DE mit keinem Wort in Broschüren oder Webseiten erwähnt wurde.
Auf Seite 16 des Projektberichtes werden Spenden von WMDE (und WMCH und WM Austria), erwähnt wird auch der Wikimedia-Workshop, Guckstu da:
http://www.skillshare.eu/de/download/download-vereinsdokumente/finish/5/59/0... (Vorsicht, trotz html-Endung ein PDF)
Einfach mal nach "Wikimedia" durchsuchen.
[...]
Nicht gut finde ich allerdings, wie schon mehrmals erwähnt, wie hier immer von "dem Vorstand" gesprochen wir. Kritik an Vorstandsentscheidungen bitte an den Gesamtvorstand aus der Zeit, Kritik an einzelne Vorstandsmitgliedsmitglieder doch bitte direkt an die.
Der Vorstand von WMDE stellt sich ja gerne als Kollektivorgan da (siehe die "Stellungnahmen des Vorstandes" zu den Anträgen der ausserordentlichen MV, die Sebastian heute gepostet hat). Ich würde es aus Transparenzgründen sehr begrüssen, wenn die einzelen Vorstandsmitglieder ihre politischen Positionen indviduell herausarbeiten und veröffentlichen. Solange das nicht der Fall ist, kommt man oft schwerlich umhin, vom Vorstand als ganzem zu sprechen, denn so trat er ja zu Deiner Zeit auf, und so tritt er ja auch jetzt wieder auf.
Thomas/Fossa
Hallo nochmal,
Am 05.01.2011 12:32, schrieb Thomas Koenig:
Auf Seite 16 des Projektberichtes werden Spenden von WMDE (und WMCH und WM Austria), erwähnt wird auch der Wikimedia-Workshop
Stimmt, die anderen werden unter "Programmpartner und Sponsoren" / "Schirmherren und Förderer" subsummiert.
Grüße Martina
Am 5. Januar 2011 12:32 schrieb Thomas Koenig fossa@gmx.li:
Phillip, Am 05.01.2011, 04:50 Uhr, schrieb P. Birken pbirken@gmail.com:
Das war mir nicht klar, mir fiel nur auf, dass WM-DE mit keinem Wort in Broschüren oder Webseiten erwähnt wurde.
Auf Seite 16 des Projektberichtes werden Spenden von WMDE (und WMCH und WM Austria), erwähnt wird auch der Wikimedia-Workshop, Guckstu da:
http://www.skillshare.eu/de/download/download-vereinsdokumente/finish/5/59/0... (Vorsicht, trotz html-Endung ein PDF)
Einfach mal nach "Wikimedia" durchsuchen.
Gib Dir doch einfach mal etwas Mühe, Kritikpunkte erst zu verstehen und dann darauf zu reagieren. Ja, in Finanzbericht und Projektbericht taucht es auf. Während der Veranstaltung, und das halte ich für viel wichtiger, da dann die Aufmerksamkeit auf der Sache liegt, war WM-DE nicht sichtbar und wurde insbesondere in der Broschüre die an alle verteilt wurde und ebenso nicht auf der Veranstaltungswebsite, erwähnt.
Philipp
Am 05.01.11 schrieb P. Birken pbirken@gmail.com:
Ja, in Finanzbericht und Projektbericht
taucht es auf. Während der Veranstaltung, und das halte ich für viel wichtiger, da dann die Aufmerksamkeit auf der Sache liegt, war WM-DE nicht sichtbar
und wurde insbesondere in der Broschüre die an alle
verteilt wurde und ebenso nicht auf der Veranstaltungswebsite, erwähnt.
Hallo Philipp, wie hättest Du Dir denn die Präsens von WMDE vorgestellt? Ich fand das WMDE durchaus sichtbar aufgestellt war, schon alleine durch die Präsens von Pavel Richter. Hätten die Veranstalter noch Sirenen aufstellen sollen und ein Flugzeit mit Banner fliegen lassen, und Broschüren haben eine gewisse Vorlaufzeit in Druck und Design und bis da WMDE aus den Puschen kam, war ja bis zuletzt eine gewisse Wackelpartie ... ;). Website kann ich jetzt nichts zu sagen, aber ich denke auch da hatte es seine Gründe, die wir bestimmt erfahren werden. Als kleine Schlußbemerkung: Warum hast Du es nicht gleich thematisiert als es Dir aufgefallen ist, sondern erst jetzt?
Grüße Juliana
Sorry für die Rechtschreibfehler, hüte nebenher noch ein Baby.
Am 05.01.11 schrieb Juliana da Costa José julianadacostajose@googlemail.com:
Am 05.01.11 schrieb P. Birken pbirken@gmail.com:
Ja, in Finanzbericht und Projektbericht
taucht es auf. Während der Veranstaltung, und das halte ich für viel wichtiger, da dann die Aufmerksamkeit auf der Sache liegt, war WM-DE nicht sichtbar
und wurde insbesondere in der Broschüre die an alle
verteilt wurde und ebenso nicht auf der Veranstaltungswebsite, erwähnt.
Hallo Philipp, wie hättest Du Dir denn die Präsens von WMDE vorgestellt? Ich fand das WMDE durchaus sichtbar aufgestellt war, schon alleine durch die Präsens von Pavel Richter. Hätten die Veranstalter noch Sirenen aufstellen sollen und ein Flugzeit mit Banner fliegen lassen, und Broschüren haben eine gewisse Vorlaufzeit in Druck und Design und bis da WMDE aus den Puschen kam, war ja bis zuletzt eine gewisse Wackelpartie ... ;). Website kann ich jetzt nichts zu sagen, aber ich denke auch da hatte es seine Gründe, die wir bestimmt erfahren werden. Als kleine Schlußbemerkung: Warum hast Du es nicht gleich thematisiert als es Dir aufgefallen ist, sondern erst jetzt?
Grüße Juliana
Hallo Philipp,
Am 05.01.2011 17:32, schrieb P. Birken:
Während der Veranstaltung, ... war WM-DE nicht sichtbar und wurde insbesondere in der Broschüre die an alle verteilt wurde und ebenso nicht auf der Veranstaltungswebsite, erwähnt.
Meinst du mit "Broschüre" den Faltflyer über Freie Inhalte, Freie Lizenzen[1] ? Den hab ich produziert. Ziel war zunächst mal, dass die Skillsharer etwas Infomaterial bekommen, um es möglichen Sponsoren und Unterstützern in die Hand zu drücken und den Charakter der geplanten Veranstaltung annähernd zu veranschaulichen. (Der Flyer-Rohling könnte mit wenigen Änderungen auch für andere Einsatzzwecke wie z.B. weitere Fotoprojekte eingesetzt werden). Skillshare e.V. hat die Druckkosten getragen.
Die Nennung einzelner Sponsoren wäre wegen des beabsichtigten Erstzwecks nicht sinnvoll gewesen. 1000 Stück waren Minimum bei einem sehr günstigen Druckanbieter; daher gab's auf der Veranstaltung immer noch so reichlich davon zu verteilen. Ich hoffe, der eine oder die andere hat's gern gelesen. ;-)
Man hätte kurz vor dem Event noch einen zweiten Flyer oder ähnliches extra mit allen Sponsoren herstellen können, aber da gab's für das Orga-Team auch noch genug anderes zu tun. Deren Stress kriegte ich sogar als Unbeteiligte mit.
Ich glaube nicht, dass es Probleme gegeben hätte, wenn WMDE eigenes Infomaterial mitgebracht und ausgelegt hätte. Einer der Vor-Ort-Sponsoren hat das ja auch gemacht, es hingen Banner rum, usw. Kann es sein, dass die Atmosphäre zu Veranstaltungsbeginn längst so gestört war, dass WMDE schlicht nicht gefragt hat, was geht und was nicht?
Viele Grüße Martina
[1] http://www.skillshare.eu/de/download/download-vereinsdokumente/summary/13/56...
Hallo Martina,
Am 5. Januar 2011 19:55 schrieb Martina Nolte kontakt@martina-nolte.de:
Am 05.01.2011 17:32, schrieb P. Birken:
Während der Veranstaltung, ... war WM-DE nicht sichtbar und wurde insbesondere in der Broschüre die an alle verteilt wurde und ebenso nicht auf der Veranstaltungswebsite, erwähnt.
Meinst du mit "Broschüre" den Faltflyer über Freie Inhalte, Freie Lizenzen[1] ? Den hab ich produziert.
Nein, ich meine die Info-Broschüre, die alle Teilnehmer erhielten, die zur Information über die Veranstaltung diente. Dort wurden alle Sponsoren erwähnt, bis eben auf einen. Der Eindruck von Skillshare auf mich war so, dass ich danach vermutete, der Vorstand habe nach meinem Ausscheiden die 5.000 Euro noch gestoppt (mir wurde auch von einem Unbeteiligten auf Skillshare vorgeworfen, der Verein habe nicht gegeben).
Dass das so nicht sein sollte, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Wenn Juliana oder Fossa das anders sehen, nehme ich das einfach zur Kenntnis und gut ist.
Viele Grüße
Philipp
Hallo Philipp and all,
wider mehr als eine Bildschirmseite, aber damit sollten wir dieses leidige Thema wohl 7 Monate nach der Veranstaltung endlich abgefrühstückt haben.
Am 05.01.2011 20:24, schrieb P. Birken:
Hallo Martina,
Am 5. Januar 2011 19:55 schrieb Martina Noltekontakt@martina-nolte.de:
Am 05.01.2011 17:32, schrieb P. Birken:
Während der Veranstaltung, ... war WM-DE nicht sichtbar und wurde insbesondere in der Broschüre die an alle verteilt wurde und ebenso nicht auf der Veranstaltungswebsite, erwähnt.
Meinst du mit "Broschüre" den Faltflyer über Freie Inhalte, Freie Lizenzen[1] ? Den hab ich produziert.
Danke Martina und Julica für die Ausführungen zu dieser Frage von Philipp. Ich bin einfach manchmal nicht so schnell wie ihr zwei ;-)
Nein, ich meine die Info-Broschüre, die alle Teilnehmer erhielten, die zur Information über die Veranstaltung diente. Dort wurden alle Sponsoren erwähnt, bis eben auf einen. Der Eindruck von Skillshare auf mich war so, dass ich danach vermutete, der Vorstand habe nach meinem Ausscheiden die 5.000 Euro noch gestoppt (mir wurde auch von einem Unbeteiligten auf Skillshare vorgeworfen, der Verein habe nicht gegeben).
Hm. Es gab zwei Infobroschüren, die man als solche bezeichnen könnte. Die eine stammt von Martina, wie beschrieben, die scheinst du aber nicht zu meinen. Eine andere kam aus dem Team OSM und wurde als Kartenmaterial für die Teilnehmer produziert. Auch hier waren bis auf die Skillshare Kontaktdaten keine Sponsoren, Förderer oder sonstiges genannt.
Auf der Veranstaltung selbst gab es in der Tat Flyer eines unserer Premium Sponsoren auf den Esstischen/Stehtischen ausgelegt. Mit diesem Sponsoren hatten wir umfassende Sponsorenvereinbarungen geschlossen, die das gesamte Essen (bis auf Freitagabend) und die Getränke (bis auf den Anteil unseres Sponsoren mit der Palette Wasser eines Internationalen Getränkekonzerns). Inhalt war neben den Aufstellern das Auslegen von Flyern. Dabei haben zwei Herren aus der Marketingabteilung neben dem Auslegen der Flyer gleich noch mal beim Hochtragen der Getränkekisten geholfen, btw.
Jeder Sponsor hat mit uns umfassende oder weniger umfassende Sponsorenvereinbarungen geschlossen. Bei jedem Sponsorengespräch wurden die Bedingungen des Sponsorings vereinbart. Das ging immer höchst unproblematisch, einige Bedingungen waren leicht zu erfüllen, andere umfassten eben (wie die Eröffnungsveranstaltungen anlässlich der beiden Schreibwettbewerbe) umfassendere Bedingungen (wie Redezeiten, gemeinsame Pressetermine). Alle Sponsoren haben im Wesentlichen zunächst Werbefläche auf den Postern auf der Veranstaltung erhalten und eine Nennung auf unserer Website.
Ich gehe davon aus, dass du diese Poster meinst und natürlich die Website zur Veranstaltung.
Spender wurden nicht genannt, da an deren Beteiligung keine Bedingungen gestellt wurden. Mit WMDE haben wir die Bedingungen der Beteiligung in zähen Verhandlungen, wie ich bereits schrieb, bis Februar 2010 aus rechtlichen Gründen nicht annehmen können. Insofern hast du nicht ganz unrecht, dass die gewährte Förderung nach deinen Ausscheiden wohl aus Sicht von Pavel faktisch nicht mehr gewährt werden sollte (er kennt sich ja im Recht der gemeinnützigen Vereine blendend aus und dürfte gewußt haben, dass wir keine Originalbelege gegen die Auszahlung der Fördersumme herausgeben können).
Erst nachdem wir auf die Unterstützung von WMDE nicht mehr angewiesen waren, wurden die Förderbedingungen geändert. Ich erhielt einen Brief mit der Information, WMDE werde nunmehr die vom Vorstand genehmigten Gelder als zweckgebundene Spende ("Förderzweck: Skillshare 2010") anweisen. Pavel und ich besprachen in einem Telefonat was er benötigte für diese Spende und kamen überein, dass eine Liste der Verwendungen der vollen Summe ausreichen sollte.
Diese habe ich Pavel nach der Veranstaltung zukommen lassen, da diese anonymisiert ist, kann sie gerne bei Skillshare e.V. angefordert werden. Weitergehende Wünsche, insbesondere zu Aufstellern, Flyern und ähnlichem wurden von Pavel nicht genannt.
Dass das so nicht sein sollte, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Wenn Juliana oder Fossa das anders sehen, nehme ich das einfach zur Kenntnis und gut ist.
Philipp, das ist auch eine Selbstverständlichkeit und wäre und war zu keinem Zeitpunkt ein Problem von Seiten der Veranstalter.
Eigenmächtig konnten wir das markenrechtlich geschützte Logo der WM-Vereine nicht auf unsere Poster und Website setzen. Hätte ich gerne gemacht, dafür hätte es eines Lizenzvertrages oder zumindest einer Genehmigung der Nutzung, wie übrigens bei allen tatsächlich genannten, bedurft. Sowas kann ich mir schlecht mit einer einseitigen Erklärung aus den Rippen schneiden.
Wir haben das mit Handwerkskammern, internationalen Konzernen, Medienpartnern und lokalen Sponsoren und Förderern so erledigt. Bei der Größenordnung der Förderung von WMDE wäre eine Nennung als Sponsor in Betracht gekommen, als Premiumsponsor allerdings - ob der Größenordnung des Sponsoringgegenwertes - leider nicht. Fragt sich warum WMDE das mit Skillshare e.V. nicht umsetzen konnte, wenn es selbst international tätige Unternehmen unproblematisch geschafft haben. Viele lokale Förderer (zB der Keksspender) haben auf eine Nennung gänzlich verzichtet btw, weil sie es als selbstverständlich im Rahmen ihrer Unternehmenspolicy ansahen, Bildung zu fördern.
Es gab dazu sogar noch ein Gespräch zwischen Alice, unserer zweiten Vorsitzenden, und mir in Nürnberg auf dem Fotoworkshop im März. Sie meinte, Jürgen und sie hätten sich überlegt, einen Stand (zur Mitgliederwerbung, wenn ich mich recht erinnere) und Banner aufzubauen. Eine Art Präsentationsfläche für WMDE. Das fand ich als Vereinsmitglied btw. super, wenn auch spät einsichtig. Gerne bat ich Alice hier Raumbedarf (Banner, Infomaterial), Materialbedarf und ähnliches an uns zu schicken, damit wir alles frühzeitig (insbesondere in Abstimmung mit den anderen Förderern, Sponsoren und Gastgebern) abstimmen konnten. Bis zum Mai ist hierzu leider nichts mehr an uns herangetragen worden. Erst Mitte Mai wurden einige Workshops durch die Geschäftsstelle (alles Vereinsworkshops WMDE wie Henriettes Workshops zur Freiwilligen Förderung und Nicoles Workshop zu Veranstaltungen WMDE 2010) in die Workshoplisten in der Wikipedia eingetragen und auch abgehalten (Nicoles Workshop ist krankheitsbedingt ausgefallen).
Ferner hätte ich mir noch viel umfassendere Kooperationsmöglichkeiten vorstellen können. So waren im Projektantrag ausdrücklich WMDE Projekte in die Planungen eingebunden (Schulprojekt beispielsweise, welches als Medienkompetenzsschulung zum damaligen Zeitpunkt von einem unserer Namhaften Schirmherren (TV-Moderator im Jungendfernsehen), was leider nie vom Verein beantwortet wurde. Zudem sollte in Anlehnung an die MV-Kurse vor der MV (Fundraising-workshops und Pressewokshop) eben für diese Arbeitsgruppen von WMDE ausdrücklich Freiwillge angeworben werden und Schulungen zum NUTZEN von WMDE abgehalten werden. Allein auf diese Anfragen und Angebote wurde einmal (vor der Pavelzeit) mit der Bitte um Verlegung von Skillshare (aufgrund des Urlaubs von unserer Pressesprecherin Catrin) reagiert, was auch erfolgte. Danach wurde nie mehr, insbesondere nicht von Pavel, auf dieses Themenfeld eingegangen.
Gedankt haben wir auf der Veranstaltung übrigens unter Nennung von Pavel Richter als GF von WMDE und Ulli Purwin als zu diesem Zeitpunkt einzigem Vorstandsmitglied auf Skillshare persönlich in einer Gesamtveranstaltung am Samstag auch noch persönlich auf der Veranstaltung. Der Freitag, Eröffnungstag, war bereits vollständig an Premiumsponsoren vermarket. Ferner wurde auch auf unserer Veranstaltungswebsite (nur nicht mit Logo aus rechtlichen Gründen) im Text auf die Zusammenarbeit mit WMDE, WMCH und WMAT hingewiesen, ebenso wie in den Einladungsseiten in der Wikipedia.
Ehrlich gesagt hoffe ich, dieses Thema hier nur eher das Sachebene zuführen zu können. WMDE ist dringend anzuraten hier professionelle neutrale (und vor allem für die Geschäfsstelle verbindliche) Förderbedingungen zu erarbeiten, wie es jeder lokale Sponsoringpartner in seiner Unternehmenskultur verinnerlicht hat. Mit einem Budget von mehr als einer Million Euro im Jahr sollte ein sachorientiertes Vorgehen möglich, wenn nicht gar angeraten sein. Wir hatten dieses Thema schon 2009 auf der Mailingliste... Ich hoffe wir können den Verein in ferner Zukunft professionalisieren, 2010 war er noch ein gutes Stück davon entfernt.
Bester Gruß, Nadine aka Abena
Hallo zusammen,
am Mittwoch, 5. Januar 2011 22:47 schrieb Nadine Stark:
aber damit sollten wir dieses leidige Thema wohl 7 Monate nach der
Veranstaltung endlich abgefrühstückt haben.
soweit es sich um die "Vergangenheitsbewältigung" handelt hast Du hoffentlich Recht. Aber ich bin mir nicht sicher, ob alle Beteiligten bzw. zukünftig Agierenden zu denselben Schlüssen gekommen sind, damit so etwas zukünftig optimaler läuft. Vielleicht sollte da noch mal ganz konkret eine Stoffsammlung der Optimierungspotenziale durchgeführt werden?
Gruß Robert
Hallo Nadine,
Am 5. Januar 2011 22:46 schrieb Nadine Stark nadinestark@gmx.de:
wider mehr als eine Bildschirmseite, aber damit sollten wir dieses leidige Thema wohl 7 Monate nach der Veranstaltung endlich abgefrühstückt haben.
Das stimmt. Ich denke Martina hat das gut zusammengefasst: Es gab wohl irgendwann einen Unwillen zur Zusammenarbeit.
Viele Grüße
Philipp
Hallo Olaf,
einige Anmerkungen zu Deiner "erklärenden" Mail:
Eine Grippe hielt mich vom Internet fern.
Erst mal gute Besserung!
Es gab in der Vergangenheit Konflikte zwischen Vereinsmitgliedern und
Vereinsführung.
Man beklagte von beiden Seiten, dass sie unsachlich von statten gingen, ich
baue ein
Gutachtergremium ein, über das die Community ihre Beiträge bewertet an den
Vorstand
bringt
Der Gedankengang Deiner Motivation ist für mich nun besser nachvollziehbar, danke. Nicht nachvollziehbar für mich ist aber der Grund, wieso das mit dem Gutachtergremium besser werden sollte: Erfahrungsgemäß streiten sich die Leute unabhängig von dem Gremium.
sodann die beiden Konflikte durch, die ich selbst für schlecht gelaufen
erachtete
und bei denen ich mir sagte: Unser Verein muss so was in Zukunft besser
können. Ob zwei Negativbeispiele wirklich reichen um daraus allgemeinfunktionierende Strukturen ableiten zu können?
Wie sichern wir nun, dass der Wikimedia Aufsichtsrat und Vorstand auch vereinsinternen Konkurrenten bei der Projektarbeit fair begegnen?
Mit dem Gutachtergremium nur dann, wenn Du unterstellst, dass das Gutachtergremium "zwangsläufig" zu einer anderen Entscheidung kommen muss als die anderen Vereinsgremien. Wenn dem nicht so ist, dann ist das Gutachtergremium überflüssig.
Es könnte sein, dass wir unter uns extrem kompetente Leute mit guten Ideen
haben,
die große Projekte stemmen können und die allein darum nicht zum Zuge
kommen,
da sie Gegner des Vorstands sind.
Es könnte sein, dass wir unter uns extrem kompetente Leute mit guten Ideen haben, die große Projekte stemmen können und die allein darum nicht zum Zuge kommen, da sie Gegner der Gutachter sind. Beide Sätze sind m. E. gleich wahrscheinlich oder gleich unwahrscheinlich, weil für beide Personengruppen grundsätzlich die gleichen Leute zur Verfügung stehen.
Das, was Nadine ihm vorlegte, sei keiner eingehenden Begutachtung wert
gewesen Und wenn dem so ist? Wäre dann eine Qualitätssicherung nicht hilfreicher als ein Gutachtergremium? Wäre m. E. weniger bürokratisch und zielführender.
als Dozent muss ich mich meinen Studenten konstruktiver stellen
Sorry, aber ein Student zahlt Studiengebühren (zumindest hier in Bayern). Und der Dozent verdient gutes Geld (zumindest hier in Bayern). Das auf einen Verein mit ehrenamtlichen Vorstand übertragen zu wollen hinkt. Brauchen wir jetzt hier aber nicht weiter vertiefen, weil es ja nur ein kleiner Aspekt Deiner Überlegungen war.
das was man ihm vorlegte, habe damals sein schlichtes abschlägiges Urteil
verdient. Siehe oben.
Ich schließe daraus, dass wir genau hier im Entscheidungsprozess
strukturelle Änderungen vornehmen müssen Kann man wirklich nur zu Deinem Schluss kommen? Oder nicht doch auch zu meinem?
In der Mailinglist spielen wir gegeneinander als Vereinsangreifer und
Verteidiger Wenn das Gutachtergremium repräsentativ besetzt ist, wieso sollte es dort dann zu einem anderen Vorgehen/Verhalten kommen. Ein nicht repräsentativ besetztes Gutachtergremium hat aber zumindest einen Beigeschmack.
man schreibt Satzungen für Notfälle.
Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber man schreibt Satzungen nicht so, dass man davon ausgeht, dass es nur Notfälle gibt.
Das noch am Ende: Wir wissen nicht ganz genau, wie oft wir die Gutachter
überhaupt brauchen werden. Das kommt jetzt einem Paradigmenwechsel gleich: Bisher argumentierst Du mit "worst-case-Szenarien" um hier jetzt eine Kehrtwendung hinzulegen. Konsequenterweise musst Du eine Lösung anbieten, die auch für häufige Einsätze taugt.
Schöne Feiertage! Robert
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Am 24.12.2010 13:23, schrieb Olaf Simons:
Liesel, Achim, Pavel…,
Liesel behauptet, mein Satzungsentwurf verschiebe die Macht in die Hände des Gutachtergremiums. Ich las das mit Interesse, da ich hier eine Institution ohne alle Entscheidungskompetenz in den Raum stellte. Vielleicht klären wir, in welchen speziellen Momenten ein Vorstand oder Aufsichtsrat gerne entscheiden möchte, ohne ein Gutachten zur Kenntnis nehmen zu müssen.
Auf eine Kleinigkeit will ich im selben Zusammenhang verwiesen haben: Das Gutachtergremium befasst sich nur mit Projekten, die die Community dem Aufsichtsrat zur Kenntnis bringen möchte. Es sichert jedem aus der Community zu, dass seine Ideen beachtet werden. Die Arbeiten aus dem Bereich der Geschäftsführung: Fundraising, Haushalt, Lobbying, Pressearbeit – sind hier nicht betroffen.
Letztens schriebst du noch, dass alle Projekte durch das Gutachtergremium müssen, d.h. auch die die von der Geschäftsstelle oder dem Aufsichtsrat initiiert werden.
Fundraising, Haushalt, Lobbying, Pressearbeit sind zwar wichtige Aufgaben haben aber im Endeffekt nur den Zweck Geld für den Verein zu beschaffen. Insofern wird es in dieser Richtung wenige Initiativen (auch aus der Autorengemeinschaft) geben.
Es wird aber immer wieder Inititativen geben, wenn es darum geht Geld vom Verein zu erhalten. Und da ist es wirklich wichtig, wer über die Vergabe der Gelder (direkt oder indirekt) entscheidet.
Ist das Gutachtergremium nur dazu da eine Stellungnahme abzugeben, die in keinerlei Hinsicht für eine Entscheidung eine Bedingung darstellt, dann ist es nur ein Papiertiger und für den Aufsichtsrat nur eine weitere Stimme neben den Beiträgen aus der Autorengemeinschaft.
Zwei Beispiel dazu: Ein Projekt wird von der Gemeinschaft weitgehend einstimmig befürwortet. Das Gutachtergremium rät zur Ablehnung.
Ein Projekt wird von der Gemeinschaft weitgehend abgelehnt. Das Gutachtergremium rät zur Durchführung.
Ist jetzt der Aufsichtsrat an die Entscheidung des Gremiums weitgehend gebunden, muss er gegen die Gemeinschaft entscheiden. Damit kommt es zu einer Verlagerung der Verantwortung der Mittelvergabe an das Gutachtergremium. Der Aufsichtsrat ist nur noch ausführendes Organ ohne große eigenständige Entscheidungskompetenz.
Ist der Aufsichtsrat jedoch nicht an die Stellungnahme des Gutachtergremiums gebunden. Wird es früher oder später eingehen, weil niemand sich die Zeit nimmt ständig die Projekte begutachten zu müssen und am Ende werden die Gutachten ignoriert.
Problemfall eins war Skillshare. Für den zweiten Testfall wählte ich ein laufendes Projekt aus, um in die langfristige Projektarbeit zu geraten: die Zedler-Medaille.
Wäre jetzt die Frage ob dies mit einem Gutachtergremium besser gelaufen wäre. Das Ziel Offenheit und Nachvollziehbarkeit kann man nach auch ohne das Gutachtergremium erzielen.
So wurde ja bereits jetzt der Haushaltsplan für den Verein für das folgende Jahr vorgestellt. Nun kann die Autorengemeinschaft darüber diskutieren, ob die Mittel entsprechend ihren Wünschen eingesetzt werden, oder ob Verschiebungen erfolgen sollen.
Ob man dafür den Beschluss einer Mitgliederversammlung braucht, ist von der inhaltlichen Debatte her erstmal zweitrangig.
Da es natürlich im Haushaltsplan freie Spitzen gibt, ist es somit möglich entsprechende Projekte zu beantragen. Warum sollte es nicht möglich sein, diese Projekte entweder auf der ML oder im Vereinswiki vorzustellen und dann entsprechend darüber zu diskutieren.
Letztendlich muss dann sowieso der Aufsichtsrat entscheiden. Wenn er seine Entscheidung dann entsprechend begründet, gibt es dann kaum noch Problem mit fehlender Offenheit.
Ob einem die Entscheidung dann gefällt, steht ja auf einem anderen Blatt. Dazu finden dann regelmäßige Aufsichtsratswahlen statt, bei denen dann die Besetzung geändert werden kann.
Gruß Liesel
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Hallo Liste,
kommen wir noch mal auf den Vorschlag von Olaf zurück. Je nach dem welche Gefahren man für den Verein sieht, wird auch die Gestaltung der Satzung aussehen. Olaf sieht die Gefahr eher in Vetternwirtschaft, Korruption etc. dementsprechend ist sein Vorschlag gestaltet.
Mit der Einrichtung eines Gutachtergremiums wird ein Gegenpol zum Aufsichtsrat geschaffen. Bei konsequenter Auslegung der Satzung und entsprechender Geschäftsordnung, weren in Zukunft die Entscheidungen im Gutachtergremium getroffen. Dieses wird durch entsprechende Stellungnahmen über das Wohl und Wehe einer Projektidee entscheiden.
Der Aufsichtsrat/Präsidium ist in Zukunft nur noch ein reines Überwachungsgremium für die Geschäftsführung. Sollte der Aufsichtsrat gegen das Gutachtergremium Stellung beziehen, wird dies vor allem die Arbeit des Vereines lähmen, da die zeitnahe Verwendung der Spendengelder nicht mehr sichergestellt ist. Von den vereinsinternen Streitigkeiten dabei mal ganz abgesehen.
Auch besteht die Gefahr, dass durch einen parteiisch besetztes Gutachtergremium entsprechende Vereinspolitik gemacht werden kann.
Zur Diskussion der Community im Vorfeld. Entsprechend den Erfahrungen bisheriger Diskussionen im Vereinswiki, auf der Mailingliste, auf der MV ist nicht mit einer großen Zahl von Diskutierenden zu rechnen. Dies kann schnell zu einer einseitigen Diskussion führen.
Schmlammschlachten müssen nicht nur zwischen denjenigen passieren, die versuchen ihre eigenen Projekte durchzubringen. Gerade ein offenes Diskussionsforum kann schnell dazu führen, dass gegen die Projekte bestimmter Personen gezielt Stimmung gemacht wird.
Wie schon Achim befürchtet, kann der langwierige Entscheidungsprozeß auch dazu führen, dass Mittel für (mögliche) Projekte gebunden werden, obwohl dafür nichts mehr als die Idee vorhanden ist. Unter Umständen kann dies wieder dazu führen, dass Spenden nicht rechtzeitig zweckentsprechend verwendet werden und auf der anderen Seite Projekte keine Mittel erhalten, weil alle schon irgenwie gebunden sind.
Gruß Liesel
lieber olaf,
auch von meiner seite herzlichen dank für deinen konstruktiven vorschlag, die mühe und das engagement, die du aufgebracht hast, diesen zu erarbeiten, sowie dafür, dass du auch persönlich für die umsetzung zur verfügung stehst.
beste grüsse poupou
----- Ursprüngliche Mail ---- Von: Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V. vereinde-l@lists.wikimedia.org Gesendet: Freitag, den 17. Dezember 2010, 17:46:07 Uhr Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur
Liebe Mitglieder von WMDE
Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein – jetzt in der Fassung, in der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung, die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Ola...
Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet mein Vorschlag hin.
Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen.
Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das Vieraugenprinzip einzuführen – eine gängige Entscheidung, wie sie in der Literatur zum Thema empfohlen wird.
Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei.
Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im Umstrukturierungsprozess zu übernehmen.
Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen. Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag. Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft, als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen, was Wikimedia ist – eine Firma oder eine Institution, die öffentliche Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um unser Selbstverständnis.
Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten, für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten.
Olaf Simons
Hallo Olaf,
vielen Dank für die Mühen und den Aufwand, die/den du dir mit Ausarbeitung machtest. Ich bin erleichtert, dass wir nun zur Mitgliederversammlung am 22. Januar 2011 ein alternatives Modell haben, welches ich voll unterstütze. Die Mitgliedereinbindung und die Community darf künftig nicht mehr im Hintergrund des WMDE stehen.
Sobald ich sehe, dass dein Satzungsentwurf als Tagesordnungspunkt in der offiziellen Einladung aufgenommen wurde und deine Unterlagen zum TOP mit der Einladung unverändert zugestellt werden, werde ich meinen Antrag bezüglich Nichtbehandlung der Reform der Verantwortungsstruktur zur MV zurückziehen, denn die Begründung ist dann obsolet.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Strukturmodell, deiner Kandidatur und den vielleicht daraus entstehenden Aufgaben, den Verein neu zu strukturieren. Meine Stimme hast du auf jeden Fall in jedem Punkt sicher.
Beste Grüße, René
P.S.: Bitte sende deinen Antrag noch schriftlich per Post an den Vorstand des WMDE und fordere auch die unveränderte Verteilung deiner Ausarbeitung mit der Einladung, damit der Tagesordnungspunkt auch sicher aufgenommen wird. --
Mit freundlichen Grüßen
*B.Eng. René Schwarz* mail@rene-schwarz.com http://www.rene-schwarz.com
Am 17.12.2010 17:46, schrieb Olaf Simons:
Liebe Mitglieder von WMDE
Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein – jetzt in der Fassung, in der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung, die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Ola...
Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet mein Vorschlag hin.
Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen.
Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das Vieraugenprinzip einzuführen – eine gängige Entscheidung, wie sie in der Literatur zum Thema empfohlen wird.
Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei.
Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im Umstrukturierungsprozess zu übernehmen.
Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen. Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag. Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft, als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen, was Wikimedia ist – eine Firma oder eine Institution, die öffentliche Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um unser Selbstverständnis.
Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten, für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten.
Olaf Simons
vereinde-l@lists.wikimedia.org