>Der Verein sollte sich m. E. mehr an Wikipedia orientieren.
Ne, sollte er eben nicht. Ein Chaos von sich widersprechenden Regeln, Streitereien, Ego-Spiele etc. - das brauchen wir im Verein alles nicht. Haben es aber mittlerweile. Weil wir wie in der Wikipedia unter den Mitgliedern mehr als genug Leute (und dennoch eine kleine Minderheit) haben, die ihr eigenes Süppchen kochen und nur eines tun: Egowichsen.
Mich wundert, daß nicht schon viel früher mal Vorstände die persönliche Reißleine gezogen haben. Umso bedauerlichwer, daß es jetzt zwei sind, auf die wir eigentlich nicht verzichten können, die eben nicht zu den oben angesprochenen Egowichsern gehören. Der Verein verliert damit. Auch wenn an einigen Stellen jetzt die Sektkorken knallen werden. Zwei weitere Vorstände sind in der Demontationsphase. Ein Kandidat für den nächsten Vorstand demontiert sich selbst und ich frage mich - Vorstand, Präsidium, was immer - wer soll sich in dieser Stimmung noch dafür zur Verfügung stellen? Oder war das bislang nur so, daß der Vorstand übernahmereif geschossen wurde und jetzt schon sabbernd auf die freien Plätze geschielt wird?
Es gab Zeiten, da zog ich aus all dem Wikipedia-Kram Kraft, hatte Spaß. Heute jegt nur noch ein Frust den nächsten. Alles was man müsam aufbaut wird wieder nieder gerissen. Neid und Mißgunst ist die Währung, in der hier gezahlt wird. Man kann schon immer voraus sagen, welche der Totengräber bei diesen Diskussionen aufschlagen und dann auch noch ein, zwei Sargnägel für das Projekt mitbringen. Weil manchen das egal ist. Wenn das Feld hier leer gefressen ist ziehen die Heuschrecken eben weiter zum nächsten Ort, wo man das Zerstörungspotential ausleben kann.
Und was ich dabei am Schlimmsten finde - Kritik gibt es immer wieder zurecht. Die wirklich wichtige Kritik geht aber meist im Geschrei unter. Ich bin es so leid und habe das alles satt. Und weiß, daß man das Destruktive hier nicht mehr los wird, weil wir kein Interesse mehr an freiem Wissen haben, sondern an einem Experiment in Web-Demokratie.
Und dennoch werde ich bleiben. Ich habe es schon immer gesagt - ich lasse mich nicht vertreiben, wenn überhaupt werde ich der Letzte sein, der das Licht ausmacht.
Marcus
PS: eigentlich sollte nach dem Egowichsen Schluß sein, aber es schrieb sich fast von Allein
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Hei Ber" <hei.ber.wikimedia(a)googlemail.com>
Gesendet: 18.07.2011 23:54:36
An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." <vereinde-l(a)lists.wikimedia.org>
Betreff: Re: [VereinDE-l] Kommunikation/Vorstand/Verein (war: Rücktritt)
>Hallo
>Womöglich kollidieren hier zwei Welten miteinander:
>Auf der einen Seite will der Verein nach außen geschlossen auftreten,
>gegenüber den Spendern, den Kritikern, den Mitgliedern. Auf der
>anderen Seite lebt gerade Wikipedia, das Projekt auf dessen
>Erfolgswelle der Verein reitet, von maximaler Transparenz
>(Versionsgeschichten, Benutzerbeiträge, offene Verfahren etc.), von
>Spontaneität, von Schnelligkeit (das schon von Henriette genannte
>"wikiwi") und dem "Einfach mal machen " (Wikipedia:Sei Mutig").
>
>Der Verein sollte sich m. E. mehr an Wikipedia orientieren.
[...]
Und hier widerspreche ich Dir. Beispielsweise hatte der Eingriff von Sebastian Moleski in das CPB-Wiki und die Mailingliste etwas von "Schnelligkeit (wikiwiki) und Einfach mal machen (Wikipedia:Sei mutig)." Gebracht hat das nicht wirklich etwas. In der Wikipedia kann jeder erstmal für sich allein agieren und stößt auch da irgendwann an Regeln, die er allein nicht aushebeln kann. Auch dort braucht es wie im Vorstand Mehrheiten, um etwas zu verändern. Der Vorstand mit seiner 14-tägigem Telefonkonferenz mag sehr langsam erscheinen, aber auch (bspw.) Meinungsbilder in der Wikipedia sind nicht mal eben schnell aufgesetzt und entschieden. Über das Thema Transparenz kann man da sicherlich nochmal gesondert drüber nachdenken.
Ralf Liebau
Liebe Vereinsmitglieder, Freunde des Vereins und Leser dieser Mailingliste,
ich werde mit Wirkung zum 31. Juli 2011 von meinem Amt als Zweite
Vorsitzende zurücktreten und den Vorstand von Wikimedia Deutschland
verlassen. Vorstand und die Geschäftsführung sind seit Freitag
nachmittag informiert.
Wenn ich etwas mache, und dazu zählt auch die Vorstandsarbeit, mache
ich es ganz oder gar nicht. Dem Vorstand und der Entwicklung des
Vereins habe ich mich mit hohem Zeit- und Kraftaufwand gewidmet, meine
Erfahrungen und meine Kenntnisse eingebracht und ich bin sehr stolz
auf das, was in den letzten Jahren erreicht wurde.
Der Vorstand von Wikimedia Deutschland trägt eine hohe Verantwortung.
Spendern, Mitgliedern und auch der Community der Wikimedia-Projekte
gegenüber. Ich war immer bereit, diese zu tragen und ich habe es, auch
in schwierigen Situationen, immer gerne gemacht. Das ist nicht mehr
so.
Als Vorstand muss ich Entscheidungen treffen und für diese auch
geradestehen. Das setzt voraus, dass ich einen Einblick in die Materie
habe und mir fehlende Informationen auf Nachfrage bereit gestellt
werden. Dies ist in der jetzigen Zusammensetzung des Vorstands nicht
mehr gegeben. Ohne Offenheit und gegenseitige Information aber ist für
mich die Basis der Zusammenarbeit verloren. Beides erwarte ich
besonders an der Stelle, die das aus meiner Sicht vertrauensvollste
Amt des Vereins innehat, dem Schatzmeister. Meine Versuche, das
Schweigen aufzubrechen, sind gescheitert.
Zugleich zeigt mir die Reaktion von Community und Vereinsmitgliedern
in der Wikipedia auf die Situation beim Community-Projektbudget, dass
dem Vorstand in seiner jetzigen Konstellation nicht nur kein Vertrauen
entgegengebracht wird. Nein, uns allen wird nur noch mit Missgunst,
Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet
und das mit jedem Mal, mit dem wir uns äußern. Ich kann in dieser
Atmosphäre, die es eigentlich unmöglich macht, sich als
Vorstandsmitglied überhaupt in eine ehrliche Diskussion zu begeben,
keinerlei Rückhalt für eine Weiterführung meines Amtes erkennen.
Der Rücktritt ist meine persönliche Konsequenz auf die Ereignisse der
letzten Wochen und der misslungenen Versuche der Konfliktbewältigung.
Ich sehe für mich keine Alternative.
In den verbleibenden zwei Wochen meiner Amtszeit werde ich die
Überarbeitung der strategischen Kernziele des Kompass 2020
weiterführen und für den Beschluss auf der Vorstandsklausur am letzten
Juli-Wochenende vorbereiten. Eine Aufgabe, die ich für unverzichtbar
halte, um für und mit dem Verein ein auf Bestand ausgelegtes
erkennbares Profil zu entwickeln.
Michail Jungierek wird als Beisitzer mit den meisten Stimmen auf die
Position des Zweiten Vorsitzenden nachrücken und ich freue mich sehr,
dass er dazu bereit ist.
Ich wünsche ihm, dem Vorstand und dem Verein alles Gute.
Viele Grüße
Alice Wiegand
Zweite Vorsitzende
----
Wikimedia Deutschland e. V.
Eisenacher Straße 2
10777 Berlin
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen
Wissens frei teilhaben kann.
Helfen Sie uns dabei!
http://spenden.wikimedia.de
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V.
Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg
unter der Nummer 23855 B. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt
für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
Hallo
2011/7/18 Ralf Liebau <rlbberlin(a)web.de>:
> Auch dieser Vorstand ist keiner Doktrin verpflichtet. Ganz im Gegenteil, da gibt
> es Meinungsvielfalt. Nur diese Meinungen münden im Idealfall in Abstimmungen
> und Ergebnisse, die dann auch öffentlich präsentiert werden. Ein Teil des
> Problems ist gerade, das in den letzten Wochen Dinge nicht abgestimmt wurden
> und sich einzelne Vorstandsmitglieder in ihren Einzeläußerungen nicht gerade
> mit Ruhm bekleckert haben. Daraus sollte der Vorstand lernen.
Womöglich kollidieren hier zwei Welten miteinander:
Auf der einen Seite will der Verein nach außen geschlossen auftreten,
gegenüber den Spendern, den Kritikern, den Mitgliedern. Auf der
anderen Seite lebt gerade Wikipedia, das Projekt auf dessen
Erfolgswelle der Verein reitet, von maximaler Transparenz
(Versionsgeschichten, Benutzerbeiträge, offene Verfahren etc.), von
Spontaneität, von Schnelligkeit (das schon von Henriette genannte
"wikiwi") und dem "Einfach mal machen " (Wikipedia:Sei Mutig").
Der Verein sollte sich m. E. mehr an Wikipedia orientieren.
Es gibt auch Vereine, die wesentlich offener sind, bei denen etwa
Vorstandssitzungen grundsätzlich öffentlich sind (mit Ausnahme der
Personalangelegenheiten, natürlich)
Ich sehe bei uns im Verein of die entgegengesetzte Tendenz: Selbst das
Twittern aus der Mitgliderversammlung wird als Gefahr gesehen, es
werden weitere "interne" Kommunikationswege geschaffen (zu den vielen
anderen, die leider oft nicht oder nur sehr unterschiedlich genutzt
werden). Und immer schwingt eine "Angst" oder "Vorsicht" gegenüber
Kritikern mit.
Ich selbst fand es immer quälend, wenn ich erst nur Andeutungen lesen
musste (meist auch irgenwo "anders"), dann Allgemeines, Nachfragen,
weitere Einlassungen Verschiedenster Protagonisten, etc.. Der Prozess,
in dem dann die aktuelle Informationslage nach außen gelangt verläuft
erwartunggemäß quälend, je nach Sichtweise wird zuviel vorabinformiert
oder mit den wirklichen Informationen hinter dem Berg gehalten. Nur
eins ist gewiss: Zum Schluss liegt dann alles doch vor, leider dann in
einem riesigen Scherbenhaufen (...)
Insofern spricht mir Fossa aus der Seele wenn er sich beklagt, dass
nach außen - mit wenigen Ausnahmen - kaum sichtbar ist, wer eigentlich
für was steht im Vorstand und mehr Transparenz fordert.
Ich würde mehr Offenheit begrüßen - das ist eine Aufgabe des gesamten
Vereins, nicht nur des Vorstands.
Beste Grüße
Hei ber
Henriette schrieb zuvor:
>>ja, solche Vorwürfe _sind_ widerlich. Vor allem dann, wenn sie gegen Alice gehen, die ich in all' der Zeit, in der wir miteinander zu tun hatten, als durchweg integre, fleissige und absolut vertrauenswürdige Person kennengelernt habe (widerlich sind sie natürlich genauso gegenüber allen anderen Vorständen - falls ich das hier noch betonen muß).
>>
>>Alice schreibt in ihrer Erklärung, daß dem Vorstand „ … nur noch mit Missgunst, Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet” wird. Daran ist viel Wahres.
>>
>>Aber - und das sollte man vielleicht auch mal deutlich sagen – diese Probleme sind zum Teil auch hausgemacht.
>>
>>a) Euch/uns allen ist bekannt, daß eines der Lieblingsspiele der Community „Stille Post" ist. Es wird geklatscht, getratscht, munter ausgeplaudert, durchgestochen und die folgenden – in manchen Fälle wohl auch bewußt inszenierten – Skandale werden als wohlige Wochenendunterhaltung goutiert. Nun ist ja löblich, wenn der Vorstand sich zwei Telefonkonferenzen und ich-weiss-nicht-wieviel Zeit noch ans Bein bindet, um eine möglichst ausgefeilte Erklärung zu veröffentlichen. Nur sollte langsam mal bekannt sein, daß die Community-Mitglieder es wikiwiki erwarten und in der Wartezeit neue Gerüchte und Verschwörungstheorien häkeln.
>>
>>b) In der öffentlichen Wahrnehmung erscheint der Vorstand als einiger Block, der stets mit _einer_ Stimme spricht. Man braucht nicht viel Phantasie, um zu ahnen, daß er das nach Innen nicht sein wird. Als ehemaliges SG-Mitglied kann ich das vielleicht ein bisschen beurteilen: Natürlich versuchen die Mitglieder eines umstrittenen Gremiums möglichst in Deckung zu gehen und keine persönlichen Angriffsflächen anzubieten – das ist verständlich. Aber – und das hab' ich auch erstmal lernen müssen – nach außen macht das einen merkwürdigen Eindruck. So wie auch Achims Satz „Ich hoffe, diese Antwort entspricht etwa dem, was du erwartest - von anderer Seite wird sie für mich schlicht wieder Haue bedeuten” einen merkwürdigen Eindruck macht: Wer sollte da „Haue” verteilen und warum? Weil Achim seine Meinung, seine Wahrnehmung der Dinge schildert? Ist ein Vorstandsmitglied denn nicht in erster Linie seinem Gewissen verpflichtet und nicht irgendeiner Doktrin?
>>
>>Sorry, aber in manchen Fällen agiert der Vorstand tatsächlich unglücklich. Das daraus dann gern Mega-Dramen werden, daran trägt die Community ganz sicher Mitschuld. Aber wie in allen Fällen von Konflikten: Es gehören eben immer zwei Seiten dazu.
>>
>>Gruß
>>
>>Henriette
>>_______________________________________________
>>VereinDE-l mailing list
>>VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
>>https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
>
>
> _______________________________________________
> VereinDE-l mailing list
> VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
> https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
>
Hallo Henriette,
Du beschreibst die Dinge ganz richtig - vielleicht nur so viel:
Auch dieser Vorstand ist keiner Doktrin verpflichtet. Ganz im Gegenteil, da gibt es Meinungsvielfalt. Nur diese Meinungen münden im Idealfall in Abstimmungen und Ergebnisse, die dann auch öffentlich präsentiert werden. Ein Teil des Problems ist gerade, das in den letzten Wochen Dinge nicht abgestimmt wurden und sich einzelne Vorstandsmitglieder in ihren Einzeläußerungen nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Daraus sollte der Vorstand lernen.
Beste Grüße
Ralf Liebau
>Hi,
>
>ja, solche Vorwürfe _sind_ widerlich. Vor allem dann, wenn sie gegen Alice gehen, die ich in all' der Zeit, in der wir miteinander zu tun hatten, als durchweg integre, fleissige und absolut vertrauenswürdige Person kennengelernt habe (widerlich sind sie natürlich genauso gegenüber allen anderen Vorständen - falls ich das hier noch betonen muß).
>
>Alice schreibt in ihrer Erklärung, daß dem Vorstand „ … nur noch mit Missgunst, Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet” wird. Daran ist viel Wahres.
>
>Aber - und das sollte man vielleicht auch mal deutlich sagen – diese Probleme sind zum Teil auch hausgemacht.
>
>a) Euch/uns allen ist bekannt, daß eines der Lieblingsspiele der Community „Stille Post" ist. Es wird geklatscht, getratscht, munter ausgeplaudert, durchgestochen und die folgenden – in manchen Fälle wohl auch bewußt inszenierten – Skandale werden als wohlige Wochenendunterhaltung goutiert. Nun ist ja löblich, wenn der Vorstand sich zwei Telefonkonferenzen und ich-weiss-nicht-wieviel Zeit noch ans Bein bindet, um eine möglichst ausgefeilte Erklärung zu veröffentlichen. Nur sollte langsam mal bekannt sein, daß die Community-Mitglieder es wikiwiki erwarten und in der Wartezeit neue Gerüchte und Verschwörungstheorien häkeln.
>
>b) In der öffentlichen Wahrnehmung erscheint der Vorstand als einiger Block, der stets mit _einer_ Stimme spricht. Man braucht nicht viel Phantasie, um zu ahnen, daß er das nach Innen nicht sein wird. Als ehemaliges SG-Mitglied kann ich das vielleicht ein bisschen beurteilen: Natürlich versuchen die Mitglieder eines umstrittenen Gremiums möglichst in Deckung zu gehen und keine persönlichen Angriffsflächen anzubieten – das ist verständlich. Aber – und das hab' ich auch erstmal lernen müssen – nach außen macht das einen merkwürdigen Eindruck. So wie auch Achims Satz „Ich hoffe, diese Antwort entspricht etwa dem, was du erwartest - von anderer Seite wird sie für mich schlicht wieder Haue bedeuten” einen merkwürdigen Eindruck macht: Wer sollte da „Haue” verteilen und warum? Weil Achim seine Meinung, seine Wahrnehmung der Dinge schildert? Ist ein Vorstandsmitglied denn nicht in erster Linie seinem Gewissen verpflichtet und nicht irgendeiner Doktrin?
>
>Sorry, aber in manchen Fällen agiert der Vorstand tatsächlich unglücklich. Das daraus dann gern Mega-Dramen werden, daran trägt die Community ganz sicher Mitschuld. Aber wie in allen Fällen von Konflikten: Es gehören eben immer zwei Seiten dazu.
>
>Gruß
>
>Henriette
>_______________________________________________
>VereinDE-l mailing list
>VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
>https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Olaf,
ich habe hier und an anderer Stelle die letzten Wochen einiges lesen und hören dürfen, aber Dein Statement ist derart unglaublich - ich fasse es nicht. Du bist Dir wirklich nicht zu Schade hier Gerüchte zu verbreiten? Du unterstellst ernsthaft einzelnen Vorständen sich am Vereinsvermögen bereichern zu wollen?
Mir ist nicht wirklich klar, was Du mit Deiner Mail erreichen wolltest - auf jeden Fall bist Du sehr weit übers Ziel hinausgeschossen und hast Grenzen überschritten - auch die des guten Geschmacks!
Danke fürs Gespräch
Ralf Liebau
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Olaf Simons" <olaf.simons(a)pierre-marteau.com>
Gesendet: 18.07.2011 19:53:41
An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." <vereinde-l(a)lists.wikimedia.org>
Betreff: Re: [VereinDE-l] Rücktritt
>dritter Versuch (diesmal zerstöre ich das Link, ihr könnt es reparieren)
>
>
>
>
>Liebe Vereinsmitglieder,
>
>Da ich einige Tage ohne Verbindung zu meinem Postfach war, hier nun doch ein
>paar Gedanken, denn ich bin nun aus einer Reihe weiterer Gründe entsetzt über
>die gesamte Geschichte - eine Geschichte, die mich mit einer Menge Fragen und
>Zweifeln zurücklässt.
>
>
>Erstens:
>Alice's Rücktritt hat etwas Irritierendes an sich. Meistens tritt jemand zurück,
>wenn man sich im eigenen Amt beschädigt sieht. Hier erfolgt der Rücktritt
>angeblich, weil Olaf Kosinsky sie nicht informierte. Unklar bleibt mir, welche
>Information erbeten wurde und warum nicht gegeben wurde. Kann es sein, dass
>dieser Rücktritt erfolgt, bevor öffentlich wird, was bislang nicht so richtig
>öffentlich ist? Dies ist mein Eindruck: Hier geht jemand, bevor das folgende
>ihn, sprich sie selbst, beschädigt.
>
>
>Zweitens:
>Die Klage, die böse Community (genauer einige Trolls) begegneten dem Vorstand
>mit bösem Misstrauen. Hier nun meine Portion davon - icherhielt in diesen Tagen
>brüchige Informationen und vielleicht erklärt man mir das alles hier in
>Entkräftung meines Misstrauens: Kann es sein, dass Sebastian mit einem
>Lebensgefährten ein Wikipedia-Café gründen wollte und dafür eine höhere Summe
>Geld als Existenzgründer beantragte? War da Anfangs das Doppelte im Gespräch?
>Gab es da einen Honoraranteil? Wenn ja wie hoch war der? Mehr als Gerüche habe
>ich dafür nicht. Ich hätte nun gerne die Klärung samt beantragten Summen, den
>mit Verlaub, das ist unser aller Geld. Man möge mir bitte unangenehmes
>Misstrauen ersparen.
>
>Vorstellen indes kann ich mir diese Geschichte, denn hier lese ich offen eine
>sehr ähnliche:
>h
>ttp://strategy.wikimedia.org/wiki/Organizational_Growth_&_Development_Netwo…
>
>Sebastian bietet Wikimedia Chaptern an, ihnen Wissen aus seiner Tätigkeit als
>Vorsitzender von WMDE zu vermitteln, auf dass sie so professionell werden wie
>er. Ist das eine Art Pyramidensystem? Werbetext dazu:
>
>"Sebastian Moleski is the current President of Wikimedia Deutschland and CEO of
>a German IT services company. He has been an active contributor to Wikimedia
>projects since 2004 and a member of the Wikimedia Deutschland board since 2007.
>In 2008/2009, he also served as the chapter’s interim executive director. He has
>a degree in Economics from Texas Christian University in Fort Worth, Texas."
>
>Erbeten sind unter diesem Text 50.000 Euro für Wissen aus diesen Positionen.
>Eine Projektpartnerin ist mit von der Partie. Ich möchte gerne hören, dass weder
>diese Geschichte noch die mit dem Existenzgründungsgeld von 60.000 für's Kaffee
>wahr ist. Soll ich aus beiden Anträgen schließen, dass der Antragsteller
>beruflich bankrott ging und frei für neue Jobs aus solchen Finanzierungen ist?
>
>
>Drittens:
>Kann der Fall sein, dass Sebastian sich Zutritt zu den Debatten des
>Projektausschusses verschaffte, da er wissen wollte, ob Olaf Kosinsky ihn dort
>blockiert?
>
>
>Viertens:
>Ist es korrekt, dass aus dem Vorstand auch Achim zwei Projekte hatte. Eines
>davon ein Kartenspiel - bei dem er bereits im Antrag klärte, wer es anfertigen
>würde und dabei wie viel Geld kriegen würde - Wie viel Geld an wen? So etwas ist
>doch eher Vetternwirtschaft.
>
>
>Fünftens:
>Was genau weiß man über die Projekte, die Olaf Konsinsky als Vorsitzender dieses
>Ausschusses einbrachte? Gibt es in ihnen ähnliche Bereicherungsangebote und
>Vetternwirtschaftsangebote? Ich nehme das nicht an, habe aber den Eindruck, dass
>die Mitglieder des Vorstandes sich gegenseitig erpressen, da sie ihre
>Spielsteine in dem Spiel haben, doch eben nicht offen. Ich muss es wissen
>dürfen, wenn der Vereinsvorstand derartige Projekte hat.
>
>
>Sechstens:
>und hier komme ich zu meiner immensen Sorge: Was genau soll im November
>passieren. Wir wissen nun auf welche verschiedenen Weisen man versuchen kann,
>Wikimedia-Gelder auf Privatkonten zu bringen. Mir gruselt sowohl davor, so wie
>mir davor gruselt, dass unser Vorstand letztlich per Satzungsentwurfsänderung
>einen guten Teil seiner Macht weiter gab an den zukünftigen Vorstand, den
>jetzigen Geschäftsführer. Ich warnte schon im November davor, das im anvisierten
>Maße zu tun, bevor wir wissen, wie wir Klarheit in unsere Geldvergabe kriegen,
>und sehe kommen, dass nichts besser werden wird - es wird schlimmer werden, denn
>was bislang bereits intransparent war, das wird in Zukunft erst so richtig
>intransparent werden.
>
>Ich lese alles, was hier geschah mit Entsetzen, war ich doch selbst unter den
>Antragstellern. Wenn wahr ist, was ich oben skizzierte, dann ist das ein
>handfester Finanzskandal, und dann tat Alice wohl daran, ganz flugs
>zurückzutreten.
>
>bester Gruß
>Olaf Simons
>
>
>
>
>PS. Meine gesamten Gedanken zu einem transparenten Projekt-Management vom
>November - ich sage das jetzt ganz offen: Es war eine Katastrophe dass man es so
>intransparent machte, statt so transparent, wie ich vorschlug. Meine Gedanken
>zum unabhängigen Gutachtergremium - ich sage das auch jetzt: das war klug und
>vorausschauend gedacht. Ich wüsste gerne, wer im aktuellen Vorstand für die
>getroffenen intransparenten Spielregeln war. Denn auch dies gilt: ich weiß
>wieder einmal nicht, wer welche Weichen stellte, und darum meine Stimme in
>Zukunft verdient und wem ich besser keine Träne nachweine - ich wüsste gerne
>mehr über diesen von mir gewählten Vorstand und seine Binnenpartnerin, nachdem
>ich Euch alle gewählt habe. Ihr seid mir geschlossen etwas mehr Klarheit
>schuldig.
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>Dr. Olaf Simons
>Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt
>+49-3621-882309
>+49-179-5196880
>Postadresse Privat:
>Dr. Olaf Simons
>Hauptmarkt 15
>99867 Gotha
>
>
>_______________________________________________
>VereinDE-l mailing list
>VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
>https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Liebe Liste,
Jan und ich haben in den letzten Tagen an einem Entwurf für
Wahlprüfsteine für die Abgeordnetenhauswahl in Berlin (18. September)
geschrieben, deren Ergebnis Ihr unter
http://blog.wikimedia.de/2011/07/18/wahlpruefsteine-berlin-entwurf/
findet. Ergänzungen, Hinweise auf Lesbarkeits, Verständnis- und
sonstige Fragen und alle anderen Formen des Feedbacks sind dankend bis
nächsten Montag erbeten und werden für die finale Version
berücksichtigt.
Liebe Grüße,
Mathias
--
Mathias Schindler
Projektmanager
Wikimedia Deutschland e.V.
web: http://www.wikimedia.de
Dear, lovely Alice,
I am sad to see this email in my mailbox. I have only followed the matter
from a distance, and I know it was messy - but that you feel it necessary to
draw these conclusions from it means definitely something. I know you are
not the person to walk away from problems, to walk away from work - and even
you do not see another way to go.
You have been a wonderful driving force - both inside wmde (for as far as I
could see) but also internationally you are (sorry, refuse to speak in past
sense here) one of those sensitive, thoughtful and constructive voices that
we need so many more of. I sincerely hope that you will not become inactive
on that field now that you resigned from the board. If you appreciate that -
I would be happy to nominate you for access to internal a titre personnel.
I hope we meet again soon,
Lodewijk
Am 17. Juli 2011 20:16 schrieb Alice Wiegand <alice.wiegand(a)wikimedia.de>:
> Liebe Vereinsmitglieder, Freunde des Vereins und Leser dieser Mailingliste,
>
> ich werde mit Wirkung zum 31. Juli 2011 von meinem Amt als Zweite
> Vorsitzende zurücktreten und den Vorstand von Wikimedia Deutschland
> verlassen. Vorstand und die Geschäftsführung sind seit Freitag
> nachmittag informiert.
>
> Wenn ich etwas mache, und dazu zählt auch die Vorstandsarbeit, mache
> ich es ganz oder gar nicht. Dem Vorstand und der Entwicklung des
> Vereins habe ich mich mit hohem Zeit- und Kraftaufwand gewidmet, meine
> Erfahrungen und meine Kenntnisse eingebracht und ich bin sehr stolz
> auf das, was in den letzten Jahren erreicht wurde.
>
> Der Vorstand von Wikimedia Deutschland trägt eine hohe Verantwortung.
> Spendern, Mitgliedern und auch der Community der Wikimedia-Projekte
> gegenüber. Ich war immer bereit, diese zu tragen und ich habe es, auch
> in schwierigen Situationen, immer gerne gemacht. Das ist nicht mehr
> so.
>
> Als Vorstand muss ich Entscheidungen treffen und für diese auch
> geradestehen. Das setzt voraus, dass ich einen Einblick in die Materie
> habe und mir fehlende Informationen auf Nachfrage bereit gestellt
> werden. Dies ist in der jetzigen Zusammensetzung des Vorstands nicht
> mehr gegeben. Ohne Offenheit und gegenseitige Information aber ist für
> mich die Basis der Zusammenarbeit verloren. Beides erwarte ich
> besonders an der Stelle, die das aus meiner Sicht vertrauensvollste
> Amt des Vereins innehat, dem Schatzmeister. Meine Versuche, das
> Schweigen aufzubrechen, sind gescheitert.
>
> Zugleich zeigt mir die Reaktion von Community und Vereinsmitgliedern
> in der Wikipedia auf die Situation beim Community-Projektbudget, dass
> dem Vorstand in seiner jetzigen Konstellation nicht nur kein Vertrauen
> entgegengebracht wird. Nein, uns allen wird nur noch mit Missgunst,
> Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet
> und das mit jedem Mal, mit dem wir uns äußern. Ich kann in dieser
> Atmosphäre, die es eigentlich unmöglich macht, sich als
> Vorstandsmitglied überhaupt in eine ehrliche Diskussion zu begeben,
> keinerlei Rückhalt für eine Weiterführung meines Amtes erkennen.
>
> Der Rücktritt ist meine persönliche Konsequenz auf die Ereignisse der
> letzten Wochen und der misslungenen Versuche der Konfliktbewältigung.
> Ich sehe für mich keine Alternative.
>
> In den verbleibenden zwei Wochen meiner Amtszeit werde ich die
> Überarbeitung der strategischen Kernziele des Kompass 2020
> weiterführen und für den Beschluss auf der Vorstandsklausur am letzten
> Juli-Wochenende vorbereiten. Eine Aufgabe, die ich für unverzichtbar
> halte, um für und mit dem Verein ein auf Bestand ausgelegtes
> erkennbares Profil zu entwickeln.
>
> Michail Jungierek wird als Beisitzer mit den meisten Stimmen auf die
> Position des Zweiten Vorsitzenden nachrücken und ich freue mich sehr,
> dass er dazu bereit ist.
>
> Ich wünsche ihm, dem Vorstand und dem Verein alles Gute.
>
>
> Viele Grüße
>
> Alice Wiegand
> Zweite Vorsitzende
> ----
>
> Wikimedia Deutschland e. V.
> Eisenacher Straße 2
> 10777 Berlin
>
> Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen
> Wissens frei teilhaben kann.
> Helfen Sie uns dabei!
> http://spenden.wikimedia.de
>
> Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V.
> Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg
> unter der Nummer 23855 B. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt
> für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
>
> _______________________________________________
> VereinDE-l mailing list
> VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
> https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
>
Liebe Alice,
Ich dachte exakt Dasselbe wie Kurt. Eigentlich hatte ich zunächst Alice überlegt, dir eine private Mail zu schreiben. Aber nein, ganz öffentlich: ich bedaure deinen Schritt. Trotz so mancher Kritik an der einen oder anderen Sache habe ich dir immer volles Vertrauen entgegen gebracht. Aber so soll das unter Freunden auch bei gegenteiligen Meinungen sein. Daß dich die Entwicklung zuletzt frustriert hat kann ich verstehen. Und hoffe nun auf mehr Ruhe und Seelenfrieden für dich und für uns anderen, daß du "der Sache" erhalten bleibst. Vielleicht auch wieder mehr in der Wikipedia. Mir persönlich ist aber ein Vorstand ohne dich weitaus weniger lieb als anders herum. Ich hatte dich vor Jahren nicht umsonst unterstützt, die Überlegung in den Vorstand zu gehen in die Realität umzusetzen. Letztlich bist aber nicht du, die hier den Hut nehmen sollte. Aber man kann sicher auch anderes tun, als sich andauernd anmachen zu lassen.
vielen Dank für all deinen Einsatz und hoffentlich auf bald mal wieder im "wahren Leben"
Marcus
>fullack @kurt, ich könnte es nicht besser ausdrücken.
>
>--poupou