Hallo Olaf,
vielen Dank für die Mühen und den Aufwand, die/den du dir mit
Ausarbeitung machtest. Ich bin erleichtert, dass wir nun zur
Mitgliederversammlung am 22. Januar 2011 ein alternatives Modell haben,
welches ich voll unterstütze. Die Mitgliedereinbindung und die Community
darf künftig nicht mehr im Hintergrund des WMDE stehen.
Sobald ich sehe, dass dein Satzungsentwurf als Tagesordnungspunkt in der
offiziellen Einladung aufgenommen wurde und deine Unterlagen zum TOP mit
der Einladung unverändert zugestellt werden, werde ich meinen Antrag
bezüglich Nichtbehandlung der Reform der Verantwortungsstruktur zur MV
zurückziehen, denn die Begründung ist dann obsolet.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Strukturmodell, deiner Kandidatur
und den vielleicht daraus entstehenden Aufgaben, den Verein neu zu
strukturieren. Meine Stimme hast du auf jeden Fall in jedem Punkt sicher.
Beste Grüße,
René
P.S.: Bitte sende deinen Antrag noch schriftlich per Post an den
Vorstand des WMDE und fordere auch die unveränderte Verteilung deiner
Ausarbeitung mit der Einladung, damit der Tagesordnungspunkt auch sicher
aufgenommen wird.
--
Mit freundlichen Grüßen
*B.Eng. René Schwarz*
mail(a)rene-schwarz.com
Liebe Mitglieder von WMDE
Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der
Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein – jetzt in der Fassung, in
der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen
vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung,
die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird
jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Ol…
Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten
erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten:
Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft
in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder
sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte
eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat
(biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem
Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass
die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der
vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an
Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an
öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa
wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet
mein Vorschlag hin.
Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf
maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu
beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein
Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich
vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher
Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen.
Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das
Vieraugenprinzip einzuführen – eine gängige Entscheidung, wie sie in der
Literatur zum Thema empfohlen wird.
Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet
Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei.
Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich
erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich
zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem
zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache
Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen
Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche
Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie
gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir
vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im
Umstrukturierungsprozess zu übernehmen.
Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der
Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen.
Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung
entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag.
Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen
Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft,
als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community
entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt
nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft
anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen
Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit
dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen,
was Wikimedia ist – eine Firma oder eine Institution, die öffentliche
Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren
verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um
unser Selbstverständnis.
Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden
Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten,
für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft
hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die
Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen
Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser
Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten.
Olaf Simons